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- hoj - 27.02.2008

Zitat:Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will am Mittwoch seinen Berater Ahmet Davutoglu zu Gesprächen nach Bagdad entsenden. Die irakische Regierung teilte mit, Davutoglu werde die Lage in Bagdad auch mit kurdischen Politikern erörtern, darunter Staatspräsident Dschalal Talabani und Außenminister Hoschiar Sebari.

Sprecher der kurdischen Regionalregierung sagten derweil, türkische Truppen stünden bereits 25 Kilometer tief auf irakischem Staatsgebiet. Der türkische Generalstab erklärte, dass „die Terroristen in Panik nach Süden fliehen“. Es werde nun von örtlichen kurdischen Gruppen erwartet, dass sie die PKK-Kämpfer abfangen und unschädlich machen. Mit „örtlichen kurdischen Gruppen“ waren wohl die Regionalbehörden gemeint, denen das Militär offenbar nicht die Ehre einer anerkennenderen Anrede angedeihen lassen wollte.

Besagte Behörden haben bislang nicht in die Kämpfe eingegriffen, drohten aber gestern mit Widerstand, falls das türkische Militär seine Operationen ausweite. Die Agentur Aswat al-Irak berichtete zudem, der Iran habe zusätzliche Einheiten an die Grenze zum Irak verlegt. Ein iranischer Sprecher habe erklärt, damit sollten Grenzverletzungen verhindert werden. .

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/article1727533/Irak_fordert_sofortigen_Rckzug_der_Trkei.html">http://www.welt.de/politik/article17275 ... Trkei.html</a><!-- m -->


- hoj - 28.02.2008

Zitat:Die Streitpunkte zwischen der Türkei und den USA mehren sich. US-Verteidigungsminister Gates fordert eine Beschränkung des PKK-Feldzuges im Nordirak auf zwei Wochen. Dies lehnt die türkische Armee ab. Eine Absage kam auch auf die Anfrage nach türkischen Truppen für Kampfeinsätze in Afghanistan.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/article1736221/Nicht_ein_Soldat_fuer_Kaempfe_in_Afghanistan.html">http://www.welt.de/politik/article17362 ... istan.html</a><!-- m -->

Zitat:Nach Informationen aus Ankara war der Konflikt zwischen der Türkei und den USA im Vorfeld des Gates-Besuchs so heftig eskaliert, dass der US-Verteidigungsminister erwogen hatte, die Reise nach Ankara kurzfristig abzusagen. Bereits am Mittwoch hatte sich der außenpolitische Chefberater von Erdogan, Ahmet Davutoglu, bei einem Besuch in Bagdad geweigert, über ein Abzugsdatum zu diskutieren.

Davutoglu war nach Bagdad geschickt worden, um einen Besuch des Staatschef Dschelal Talabani in Ankara vorzubereiten. Dabei legte er sich offenbar bereits heftig mit dem irakischen Außenminister Hoschiyar Sebari an. Sowohl Talabani wie Sebari sind Kurden und drängen auf einen türkischen Rückzug. Am Mittwoch hatte auch das irakische Parlament einen schnellen Rückzug der Türken gefordert.

Bei seinem gestrigen Besuch in Ankara beließ es Robert Gates aber nicht bei seinen Forderungen nach einem schnellen Rückzug. Er kritisierte auch offen die türkische Kurdenpolitik. "Mit militärischen Mitteln", so Gates, sei der Kampf gegen die PKK nicht zu gewinnen. Die USA wüssten aus eigener Erfahrung in Afghanistan und im Irak, dass Militäraktionen nur ein Aspekt einer größeren politischen und ökonomischen Strategie sein könnten. Die Türkei solle deshalb mehr für die Verbesserung der Lebensbedingungen ihrer kurdischen Bürger tun, verlangte der US-Verteidigungsminister.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/gates-macht-druck/?src=TE&cHash=795a106d9a">http://www.taz.de/1/politik/nahost/arti ... 795a106d9a</a><!-- m -->


Türkei zieht sich zurück - fieserfettsack - 01.03.2008

Zitat:Die Türkei hat ihre Militäroffensive im Nordirak eine Woche nach dem Einmarsch ihrer Truppen gestoppt...
Die Türkei hat mit ihrem Rückzug aus dem Nordirak begonnen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP sah heute in der Grenzstadt Cukurca Dutzende von Militärtransportern mit Soldaten auf dem Rückzug. Der türkische Fernsehsender NTV berichtete unter Berufung auf irakisch-kurdische Regierungskreise, dass die türkischen Truppen ihre Aktionen in der Region Zap eingestellt hätten....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,538591,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 91,00.html</a><!-- m -->

Welchen Sinn hatte die Aktion?

Wollte Erdogan nur die Generäle ablenken und den nationalistischen Türken nachgeben?
Doch irgendiwe ging das in die Hose, die PKK wird der Rückzug nach nur 6 Tagen als Sieg verkaufen.


- Erich - 01.03.2008

ich bin mir nicht sicher, ob Erdogan oder die türkische Regierung bei der ganzen Aktion was zu sagen hatten - oder ob nicht die Militärs die Politik vor vollendete Tatsachen gestellt haben


- Timur - 01.03.2008

zumindest war es innenpolitisch durchaus von nöten das irgendwas gemacht wird.. die bevölkerung konnte nich tmehr zusehen wie die pkk ein und rausgeht ohne das wirklich was unternommen wird..

es hat doch einige sachen gebracht:

die türkei (militärs/regierung) hat der bevölkerung gezeigt das man nicht einfach zusehen will
die türkei als land hat gezeigt sie können in den irak rein (auch wenns angesprochen war)
und vor allem egal welche bedingungen sommer, winter man hat keine angst..

symbolisch gesehen ohne wirklich große verluste eien gelungene aktion..

zweckmäßig eher weniger sinnhaft dazu hätte man die aktion monate lang ausführen müssen : plötzlich, weitreichend und mit voller härte gegen die pkk


- Skywalker - 12.03.2008

Zitat:"Weltgebärtag" in der Türkei

Tayyip Erdogan bittet Frauen um die Rettung der Nation
Als eine Gruppe prominenter Türkinnen im letzten Jahr dem anatolischen Machismo ein Gesicht geben wollte, da klebten sich die Frauen in einer provozierenden Aktion einen Schnurrbart an. Ministerpräsident Tayyip Erdogan trägt einen Schnurrbart. Zum Weltfrauentag hielt Erdogan eine Rede in der Provinzstadt Usak. Da ging der Schnauzer mal wieder mit ihm durch. Er spreche als "bekümmerter Bruder", eröffnete er sich den "lieben Schwestern" im Auditorium: Um die Wirtschaft müsse man sich große Sorgen machen, ebenso um den Fortbestand der türkischen Nation. Weshalb? "Die wollen die türkische Nation auslöschen. Nichts anderes wollen sie", klagte der Premier. Er vergaß dann zwar, dem Publikum mitzuteilen, wer hinter den heimtückischen Plänen stecke, hatte dafür aber die Gegenstrategie schon parat: "Damit unser Volk jung bleibt, solltet ihr mindestens drei Kinder machen." Er meinte pro Frau, nicht pro Volk.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/424050/TrkHomeMagTsr2">http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anze ... omeMagTsr2</a><!-- m -->


- Timur - 12.03.2008

aus dem türkischen tv hab ich es so verstanden das er maximal 3 kinder für angemessen hält nicht wie sonst schön üblich 4 oder 5 oder in anderen gebieten 8 - 10

hoffe jemand weis mehr dadrüber bescheid (quellen)


- Azrail - 13.03.2008

Timur schrieb:aus dem türkischen tv hab ich es so verstanden das er maximal 3 kinder für angemessen hält nicht wie sonst schön üblich 4 oder 5 oder in anderen gebieten 8 - 10

hoffe jemand weis mehr dadrüber bescheid (quellen)

Ja so hat er das gemeint 3 Kinder sollten standart sein ABER natürlich unter wirtschaftlichen Vorrausetzungen sprich wenn das Geld da ist wären drei Kinder ideal so meinte er das und das ist für einen konservativen Volksvertreter normal macht die CDU und vorallem CSU nicht auch so ich mein für Kinder werben siehe "Kinder statt Inder" :roll: :?: :!:


- hoj - 18.03.2008

Zitat:Erdogan sagt der eigenen Justiz den Kampf an

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,542025,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 25,00.html</a><!-- m -->


- hoj - 22.03.2008

Zitat:Am Rande des kurdischen Neujahrsfestes Newroz ist es im Südosten der Türkei in mehreren Städten zu gewaltsamen Auseiandersetzungen gekommen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/kurden_tuerken_newroz_auseinandersetzungen_1.693516.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/li ... 93516.html</a><!-- m -->

Der Preis für dem letzten Einsatz im Irak ist gestiegen..


Mindetens 3 Kinder - Ayyildiz - 23.03.2008

Zur umstrittenen mindetens 3-Kinderdebatte sagte Erdogan bei der Veranstaltung einer AKP-Frauengruppe wörtlich:

"Ich spreche zu euch nicht als Premier, sondern als ein besorgter Bruder. Wir müssen unser junges Volk beschützen. Sie wollen am liebsten die Türken ausrotten. Genau das wollen und tun sie. Macht MINDESTENS 3 KINDER, damit unsere junge Bevölkerung nicht schrumpft."


Zitate vom Erdogan - Ayyildiz - 23.03.2008

Weitere Ziate des früheren Milli Görüs Funktionärs, Imams und Ziehsohn Necmettin Erbakans bzw. des amtierenden türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan aus Mitte 90er Jahre:

„Ich bin gegen die Silvesterfeier“ (19. Dezember 1994, Sabah)

„Alle Gymanisen werden in Imamschulen umgewandelt“ (17. September 1994, Cumhuriyet)

„Ich bin der Imam von Istanbul“ (8. Januar 1995, Hürriyet)

„Wir machen Medina aus Istanbul“ (Akis)

„Nur Imame sollen standesamtliche Trauungen vornehmen“ (9. Mai 1995 Milliyet)

„Ich möchte, dass im Türkischen Parlament die Sitzungen mit islamischen Gebeten beginnen“ (8. Januar 1996, Milliyet)

„Die Tage eines Staatspräsidenten mit Imamvergangenheit sind sehr nahe“ (5. Februar 1996, Akit)

„Reklame über Bikins sind mißerregend„ (6. März 1996, Hürriyet)

„Bin für ein generelles Alkoholverbot“ (1. Mai 1996, Hürriyet)

„Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten“ (12. Dezember 1997, Wahlkampfrede in Siirt)


Re: Zitate vom Erdogan - Falke - 23.03.2008

Ayyildiz schrieb:Weitere Ziate des früheren Milli Görüs Funktionärs, Imams und Ziehsohn Necmettin Erbakans bzw. des amtierenden türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan aus Mitte 90er Jahre:

„Ich bin gegen die Silvesterfeier“ (19. Dezember 1994, Sabah)

„Alle Gymanisen werden in Imamschulen umgewandelt“ (17. September 1994, Cumhuriyet)

„Ich bin der Imam von Istanbul“ (8. Januar 1995, Hürriyet)

„Wir machen Medina aus Istanbul“ (Akis)

„Nur Imame sollen standesamtliche Trauungen vornehmen“ (9. Mai 1995 Milliyet)

„Ich möchte, dass im Türkischen Parlament die Sitzungen mit islamischen Gebeten beginnen“ (8. Januar 1996, Milliyet)

„Die Tage eines Staatspräsidenten mit Imamvergangenheit sind sehr nahe“ (5. Februar 1996, Akit)

„Reklame über Bikins sind mißerregend„ (6. März 1996, Hürriyet)

„Bin für ein generelles Alkoholverbot“ (1. Mai 1996, Hürriyet)

„Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten“ (12. Dezember 1997, Wahlkampfrede in Siirt)

Trotz Allem hat der sog. Mufti,alias Recep Tayip Erdogan, als Regierungschef der Türkei erfolgreiche Reformen in Puncto Wirtschaft durchsetzen können, die sich durchaus sehen lassen können.


- Skywalker - 24.03.2008

Zitat:Trotz Allem hat der sog. Mufti,alias Recep Tayip Erdogan, als Regierungschef der Türkei erfolgreiche Reformen in Puncto Wirtschaft durchsetzen können, die sich durchaus sehen lassen können.

Die Wirtschaftspolitik der Regierung Erdogan beruht zum grossen Teil auf die Aufnahme von grossen krediten aus dem Ausland und dem Ausverkauf von Staatsunternehmen. Ohne IWF(USA) und EU hätte Erdogan niemals die Eindämmung der Inflation verwirlichen können. Ich frage dich mal was in Zukunft sein wird wenn Erdogan nicht mehr nach der Pfeiffe von Uncle Sam oder EU tanzt ?


Sollte alle Kemalisten aus den Ämtern gedrängt sein und das Militär praktisch unter Kontrolle der Islamisten stehen, wird er den Westen nicht mehr brauchen und die Türkei in einen sog. Schurkenstaat verwandeln. Jaques Chirac hat vor gut 2 Jahren deutlich gemacht was für ein Schicksal einen Schurkenstaat treffen kann, willst du das die Türkei eines Tages dieses Schicksal trifft ?

Zitat:Chirac droht Terror-Staaten mit Atomwaffen

Der französische Staatschef Jacques Chirac hat Terror-Staaten mit Atomwaffen gedroht: Frankreich behalte sich das Recht auf eine Vergeltung in "nicht konventioneller" Weise vor. Das bedeutet eine Abkehr von Frankreichs bisheriger Nukleardoktrin.


Ile Longue - Eine Vergeltung in "nicht konventioneller" Weise - also mit seinen Atomwaffen - kündigte er gegenüber Anführern von Staaten an, die terroristische Mittel "gegen uns" einsetzen würden. Anlass war Chiracs Besuch auf dem französischen Atom-U-Boot-Stützpunkt Ile Longue vor der bretonischen Küste.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,396091,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 91,00.html</a><!-- m -->


- Skywalker - 24.03.2008

Zitat:Türkei sperrt schon wieder Zugang zu «YouTube»

Istanbul. sda/afp/baz. Die türkischen Behörden haben am Montag erneut den Zugang zum Internet-Videoportal «YouTube» gesperrt. Der Grund wurde nicht genannt. Vermutlich erfolgte die Sperrung wegen kritischer Clips an Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk.

Auf den Bildschirmen türkischer Nutzer erschien unter der Adresse von «YouTube» lediglich ein Hinweis der Telefonbehörde auf drei verschiedene Entscheidungen türkischer Gerichte, den Zugang zu dem Portal sperren zu lassen.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=E102C329-1422-0CEF-7098233A42E25842">http://www.baz.ch/news/index.cfm?Object ... 3A42E25842</a><!-- m -->

Irgendwie komisch das die Sperrung von Youtube wegen kritischer Clips gegen Atatürk erfolgt, dabei steht die Medienkontrollbehörde doch schon längst unter Kontrolle von AKP-nahen Gefolgsleuten !