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Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei - Druckversion

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- Erich - 16.10.2006

Erieye
die von Dir wiedergegebenen Aussagen und Angaben sind in der Form schlecht prüfbar;
kannst Du die Angaben mit links untermauern?
Danke


- ERIEYE - 16.10.2006

Zitat:Erich postete
Erieye
die von Dir wiedergegebenen Aussagen und Angaben sind in der Form schlecht prüfbar;
kannst Du die Angaben mit links untermauern?
Danke
Den Artikel von M.A.Birand finde ich nun nicht mehr(ist auch schon länger her).
Die Angaben das die Kurden eine "Begründung" abgeben müßen um kurdisch lernen zu dürfen, das hat ein Türke mal bestätigt, also habe ich da keine Belege zur Hand.

Was sollte ich noch belegen?

Im Grunde ist ja alles bereits bekannt.
Die Menschenrechtslage und die fehlende Umsetzung von Gesetzesänderung ist ja längst bekannt, die Luftraumverletzungen ebenso.

Die Frage ist also doch was die Türkei "verbessert" haben soll?!


- Erich - 18.10.2006

Zitat:ERIEYE postete
...
Die Frage ist also doch was die Türkei "verbessert" haben soll?!
ich möchte mich jetzt nicht auf Veröffentlichungen der türkischen Botschaft zurückziehen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tuerkischebotschaft.de/de/eu/geschichte.htm">http://www.tuerkischebotschaft.de/de/eu/geschichte.htm</a><!-- m --> obwohl die Türken wohl noch am Besten wissen, was dort alles getan wird - vielleicht gerade noch verfolgt von den auswärtigen Botschaften, z.B. der deutschen Botschaft die dann auch unserem Auswärten Amt berichtet <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Tuerkei/BeziehungenZurEU.html">http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de ... ZurEU.html</a><!-- m --> aber:
das ist doch im Grunde auch allgemein bekannt und sogar von politischen Organen der EU gewürdigt worden
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://europa.eu/bulletin/de/200412/i1007.htm">http://europa.eu/bulletin/de/200412/i1007.htm</a><!-- m -->
Zitat:....Der Europäische Rat begrüßt die entscheidenden Fortschritte, die die Türkei in ihrem weit reichenden Reformprozess erzielt hat, ....
oder konkreter
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-04/ALPBAC.htm">www.philosophia-online.de/mafo/heft2002-04/ALPBAC.htm</a><!-- w -->
Zitat:Vor kurzem hat die Türkei durch innenpolitisch schwer errungene Reformgesetze der Europäischen Union ein deutliches außenpolitisches Signal gegeben. Die Abschaffung der Todesstrafe in Friedenszeiten und die Schaffung von Ansätzen zur Anerkennung der kurdischen Minderheiten-Sprache sollen den Willen des Landes unterstreichen, durch Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen zum ernsthaften Beitrittskandidaten zu werden.....(Stand 2002)
oder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dtsinfo.de/deutsch/p200211/Seite33.htm">http://www.dtsinfo.de/deutsch/p200211/Seite33.htm</a><!-- m -->
Zitat:Am 5. November war es wieder so weit: Die Europäische Union hat ihren Bericht zum Fortschritt der Türkei auf dem Wege nach Europa vorgelegt. .....

....Die Nachrichten aus Brüssel sind überwiegend positiv. Der Bericht attestiert der Türkei viele Fortschritte und lässt – obwohl noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt sind – die Schlussfolgerung zu, dass sich der Europäische Rat im nächsten Jahr für die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen entschließen könnte.

Seit Juni 1993 fordert der Europäische Rat Berichte über „die Stabilität von demokratischen Institutionen, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Schutz von Minoritäten.“ Beim Thema Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bescheinigt die EU-Kommission der Türkei die Durchführung von vier Reformpaketen. Hervorgehoben werden Fortschritte beim Kampf gegen die Folter, bei der Erweiterung der Meinungs-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit, beim Ausbau des Rechtsweges in Verwaltungsgerichtsprozessen und bei der Verbesserung kultureller Rechte.....
(Stand auch schon Nov. 2002)
- das müsste sich eigentlich langsam rumgesprochen haben,
oder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundesregierung.de/nn_23172/Content/DE/Artikel/2005/11/2005-11-08-ist-die-tuerkei-reif-fuer-einen-eu-beitritt-.html">http://www.bundesregierung.de/nn_23172/ ... ritt-.html</a><!-- m -->
Zitat:....Die Türkei hat unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan substantielle Fortschritte im Reformprozess erzielt. Sie ist auf dem Weg zur Erfüllung der politischen Kriterien weit voran gekommen. Zu nennen sind dabei die Abschaffung der Todesstrafe, Aufhebung des Notstandsrechts im Südosten der Türkei, Erlaubnis der Übertragung von Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie von Unterricht in anderen Sprachen als Türkisch, Beschneidung des Einflusses des Militärs, Maßnahmen zur Bekämpfung von Folter, Erweiterung der Meinungs-, Vereins- und Versammlungsfreiheit und Erweiterung der Rechte für die religiösen Minderheiten sowie eine umfassende Reform des Strafrechts und dessen Anpassung an westliche Standards (unter anderem Stärkung der Frauenrechte).....(Stand Nov. 2005)
vielleicht hilft Dir auch der direkte Link zum regelmäßigen Bericht für den Bundestag weiter:
ec.europa.eu/enlargement/archives/pdf/key_documents/2002/tu_de.pdf
ec.europa.eu/enlargement/archives/pdf/key_documents/2004/rr_tr_2004_de.pdf

aber Dein Problem war doch vor allem auch Zypernm und der Annan-Plan - oder?
Dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundestag.de/bic/analysen/2006/Der_Zypernkonflikt_und_seine_Auswirkungen_auf_die_EU-Beitrittsverhandlungen_mit_der_Tuerkei.pdf">http://www.bundestag.de/bic/analysen/20 ... uerkei.pdf</a><!-- m -->.
Zitat:......Unmittelbar vor dem Europäischen
Rat von Kopenhagen im Dezember 2002, der die
Aufnahme der Republik Zypern in die EU zum 1. Mai 2004 beschloss, legte VN-Generalsekretär Kofi Annan einen Vermittlungsvorschlag (sog. „Annan-Plan“) zur Wiedervereinigung der Insel vor. In beiden Inselteilen fand am 24. April 2004
ein Referendum zur Bildung einer aus zwei Teilstaaten bestehenden Konföderation statt.
Vorgesehen war, dass jeder Teilstaat zwar ein eigenes Parlament, jedoch ein gesamtstaatliches Ober- und Unterhaus gehabt hätte, deren Mit-
glieder nach der Bevölkerungsgröße aufgeteilt wären, sowie einen Senat mit gleicher Sitzverteilung. Des Weiteren war eine Entmilitarisierung Nordzyperns geplant. Bei den beiden getrennt abgehaltenen Referenden stimmten
75,83 % der griechischen Zyprer gegen den „Annan-Plan“, 64,9 % der türkischen Zyprer hingegen votierten für dessen Annahme.....



- ERIEYE - 18.10.2006

Schön, aber du willst mir doch nicht wirklich erzählen das dies das einzige ist was du darüber gehört hast, oder?

Ein bisschen googlen und schon hat man unzählige Berichte wie es um die "Reformen" steht!

Zitat:Trotz Reformen - unfaire Gerichtsverfahren dauern an


Berlin, 6. September 2006 - Unfaire Prozesse und unter Folter erpresste "Geständnisse" bleiben das große Problem der türkischen Justiz. Besonders betroffen sind Personen, die unter dem türkischen Anti-Terrorgesetz angeklagt sind. So lautet das Fazit eines heute von amnesty international (ai) veröffentlichten Berichts. "Trotz Reformen haben die neuen Gerichte für schwere Straftaten die Verfahrensfehler der ehemaligen Staatssicherheitsgerichte bis heute nicht korrigiert", so Amke Dietert, Türkei-Expertin der deutschen Sektion von ai. "Die Angeklagten haben kaum eine faire Chance auf Verteidigung. Außerdem werden unter Folter erpresste Aussagen weiterhin als Beweismittel zugelassen."
..
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/50144ae16ca25cecc12567df002695c7/daa64eaa86f17c36c12571e10038f313?OpenDocument


Dieser ganze Artikel hier ist auch lesenswert:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bpb.de/themen/7TU8I3,0,Kosmetik_statt_Reformen.html">http://www.bpb.de/themen/7TU8I3,0,Kosme ... ormen.html</a><!-- m -->


Noch ein interessanter Artikel:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1241797,00.html">http://www.dw-world.de/dw/article/0,214 ... 97,00.html</a><!-- m -->


Auch hier mal einer
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=148&stayInsideTree=1&PHPSESSID=40849a534042b120627cb083df014069">http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=14 ... 83df014069</a><!-- m -->

Hier auch noch ein Artikel:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aidlr.org/german/greymatter/archives/00000045.html">http://www.aidlr.org/german/greymatter/ ... 00045.html</a><!-- m -->

Wenn du dir diesen durchlesen solltest, dann beachte dabei, das das angesprochene Waisenhaus in diesem Jahr dann endgültig vom Staat enteignet wurde, und das trotz europäischem Protest!



Also, keine wirklichen Reformen vorhanden!

Nochdazu die Weigerung die Probleme mit Griechenland vor einem internationalem Gerichtshof zu klären



PS: Das mit Zypern anzubringen ist lächerlich!
Wie gesagt war dies kein akzeptabler Plan für die griechischen Zyprioten und das war vorher bereits bekannt!

Auch dazu mal ein Artikel:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wsws.org/de/2004/apr2004/zype-a22.shtml">http://www.wsws.org/de/2004/apr2004/zype-a22.shtml</a><!-- m -->


Also, was hat sich nun seit dem Begin der "Reformen" verbessert?


- Erich - 24.10.2006

der Artikel <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1241797,00.html">http://www.dw-world.de/dw/article/0,214 ... 97,00.html</a><!-- m --> von 2004 bringt es in der Überschrift "auf den Punkt":
Zitat:In der Türkei hat sich auf dem Weg in die Europäische Union vieles verbessert. .......
und der letzte Artikel ist auch relativ klar:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aidlr.org/german/greymatter/archives/00000045.html">http://www.aidlr.org/german/greymatter/ ... 00045.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkei 2005: Keine Verbesserungen in Sachen Menschenrechte seit zwei Jahren...
will sagen, dass bis zwei Jahre vorher (also bis 2003/2004 durchaus Verbesserungen zu verzeichnen waren);
jetzt gehts doch darum, ob der Prozess der Verbesserungen weiter läuft oder nicht - und wenn am Ende des weiter laufenden Prozesses die EU-Reife der Türkei steht, dann hast Du doch auch Dein Ziel erreicht, denn dann sind die von Dir angesprochenen Probleme auch bereinigt ....


- ERIEYE - 27.10.2006

Zitat:Erich postete
der Artikel <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1241797,00.html">http://www.dw-world.de/dw/article/0,214 ... 97,00.html</a><!-- m --> von 2004 bringt es in der Überschrift "auf den Punkt":
Zitat:In der Türkei hat sich auf dem Weg in die Europäische Union vieles verbessert. .......
und der letzte Artikel ist auch relativ klar:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aidlr.org/german/greymatter/archives/00000045.html">http://www.aidlr.org/german/greymatter/ ... 00045.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkei 2005: Keine Verbesserungen in Sachen Menschenrechte seit zwei Jahren...
will sagen, dass bis zwei Jahre vorher (also bis 2003/2004 durchaus Verbesserungen zu verzeichnen waren);
jetzt gehts doch darum, ob der Prozess der Verbesserungen weiter läuft oder nicht - und wenn am Ende des weiter laufenden Prozesses die EU-Reife der Türkei steht, dann hast Du doch auch Dein Ziel erreicht, denn dann sind die von Dir angesprochenen Probleme auch bereinigt ....
Eine Überschrift und die Aussage das sich bereits 2 Jahre vor 2005 nichts mehr verbessert haben soll, zeigen noch lange keine klaren Verbesserungen!

In dem ersten Artikel steht doch auch das es eben nur "halbe Reformen" sind, und im Text steht eben das es nur formelle Veränderungen sind, aber im endeffekt alles beim alten bleibt!
Das Gesetz zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit wurde nicht wirklich abgeschaft, sondern eher anders formuliert!

Im zweiten Artikel werden die angeblichen Verbesserungen nicht genannt.
Es sind vielleicht auch nur die angesprochenen "halbe Reformen"!?

Das mit der Todesstrafe ist da keine wirkliche Reform, denn das es immer noch Menschen gibt die "Verschwinden", das ist allseits bekannt und wurde auch in den von mir dargebrachten Artikeln bereits beschrieben!

Klar das es Öcalan nicht trifft, denn der ist in der Öffentlichkeit und wurde instrumentalisiert um von der EU Gegenleistungen zu erhalten, aber was ist mit den ganzen "Verschwunden" aus dem Osten der Türkei, den ganzen Gefolterten?


Also, warum sollte man der Türkei mehr geben, wo doch bisher nichts wirklich an Gegenleistung zurückgekommen ist?



Die Menschnrechte werden immer noch nicht eingehalten!
Die Pressefeicheit wird immer noch unterdrückt!
Die Beziehungen zum EU-Nachbarn wird immer noch künstlich auf einem feindseeligen Level gehalten!
Die Enteignungen christlichen Eigentums gehen weiter!


Was also hat sich verbessert?

Ich warte immer noch auf eine zufreidenstellende Antwort die die konkreten Verbesserungen aufzeigt und nicht auf blosse Flosskeln verweist!


- Azrail - 28.10.2006

@Erieye wir sind einer Meinung die Türkei gehört nicht in die EU,nur muss man das auch realistisch sehen das wenn auch die Türkei alle Auflagen erfüllt sie nicht aufgenommen werden.Alles nur Taktik um eben Zeit zu schinden um weitere 15 Jahre die Türkei an der stange zu halten um dann endgültig zu sagen das sie aus religiös,kulturellen gründen nicht in die Eu kommen werden.


- Globetrotter - 29.10.2006

Ich habe mehrere türkische Freunde, und die meisten sagen selbst dass die EU die Türkei nur mit der Hoffnung auf eine Mitgliedschaft ruhig stellt um die eigenen Interessen durchzusetzen. Also wenn das schon der gemeine Mann erkennt, wieso dann nicht die Politiker der Türkei?
Aber abgesehen davon verstehe ich die türkische Mentalität nicht (die ja sehr patriotisch ist und von der wir uns ne eigentlich ne Scheibe abschneiden könnten) sich unter neue Gesetze und Anweisungen zu "stellen", die ja teilweise auch die Kultur verändern würden; undzwar in größerem Ausmaß als in anderen EU-Kanditaten...


- Skywalker - 29.10.2006

Zitat:Türkei soll sich von «Medienhetze» distanzieren

28. Okt 20:29



Türkische Journalisten ziehen nach dem Anti-Kopftuch-Appell der Grünen-Abgeordneten Deligöz mit scharfen Beleidigungen über sie her. Fraktionschefin Künast fordert eine Stellungnahme der türkischen Regierung.


Grünen-Fraktionschefin Renate Künast hat die türkische Regierung am Samstag zu öffentlicher Distanzierung von der «Medienhetze» gegen die türkischstämmige Grünen- Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz aufgefordert.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/deutschland/449455.html">http://www.netzeitung.de/deutschland/449455.html</a><!-- m -->

Da kann ich Frau Künast nur Zustimmen, eine Regierung die radikalislamische Hetzmedien im eigenen Land duldet kann es mit dem EU-Beitritt nicht ernst meinen !


- Azrail - 29.10.2006

Zitat:Da kann ich Frau Künast nur Zustimmen, eine Regierung die radikalislamische Hetzmedien im eigenen Land duldet kann es mit dem EU-Beitritt nicht ernst meinen !
Das ist freie Meinungsäusserung,Pressefreiheit.
Da kann sich die Regierung nicht einmischen.
Die kritiseren sie,wo isn da die Hetzte?

Deligöz hätte auch etwas aufpassen müssen was sie redet dann würde sie auch keine Kritik kriegen.Einfach die Leute als doof hinzustellen als wäre sie die Weisheit in Person.
Woher will denn die wissen ob ein kopftuch ein symbol der Unterdrückung sei das sie alle Frauen aufruft die "Die kutte des Teufels" abzulegen?
Rolleyes


- Skywalker - 29.10.2006

Zitat:Deligöz hätte auch etwas aufpassen müssen was sie redet dann würde sie auch keine Kritik kriegen.Einfach die Leute als doof hinzustellen als wäre sie die Weisheit in Person.
Woher will denn die wissen ob ein kopftuch ein symbol der Unterdrückung sei das sie alle Frauen aufruft die "Die kutte des Teufels" abzulegen?
Es geht hier nicht um die kritik an Frau Deligöz, sondern es geht darum in welcher Art und Weise die islamistischen türkischen Zeitungen die Kritik an Frau Deligöz äussern. Nazi Vergleiche sind da völlig unsachlich und fehl am Platz.

Wenn du auf der einen Seite von Presse und Meinungsfreiheit redest, dann musst du auch Frau Deligöz die Meinungsfreiheit zugestehen.

Naja, wegen mir können die islamistischen Zeitungen gern gegen deutsche Politiker hetzen. Wenn die AKP Regierung nichts dagegen tut werden halt die EU-Verhandlungen abgrebrochen und ist die EU einmal weg, sind Büyükanit und Co. der Herr im Haus.Wink


Das ist dann auch das Ende für "Yeni Mesaj", Vakit und Co.:evil:


- Skywalker - 30.10.2006

Zitat:Türkische Studenten halten Ehrenmorde für legitim
Die Integrationsministerin Maria Böhmer hält die Zahlen für „erschreckend, geradezu alarmierend“. Und Recht hat sie. Ein gutes Drittel junger Türken sieht nichts Schlimmes am Ehrenmord.
Von Mariam Lau



Berlin - Bis zu 30 Prozent aller türkischen Studenten halten „Ehrenmord“ für eine legitime Reaktion auf eine Verletzung der Familienehre. Schockiert berichtet die türkische Tageszeitung „Hürriyet“, die seit über zwei Jahren eine sehr erfolgreiche Kampagne gegen häusliche Gewalt betreibt, über eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Metropol. Danach sprechen sich insbesondere in den osttürkischen Universitäten viele Studenten für Ehrenmorde aus.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/10/27/1089364.html">http://www.welt.de/data/2006/10/27/1089364.html</a><!-- m -->


Wie bereits im Artikel erwähnt ist vor allem die Zustimmung zu den Ehrenmorden in den Unis im Osten der Türkei am höchsten, in dem Kontex ist auch anzumerken das 84 % der türkischen Kurden den Ehrenmord befürworten.

Weitere Infos gibt es hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://europenews.blogg.de/eintrag.php?id=9">http://europenews.blogg.de/eintrag.php?id=9</a><!-- m -->


Zitat:Allaks großer Schmerz
In der Türkei werden Ehrenmörder seit einem knappen Jahr hart bestraft - wenn man ihnen denn auf die Schliche kommt Von Michael Thumann

Wenn ein Zuwanderer in Deutschland ein Verbrechen begeht, überlegen die deutschen Beamten gern schon mal, ob sie ihn nicht schleunigst abschieben können. Und wer würde nicht am liebsten die kurdische Familie Sürücü, die den Mord an ihrer Tochter Hatun womöglich gemeinschaftlich geplant hat, zurück in die Türkei verfrachten? Ob solche Wünsche erfüllbar sind, da freilich sind deutsche Gesetze und Gerichte vor. In der Türkei würden viele mit Ehrenmördern gern dasselbe machen: abschieben, ausweisen, nur fort mit ihnen. Geht aber nicht. Denn Kurden wie die Sürücüs sind türkische Staatsbürger. Und ihre Heimat im fernen Südostanatolien liegt nun einmal in der Türkei.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2006/17/Tuerkei">http://www.zeit.de/2006/17/Tuerkei</a><!-- m -->


- Tarkan - 30.10.2006

Ich denke, die EU-Mitgliedschaft wird kommen. Türkische Innenpolitik als Ablehnungsgrund verliert immer mehr an Bedeutung, nachdem die Türkei vielleicht auch unter den Augen einiger Gegner "widererwarten" es geschafft hat, unter schwiergsten Bedingungen einen demokratischen Rechtsstaat aufzubauen - darauf kann und ist die Türkei Stolz.

Das "Problem" der Aufnahme könnte nunmehr seinen Grund in der EU selbst haben. In der Machtverteilung innerhalb der EU. Die Türkei würde mit 10-Stimmen ein Machtfaktor in den Entscheidungsprozessen innerhalb der EU sein. Das klassisch gute Verhältnis zwischen Deutschland-Türkei würde auch Deutschland mehr Gewicht innerhalb der EU verleihen, was vielleicht England und Frankreich stören könnte.
Das Problem der Stimmverteilung ist Machtfrage:

Zitat:ENTSCHEIDUNGSMACHT, EINFLUSS UND NATIONALE AMBITIONEN

Die Zuteilung der Entscheidungsmacht ist maßgeblich für den jeweiligen Einfluss auf die Auflösung der Konfliktlinien im Rahmen der finanziellen Verteilungsinteressen und der politischen Steuerungsentscheidungen, also über die Ausrichtung und Gewichtung der Gemeinschaftspolitiken und die Verwirklichung der einzelstaatlichen Ambitionen. Die verschiedenen informellen Koalitionen innerhalb der EU werden dementsprechend institutionelle Reformen an ihren Präferenzen in Bezug auf die gemeinsamen Politikbereiche messen und dasjenige institutionelle Arrangement stützen, das zur Wahrung und Durchsetzung der eigenen Interessen geeignet erscheint.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.lpb.bwue.de/aktuell/bis/1_04/konze.htm">http://www.lpb.bwue.de/aktuell/bis/1_04/konze.htm</a><!-- m -->

Hier auch einige Spielchen:
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.net4you.com/jandl/ewexpo1.htm">http://www.net4you.com/jandl/ewexpo1.htm</a><!-- m -->


- Mehr als die hälfte des EU-Staatshaushalts gehr an Subventionen an den Agrarsektor "verloren". Profitieren an diesen Subventionen tun hier die Franzosen. Die sog. "Politik des leeren Stuls" zeigte was Frankreich als "Teilnahmebedingung" versteht: "Entweder die EU zahlt oder ihr spielt EU ohne Frankreich"

- Andere EU-Staaten könnten Interesse daran haben, den Aufnahmeprozeß möglichs weit hinzuziehen, damit ein möglicher zusätzlicher "Schmarotzer" am EU-Vermögen als Konkurrent fernbleibt. Je mehr Mitglieder, desto weniger Geld steht für Industrie- oder andere Aufbauprogramme zu Verfügung.
Hier wird dann als Nichtaufnahme- bzw. Verzögerungsargument dann gerne das Soft-Argument verwendet, den auch der Vatikan machtpolitisch aus Eigeninteresse unterstützt, nämlich das angebliche "Kulturproblem".

- Weiterer "Nebenkriegsschauplatz" könnte auch die Angst der "Blaublütler" (Staatsformen mit monarchischen Elementen wie zB Großbrittanien) vor einer Dominanz an Republiken (Deutschland, Frankreich, Türkei) innerhalb der EU sein. Denn am Ende des Einigungsprozesses (EU als Staat) steht das Entfernen monarchischer Elemente.

- Schließlich noch die zentrale Frage nach einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik. Quo Vadis Europa? Hier könnte vor allem England und vielleicht auch Frankreich (da Türkei innerhalb der NATO engeres Verhältnis zur USA hegt als Frankreich) Bauchschmerzen haben. Bemerkenswert ist auch die krass offen formulierte Aussage Helmut Kohls gewesen, daß das Gelingen des europäischen Einigungspozesses, eine Frage von Krieg und Frieden sei. Inwieweit allerdings folgendes noch gilt, vermag ich nicht zu beurteilen:

Zitat:Neben der Akzeptanz dieser neuen Rolle führte die Demütigung durch Washington in der Suezkrise auch zu einem Überdenken der britischen Position in Europa. In krasser Verkennung der machtpolitischen Realitäten hatte Grossbritannien nach 1945 auf eine Fortsetzung seiner Weltmachtrolle gehofft und deshalb an den ersten Schritten des europäischen Integrationsprozesses nicht teilgenommen. Die schmerzliche Erfahrung, während der Suezkrise weder von den USA noch von den meisten Commonwealth-Staaten unterstützt worden zu sein, führte zu einem Umdenken und mündete in Beitrittsgesuche Londons an die Europäische Gemeinschaft (EG), die allerdings von de Gaulle in den 1960er Jahren erfolgreich torpediert wurden. Eine stärkere Beteiligung Londons am europäischen Einigungsprozess - und hier schliesst sich wieder der Kreis - lag wiederum im Interesse der USA, die - wie de Gaulle nicht völlig zu Unrecht vermutet hatte - über Grossbritannien Einfluss auf die europäische Politik zu gewinnen suchten.



In Frankreich beschleunigte der Ausgang der Suezkrise das Ende der IV. Republik und den Aufstieg des Gaullismus. Aussenpolitisch führte die Suezkrise zur drastischen Schwächung des französischen Einflusses in der arabischen Welt und mündete in den Rückzug aus Algerien. Doch wurde die Suezkrise in Paris völlig anders interpretiert als in London. Die USA, so die Perzeption, hätten ihre alten Verbündeten von Anfang an im Stich gelassen, während das von Washington abhängige «perfide Albion» unter dem Druck der USA Frankreich schliesslich in den Rücken gefallen sei. Diese Sichtweise führte zu einer Änderung der französischen Aussenpolitik und hatte zum Teil langfristig wirksame Entscheidungen und Praktiken zur Folge: die kontinuierlichen Versuche de Gaulles, die Kohärenz der Nato, die er als Instrument der USA betrachtete, zu schwächen; die Favorisierung einer europäischen Verteidigungsarchitektur jenseits der Nato; den Aufbau einer unabhängigen französischen Nuklearstreitmacht; den Austritt Frankreichs aus der integrierten Militärstruktur der Nato 1966; das zweimalige Veto gegen einen Beitritt Grossbritanniens, das de Gaulle als «trojanisches Pferd» der USA betrachtete, zur EG.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/10/28/al/articleEHAA8.html">http://www.nzz.ch/2006/10/28/al/articleEHAA8.html</a><!-- m -->



.


- Cluster - 08.11.2006

Schlechte Noten für die türkische Reformpolitik

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6074700_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Die EU-Kommission legt morgen ihren so genannten "Fortschrittsbericht" zu den Beitragsverhandlungen mit der Türkei vor. Wie bereits vorab bekannt wurde, übt EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn darin heftige Kritik an den nachlassenden Reformbemühungen der türkischen Regierung. (...)



- Erich - 08.11.2006

na ja, da sind bald Wahlen - und wenn man bedenkt, wie die Opposition über die Regierung herfällt, wenn dort nur ansatzweise über weitere Reformen in Richtung Demokratie nachgedacht wird <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,polm3/ausland/artikel/971/90881/">http://www.sueddeutsche.de/,polm3/ausla ... 971/90881/</a><!-- m -->
Zitat:08.11.2006 08:12 Uhr

Türkei-Beitritt
Der fremde Freund

Der Bericht der EU-Kommission, der an diesem Mittwoch in Brüssel veröffentlicht wird, stellt Ankaras Reformpolitik ein schlechtes Zeugnis aus. In der Türkei will nur noch jeder Dritte den Beitritt, viele fühlen sich von der EU schlecht behandelt.
....

Dem Vorhaben der Regierung, ein neues Stiftungsgesetz zu verabschieden, das religiösen Minderheiten das Leben erleichtern soll, begegnete die oppositionelle CHP allen Ernstes mit dem Geheul, das bringe das Land zurück zum Schandvertrag von Sèvres, der 1920 die Aufteilung der Türkei vorsah.

Die CHP - die sich ,,sozialdemokratisch‘‘ nennt - ist die stärkste Gegnerin einer Abschaffung des berüchtigten Paragraphen 301, der die ,,Herabsetzung des Türkentums‘‘ unter Strafe stellt. Jedes Mal wenn Premier Tayyip Erdogan - wie am Sonntag - vorsichtig eine Änderung des 301 in Aussicht stellt, schallt ihm der Vorwurf des Landesverrats entgegen.

Tatsächlich ist oft von ,,Opfern‘‘ die Rede, wenn die Sprache auf Reformen kommt, die das Land in den vergangenen Jahren ein wenig EU-kompatibler gemacht haben. Als ob mehr Demokratie und weniger Willkür nicht im ureigensten Interesse der Türken selbst wären.

Der anschwellende Nationalismus und das bevorstehende Wahljahr 2007 sind wohl schuld daran, dass die Regierung Erdogan ihren Reformschwung so völlig verloren hat.
....

Und die EU habe ,,alle ihre Zypern-Versprechen gebrochen‘‘ und stehe in den Augen vieler Türken nun für ,,Heuchelei und Doppelmoral‘‘. Die EU solle sich ,,schämen für Zypern‘‘, findet auch der europafreundliche Kommentator Mehmet Ali Birand: Ankara könne unmöglich See- und Flughäfen für die griechischen Zyprer öffnen, bevor nicht die EU - wie einst versprochen - die Isolierung des türkisch-zyprischen Nordens aufhebe.
....