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- Nightwatch - 14.08.2009

Israel kann es nur recht sein wenn die sich da gegenseitig zusammenschießen.
Ist aber schon lustig, der Hamas war die Fatah einst zu verweichtlicht und jetzt kommen sie selbst unter die Räder.


- ThomasWach - 15.08.2009

Nightwatch, tu mir mal ein Gefallen und produziere mal ein paar weniger Kommentare. Ich komme da nicht mehr hinterher die halbwegs sinnvoll zu kommentieren und einzuordnen...

@ Thema Propaganda
Lies mal meinen Post genau und dann versuch mal darüber nachzudenken und antworte dann nochmal....

@ Gaza
Ganz toll durchdachter Kommentar Nightwatch!! Aber das kommt leider davon, dass dein historisches Bewusstsein nicht ganz so sehr ausgeprägt zu sein scheint (mal abgesesehen, dass du wohl 1000 Augenzeugenschilderungen von der Münchner Konferenz 1938 gelesen hast). Denn die Israelis freuten sich schon einmal, dass sich im Gazasteifen eine radikale religiöse Splittergruppe formiert hat, aber das war vor etwa 25 Jahren! Damals dachte man auch, dass solch eine Gruppe die PLO schwächen würde. Und was wurde daraus: Klar, die PLO wurde letztlich geschwächt, aber essentiell für Israel war doch wohl eher, dass die moderat gewordene PLO/Fatah durch eine sehr viel aggressivere Hamas nun immer wieder gepisackt wurde.
Israel ist wohl die letzte Partei, die von solchen Splittergruppen profitiert. Denn es sind genau solche Gruppen, die Israel primör beschießen oder die radikalen und blutigen Terroranschläge durchführen. So waren zum Beispiel vor dem Gazaangriff gerade mal ein Drittel der auf Israel abgeschossenen Raketen Raketen der Hamas. Splitterguppen wie diese neue machten aber schon 1/3 aus.
Und wenn selbst Hamas Sprecher heute schon sich zu der Sprachregelung durchgerungen haben, dass sie Israel anerkennen, allerdings nicht in der heutigen territorialen Ausdehnung akzeptieren, dann bringen solche neue Radikale nur eins: Neue Konflikte, neue Tote, wieder keine Aussichten auf Frieden!
Es sei denn, du bist in Wahrheit ein reviosionistischer oder gar rassistischer Rechtsnationaler, sozusagen ein Bruder-im-Geist und israelischer Pendant dieser neuen Radikalen, der unter allen Umständen keinen Frieden will. Dann kannst du dich natürlich über solche Leute freuen. Allerdings hoffe ich das nicht. Aber ansonsten hat man (außer wenn man das längerfristige Denken wie im modernen Finanzkapitalismus verlernt hat) keinen Grund zur Freude über solche Splittergruppen, denn diese Radikalen produzieren nur neue Gewalt und neue Dynamiken des Konflikts, die die Radikalen auf beiden Seiten stärkt.

PS: Für unsere Quellenfreunde: Diese Sprachregelung: recognition, but no acceptance in today´s borders stammt aus dem Economist (print).
Wenn ich dran denke, editier ich das Zitat heute/morgen mal rein.


- Schneemann - 15.08.2009

Zitat:GAZASTREIFEN

Rivalisierender Islamistenführer bei Kämpfen mit Hamas getötet

Blutige Kämpfe im Gazastreifen: Mindestens 22 Menschen sind bei Auseinandersetzungen zwischen Hamas-Kämpfern und der rivalisierenden Extremistengruppe Dschund Ansar Allah ums Leben gekommen. Unter den Toten ist nach Angaben der Hamas auch der Chef der bewaffneten Extremisten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,642988,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 88,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 16.08.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~EB52AF7F9A1CD4A42A745CFBD64CB75A6~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Gaza
Mehr als 20 Tote bei Kämpfen unter Islamisten

Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem

16. August 2009 Bei Kämpfen zwischen Sicherheitskräften der Hamas und einer radikalen islamistischen Gruppe, die Al Qaida nahestehen soll, sind am Wochenende im Süden des Gazastreifens 24 Person ums Leben gekommen und mehr als hundert verletzt worden.
...
wieder ein Beleg dafür, dass Hamas (und der Iran) einerseits und Al Quaida andererseits nicht kooperieren


- Shahab3 - 16.08.2009

...Al Quaida (Saudi Arabien) andererseits...


- Schneemann - 16.08.2009

...wobei der Gegensatz zwischen (sunnitischen) Wahhabiten und Schiiten nicht neu ist.

Schneemann.


- Shahab3 - 17.08.2009

Du Schneeman, Hamas sind ebenso wenig Schiiten, wie Al-Qaida Wink


- Schneemann - 17.08.2009

Du Shahab, das wusste ich. Mir ging's eher um Saudis und Perser... :wink:

Schneemann.


- Schneemann - 24.08.2009

Zitat:Ärger über schwedischen Zeitungsartikel

Israel erwägt Ausladung von Schwedens Außenminister

In Israel sorgt der Artikel eines schwedischen Journalisten über den angeblichen Handel mit Organen von Palästinensern weiter für heftige Diskussionen. Die israelische Regierung erwägt, Schwedens Außenminister Bildt auszuladen. Außerdem fror Israel die Aufenthaltsgenehmigung des Reporters ein.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/konfliktschwedenisrael102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/konfli ... el102.html</a><!-- m -->

Richtig so! Bei so einer Diffamierung sollte man konsequent sein.

Schneemann.


- Erich - 24.08.2009

Schneemann schrieb:...
Richtig so! Bei so einer Diffamierung sollte man konsequent sein.

Schneemann.
und was machst Du, wenn sich die Diffamierung als Wahrheit herausstellt ?
*hüstel*
Ich meine, Schweden ist ein christliches Land, und da wird man die Wahrheit wohl noch behaupen dürfen, oder?


- ThomasWach - 24.08.2009

Was ich interessant finde, wer sich wohl bei solchen Meldungen als erstes in Pose wirft und die Veröffentlichung verurteilt. Ich meine jetzt damit nicht mal in erster Linie hier unser Forum und damit Schneemann, sondern eher generell.

Man stelle sich mal einen Broder vor, der bei (sagen wir mal) "anderen Themen" stets und ständig für die Meinungsfreiheit argumentieren würde und daher immer und überall dafür wäre, alles sagen zu können.

Ich fänds interessant zu wissen, ob Broder auch hier für Presse- und Meinungsfreiheit wäre....

Wie dem auch sei:
IMHO sollte man bei allen Meldungen immer ein gewisses Maß an Seriösität und Qualität walten lassen. Leider habe ich bisher die Sache nicht näher mir angeschaut, ich habe nur mal zufällig gelesen, dass die Meldung schon dementiert worden sei. Ob nun solch eine Meldung "antisemitisch" sei, wie der israelische Staat behauptet habe, kann ich nicht einschätzen. Aber ich finde, genau wie man als Schreibender auf Qualität achten soll, sollte man auch als Beurteilender auf Qualität achten. Ich kann mir des Eindrucks nicht erwehren, dass unabhängig von diesem Fall der Vorwurf des Antisemitismus inflationär gebraucht wird und politisch instrumentalisiert wird. So wurde laut dieswöchigem Spiegel seitens eines israelischen Ministers Obama antisemitische Tendenzen unterstellt und da bleibt für mich doch ein Fragezeichen, von welchem Planeten dieser Minister kommt.

Aber egal... Wie gesagt, was den Artikel angeht, da sollte man abwarten. Natürlich ist das, wenn man bestimmte historische Pretexte bemühen will, ein Vorwurf mit einem bösen historischen Hintergrund. Da kann man schon etwas kritisch werden, andererseits die Realität kann auch grausamer und zynischer sein als das politisch korrekte Bemühen bestimmter historisch begründeter Tabus.

Man wird sehen...


- Schneemann - 24.08.2009

@Erich

Och komm’ schon: Das glaubst du doch nicht allen Ernstes? Dann kann ich mir gleich den Mist in den Hisbollah-Sendern anschauen, wo „berichtet“ wird, dass Juden aus dem Blut kleiner Palästinenser-Jungen Brot backen und mich dann hinstellen und sagen Hui, könnte ja vielleicht schon was dran sein, da muss man aber schon vorsichtig sein, ob’s nicht doch einen wahren Kern hat...

@Thomas

Man kann sich aber auch mal fragen, wie weit Meinungsfreiheit gehen sollte und darf. Und Meinungsfreiheit ist zwar ein heiliges Gut, sicherlich, aber ich muss darauf achten, dass ich Verleumdungen oder einfach ungewollte Falschaussagen nicht mit dem Deckmantel der Meinungsfreiheit kaschiere. Wenn ich jemanden verleumde, dann ist das keine Meinungsfreiheit mehr, sondern auch eine Straftat. Wenn ich z. B. höre, dass der betreffende Journalist [Boström] bei der Erstellung seines umstrittenen Artikels a) nicht mal Beweise vorgelegt hat und b) nur Palästinenser befragt hat, so erlaube ich mir den vorsichtigen Hinweis einer recht miesen (oder absichtlich einseitigen) Recherchearbeit. Wenn es dann nur um den Kleintierzüchterverein Wanne-Eickel gehen würde, wäre es eigentlich nur ein kleiner, schlechter Regional-Artikel, der nicht weiter interessieren würde. Aber hier geht es um mehr, vor allem um ein sehr, sehr heikles Thema: Einerseits den Nahost-Konflikt an sich und zweitens um Israelis, denen man fast schon mittelalterliche Verbrechensvorwürfe andichtet. Und – obwohl der (Gegen-)Vorwurf des Antisemitismus vielleicht falsch ist – dann ist das keine Meinungsfreiheit mehr, sondern ein hoch brisantes Zündeln im sensiblen Pulverfass Nahost aufgrund einer entweder ungewollten oder gezielten Stimmungsmache (wobei ich das nun bei Herrn Boström nicht vermute). Wäre Herr Boström aber ein Praktikant bei einer Regionalzeitung, dann würde man ihm seinen Artikel um die Ohren hauen...

Auszug:
Zitat: Zur Vorgeschichte: Die schwedische Tageszeitung "Aftonbladet" hatte am Montag einen Beitrag des freiberuflichen Journalisten Donald Boström abgedruckt, in dem es um Vorwürfe von Palästinensern geht, wonach toten Verwandten in Israel Organe gestohlen worden seien. Der Journalist legte für die Behauptung keine Beweise wie eine Autopsie vor, verlangte aber eine Untersuchung.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,644519,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 19,00.html</a><!-- m -->

Besonders das Unterlegte ist eben etwas schwach. Ich darf, wenn ich so was schreibe, nicht einfach nur eine Untersuchung verlangen (das ist als Enthüllungsjournalist auch nicht mal mein Job), sondern ich muss die Fakten auf dem Tisch haben – hieb- und stichfest.

Schneemann.


- Ingenieur - 25.08.2009

Zumindest dürfte die schwedische Regierung diesen Artikel verurteilen.

Wehren kann sich die israelische Regierung allerdings selbst indem sie gegen den Artikel klagt oder ähnliches. Den Außenminister auszuladen finde ich dann doch etwas überzogen - er hat das ja nicht geschrieben.


- Kosmos - 25.08.2009

Schneemann schrieb:
Zitat:Ärger über schwedischen Zeitungsartikel

Israel erwägt Ausladung von Schwedens Außenminister

In Israel sorgt der Artikel eines schwedischen Journalisten über den angeblichen Handel mit Organen von Palästinensern weiter für heftige Diskussionen. Die israelische Regierung erwägt, Schwedens Außenminister Bildt auszuladen. Außerdem fror Israel die Aufenthaltsgenehmigung des Reporters ein.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/konfliktschwedenisrael102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/konfli ... el102.html</a><!-- m -->

Richtig so! Bei so einer Diffamierung sollte man konsequent sein.

Schneemann.
da ist der Unterschied zu islamistischen Protesten gegen Dänemark wegen Karikaturen nicht mehr groß.


- Nightwatch - 25.08.2009

Erich schrieb:und was machst Du, wenn sich die Diffamierung als Wahrheit herausstellt ?
*hüstel*
Ich meine, Schweden ist ein christliches Land, und da wird man die Wahrheit wohl noch behaupen dürfen, oder?

Das ist so ziemlich der Gipfel aller Dummheit die ich hier in den letzten Jahren erlebt haben.
Glückwunsch!