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Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei - Druckversion

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- Alexander - 22.11.2003

@Sturkopf76.
Zitat:Ich finde es nicht richtig eine ganze Glaubensrichtung mit dem Begriff des Terrorismus zu besudeln.
Marc79:hand: hat diesbezüglich schon richtig erklärt. Was ich noch hinzufügen muss, es ist in einer freien, demokratischen Gesellschaft unakzeptabel orwellsche neue Sprache zu verwenden. Die neuste "Erfindung" des politisch-korrekten ist die Bezeichnung "internationaler Terrorismus", wo man sugerieren will als ob diese Terroristen nichts am Hut mit Islam hätten. (ausser das sie international agieren) Was den Tatsachen nicht im geringsten entspricht.
Zitat:Der Koran predigt mit keiner Silbe den Terror.
Ich will keine Suren und Verse ausm Koran zitieren (Artikel 5 dieses Forum) wo man Gewalt gegen die Ungläubigen geradezu vorschreibt.
Und zurück zum Thema; die Attentäter im Istanbul waren eben Türken was man auch nicht ausschliessen kann das sie nach dem Türkei-Beitritt in Deutschland z.B. noch einfacher ihre Untaten ausüben können.


- Sturkopf76 - 22.11.2003

Zitat:Ich will keine Suren und Verse ausm Koran zitieren (Artikel 5 dieses Forum) wo man Gewalt gegen die Ungläubigen geradezu vorschreibt.]
Was soll denn nun jetzt dieses Kommentar? Den Vers den du vorgibst zu kennen spielt auf die offene Kriegssituation mit Gegnern des Islams an. Dabei beziehe ich mich nicht auf irgendeine Übersetzung, sondern auf die ursprüngliche Sprache des Korans, die arabisch ist. Es reicht nicht den Koran "sequentiell" zu kennen oder auf irgendwelche Zitiertechniken Anderer zurückzugreifen, wenn man einen Vers als Quelle, anführen will. Ich habe den Koran auf vier Sprachen gelesen und er unterscheidet sich leider ziemlich deutlich bezüglich seiner Auslegungsweise.

Und Marc79:

Ich finde es toll das auch du "weit" gereist bist :oah:
Dennoch ist deine Wortwahl nicht immer astrein zu intepretieren. Ein unterschwelliger Ton geht auch aus deinem "Nachtrag" hervor. Aber natürlich kann auch ich mich täuschen.

Generell:

Neue Thesen bezüglich dem türkischen FÜR und WiDER haben wir dennoch nicht herausgearbeitet. Würde gerne über neuere Aspekte sprechen wollen, die den türkischen EU-Beitritt beleuchten...


- Cluster - 22.11.2003

jedes mal der selbe müll ...

Zitat:Ich will keine Suren und Verse ausm Koran zitieren (Artikel 5 dieses Forum) wo man Gewalt gegen die Ungläubigen geradezu vorschreibt.
Wenn ich das jetzt noch mal lesen muß hier auf dem Forum, werde ich mich irgendwann aufraffen, um verwerfliche Passagen in der Bibel zu finden. Bin mir sicher das ich fündig werde.


- Merowig - 22.11.2003

Zitat:Sturkopf76 postete
Den Vers den du vorgibst zu kennen spielt auf die offene Kriegssituation mit Gegnern des Islams an.
Och ich kenn mehre explizite Verse im Koran...
Auf die auch viele Araber anspielen wie die Hamas z.B.
Wenn manche meinen Islam mit Friede zu uebersetzen - was aber in der Realitaet wohl Unterwerfung (vor Gott) bedeutet darf man sich net wundern ...
:ot:
Hat aber nichts mit dem Thema hier zu tun und man kann nur oft genugauf Artikel 5 hier verweisen...
@Cluster - viel Spass beim Bibelstudium

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=126861&streamsnr=7">http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?sn ... treamsnr=7</a><!-- m -->
Zitat:P O L I T I K

EU-Beitritt „nicht unser Interesse“
Nach den Terroranschlägen von Istanbul warnen Unionspolitiker vor einer raschen Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) sagte FOCUS: „Ein schneller Beitritt liegt nicht in unserem Interesse.“
...



- Sturkopf76 - 22.11.2003

Zitat:Och ich kenn mehre explizite Verse im Koran...
Auf die auch viele Araber anspielen wie die Hamas z.B.
Wenn manche meinen Islam mit Friede zu uebersetzen - was aber in der Realitaet wohl Unterwerfung (vor Gott) bedeutet darf man sich net wundern ...
Ich sagte bereits es gibt verschiedene Auslegungen!
Nichtsdestotrotz ich hab diese einseitigen Zitate langsam satt, da sie das eigentliche Thema gar nicht erfassen.

Mich würde vielmehr interessieren, ob jemand fündig geworden nach Weiteren hier noch nicht dargelegten Gründen, die den Eintritt der Türkei verwerfen könnten?


- Merowig - 22.11.2003

<!-- m --><a class="postlink" href="http://famulus.msnbc.com/FamulusIntl/reuters11-22-020755.asp?reg=EUROPE">http://famulus.msnbc.com/FamulusIntl/re ... reg=EUROPE</a><!-- m -->
Zitat:Solana Too early to decide on Turkey's EU bid

PARIS, Nov. 22 — EU foreign policy chief Javier Solana said on Saturday bombings in Istanbul had been a response to Turkey's move towards Europe, but added it was too early to say whether its EU entry decision could now be sped up.
...



- bastian - 22.11.2003

Sturkopf, du machst deinem Namen alle Ehre; Ich denken wir haben fast alle Aspekte erfasst; aber ich zähle sie nochmal in Kurzform auf; Die Türkei gehört aus folgenden Gründen nicht in die EU:
-wirtschaftliche Aspekte, die Türkei wäre wirtschaftlich mit den Beihilfen, die sie benötigen würde, neben der EU Osterweiterung für die EU nicht zu tragen.
- Die Türkei ist kulturell und geschichtlich kein europäisches Land. Die Türkei ist vom Orient geprägt, der Rest Europas vom Okzident.
- Religion spielt dabei auch eine Rolle, aber nicht die Entscheidende, die Religion ist ein Faktor der kulturellen Unterschiede.

Ich denke du wirst gleich wieder einwenden, meine Argumente seien gar keine, sondern blosse Einwände und andere Argumente fordern. Wir haben unterschiedliche Ausgangspunkte und daher unterschiedliche Sichtweisen.
Hast du irgendein stichhaltiges Argument für den EU Beitritt? Du musst hier Argumente bringen, ich verteidige den status quo, du musst erklären warum es sich ändern soll, nicht ich warum es so bleiben soll.


- Sturkopf76 - 23.11.2003

Danke für die Zusammenfassung bastian Big Grin hübsch!
Nur sind das in meinen Augen keinerlei Begründungen, ja.

Zitat:-wirtschaftliche Aspekte, die Türkei wäre wirtschaftlich mit den Beihilfen, die sie benötigen würde, neben der EU Osterweiterung für die EU nicht zu tragen
Klar kann die EU auch von der Türkei profitieren
In erster Linie natürlich wirtschaftlich
Seit der Einführung der Zollunion mit der Türkei, konnte das Handelsvolumen beträchtlich gesteigert werden. Dabei ist das Handelspotential noch lange nicht ausgeschöpft: weitere Unterstützung seitens der EU bei der weiteren Angleichung der rechtlichen Normen, der Verwaltungvorschriften- und richtlinien, der Steuersysteme und der Infrastruktur nebst einer effizienten Bekämpfung der Korruption kann wesentlich zur Förderung der Sicherheit für ausländische Investoren beitragen und somit das Wirtschaftssystem in der Türkei beleben. Einerseits kann ein Absatzmarkt mit über 65 Mio. Menschen weiter erschlossen werden, andererseits stehen der EU doch auch die Bezugsmöglichkeiten in der Türkei offen, womit komparative Vorteile (vgl. Ricardo-Theorem), steigende Skalenerträge sowie Technologie- und Know-how-Transfer verbunden sind.

Weiterhin:
Bietet die Türkei als Brücke zum Nahen Osten, zu Mittelasien und zu den neuen Republiken in Transkaukasien eine hervorragende Chance für die Erschliessung weiterer lukrativer Märkte. Allesamt Märkte die bisher nicht in Angriff genommen wurden. (Und ich muss glaube ich in diesem Zusammenhang keinem erklären, wie wichtig die Auswahl von strategischen Geschäftsfeldern ist um die Existenz von Global Player EN auch künftig zu sichern. )
Hinzu kommt als weiterer Aspekt die Bedeutung der geplanten Erdöl- u. Erdgas-Pipelines für die Energieversorgung Europas, die aus dem Gebiet des Kaspischen Meeres kommend über die Türkei zum Mittelmeer geführt wird. Überhaupt ist die Türkei Dank ihres GAP-Projektes in einer Vorreiterrolle, die sie in ihrer Position stärkt. Bekanntlich werden viele Nachbarstaaten wie z.B. Israel von den Strom- und Wasserlieferungen der Türkei abhängig.

Den sicherheitspolitische und geostrategische Wichtigkeit der Türkei steht ausser Frage und wurde schon mehrfach von mir vorgebracht. sodass ich das hier nicht noch vorkauen möchte.

Zitat:- Die Türkei ist kulturell und geschichtlich kein europäisches Land. Die Türkei ist vom Orient geprägt, der Rest Europas vom Okzident
Zitat:- Religion spielt dabei auch eine Rolle, aber nicht die Entscheidende, die Religion ist ein Faktor der kulturellen Unterschiede.
Die EU beteuert ständig das sich die EU nicht als "christlicher Club" sieht sondern als Werte- und Interessengemeinschaft und vertritt unlängst die Ansicht, dass Toleranz als Merkmal der christlich-abendländischen Kultur gegenüber der islamischen Religion die Basis für ein Leben in Frieden im Europa des 21. Jahrhunderst bilden sollte.
Auf lange Sicht wird die Freizügigkeit innerhalb der Union die sozialen Kontakte in Europa erhöhen, wodurch das gegenseitige Verständnis in der Bevölkerung für andere Kulturen und Religionen gefördert wird und Vorurteile abgebaut werden können


Vorteile sind auch auf politischer Ebene zu erwarten:
Insbesondere für die Menschenrechtsorganisationen und die Kurden, die nach dem Vertrag von Lausanne( 1923 ) ja nicht einmal als Minderheit definiert wurde. Der europäische Druck auf die Türkei verheisst somit eine Abänderung der Gesetzstruktur, die nicht nur abgeändert sondern auch dauerhaft umgesetzt werden muss.
.........

(Fortsetzung folgt... ConfusedchlafSmile


- Merowig - 23.11.2003

Zitat:Sturkopf76 postete

Bietet die Türkei als Brücke zum Nahen Osten, ....
Bruecke ist das passende Wort - ein kuenstliches Gebilde das zwei Orte miteinander verbindet, selbst aber zu keinem von beiden gehoert. Auch bin ich ueberzeugt das man auch ohne die Tuerkei sehr wohl in der Lage ist Maerkte auch woanders zu erschliessen. Und der Tuerkei gelang es nicht ihren potentiellen Einfluss auf Zentralasien geltend zu machen - da sind schon zuviele andere Player dabei: Iran, Russland, China und auch der Westen.
Wobei aber festzuhalten ist das wenn die Leute nunmal kein Geld dort haben fuer deutsche Maschinen und Autos da auch nicht allzuviel zu erschliessen gibt.
Sturkopf all deine wirtschaftlichen "Argumente" lassen sich auch auf den Iran uebertragen....

Zitat:Den sicherheitspolitische und geostrategische Wichtigkeit der Türkei steht ausser Frage und wurde schon mehrfach von mir vorgebracht. sodass ich das hier nicht noch vorkauen möchte.
Na und es gibt ne Menge Staaten die strategisch wichtiger liegen als die Tuerkei - sollte das nun ein grund sein die Aufzunehmen ?
Und es hat sich schon mehrmals gezeigt das die Tuerken nicht bereit sind auf "Bedrohungen" (fue rein paar hier in Gaensefuesschen gesetzt) die aus dem Sueden kommen mit dem Westen zu kooperieren ( oder kollaborieren wie es manche hier bezeichnen wuerden).

Zitat:Die EU beteuert ständig das sich die EU nicht als "christlicher Club" sieht
Auf Poltikeraussagen wuerd ich nicht allzu gross was geben.
"Was stört mich mein Geschwätz von gestern" - Konrad Adenauer
Es entspricht nicht der Politicall Correctness den Tuerken es zu sagen warum sie nichts in der EU zu suchen haben - darum wird der Beitritt immer wieder hinausgeschoben und irgendwelche andere Gruende vorgeschoben.

Die Asiaten sind da viel direkter - Australien hatte unter Keating versucht aus Australien ein Teil Asiens zu machen so wie man versucht aus der Tuerkei ein Teil Europas zu machen.
Reaktionen der Asiaten
Stimmen aus Indonesien: »Das Gelingen der australischen Integration in Asien hängt allein davon ab, inwieweit die asiatischen Staaten das Vorhaben Australiens begrüßen. Die Akzeptanz Australiens in Asien hängt davon ab, wie gut die australische Regierung und das australische Volk die asiatische Kultur und Ge sellschaft verstehen.«
Die Thais haben ein nachschtiges Laecheln uebrig fuer Australiens Ambitionen gehabt. Mahathir hat es 1994 treffend formuliert:
Zitat:»Kulturell ist Australien nach wie vor europäisch ... wir finden, daß es europäisch ist«, und daher dürfe Australien nicht Mitglied des »East Asian Economic Caucus« (EAEC) sein. Der EAEC »ist nicht bloß eine geographische Gruppe, weil er eben in Ostasien liegt, sondern auch eine kulturelle Gruppe. ... Die Ostasiaten, mögen sie Japaner oder Koreaner oder Indonesier sein, weisen
kulturell gewisse Ähnlichkeiten auf. ... Wir neigen weniger dazu, explizite Kritik an anderen Ländern zu üben oder Urteile über sie zu fällen. Aber Australien, das kulturell zu Europa gehört, glaubt sich berechtigt, anderen zu sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben, was richtig und was falsch ist. Außerdem
ist es natürlich mit der EAEC-Gruppe nicht kompatibel. Das ist für mich der Grund [, die Mitgliedschaft Australiens im EAEC abzulehnen]. Es ist nicht die Hautfarbe, sondern die Kultur.«
Und da muss ich Mahathir ausnahmsweise recht geben.
Australien ist genausowenig asiatisch wie die Tuerken europaeisch sind und die Amerikaner islamisch.

Zitat:Insbesondere für die Menschenrechtsorganisationen und die Kurden, die nach dem Vertrag von Lausanne( 1923 ) ja nicht einmal als Minderheit definiert wurde. Der europäische Druck auf die Türkei verheisst somit eine Abänderung der Gesetzstruktur, die nicht nur abgeändert sondern auch dauerhaft umgesetzt werden muss.
Das sind Vorteile die der Tuerkei selbst dienen - sowas sollte eigentlich in ihrem eigenen Interesse sein. Und bis jetzt muss man sagen das das meiste eigentlich Makulatur ist.


- bastian - 23.11.2003

Zum wirtschaftlichen Vorteil; Warum muss die Türkei dann beitreten; reicht dann nicht eine Assoziierung?
Mal was anderes; das Beihilfesystem der EU ist dir sicher bekannt. Ich kann nicht mit Zahlen dienen, aber die Integration eines Landes, das schon jetzt eine größere Bevölkerung als Frankreich oder GB hat und in dem das BSP/Kopf bei weniger als einem Zehntel liegt dürfte die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, mit der gleichzeitig laufenden Integration der ehemaligen Ostblockstaaten, der EU bei weitem überfordern. Die Kosten dürften ins Unermessliche steigen.
Auch die politischen Gewichte dürften sich bei einem Beitritt in der Türkei um einiges verschieben, ein Land mit 66Mio Einwohnern kann man wohl kaum mit soviel Sitzen im EU Parlament wie Tschechien oder Österreich abspeisen.

Vor allem sehe ich bei einer immer weiteren Ausbreitung der EU die Gefahr der Verwässerung der europäischen Idee. Nach der momentanen Erweiterungsrunde ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die EU muss hndlungsfähig bleiben, bei einem Staat, der derart in die instabilste Region der Welt verstrickt ist, wie die Türkei, dürfte das durchaus schwierig sein.

Zitat:Die EU beteuert ständig das sich die EU nicht als "christlicher Club" sieht sondern als Werte- und Interessengemeinschaft und vertritt unlängst die Ansicht, dass Toleranz als Merkmal der christlich-abendländischen Kultur gegenüber der islamischen Religion die Basis für ein Leben in Frieden im Europa des 21. Jahrhunderst bilden sollte.
Auf lange Sicht wird die Freizügigkeit innerhalb der Union die sozialen Kontakte in Europa erhöhen, wodurch das gegenseitige Verständnis in der Bevölkerung für andere Kulturen und Religionen gefördert wird und Vorurteile abgebaut werden können
Was für eine Symbolwirkung sollte die Aufnahme denn haben? Deutschland hat eine sehr starke türkische Minderheit, die z.T. sehr gut z.T. aber auch gar nicht integriert ist. Wie eine Aufnahme am status quo irgendwas ändern sollte, ist mir nicht klar, durch mehr Türken in Deutschland werden keine Vorurteile abgebaut. Wäre das der Fall dürften wir keine Vorurteile mehr haben, was leider nicht der Fall ist.
In Deutschland gibt es wie in anderen europäischen Ländern immer noch einen Haufen Vorurteile gegenüber den jeweiligen Nachbarn; trotz jahrzehntelanger EU Programme, Schüleraustausche usw. Halte die Annahme, daß eine Aufnahme der Türkei Vorurteile abbauen würde für naiv, da es im Rest von Europa nicht funktioniert hat.
Toleranz muss sich nicht durch eine Aufnahme manifestieren.

P.S. Sturkopf du hast genauso reagiert wie prognostiziert.


- Sturkopf76 - 23.11.2003

Ich bezog mich in meinen Ausführungen lediglich auf die Vorteile der Türkei.
Du hingegen konterst ständig mit Ausführungen die sich nicht auf die Türkei beschränken.
Was interessiert mich denn die "Redegewandtheit" von Mahatir?
Wenn ich Vorzüge beschreibe, und ich tat dies wohl mit äusserster Genauheit ( also ohne Bezug auf irgendwelche anderen Staaten ) erwarte ich sicherlich nicht allzuviel wenn sich die Gegenargumente, die hier vorgebracht werden sichl lediglich auf diese Thematik beschränken.

Zitat:Und der Tuerkei gelang es nicht ihren potentiellen Einfluss auf Zentralasien geltend zu machen - da sind schon zuviele andere Player dabei: Iran, Russland, China und auch der Westen.
Ich sprach diesbezüglich auch von den Erschliessungschancen der EU in ihrer Gesamtheit. Natürlich ist die Türkei noch nicht soweit diesen "Versuch" selbst in die Hand zu nehmen.

Zitat:Sturkopf all deine wirtschaftlichen "Argumente" lassen sich auch auf den Iran uebertragen....
Der Vergleich mit dem Iran ist an dieser Stelle komplett unpassend, da er sich nicht annähernd europäischen Ideologie identifiziert. Von der Türkei wissen wir das sie spätestens mit dem Ausruf der Republik eine mehr oder weniger erfolgreiche Demokratisierung vollzog deren Zweck die stärkere Anbindung an die europäischen Staaten war. Lassen sich diese Gesichtspunkte denn mit dem Iran vereinbaren?
Ausserdem sprach ich eingangs auch von der Zollunion, die seit mehreren Jahren vollzogen wird. Ist der Iran denn assoziertes Mitglied der Zollunion?

Zitat:Die Asiaten sind da viel direkter - Australien hatte unter Keating versucht aus Australien ein Teil Asiens zu machen so wie man versucht aus der Tuerkei ein Teil Europas zu machen.
Reaktionen der Asiaten
Dachte ferner das Thema europäisch oder nicht europäisch hätten wir in der Vergangenheit schon mehrfach ausgemerzt ( gerade auch von dir)
Trotzdem sehe ich in deinen Kommentaren relativ wenig "Neuerungen".
Es ging darum neueren Aspekte vorzubringen, die frischen Wind in die Diskussion einbringen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wams.de/data/2003/11/23...">http://www.wams.de/data/2003/11/23...</a><!-- m -->.
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Also bis denn, hab zu arbeiten :bonk:


- Sturkopf76 - 23.11.2003

Zitat:Mal was anderes; das Beihilfesystem der EU ist dir sicher bekannt. Ich kann nicht mit Zahlen dienen, aber die Integration eines Landes, das schon jetzt eine größere Bevölkerung als Frankreich oder GB hat und in dem das BSP/Kopf bei weniger als einem Zehntel liegt dürfte die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, mit der gleichzeitig laufenden Integration der ehemaligen Ostblockstaaten, der EU bei weitem überfordern. Die Kosten dürften ins Unermessliche steigen.
Auch die politischen Gewichte dürften sich bei einem Beitritt in der Türkei um einiges verschieben, ein Land mit 66Mio Einwohnern kann man wohl kaum mit soviel Sitzen im EU Parlament wie Tschechien oder Österreich abspeisen.
Die Kosten die sich die EU mit der Aufnahme mit zehn Ostblockstaaten aufgehaltst hat, rechtfertigt keinesfalls die Ablehnung der türkischen Mitgliedschaft. Dein Argument greift in diesem Bezug nicht sorry Big Grin
Es war abzusehen,dass mit dem Fall des Kommunismus, der Ostblock eine starke Anbindung zu den Nachbarstaaten sucht. Der zeitliche Horizont der Türkei und der Ostblockstaaten liegen in keiner Verhältnismäßigkeit. Die Türkei möchte bereits seit 1963 Teil der heutigen EU werden. Zu einer Zeit als die Osteuropäer noch von dem Manifest träumten.


Zitat:Halte die Annahme, daß eine Aufnahme der Türkei Vorurteile abbauen würde für naiv, da es im Rest von Europa nicht funktioniert hat.
Und ich sage wir Europäer haben uns in der EU erfolgreich integiert.
( Siehe die Europäische Kommission im Netz)
Vorbehalte wird es immer geben ja aber Vorurteile sind doch viel gravierender..

Zitat:P.S. Sturkopf du hast genauso reagiert wie prognostiziert.
Ja, aber auch nur weil ich ganz genau weiss das ich hier einigen Leuten mein Aber zumuten kann. Smile


Also bis demnächst....


- Merowig - 23.11.2003

Zitat:Sturkopf76 postete
Ich bezog mich in meinen Ausführungen lediglich auf die Vorteile der Türkei.
Bin wohl so blind das ich die Vorteile nicht seh die speziell nur fuer die Tuerkei gelten - deine aufgezeigten "Vorteile" lassen sich sehr einfach auf x-staaten uebertragen.

Zitat:Ich sprach diesbezüglich auch von den Erschliessungschancen der EU in ihrer Gesamtheit.
Zum erschliessen braucht man nicht umbedingt die Tuerken mit im Boot...
Kulturelle Schluessel koennen die Sache vereinfachen - sind aber nicht notwendig.
Zitat:Der Vergleich mit dem Iran ist an dieser Stelle komplett unpassend, da er sich nicht annähernd europäischen Ideologie identifiziert.
So richtig mit Europa identifizieren tun sich nur die Eliten. Was ist wenn eines tages die Eliten Irans sich auch so umdefinieren. Die werden trotzdem genausowenig europaeisch sein wies die Tuerken sind.
Zitat:Lassen sich diese Gesichtspunkte denn mit dem Iran vereinbaren?
Der Iran ist doch eine Demokratie Big Grin (ich wurde hier ueberzeugt *g*) und unnterm Shah auch ziemlich westlich orientiert.

Zitat:Ausserdem sprach ich eingangs auch von der Zollunion, die seit mehreren Jahren vollzogen wird. Ist der Iran denn assoziertes Mitglied der Zollunion?
na und - die Europaer plamnnen einen Freihandelsraum der sich ueber die gesamte Mittelmeerregion ausstrecken soll - - kein Grund Aegypten, Tunesien , Marokko noch die Tuerken in die EU aufzunehmen.

Zitat:Trotzdem sehe ich in deinen Kommentaren relativ wenig "Neuerungen".
Es ging darum neueren Aspekte vorzubringen, die frischen Wind in die Diskussion einbringen.
Was wirklich neues hast du auch nicht gebracht.
Auch bin ich nicht hier um dir bei deiner Diplomarbeit zu helfen. Ich sag hier schon seit langem das sich die Diskussion im Kreise dreht und du dauernd Oel auf die gluehenden Kohle schuettest in der Hoffnung das ein Feuer entsteht.

Zitat:Der zeitliche Horizont der Türkei und der Ostblockstaaten liegen in keiner Verhältnismäßigkeit. Die Türkei möchte bereits seit 1963 Teil der heutigen EU werden. Zu einer Zeit als die Osteuropäer noch von dem Manifest träumten.
Weil Osteuropa wirklich ein Teil Europas ist - als Tuerke wuerd ich mir Gedanken machen wenn man den Antrag schon so lange gestellt hat und Staaten wie Polen dann vor einem Mitglied werden waehrend die eigene Mitgliedschaft ungewiss ist...


- Sturkopf76 - 23.11.2003

Zitat:Bin wohl so blind das ich die Vorteile nicht seh die speziell nur fuer die Tuerkei gelten - deine aufgezeigten "Vorteile" lassen sich sehr einfach auf x-staaten uebertragen.
Dein Kommentar überzeugt mich nicht. Ich habe wenigstens versucht die Beweggründe zu umschreiben. Du konterst indem, du gründsätzlich alles als falsch abstempelst, was nicht aus deiner "Feder" entstammt.

Zitat:Zum erschliessen braucht man nicht umbedingt die Tuerken mit im Boot....Kulturelle Schluessel koennen die Sache vereinfachen - sind aber nicht notwendig.
Frage und warum nimmt man diese Märkte denn dann nicht in "Angriff"?
Wir wissen schon unlängst das die Zukunftsmärkte von Morgen sich auf den genannten Gebiet anstammen.

Zitat:Die werden trotzdem genausowenig europaeisch sein wies die Tuerken sind
Na bitte da haben wir es ein und dasselbe Argument dutzende Male von dir vorgelegt.

Zitat:LDer Iran ist doch eine Demokratie Big Grin (ich wurde hier ueberzeugt *g*) und unnterm Shah auch ziemlich westlich orientiert.
Dein Humor ist köstlich

Zitat:na und - die Europaer plamnnen einen Freihandelsraum der sich ueber die gesamte Mittelmeerregion ausstrecken soll - - kein Grund Aegypten, Tunesien , Marokko noch die Tuerken in die EU aufzunehmen.
Weitere Ablenkungsmanöver von deiner Seite

Zitat:Was wirklich neues hast du auch nicht gebracht.
Auch bin ich nicht hier um dir bei deiner Diplomarbeit zu helfen. Ich sag hier schon seit langem das sich die Diskussion im Kreise dreht und du dauernd Oel auf die gluehenden Kohle schuettest in der Hoffnung das ein Feuer entsteht.
Ich habe mir wenigstens die Mühe gemacht und habe in Zusammenhängen aufgezeigt welche Chancen ich diesem Beitritt beimesse. Kann ich nicht gerade von deinen Beiträgen behaupten, da sie nur auf ein Abwürgen der anderen Kommentare abzielen.
In Bezug auf meine DA bin ich nicht sehr auf die positiven "Ergüsse" von den Forumsmitgliedern fixiert. Das Gerüst steht schon lange....Das Forum sehe eine Art "Stimmungsbarometer" und ich unterhalte mich prinzipiell gerne über Themen die mich interessieren.
Ausserdem kann ich mich nicht daran erinnern bei jemanden um konkrete Hilfestellung bezüglich meiner Arbeit angefragt zu haben?

Zitat:Weil Osteuropa wirklich ein Teil Europas ist - als Tuerke wuerd ich mir Gedanken machen wenn man den Antrag schon so lange gestellt hat und Staaten wie Polen dann vor einem Mitglied werden waehrend die eigen Mitgliedschaft ungewiss ist...
Tut nichts zur Sache das Polen vor der Türkei Vollmitglied sein wird. Musst schon den genauen Kontext verfolgen warum ich dieses Thema anschnitt, und als Kommentar abfasste. ( Unterscheidung zwischen Urheber und Zitatantwort beachten!)
Das würde ich nicht sagen das die Mitgliedschaft ungewiss ist, es ist eine Frage der Zeit bist die Türkei "reif" ist der EU beizuwohnen.
Diese Reife erhält sie zweifelsfrei dann wenn sie die von ihr geforderten Kriterien umgesetzt hat. Kleinere Abstriche bezüglich einiger Teilkritierien des politischen oder wirtschaftlichen Kriteriums seitens der EU schliesse ich hierbei trotzdem nicht vollends aus, sofern sie für den weiteren Prozess der Europäische Integration keine Gefahr bergen.


Bis denn.....


- Merowig - 23.11.2003

Zitat:Sturkopf76 postete
Dein Kommentar überzeugt mich nicht. Ich habe wenigstens versucht die Beweggründe zu umschreiben.
Du hast hier ein paar allgemeine Wirtshcaftliche Vorteile aufgezaehlt die man wirklich auf x-Staaten uebertragen kann....
Das sind keien gruende warum man die Tuerken aufnehmen soll - zumindets keine ueberzeugende Argumente fuer mich -

Zitat:Frage und warum nimmt man diese Märkte denn dann nicht in "Angriff"?
Weil es da nicht viele gibt die was sich deutsche CNC-Maschinen oder einen Mercedes Benz leisten koennen.
Auch sind in den meisten Staaten Altkommunisten an der Macht, Korruption ist weit verbreitet und Islamisten aufm Vormarsch.
Alles Faktoren die das Investitionsklima "foerdern" - dann lieber in Indien und China investieren wo die Maerkte groesser sind, stabilere politische Verhaeltnisse vorhanden sind und die Verfuegbarkeit an billigen (auch hoeher qualifizierten wie in Bagalore z.B.) Arbeitskraeften unbegrenzt scheint.

Zitat:Wir wissen schon unlängst das die Zukunftsmärkte von Morgen sich auf den genannten Gebiet anstammen.
Die Maerkte der Zukunft sind in China, Indien, Suedamerika - das Zentralasien dazugehoert - naja . Sicher wird man da einiges Absetzen koennen sobald die dann Geld ausm Rohstoffverkauf haben - jetzt aber gibts da nicht allzuviel zu holen.

Zitat:
Zitat:LDer Iran ist doch eine Demokratie Big Grin (ich wurde hier ueberzeugt *g*) und unnterm Shah auch ziemlich westlich orientiert.
Dein Humor ist köstlich
hrhrhr - frag die Iranerfraktion hier *fg*

Zitat:
Zitat:na und - die Europaer plamnnen einen Freihandelsraum der sich ueber die gesamte Mittelmeerregion ausstrecken soll - - kein Grund Aegypten, Tunesien , Marokko noch die Tuerken in die EU aufzunehmen.
Weitere Ablenkungsmanöver von deiner Seite
Du leitest aus der Zollunion ein Beitrittsrecht ab - und das entbehrt jeder Logik, da in Zukunft auch andere Staaten Freihandel mit der EU treiben werden - sollte alles so klappen wie es sich manche Politiker wuenschen


Zitat:Das würde ich nicht sagen das die Mitgliedschaft ungewiss ist, es ist eine Frage der Zeit bist die Türkei "reif" ist der EU beizuwohnen.
Oha noch ein Nachfahre von Nostradamus hier im Forum. Kann sein das die Tuerken aufgenommen - kann auch nicht sein - alles andere ist Kaffeesatzleserei - was hier im Forum wohl zu einem Hobby von vielen geworden ist.