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- ThomasWach - 17.12.2008

Nightwatch, du übersiehst aber mit Absicht für diese Diskussion einen wesentlichen Punkt.
Die "Araber" in Israel lebten dort schon seit Jahrhunderten, sind sozusagen die arabischen Bevölkerungsüberrreste der Nakba, der aus arabischer Sicht katastrophalen Vertreibung der Araber nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948.
Die Siedler, über die gerade auch in Europa so oft gesprochen wird, sind aber fast im klassischen Sinne "Kolonisten", die in den letzten 30 Jahren angesiedelt worden. Und diese Ansiedlungen sind strategische, hermetisch abgeriegelte israelische Positionen, die die israelische Landnahme unterstützen sollten und sollen.

Es geht vor allem darum, dass wie in Hebron ein paar Hundert radikale jüdische Siedler in ihren Sicherheitsburgen und mit der für sie präsenten israelischen Armee das Leben von zigtausenden ansässigen Palästinensern "versauen". Gewalt durch radikale jüdische Jugendliche, ständige Landnahme und Enteignung, demütigende Sicherheitskontrollen und Vorhaltungen limitieren das Leben und die Rechte zigtausender Palästinenser für ein paar Hundert israelische Kolonisten. Dieser Umstand wird kritisiert.

Und das ist schon etwas anderes als die israelisachen Araber, die schlicht und ergreifend trotz aller Umstände wohnen geblieben sind, wo sie waren und dann zu Bürger 2. Klasse worden.

Da gibt es schon Unterschiede...


- Venturus - 17.12.2008

Soweit ich weiß sind die israelischen Araber Staatsbürger Israels. Und die sollen nun deportiert/abgeschoben/umgesiedelt/gegangen werde (sucht euch einen Begriff aus)?

Sorry, aber bei allem Verständnis für die schwierige Situation Israels, aber das geht ja mal gar nicht. Und der Vergleich mit den Juden im Dritten Reich der uns vermutlich alle gerade im Kopf herumspukt, dürfte wohl mehr als zutreffend sein. Da werden Staatsbürger ausgeschlossen, nur weil sie durch ihre Herkunft bedingt gerade nicht ins Bild der Mehrheit passen. Gerade bei der Geschichte der Juden, sollte die jüdischstämmige Bevölkerung Israels hier eigentlich einen Aufschrei von sich geben.

Wahlkampf hin oder her, solche markigen Sprüche disqualifizieren Livni aber mal ganz gewaltig.


- Nightwatch - 17.12.2008

ThomasWach schrieb:Nightwatch, du übersiehst aber mit Absicht für diese Diskussion einen wesentlichen Punkt.
Die "Araber" in Israel lebten dort schon seit Jahrhunderten, sind sozusagen die arabischen Bevölkerungsüberrreste der Nakba, der aus arabischer Sicht katastrophalen Vertreibung der Araber nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948.
Na wenn das so wichtig ist nehmen wir doch auch noch gleich die 1948 aus arabischen Ländern vertriebenen Juden mit in die Gleichung...

ThomasWach schrieb:Die Siedler, über die gerade auch in Europa so oft gesprochen wird, sind aber fast im klassischen Sinne "Kolonisten", die in den letzten 30 Jahren angesiedelt worden.
Eher in den letzten 40 Jahren.
Aber warum hier bitte einen Unterschied konstruieren?
Wo ist der Unterschied zwischen einem 30 Jährigen israelischen Siedler und einem 30 jährigen israelischen Araber?
Das die Familie des einen ein paar Generationen länger dort lebt wo sie lebt oder wie?
Die "Siedlungen" entstanden nicht erst gestern, auch nicht vorgestern.
Ein sehr großer Teil der "Siedler" ist dort mittlerweile geboren.
Hier eine Unterschied machen zu wollen ist moralisch kaum zu rechtfertigen.

ThomasWach schrieb:Und diese Ansiedlungen sind strategische, hermetisch abgeriegelte israelische Positionen, die die israelische Landnahme unterstützen sollten und sollen.
Tja dumm, Jordanien hat halt den Krieg, hat halt die Kriege verloren. Passiert mitunter das man da auch Land verliert. Sollte man mal akzeptieren, wir schießen schließlich auch keine Raketen nach Königsberg.
Diese "Ansiedlungen" sind sicherlich abgeriegelt. Aber auch erst seit Gestern. Seit die Palis so dämlich waren und meinten es wäre lustig sich in israelischen Siedlungne in die Luft zu jagen. Jetzt steht da halt ein Zaun und die Palis kommen nicht mehr auf ihre Felder und können nicht mehr in Israel arbeiten. War alles schonmal anders und vollständig ihre eigene Schuld.
Darüber zu jammern das Israel seine Bevölkerung schützt ist dabei recht affig.

ThomasWach schrieb:Es geht vor allem darum, dass wie in Hebron ein paar Hundert radikale jüdische Siedler in ihren Sicherheitsburgen und mit der für sie präsenten israelischen Armee das Leben von zigtausenden ansässigen Palästinensern "versauen".
Nö, "darum" geht es vor allem erst mal garnicht.
Solche sinnfreien Außenposten werden über kurz oder lang, ob mit ob ohne hochoffizielles Abkommen sowieso aufgelöst. Dafür existiert in Israel eine breite Mehrheit und das ist auch ganz vernünftig so.
Worum es aber vor allem geht sind die großen "Siedlungsblöcke" mit Zig Zehntausenden von Bewohnern. Aus dem Nichts hochgezogene, moderne Städte.
Wer meint das Israel die aufgeben wird träumt.
Irgendwelche Containeraußenposten sind da ein viel geringeres Problem das über kurz oder lang gelöst wird.

ThomasWach schrieb:Gewalt durch radikale jüdische Jugendliche, ständige Landnahme und Enteignung, demütigende Sicherheitskontrollen und Vorhaltungen limitieren das Leben und die Rechte zigtausender Palästinenser für ein paar Hundert israelische Kolonisten. Dieser Umstand wird kritisiert.
Tja, damit macht man es sich halt recht einfach, nicht?
Würden die Palis sich nicht in die Luft sprengen sondern die paar Hundert Israelis halt in Hebron oder sonstwo wohnen lassen (wo ist hier eigentlich das Problem bitteschön?!) gäbe es diese Schikanen schon mal garnicht.
Aber wenn man halt seine Intifadas braucht kommen wir eben da hin wo wir jetzt sind.

ThomasWach schrieb:Und das ist schon etwas anderes als die israelisachen Araber, die schlicht und ergreifend trotz aller Umstände wohnen geblieben sind, wo sie waren und dann zu Bürger 2. Klasse worden.
Wenn du "Siedler" auf die Minderheit reduziert die gewaltätig sind und bei jeder Gelegenheit Wohncontainer aufstellen - vielleicht.
Dann aber reduzieren wir die Israelischen Araber aber auch auf die Minderheit die Selbstmordattentate gutheißt.

Venturus schrieb:Soweit ich weiß sind die israelischen Araber Staatsbürger Israels. Und die sollen nun deportiert/abgeschoben/umgesiedelt/gegangen werde (sucht euch einen Begriff aus)?

Sorry, aber bei allem Verständnis für die schwierige Situation Israels, aber das geht ja mal gar nicht.
Und warum dann die Juden im Westjordanland umsiedeln?
Da es keine palästinensische Staatsbürgerschaft im engeren Sinne gibt ist diese Unterscheidung eher sinnfrei.
Unterm Strich gibt es eben keine Unterschiede zwischen dem moderaten Israelischen Siedler der zweiten oder dritten Generation und dem moderaten israelischen Araber.
Nur die einen müssen selbstverständlich umgesiedelt und die anderen dürfen nicht angetastet werden.
Ich kann das nicht nachvollziehen.


So oder so, die Diskussion ist darüber eh ziemlich sinnfrei. Es ist Wahlkampf in Israel und Kadima liegt weit hinter dem Likud zurück. Das bedeutet das Livni nach rechts rücken muss. Deshalb diese markigen Sprüche, auch hinsichtlich Gefangener Soldaten und eine Invasion des Gaza Streifens.
Sollte sie gewinnen wird in diese Richtung genau garnichts passieren.


Außerdem nochmal, wo ist denn das Problem wenn Israel die Araber im Land bitten würde in einen Pali-Staat überzuwechseln?
Da braucht man garnicht mit Zwangsumsiedlungen zu kommen, ein paar Vernünftige Programme mit finanziellen Anreizen, Jobgarantien, gestellte Wohung oder dergleichen und gut ists.


- Schneemann - 17.12.2008

Zitat:Israel frees hundreds of Palestinian prisoners

JERUSALEM (CNN) -- Israel released 227 Palestinian prisoners Monday in a long-debated good-will gesture to the Palestinian Authority, the Israeli Foreign Ministry said.

The move, officially in honor of the Muslim holiday of Eid al-Adha, was also meant to bolster the reputation of Palestinian Authority President Mahmoud Abbas, whose government is locked in a power struggle with the Hamas movement, which controls the Gaza Strip.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/12/15/israel.palestinian.prisoners.release/index.html">http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/12/ ... index.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Schneemann - 19.12.2008

Wenn das eine Reaktion auf die Freilassungen sein soll...
Zitat:Hamas erklärt Ende von Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen

Gaza (Reuters) - Die radikal-islamische Hamas hat den sechsmonatigen Waffenstillstand mit Israel im Gazastreifen offiziell für beendet erklärt.

Ein Hamas-Vertreter begründete dies am Donnerstag damit, dass Israel seinen Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens nicht nachgekommen sei.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE4BH0GC20081218">http://de.reuters.com/article/worldNews ... GC20081218</a><!-- m -->

Schneemann.


- Shahab3 - 19.12.2008

Es hilft bei solchen Themen nicht, nur an der Oberfläche zu kratzen. Warum sollte sich die Hamas dafür bedanken, wenn 200 Kämpfer der verfeindeten Fatah (sicherlich nicht ohne Hintergedanken) entlassen werden? :o Zudem während sie selbst weiter in völliger Isolation zur Außenwelt gehalten werden. Nichts darf nach Gaza rein oder raus. Kein Mensch, kein Tier, keine Waren.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20081216/118879309.html">http://de.rian.ru/world/20081216/118879309.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel erklärt UN-Vertreter nach Kritik zur Persona non grata

TEL AVIV, 16. Dezember (RIA Novosti). Israel hat am Montag einem hochrangigen UN-Vertreter wegen des Vergleichs seiner Politik in den Palästinensergebieten mit Nazi-Verbrechen die Einreise verweigert und zur unerwünschten Person erklärt.

Wie es in einer offiziellen Erklärung des israelischen Außenamts heißt, hatte Richard Falk den palästinensischen Terrorismus als gerechtfertigt bezeichnet und "unverschämt" Israels Politik in den besetzten Territorien mit Nazi-Verbrechen verglichen.

Richard Falk, ein UN-Sonderberichterstatter über die Lage der Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten wurde im Flughafen Tel Aviv von der Grenzkontrolle aufgehalten und in die Schweiz zurückgeschickt.

Der UN-Beamte wollte Informationen über Menschenrechtsverletzungen im Westjordan-Land und im Gaza-Streifen sammeln.

"Das Mandat eines Sonderberichterstatters an und für sich veranlasst zu einer Voreingenommenheit und verzerrten Bewertungen, indem alle Verletzungen der palästinensischen Seite ignoriert werden. Im Fall vom Professor Falk wird diese noch von seinen eigenen äußerst politisierten Ansichten verschärft, die sich in einer Legitimierung des Hamas-Terrorismus und unverschämten Vergleichen (Israels Politik) mit dem Holocaust widerspiegelt", heißt es im Dokument.
...



- Schneemann - 19.12.2008

Naja, der Holocaust-Vergleich ist auch unter allem Niveau. Ich würde so jemanden auch nicht als beurteilende Person in so einer heiklen Frage haben wollen. Abgesehen davon: Was ich meinte ist: Israel kann 100, 1.000 oder 10.000 Gefangene freilassen - es wird keinen Frieden geben, so lange Radikale das Sagen haben und solange diese zu viele dumme, junge Männer und billige Waffen haben...

Schneemann.


- Shahab3 - 19.12.2008

Schneemann schrieb:Naja, der Holocaust-Vergleich ist auch unter allem Niveau. Ich würde so jemanden auch nicht als beurteilende Person in so einer heiklen Frage haben wollen.

Lassen wir Richard Falk doch selber zu Wort kommen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thenation.com/doc/20080630/mamoun">http://www.thenation.com/doc/20080630/mamoun</a><!-- m -->
"The references to the Holocaust and to the Nazi policies were not meant to be literal comparisons but were intended to show that the policies being pursued, in Gaza in particular, had holocaustal implications if they were not changed. And the mind-set of holding an entire people responsible for opposition and resistance embodies a kind of collective punishment psychology that was very characteristic of the way the Nazis justified what they did to the Jewish people. But my intention was based on the feeling that you have to shout to be heard, and perhaps that was not the best way to make the argument. I would be quite prepared to abandon that terminology but not prepared to alter my concern about the character of the policies being pursued. "

Zitat:Abgesehen davon: Was ich meinte ist: Israel kann 100, 1.000 oder 10.000 Gefangene freilassen - es wird keinen Frieden geben, so lange Radikale das Sagen haben und solange diese zu viele dumme, junge Männer und billige Waffen haben...
Schneemann.

Die Hamas ist zu stark organisiert, als das einzelne Radikale eigenmächtig handeln dürten. Ausschlaggebend ist vielmehr, dass durch solche Aktionen die massiven Probleme nicht gelöst werden. Da ist es sicherlich auch wenig hilfreich seitens Israel, dem temporären Zweck-Verbündeten (Fatah) Kämpfer und Waffen zukommen zu lassen.


- Erich - 21.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20081221/119051678.html">http://de.rian.ru/world/20081221/119051678.html</a><!-- m -->
Zitat:Raketen-Attacken lösen in Israel aggressive Stimmung aus
19:48 | 21/ 12/ 2008

....



- Schneemann - 22.12.2008

Zitat:Israelische Rakete tötet Hamas-Kämpfer in Gaza

Gaza (Reuters) - Einen Tag nach dem Ende eines auf sechs Monate festgelegten Waffenstillstands hat eine israelische Rakete einen palästinensischen Kämpfer im Gaza-Streifen getötet.

Palästinensische Sanitäter berichteten am Samstag, die Rakete sei auf eine Gruppe palästinensischer Kämpfer in Beit Lahija im Norden des Gaza-Streifens abgefeuert worden. Ein weiterer Miliz-Angehöriger sei verletzt worden.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE4BJ00O20081220">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 0O20081220</a><!-- m -->

...und...
Zitat:SPANNUNGEN IN NAHOST

Israel droht Hamas mit Krieg

Sechs Monate herrschte ein brüchiger Waffenstillstand, jetzt stehen sich Israel und die radikal-islamistische Hamas wieder unversöhnlich gegenüber. Nach einem Gewaltausbruch am Wochenende spielt die israelische Regierung mit den Muskeln: Einem Krieg werde man nicht ausweichen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,597811,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 11,00.html</a><!-- m -->

Hoffentlich laufen die Israelis dieses Mal nicht der bereits anlaufenden Kampagne ins Messer. Selbst wenn sie wieder einmarschieren sollten (und auch siegen) - die Presse wird sie wieder als die Schuldigen ansehen...

Schneemann.


- Erich - 24.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen120.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen120.html</a><!-- m -->
Zitat:Neue Raketenangriffe
Grenzen zum Gazastreifen bleiben dicht

Angesichts neuer massiver Raketenangriffe aus dem Gazastreifen hat Israel die für heute geplante Öffnung der Grenzen für Hilfslieferungen wieder abgesagt. Wie ein Sprecher des israelischen Militärs mitteilte, seien seit den frühen Morgenstunden mindestens zwölf Kassam-Raketen und Mörsergranaten im israelischen Grenzgebiet eingeschlagen. Auch die Küstenstadt Aschkelon sei von den Angriffen betroffen.
...

Stand: 24.12.2008 09:54 Uhr



- Erich - 25.12.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E8E6FC5F8545247358637A0106E1C331E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach Raketenbeschuss
Israel bereitet Einsatz gegen Hamas vor

25. Dezember 2008 Angesichts der andauernden Raketenangriffe militanter Palästinenser auf das israelische Grenzgebiet bereitet Israel nach Medienangaben Militäreinsätze gegen die palästinensische Hamas vor.

Die Armee habe knapp eine Woche nach Ende einer sechsmonatigen Waffenruhe grünes Licht für eine Serie von Operationen im Gazastreifen erhalten, berichteten israelische Medien am Donnerstag. Darunter seien schwere Luftangriffe auf Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad sowie punktuelle Bodeneinsätze.
....
mit Luftangriffen lässt sich die Hamas nicht treffen, da werden durch jeden Fehlschuss, der Zivilisten trifft, nur noch mehr Hassgefühle erzeugt - und Bodeneinsätze sind nach der Libanon-Lektion auch fragwürdig, denn die Hamas hat da sicherlich gut gelernt ....
möglicherweise möchte jemand genau diese Reaktion provozieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/7245046-Israel-liegt-unter-Dauerbeschuss,cc=0000001603000724504617S1vv.html">http://portal.gmx.net/de/themen/nachric ... 7S1vv.html</a><!-- m -->
Zitat:Massive Raketenangriffe auf Israel

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Militante Palästinenser im Gazastreifen haben ihre Raketenangriffe auf Israel massiv verstärkt. Mehr als 60 Kassam-Raketen und Mörsergranaten seien im Grenzgebiet eingeschlagen, sagte ein Militärsprecher.

...
und bei der Gelegenheit: ist es wirklich die Hamas, oder treibt da eine andere Gruppierung ihr undurchsichtiges Spiel?
Zitat:... Hamas hatte sich am Dienstag zur Erneuerung einer Waffenruhe mit Israel bereiterklärt. Die am 19. Juni zwischen Israel und zwölf militanten Palästinenserfraktionen im Gazastreifen vereinbarte Waffenruhe war am vergangenen Freitag zu Ende gegangen. Insbesondere die radikale Gruppe Islamischer Dschihad hatte anschließend die Raketenangriffe auf Israel erheblich verstärkt.
....



- Schneemann - 26.12.2008

Hmm, würde mich nicht wundern, wenn die Sache wieder von außerhalb angeschoben wird (Iran, Hisbollah), zumindest deuten das derzeitige Meldungen leider an...
Zitat:ESKALATION IN NAHOST

Israel droht Hamas mit Angriff - scharfe Raketen im Libanon gefunden

Dramatische Stunden im Heiligen Land: Israel ist zur Offensive im Gaza-Streifen entschlossen, wo die Hamas mit Geschossen über die Grenze feuert - und im Libanon werden scharfe Raketen mit Zeitzünder gefunden, die auf das Nachbarland zielen. Alles deutet auf eine Eskalation der Gewalt hin.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598367,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 67,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 26.12.2008

Israel demonstriert jedenfalls seinen guten Willen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~E98AB83598D5C49A18AB4CA1BB41021AC~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Nahost-Konflikt
Israel öffnet Grenze zum Gazastreifen

26. Dezember 2008 Israel hat trotz des fortwährenden Beschusses durch militante Palästinenser am Freitag die Grenzen zum Gazastreifen für humanitäre Hilfsgüter geöffnet. Rund 80 Lastwagen mit Grundnahrungsmitteln, Medikamenten und Getreide passierten nach Angaben eines Sprechers im Verteidigungsministerium die Grenze. Darüber hinaus seien eine begrenzte Menge Industriediesel für das Kraftwerk in Gaza sowie Kochgas geliefert worden. Es handelt sich um die erste Hilfslieferung seit zehn Tagen.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Hilfslieferungen-Israel-kommt-Hamas-entgegen/454404.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 54404.html</a><!-- m -->
Zitat:Hilfslieferungen
Israel kommt Hamas entgegen

Trotz des Beschusses durch militante Palästinenser hat Israel die Grenzen zum Gazastreifen für humanitäre Hilfsgüter geöffnet. Zehn Tage lang waren die Lieferungen gestoppt. Doch die Drohung einer Militäroffensive bleibt bestehen - die Hamas hat 48 Stunden Bedenkzeit.

...
FTD.de, 10:34 Uhr
damit wird den radikalen Pallis etwas Wind aus den Segeln genommen - und die Hamas gleichzeitig unter Druck gesetzt, die Radikalinskis unter Kontrolle zu bekommen.

edit:
interessant auch der Kommentar der Süddeutschen Zeitung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/971/452673/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/971/452673/text/</a><!-- m -->
Zitat:26.12.2008 09:33 Uhr

Nahost-Konflikt
Kreislauf der Gewalt

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Israels Truppen im Gaza-Streifen einmarschieren. Das Dilemma ist: Hamas hat davor keine Angst. Deshalb muss Israel mit der palästinensischen Terrorgruppe verhandeln.
Eine Analyse von Thorsten Schmitz
...



- Schneemann - 29.12.2008

Die Eskalation ist leider nun da. Nach bisherigen Meldungen sollen fast 300 Menschen ums Leben gekommen sein. Es ist bedauerlich, dass es soweit gekommen ist, aber es war abzusehen. Und: Selbst wenn die Israelis diesen Waffengang wieder für sich entscheiden, sie werden weltweit wieder mal als die Geächteten und Schuldigen dastehen. Sie sind den Islamisten von der Hamas auf den Leim gegangen...
Zitat: Eskalation im Gazastreifen

Mehr als 270 Tote nach israelischen Angriffen

Einen Tag vor Ablauf eines Ultimatums hat Israel seine Drohung wahr gemacht und massive Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen. Dabei wurden mindestens 270 Menschen getötet. Mehr als 900 wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde verletzt. Das sei die die höchste Opferzahl an einem Tag seit dem Sechstagekrieg von 1967. Die Hamas antwortete umgehend: Dutzende Raketen schlugen in Israel ein. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak drohte darauf mit einer Ausweitung der Militäroffensive.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen142.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen142.html</a><!-- m -->

…und…
Zitat:Zweiter Tag der Offensive im Gazastreifen

Israel setzt Luftangriffe fort

Israelische Kampfflugzeuge haben nach Armeeangaben rund 40 Schmugglertunnel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten beschossen. Nach palästinensischen Angaben gibt es im Grenzgebiet rund 600 Tunnel, Israels Armee geht von 200 bis 300 Tunnel aus. Die Palästinenser bringen durch die unterirdischen Gänge vor allem Zigaretten, Treibstoff, Kleidung sowie elektrische Geräte in den abgeriegelten Gazastreifen. Israel wirft der radikalislamischen Hamas vor, durch diese Tunnel auch Raketen, Waffen und Bargeld zu schmuggeln.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen168.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen168.html</a><!-- m -->

…und…
Zitat: Konflikt im Nahen Osten

Israel errichtet Sperrzone rund um den Gazastreifen

Am dritten Tag der Angriffe auf den Gazastreifen hat Israel den Grenzbereich zu dem Gebiet zur Sperrzone erklärt. Beobachter werten diesen Schritt als Vorbereitung für eine umfassende Bodenoffensive. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, der Korridor habe eine Breite von zwei bis vier Kilometern. Ziel sei es, israelische Zivilisten vor palästinensischen Raketen zu schützen. Das Sperrgebiet sei weder für Zivilisten noch für Journalisten zugänglich.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen176.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen176.html</a><!-- m -->

…und…
Zitat: LUFTANGRIFFE AUF GAZA

Die Eskalationsstrategie der Hamas

In Gaza herrschen Tod und Zerstörung, doch das Kalkül der Hamas ist aufgegangen. Wochenlang provozierten die Islamisten die israelische Regierung mit Angriffen auf zivile Ziele. Jetzt können sie sich in der Opferrolle inszenieren - und ihr Ansehen im arabischen Raum stärken.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598521,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 21,00.html</a><!-- m -->

...und...
Zitat:GAZA-STREIFEN

Hunderte Palästinenser stürmen Grenze nach Ägypten

Dramatische Ereignisse am Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen: Palästinenser kidnappten einen Bulldozer und brachen nach Ägypten durch. Bei anschließenden Gefechten wurde ein ägyptischer Soldat getötet.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,598590,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 90,00.html</a><!-- m -->

@Off-Topic

In dem Zusammenhang, wenn hier schon von den unverhältnismäßigen Angriffen der Israelis gesprochen wird: Nach zwei Tagen mörderischem und schwerem Bombardement – wird ja wohl keiner bestreiten wollen –, gibt es rund 280 Tote; die Propaganda der Hamas schreit es ja in alle Welt hinaus. So. Soweit so gut. Ich gehe jetzt absichtlich ein wenig ins Off-Topic, greife bewusst ein Thema auf, das in einem anderen Thread zur genüge diskutiert wurde: Ich erinnere mich sehr gut an die Debatte im Georgien-Thread und die Argumentation von einigen Leuten (auch hier im Forum), die die russische Darstellung, wonach die Georgier in Süd-Ossetien in einer Nacht 1.400 Menschen getötet haben sollen, weitestgehend akzeptiert, ja verteidigt haben. Wir sehen jetzt, wie ein richtiges Bombardement aussieht, eines, bei dem mit großen Kalibern geschossen wird – und wir sehen die Folgen: Fast 300 Tote in zwei Tagen (leider). Und jetzt sage noch einer, dass die Georgier, deren Kampfwert nicht gerade hoch einzustufen war, mit vielleicht einem Zehntel des militärischen Potentials in der gleichen Zeit die sechsfache Anzahl an Opfern verursacht haben sollen.

Schneemann.