United States of America - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: United States of America (/showthread.php?tid=1897) Seiten:
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RE: United States of America - Schneemann - 07.02.2024 @lime Zitat:das ist ja gerade das Unverständliche; ich zitiere jetzt CAPITAL, eine sicher nicht linksfreundliche PublikationDas ist ja das unverständliche, wobei aber auch mit ziemlich unverfrorenen Bandagen gekämpft wird. Ich hatte das kürzlich während einer Reportage gesehen, ich glaube bei 3sat: Es ging um Tennessee, als die Spritpreise anzogen (wobei sie immer noch viel niedriger als bei uns waren) vor rund ein, zwei Jahren, hat man an den Zapfsäulen Aufkleber angebracht mit einem grinsenden Biden, der auf den Preis deutete mit dem Slogan "I did that!". Nun hat die Biden-Administration, entgegen ihrer Umweltschutzbekundungen, das Fracking stark gefördert und ausgebaut. Im Ergebnis sanken die Spritpeise wieder deutlich. Die Aufkleber mit dem grinsenden Biden, der auf den Preis deutete, wurden nun entfernt... Schneemann RE: United States of America - Nightwatch - 07.02.2024 (07.02.2024, 14:47)Kongo Erich schrieb: das ist ja gerade das Unverständliche; ich zitiere jetzt CAPITAL, eine sicher nicht linksfreundliche PublikationDas ist recht einfach zu erklären; die relativ gute Wirtschaftslage schlägt aufgrund der hohen Inflation weniger auf die breite Bevölkerung durch als in anderen Zyklen. Es ist da zwar richtig, dass die Inflationsrate sich auf mäßig hohem Niveau stabilisiert hat, die deutlich höheren Raten in 2022 haben aber Wohlstandslücken gerissen, die schon in der unteren Mittelschicht nicht aansatzweise kompensiert werden konnten. Die Wirtschaft mag boomen, der breiten Bevölkerung geht es aber eher schlechter als besser. Das liegt auch am langfristige Trend der fortschreitenden Lohnentwertung, der gemeine Armerikaner ist immer weniger in der Lage mit einem durchschnittlichen bis mäßigen Gehalt ein halbwegs auskömmliches Leben zu finanzieren (Stichwort Mieten und Häuserpreise). Das war zwar schon lange ein Problem, hat sich aber zuletzt durch und nach Covid soweit intensiviert, dass ein Level erreicht ist, mit dem eine Aufhellung der wirtschaftlichen Lage die Stimmung in der breiten Bevölkerung nicht mehr relevant heben kann. Der wichtigste Punkt aber: Trump war schon mal Präsident und den allermeisten Amerikanern ging es während seiner Präsidentschaft /vor Corona besser als unter Joe Biden. Beziehungsweise nehmen es halt so wahr. Trump wird da schlicht zugetraut, das er mir seiner wirtschaftsfreundlicheren Politik mehr liefern kann als Bidenconomics mit strukurell zu hohen Inflationsraten. RE: United States of America - Quintus Fabius - 07.02.2024 Zitat:Schlicht und einfach - unlogisch oder nur mit Charisma der Kandidaten erklärbar Ich glaube auch, dass die Frage der Wahrnehmung hier viel relevanter ist als die Realität. Gerade in den USA haben die Wähler teilweise derart von jedweder Realität abweichende Meinungen, da ist halt dann die Phantasiewelt in welcher sie leben viel wesentlicher als irgendwelche realen Wirtschaftsdaten. RE: United States of America - Kongo Erich - 07.02.2024 (07.02.2024, 19:53)Quintus Fabius schrieb: Ich glaube auch, dass die Frage der Wahrnehmung hier viel relevanter ist als die Realität. Gerade in den USA haben die Wähler teilweise derart von jedweder Realität abweichende Meinungen, da ist halt dann die Phantasiewelt in welcher sie leben viel wesentlicher als irgendwelche realen Wirtschaftsdaten.das würde bedeuten, dass die allermeisten Wähler in den USA rein subjektiv nach Bauchgefühl und Wahrnehmung und nicht nach Faktenlage wählen. Ein Beispiel: Trump hat schon in der Vergangenheit die nationale Produktion entgegen dem internationalen Güteraustauch gefördert. Das ist nach dem "Ricardinischen Modell" oder "Gesetz" schädlich, weil eine internationale Arbeitsteilung einen "komparativen Vorteil" für alle Beteiligten mit sich bringt. Die von Trump betriebene Isolation führt dagegen zu Verteuerungen und belastet damit die Wirtschaftsentwicklung und die (Verbraucher-)Preise (VWL, 1. Semester - hier ab S. 77). Das ist das Beispiel mit der Tuchproduktion in England und der Weinproduktion in Spanien. Wenn sich jeder auf das beschränkt was er am Besten kann, wird am Schluss bei gleichem Einsatz mehr produziert als wenn jeder alles selbst macht. Ich verstehe ja noch, dass man sich nicht von Autokraten abhängig machen will - gerade auch nach dem Desaster mit der Abhängigkeit von Gaslieferungen aus einem kriegführenden Staat. Aber zumindest unter Partnern wie zwischen EU, Kanada und den USA muss es möglich sein, einen fairen Warenaustausch zum beiderseitigen Vorteil zu ermöglichen. Nun sind doch in den USA nicht alle auf den Kopf gefallen. Gut, HillBilly mag aus seinen Bergtälern nicht raus kommen und darauf angewiesen sein, vom Feuerholz bis zur Schniedel-Pelzmütze alles selbst zu erzeugen. Und dem einen oder anderen Redneck könnte ja nicht nur der Nacken sondern auch die Birne ausgedörrt sein. Aber das ist doch eine Minderheit, die sich im Land verliert. Und in der GOP (Grand Old Party) finden sich doch durchaus gestandene, seriöse Mitglieder mit Hirn und Verstand und nicht nur Schreihälse ... RE: United States of America - lime - 07.02.2024 (07.02.2024, 22:42)Kongo Erich schrieb: das würde bedeuten, dass die allermeisten Wähler in den USA rein subjektiv nach Bauchgefühl und Wahrnehmung und nicht nach Faktenlage wählen. Also so wie in allen anderen Staaten auf der Welt auch in denen gewählt wird? Zahlen sind eine Sache, die individuelle (wirtschaftliche) Lage des Wählers kann aber eine ganz andere sein. Unabhängig davon spielt eben diese Lage für viele Wähler nur eine untergeordnete Rolle. Stammwähler oder Wähler die schlicht ganz andere Gründe für ihre Wahlentscheidung haben stellen die übergroße Mehrheit im Wählerpool. Am Ende entscheidet einerseits die Mobilisierung des eigenen Lagers und ein geringer Prozentsatz Wechselwähler dem man vielleicht mit entsprechenden Argumenten beikommen kann. Aber gerade diese Wählergruppe ist extrem schwer einzuschätzen und die Motivlage innerhalb sehr facettenreich. RE: United States of America - Kongo Erich - 07.02.2024 (07.02.2024, 23:14)lime schrieb: Also so wie in allen anderen Staaten auf der Welt auch in denen gewählt wird?leider wahr - wir haben nicht ohne Grund auf den Wahlplakaten möglichst sympathische Gesichter mit Zahnpasta-lächeln RE: United States of America - Quintus Fabius - 07.02.2024 Zitat:Trump hat schon in der Vergangenheit die nationale Produktion entgegen dem internationalen Güteraustauch gefördert. Das ist nach dem "Ricardinischen Modell" oder "Gesetz" schädlich, weil eine internationale Arbeitsteilung einen "komparativen Vorteil" für alle Beteiligten mit sich bringt. Und bereits hier steigt der Durchschnitts-US-Amerikaner aus, versteht nur Bahnhof - und erklärt, dass du ein Sozialist bist und den Kommunismus einführen willst, oder so. Mal ernsthaft: was willst du von einer Gesellschaft erwarten, deren Angehörige der Meinung sind, die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung wäre der Versuch in den USA den Kommunismus einzuführen ?! RE: United States of America - lime - 08.02.2024 (07.02.2024, 23:29)Quintus Fabius schrieb: Und bereits hier steigt der Durchschnitts-US-Amerikaner aus, versteht nur Bahnhof - und erklärt, dass du ein Sozialist bist und den Kommunismus einführen willst, oder so. Von besagtem Modell muss der Einzelne ja auch nicht zwangsläufig einen Vorteil haben. Wenn die Textilproduktion ausgelagert wird und somit ein Teil der Wähler seine Arbeit verliert nützt ihm die Modellrechnung nichts. Und zur Krankenversicherung. Meines Erachtens ist die deutsche Sicht darauf auch nicht gerade neutral. Hier denkt man dass die halbe USA sich keine Krankenversicherung leisten kann. Von meinen US-Verwandten haben alle eine Krankenversicherung, außer die Drei die keine wollen (liegt nicht am Einkommen) bzw. nur für schwere Krankheiten. Da gibt es scheinbar x Modelle aus denen man sich das passende raussuchen kann. Problematisch ist das Ganze nur für die sehr niedrigen Einkommensgruppen. RE: United States of America - Kongo Erich - 08.02.2024 (08.02.2024, 09:32)lime schrieb: Von besagtem Modell muss der Einzelne ja auch nicht zwangsläufig einen Vorteil haben. Wenn die Textilproduktion ausgelagert wird und somit ein Teil der Wähler seine Arbeit verliert nützt ihm die Modellrechnung nichts.er hat was davon, wenn stattdessen die genannten Weinfässer produziert werden. Dann werden die feinen Tücher und die gehaltvollen Getränke für alle Mitglieder der beiden Gesellschaften günstiger, ohne dass es zu Verlusten von Arbeitsplätzen kommt. RE: United States of America - lime - 08.02.2024 (08.02.2024, 13:08)Kongo Erich schrieb: er hat was davon, wenn stattdessen die genannten Weinfässer produziert werden. Das nützt ihm aber nicht viel wenn er deshalb arbeitslos ist oder weniger verdient als vorher. RE: United States of America - Quintus Fabius - 08.02.2024 Oder gar nicht versteht was da vor sich geht und sich viel mehr mit der Frage beschäftigt, wie der Tiefe Staat Kinder entführt damit die "Eliten" sie missbrauchen können. RE: United States of America - Kongo Erich - 08.02.2024 (08.02.2024, 14:25)Quintus Fabius schrieb: Oder gar nicht versteht was da vor sich geht und sich viel mehr mit der Frage beschäftigt, wie der Tiefe Staat Kinder entführt damit die "Eliten" sie missbrauchen können.solche Idioten gibt's tatsächlich - und man hat den Eindruck, das werden täglich immer mehr ## zurück zu etwas realistischerem Zeug: Ich schrieb ja, ich hoffte darauf, dass Trump aufgeben müsse. Darauf antwortete (07.02.2024, 07:51)Nightwatch schrieb: ....nun, aufgeben wird er wohl tatsächlich nicht, solange er noch finanziell in der Lage ist, Wahlkampf zu machen. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt - und das gilt wohl auch für ihn. Aber die Verurteilungen könnten tatsächlich zu seinen Lasten wirken. Die Frankfurter Rundschau berichtet: Zitat: Neue Umfrage vor US-Wahl: Biden profitiert von Trumps Strafverfahrenvon der Auswirkung der Verurteilungen auf die Spendenbereitschaft seiner Unterstützer ist hier noch gar nicht die Rede. Und scheint da tatsächlich eine weitere Bewerbung im Nebel der Kandidaturen auf? Michellle statt Joe? https://www.merkur.de/politik/michelle-obama-statt-biden-spektakulaerer-geheimplan-gegen-trump-92821067.html Kopie => https://www.msn.com/de-de/nachrichten/us-wahl/michelle-obama-statt-joe-biden-spektakul%C3%A4rer-geheimplan-gegen-trump/ar-BB1hXOtQ?ocid=msedgntp&pc=U531&cvid=e9bb5997394648618596486051e602d3&ei=20 RE: United States of America - Quintus Fabius - 08.02.2024 https://www.ipsos.com/en-us/news-polls/npr-misinformation-123020 Zitat:Moreover, fewer than half (47%) are able to correctly identify that this statement is false: “A group of Satan-worshipping elites who run a child sex ring are trying to control our politics and media.” Thirty-seven percent are unsure whether this theory is true or false, and 17% believe it to be true. Zitat:Thirty-nine percent of Americans agree there is a deep state working to undermine President Trump. This belief is driven primarily by Republicans and FOX News viewers (a majority of both groups agree with this), though nearly half of white men and rural residents (49% each) agree as well. https://www.theatlantic.com/national/archive/2013/04/12-million-americans-believe-lizard-people-run-our-country/316706/ Zitat:12 Million Americans Believe Lizard People Run Our Country https://en.wikipedia.org/wiki/Reptilian_conspiracy_theory https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/93/Reptilian_sign.jpg Eine solide Basis für Trump ! Und denen willst du was über das "Ricardinische Modell" erklären? RE: United States of America - Kongo Erich - 08.02.2024 (08.02.2024, 20:58)Quintus Fabius schrieb: ... ein gewisser Prozentsatz an Vollpfosten existiert in jeder Gesellschaft. Wenn von den über 330 Mio. US-Amerikanern (Stand 2021) auch nur 10 % verpeilt wären, dann wären das 33 Mio. - und damit fast drei mal soviel wie in der ersten von Dir genannten absoluten Zahl. Und dass über 90 Millionen an außerirdische Lebensformen glauben erscheint mir auch nicht bedenklich. Auch ich bin überzeugt - die gibt es irgendwo da draußen. Ob es in der gesamten Erdgeschichte aber jemals zu einem Besuch oder gar zu einem Kontakt während der Menschheitsgeschichte kommen würde, wage ich wegen der gewaltigen Entfernungen dann durchaus zu bezweifeln. Interessanter scheint mir z.B. die Entwicklung der hier schon angesprochenen Arbeitslosigkeit zur Zeit von Trump und danach für eine Wahlentscheidung der Betroffenen. Kommen wir zu den Wahrscheinlichkeiten einer Wiederwahl von Donald zurück? Das ist eine andere Einschätzung aus den USA: https://www.msn.com/de-de/video/other/professor-sagt-wer-die-us-wahl-gewinnt-er-lag-seit-1984-nur-einmal-daneben/vi-BB1hYyoI?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=bf44243b2d394c8d96e908f87aef0366&ei=12 RE: United States of America - Schneemann - 09.02.2024 @Quintus Zitat:About 90 million Americans believe aliens exist.Hmm, bin zwar kein Amerikaner, aber da gehöre ich auch dazu. Rein statistisch gesehen muss es außerirdisches Leben geben. Ob dieses aber schon mal bei uns auf der Erde war oder jemals zu uns finden wird, steht auf einem anderen Blatt Papier... Aber machen wir uns nichts vor: Rund 20 Prozent der Deutschen glauben auch, dass der 11. September von der US-Regierung oder den Israelis oder von beiden initiiert wurde. Also so ganz fremd sind auch dem Volk der Dichter und Denker die Spinnereien nicht. Aber Spaß beiseite: Zitat:Putin walks away with propaganda victory after Tucker Carlson’s softball interview [...]https://edition.cnn.com/2024/02/08/media/vladimir-putin-tucker-carlson-interview-reliable-sources/index.html Bislang dachte ich, er ist eigentlich recht schlau und nur irgendwann mal falsch abgebogen bzw. hat sich radikalisiert, als Trump die Wahl verlor. Mittlerweile zweifle ich aber doch an seinem Intellekt, v. a. schien er manchmal schlicht völlig überfordert zu sein. Statt nach Moskau zu fliegen wäre der selbsternannte Lord Haw-Haw da besser mal bei seinen von Aliens verstümmelten Kälbern in Kansas geblieben - bei solchen Geschichten sterben wenigstens weniger Menschen... Schneemann |