Forum-Sicherheitspolitik
Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89)
+--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93)
+--- Thema: Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei (/showthread.php?tid=168)



- Steahlt - 07.10.2004

Tja da kann mann nur noch sagen ein Glück für die Türkei das Merowig nicht die Entscheidung über die Aufnahme selbst in der Hand hat :juhu:


- Iraner - 07.10.2004

Eine türkische Firma hat einen starken Anteil an Grundig.

@Merowiq: Die Türkei liegt wenigstens mit einem kleinen Teil auf Europa. Griechenland hat kleine Inseln vor der türkischen Küste im asiatischen Teil, sind aber in der EU, was willst du da machen? Algerien würde ich nicht aufnehmen, da die nur in Afrika liegen.
Zudem ist die Türkei tief in der Geschichte Europas verankert, man denke nur an den trojanischen Krieg oder die osmanischen Eroberungsfeldzüge.


- Wolf - 07.10.2004

Zitat:Steahlt postete
Tja da kann mann nur noch sagen ein Glück für die Türkei das Merowig nicht die Entscheidung über die Aufnahme selbst in der Hand hat :juhu:
Er drückt sich etwas "hemdsärmelig" aus, aber in gewisser Weise hat er auch recht. Selbst in einem völlig kontrolliertem Umfeld, sind deutsche und europäische Behörden und freie Experten unfähig selbst die Kosten kleiner Projekte annähernd richtig zu kalkulieren (nehmt nur ein beliebiges Bauwerk neuerer Zeit in eurer Stadt oder Umgebung das von der öffentlich Hand gebaut wurde).

Ein Land aufzunehmen, das mehr Einwohner hat als alle neuen Beitrittsländer zusammen und dann einfach nur zu behaupten es hätte "positive Effekte" ist sehr gewagt. Ich empfehle in diesem Fall mal den aktuellen "Spiegel" zu lesen, da erfährt man dann warum mögliche Risiken von Verantwortlichen verschwiegen/nicht ausgesprochen werden.


- ThomasWach - 08.10.2004

@ Shahab

Also deine Vorstellung von Europa ist ja lustig, echt.. gut nur, dass zum beispiel eines der katholisischten Länders überhaupt wie Polen ( ach ja der papst kommt da ja auch her) nicht zu Europa zählt... da tust du ja auch glatt den franzosen nen Gefallen, denn wenn du polen wegzählst, dann ist es wieder frankreich, dass die erste moderne geschriebene Verfassung Europas hatte und eben nicht polen wie es ist... aber naja, da ja das katholische polen für dich asien ist, hatte also asien eher ne geschriebene westlich-moderne verfassung als europa :laugh::laugh:

Und Prag, das ist also auch asien und russisch... also wenn du nem echten polen oder tscechen mit so ner einstellung kommen würdest, dann würdest du glatt mit sicher sehr netten bezeichnungen gewürdigt wrden und dann gelüncht werden...
und warum denn portugal und spanien, und nicht polen und die tschechei?? Jeweils beide staaten waren eng in der geschichte und der kulturgeschichte europas verwurzelt.. oder rumänien.. ist ja ein romanisches volk, sprich sind die nachfahren von lateinisierten germanen, illyrer etc, also römern, die übrig blieben nach der einwanderung der slawen im balkan.

Daher ist deine vorstellung von europa doch sehr sehr subjektiv.

@ Topic
man kan sich ewig streiten, ob die türkei rein gehört in die eu oder nicht.
fakt ist, dass der westen imer wieder seine universalistischen werte propagiert und auch die eu als wertegemeinschaft imer wieder gefeiert wurde. fakt ist, dass die eu schon seit langem mit den türken gespielt hat und die türken auch mit sich haben spielen lassen.
Fakt ist, dass die Ängste groß sind, weil es ja ein recht fremdes land sind.
Fakt ist, dass gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich/politisch die Türkei jetzt nicht reif ist für die eu, insnesondere gesellschaftlich braucht die entwicklung noch zeit um gezielt was zu ändern bzw. gewisse entwicklungen in der breite wirksam werden zu lassen.
fakt ist, dass die eu jetzt schon mit den 25 und bald mit 27 oder 28 staaaten schon ein sehr schwieriges projekt ist und der beitritt der türkei auch für die eu verkraftbar sein muss.
Daher würd ich einfach sagen, man kan ja gerne weiterhin emotional diskutieren.. entschieden ist nichts und die brüssler mühlen mahlen langsam... selbst wenn verhandlungen laufen, sie könne auch sehr lange laufen und oder scheitern wenn es eben sein muss.
Daher sind solche gesinnungskämpfe hier zwar ok, aber man sollte wohl doch die zeit abwarten.

@ mero
Meines wissens lag es nicht an der poln. Wirtschaft, das es da so viele schwierigkeiten gab ( z.b. prokopfeinkommen auf dem niveau etwa der slowakei, also im mittelfeld der neuen 10), sondern einfach mal an der größe und an der schwierigkeit deshalb für ein relativ großes land wie polen ( allein mehr einwohner als alle neun neuen zusammen) da alle Verplichtungen an regelungen und umstellungen zu erfüllen. Deshalb wurde eben da auch etwas getrickst bei den verhandlungen, bzw. nicht vergessen sollte man ja, dass die polen bei den verhandlungen imer etws länger brauchten wegen der poln. Sturheit und den poln... Sonderwünschen eben... weil das alles verzögerte, wurde eben getrickst dann , aber pauschal kannst du nicht einfach sagen, dass polen wirtschaftl. nicht reingehört.. das als korrekturRolleyes


- Nas - 08.10.2004

Ich möchte nur eins sagen:Manche bringen solche Sätze wie?
Sollen wir Indien aufnehmen weil..... sollen wir Saudie-Arabien aufnehmen weil....

Die Türkei hat über 35 Jahre lang die Bosporus engpässe überwacht und damit im kalten Krieg verhindert das die Kommunisten zugang zum warmen Gewässern hatten.


- kurosh - 08.10.2004

Zitat:NAS SCHRIEB:
Die Türkei hat über 35 Jahre lang die Bosporus engpässe überwacht und damit im kalten Krieg verhindert das die Kommunisten zugang zum warmen Gewässern hatten.
Und??:frag:
Nur wegen dieser Kleinigkeit soll sie in die EU aufgenommen werden ? :laugh::laugh::laugh:

Die Türkei gehört nun mal nicht in die EU.
Dann sollte man eher die Ukraine aufnehmen.


- Nas - 08.10.2004

Zitat:kurosh postete
Zitat:NAS SCHRIEB:
Die Türkei hat über 35 Jahre lang die Bosporus engpässe überwacht und damit im kalten Krieg verhindert das die Kommunisten zugang zum warmen Gewässern hatten.
Und??:frag:
Nur wegen dieser Kleinigkeit soll sie in die EU aufgenommen werden ? :laugh::laugh::laugh:
Die Türkei gehört nun mal nicht in die EU.
Dann sollte man eher die Ukraine aufnehmen.
Das nennst du eine kleinigkeit??!!
Nee, es ist ein Demokratisches und laizistisches Land.Darum sollte man es aufnehmen, aber das manche die Türken nicht als einen Partner/Freund ansehen geht mir auf die nerven.
Wenn wir wollten könnten wir uns aus der sache auch raushalten, aber wir haben die Westeuropäer unterstützt und Länder mit Ex Kommunistischen System werden aufgenommen.
Findest du das Fair?

Warum gehört die Türkei nicht in die EU?Weil 99% der Bewohner Moslems sind?


- Shahab3 - 08.10.2004

@Thomas Wach

Ich sehe die EU als elitären Kreis europäischer Staaten, die über wirtschaftliche und infrastrukturelle Standards verfügen. Wichtig ist hierbei, daß man ein gemeinsames Interesse verfolgt. Das schliesst insb. Sicherheits- und Aussenpilotik und die daraus resultierende Erfüllung der Aufgabenbereiche mit ein. (Stichwort : Sicherung der EU-Aussengrenzen, Gemeinsame internationale wirtschaftliche und politische Interessen vertreten)

Wer darauf aus ist, in der EU nur die Kohle scheffeln zu wollen. Darf auch gerne in Asien, Ozenainen, oder sonswo anklopfen. Polen, Türkei, Estland, Lettland, Littauen, etc.. wären da so Beispiele....
Hätte auch nichts gegen eine "osteuropäische Union", wenn Dir das besser gefällt ?! Die EEU Wink

Davon abgesehen sind Tschechen und Polen definitiv überwiegend slawisch geprägt. Da führt kein Weg dran vorbei.
Genauso wie Ukrainer, Russen, Bosnier, Mazedonier, Bulgaren und Kasachen.
Das muss natürlich nicht heissen, daß diese nicht auch einen Teil europäischer Geschichte ausmachen. Dann könnten wir aber mit dem selben Argument auch Russland und/oder die Türkei aufnehmen.

Wenn Du mal länger an einer EU-Innengrenze zu Benelux oder Frankreich gewohnt hast, weisst Du was ich mit der gemeinsamen europäischen Kultur meine. Das kann man schwer beschreiben...Das hat was mit der Ähnlichkeit der Lebensverhältnisse und Lebenswiesen zu tun..

@Nas
Zitat:Die Türkei hat über 35 Jahre lang die Bosporus engpässe überwacht und damit im kalten Krieg verhindert das die Kommunisten zugang zum warmen Gewässern hatten.
Siehst Du ?! Wer anderen keine Sonne gönnt, braucht sich hinterher nicht zu wundern Wink ( Scherz )


- Nas - 08.10.2004

Zitat:Shahab3 postete
Zitat:Die Türkei hat über 35 Jahre lang die Bosporus engpässe überwacht und damit im kalten Krieg verhindert das die Kommunisten zugang zum warmen Gewässern hatten.
Siehst Du ?! Wer anderen keine Sonne gönnt, braucht sich hinterher nicht zu wundern Wink ( Scherz )
Strategisch gesehen sind diese Engpässe sehr wichtig/gewesen, das weisst du aber oder?


- Shahab3 - 08.10.2004

Zitat:Strategisch gesehen sind diese Engpässe sehr wichtig/gewesen, das weisst du aber oder?
NATO != EU :hand: ... Als Argument daher nicht von Bedeutung, finde ich.


- kurosh - 08.10.2004

Zitat:Warum gehört die Türkei nicht in die EU?Weil 99% der Bewohner Moslems sind?
Du hast es auf den Punkt gebracht.
Weil 99% der Einwohner der Türkei Muslime sind .
(Moslem bin ich übrigens auch)
Sie gehören kulturell nicht in die EU!Sie sind nun mal nicht europäisch.
Oder warum bewirbt sich Frankreich nicht für die Arabische Liga:laugh: ?
Na?
Weil Frankreich nicht "arabisch" ist.


- Nas - 08.10.2004

Zitat:Shahab3 postete
Zitat:Strategisch gesehen sind diese Engpässe sehr wichtig/gewesen, das weisst du aber oder?
NATO != EU :hand: ... Als Argument daher nicht von Bedeutung, finde ich.
Das habe ich nur gesagt weil einige die Türkei mit Indien vergleichen.Was hat Indien für die Stabilität in Europa getan?Nichts!
Was hat die Türkei für die Europäer getan?Vieles!

@ Kurosh
Warum sich Frankreich nicht für eine Mietgliedschaft bei der AL bewirbt?

1. Viele Mitgliedsstaaten in der AL werden von Regimen oder Monarchien beherrscht.Das hat keine zukunft!Darum werden auch die meisten Arabischen Länder den Bach runtergehen und das ist auch gut so.
2. Wirtschaftliche Lage ist sehr schlecht
3. Es sieht so aus als würden die AL Staaten niemals den anschluss an den Westen schaffen werden, aslo was soll man in der AL?LoL


- Sophie X - 08.10.2004

Ich sehen für Deutschland/Europa keinerlei Vorteile für einen EU-Beitritt der Türken. Dafür aber politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Probleme zuhauf. Die einzigen in Europa, die davon profitieren, sind die Unternehmen. Die Zeche zahlt der einfache Bürger. Aber dessen Stimme zählt ja nicht. Weder beim Euro, noch bei der EU-Verfassung und schon gar nicht beim Thema Türkei. Hier bietet sich für einen geschickten Demagogen ein schönes Betätigungsfeld, da die etablierten Parteien allesamt die Sorgen der Bürger nicht wirklich ernst nehmen. Aber das betrifft ja auch nicht nur das Thema EU-Beitritt der Türkei. Sollten die etablierten Parteien weiter den Willen des Volkes ignorieren, müssen sie sich nicht wundern, wenn wir demnächst die NPD im Bundestag sitzen haben.

Gruß
Sophie X


- Nas - 08.10.2004

Und die EU Erweiterung anch Osten hat auch keine Probleme mit sich gebracht oder wie?

Alte Freunde lässt man warten, aber alte Feinde werden aufgenommen.Das zeigt doch wie hinterlästig die Europäer sind.

Ich wundere mich immer wieder aufs neue wie manche die Türkei als ein problem sehen.


- Sophie X - 08.10.2004

@NAS,

man muß sich nicht so eschaufieren.
Natürlich bringen die 10 Neuen auch Probleme mit sich, aber die sind händelbar. Sie gehören einfach kulturell zu Europa. Punktum! Fraglicher wird es zugegebenermaßen bei Ländern wie Bulgarien, Rumänien, bzw. Albanien oder Bosnien. Diese sind jedoch allein von der Bevölkerungsanzahl nicht so gravierend, wie eine 70-Millionen-Türkei, die immer noch stark zulegt. Die Türkei hätte allein dadurch schon sehr starken Einfluß auf die Geschicke der Eurasische Union (von Europa könnte man dann ja nicht mehr sprechen).

>>>
Alte Freunde lässt man warten, aber alte Feinde werden aufgenommen.Das zeigt doch wie hinterlästig die Europäer sind.
<<<

Staaten haben zunächst mal Interessen. Im Übrigen sieht man die kulturelle Differenz allein schon an der politischen Sprache, welche man in der Türkei zuweilen pflegt. Sobald es nicht nach deren Willen geht, wird man gleich extrem ausfallend, zum Teil sogar mit einem aggressiven Drohton.
Ich teile zudem die Ansicht von Scholl-Latour, daß die Türkei sowieso dem Islamismus verfallen wird, sobald dort die Militärs wirklich die Macht aus den Händen geben. Die Touri-Städte an der Küste sind eben nicht repräsentativ für die ganze Türkei. Und selbst da pflegt man zum Teil noch Mittelalter-Methoden.
Man kann mit der Türkei wunderbar zusammenarbeiten und vielleicht wirklich "Freundschaft" pflegen. Aber bitte mit einer Türkei außerhalb der EU. Zu unserer Sicherheit.

Gruß
Sophie X