![]() |
Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen (/showthread.php?tid=4432) |
Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 29.10.2013 Nach den Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer zu Beginn des Monates hier ein anderer Sachverhalt aus dem Landesinneren. Viele der Flüchtlinge aus Schwarzafrika müssen vor dem Erreichen der Mittelmeerküsten einen sehr gefahrvollen Weg durch die Sahara und ihre Randgebiete auf sich nehmen. Nun kam es offenbar im Süden der Wüste zu einem Flüchtlingsdrama. Zitat:Niger migrants 'die of thirst' crossing the Sahara<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-24713609">http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-24713609</a><!-- m --> Ich kann mich noch dunkel an eine PHOENIX-Reportage von vor letztem Jahr zu diesem Thema erinnern. Schon damals haben die Bilder von völlig überladenen alten Daimler Benz-Lastwagen, die von "Trauben" von Menschen behangen und völlig überladen in die Wüste aufbrachen, mich dahingehend nachdenklich gestimmt, wie viele von diesen alten Kisten denn überhaupt den Weg durch die Sahara - selbst wenn sie unbeladen wären - schaffen könnten. Ein Grenzer (aus Niger, glaube ich) meinte in dieser Reportage zynisch-lapidar, dass "sich die Europäer keine Sorgen machen müssten, da eh nur die Hälfte ankomme". Von der "anderen Hälfte" fände man sowieso keine Spur mehr, da "die Wüste nichts mehr freigäbe"... ![]() Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 22.02.2014 Es wird sicherlich Zeit für diesen Schritt, obgleich es schon schlimm genug ist, dass man bislang so offenkundig gar nicht verpflichtend verfahren hat... Zitat:EU-Grenzpolizei<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-02/frontex-eu-grenze-fluechtlinge-hilfe">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... inge-hilfe</a><!-- m --> Die Zahl von 700 ertrunkenen Bootsflüchtlingen erachte ich als deutlich zu niedrig angesetzt. Die Dunkelziffer dürfte mindestens zwei- bis dreimal höher liegen. Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Erich - 22.02.2014 deutlich höher ist wohl untertrieben. Sogar im Krieg haben die kriegsführenden Mächte - zumindest anfänglich - die Matrosen der sinkenden bzw. versenkten feindlichen Kriegsschiffe gerettet. Das waren keine Feinde mehr, sondern nur noch schiffbrüchige Seeleute. Was mit den Flüchtigen passiert - incl. der Strafverfolgung von Rettern wegen "Beihilfe zur illegalen Einwanerung - ist dagegen nicht nur "unterlassene Hilfeleistung", sondern in dem Kontext schlichter Mord. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 28.02.2014 Selbst in den beiden Weltkriegen versuchte man aber zumeist, übrigens bis Kriegsende, die Schiffbrüchigen der anderen Partei zu bergen, zumindest wenn es sich um Kriegsschiffe handelte, die versenkt worden waren (obgleich es auch Ausnahmen gab, etwa unter feindlichem Feuer, wenn also die Gefahr für das eigene Schiff zu groß war). Ein anderer Aspekt dürfte hingegen der U-Boot- und Tonnagekrieg gewesen sein, wo die versenkenden U-Boote zumeist keine Rettungsversuche bezüglich der Besatzungen von Frachtschiffen unternahmen (was aber auch dem schlicht begrenzten Raum an Bord der U-Boote geschuldet gewesen sein mag). Übrigens haben deutsche U-Boote zeitweilig Rettungsversuche unternommen, die aber nach dem "Laconia"-Zwischenfall 1942 per Befehl von Dönitz verboten wurden. In amerikanischen Akten finden sich ferner interessante Hinweise, wie Angehörige der US-Handelsmarine immer wieder berichtet haben, in ihren Rettungsbooten mit Wasser, Kartenmaterial und Verpflegung seitens der deutschen U-Boote versorgt worden zu sein - nachdem man sie torpediert hatte. Allerdings gingen diese Meldungen im Kriegswirbel und in der Propaganda unter, was zur Folge hatte, dass sich das Film-Klischee des fiesen Feind-U-Bootes durchsetzte, welches Schiffbrüchige mit Maschinengewehren beschießt... Ferner: Zitat:Spanien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw.de/fl%C3%BCchtlinge-%C3%BCberrennen-melilla/a-17464867">http://www.dw.de/fl%C3%BCchtlinge-%C3%B ... a-17464867</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - srg - 28.02.2014 Erich schrieb:deutlich höher ist wohl untertrieben. Sogar im Krieg haben die kriegsführenden Mächte - zumindest anfänglich - die Matrosen der sinkenden bzw. versenkten feindlichen Kriegsschiffe gerettet. Das waren keine Feinde mehr, sondern nur noch schiffbrüchige Seeleute. Diese Flüchtlinge begeben sich selbst in Lebensgefahr, niemand zwingt sie dazu. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 28.02.2014 @srg Diese Menschen fliehen vor Krieg, Bürgerkrieg, Diktatur, Clan- oder Religionsgewalt und vor Hunger. Sie fliehen nicht aus Lust an der Freude am Fliehen. Die Gefahr um Leib und Leben bewegt sie zur Flucht, auf welcher sie ihre Leben bereitwillig wiederum in Gefahr bringen (sei es in der Sahara infolge Verdurstens oder im Mittelmeer infolge Ertrinkens), weil es "daheim" eben noch schlimmer ist. Ich habe mit jemandem reden können, der aus Syrien fliehen musste (ist dort im Strang ausführlicher zu finden und nachlesbar). Diese Person würde liebend gerne in ihrem Heimatland bleiben (und hatte dort einen recht guten Arbeitsplatz), es ist ihr aber wegen der eminenten Bedrohung um Leib und Leben nicht möglich gewesen. Und frage dann mal solche Menschen, wie sie über ihr Heimatland, die Ereignisse und die Flucht denken. Wenn du dann siehst, wie diese Leute am Tisch zu weinen anfangen, dann versteigt man sich nicht in solche sinnentleerten Schlagwort-Behauptungen wie nach dem Motto "Sind ja doch eh selber schuld, wenn sie fliehen!" Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - srg - 28.02.2014 Schneemann schrieb:@srg Wenn man die Problematik rein emotional angeht kann man das vielleicht so sehen. Aber hast du dir mal die Frage gestellt was passiert wenn in den nächsten 20 Jahren 200 Millionen Flüchtlinge nach Europa kommen und aufgenommen werden. Dann sieht es hier bald genauso aus wie in den Herkunftsländern der Flüchtlinge. Und somit ist am Ende auch nichts gewonnen, im Gegenteil. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 19.03.2014 Zitat:Lampedusa und Sizilien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/lampedusa-und-sizilien-mehr-als-2000-einwanderer-innerhalb-von-zwei-tagen-12853596.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 53596.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 11.05.2014 Zitat:Mindestens 40 Migranten vor Libyens Küste ertrunken<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKBN0DR0GH20140511">http://de.reuters.com/article/worldNews ... GH20140511</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 31.05.2014 Zitat:Küstenwache rettet Boatpeople aus Mittelmeer<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge428.html">http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge428.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 06.06.2014 Zitat:Italien rettet über 2500 Bootsflüchtlinge<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKBN0EH0XY20140606">http://de.reuters.com/article/worldNews ... XY20140606</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Erich - 09.06.2014 bedenkenswert <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/zuwanderung-wie-laesst-sich-die-armut-in-der-welt-abbauen-12974644.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 74644.html</a><!-- m --> Zitat:Zuwanderung: Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - srg - 09.06.2014 Erich schrieb:bedenkenswert Arm und reich wird es immer geben und seitdem es die Globalisierung gibt sind noch mehr Menschen arm als vorher. Dafür sind die richtig reichen noch viel reicher geworden. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - hunter1 - 09.06.2014 @Erich Es ist ein bisschen verfälschend, hier nur die Schlagzeile des Artikels reinzustellen. Der Autor räumt nämlich in dessen Verlauf ein, dass für die reichen Länder vor allem gut qualifizierte und integrationsbereite Immigranten einen Vorteil darstellen, im Gegensatz zu allen anderen. Schranken gegen die Personenfreizügigkeit wehren sich insbesondere gegen die anderen Einwanderer. Und ja, es ist zu verantworten, dass die "Geburtssünde", sprich der Ort, an dem man geboren ist, die Zukunft bestimmt. Auch wenn das von meinem bequemen Schreibtisch in Westeuropa her menschenverachtend und zynisch klingt. Denn angenommen, man hätte ein Teleportationsgerät, welches es ermöglicht, ein Heer von unqualifizierten Arbeitskräften ohne Transportkosten überall in die Industrieländer hinzuschicken, dann würden die dortigen unqualifizierten Menschen ihre Jobchancen verlieren. Zuwanderung ja, aber nur soviel, wie der Arbeitsmarkt verkraften kann. Die armen Länder der Welt sollen bei sich selber nach Lösungen suchen, auch mittels Entwicklungshilfe. Die Argumentation, dass die eigene Kultur oder der pöhse Westen oder dies und jenes (Ausnahme: Kriege und Naturkatastrophen) den wirtschaftlichen Aufschwung verhindern, hängt mir langsam zum Halse heraus. In Europa gabs solche Bremsvorgänge auch und die Europäer haben es auch hingekriegt. Ein Gedanke noch dazu: im 19. Jh. sind Tausende von Europäern aus Armutsgründen nach Nordamerika ausgewandert und haben sich dort eine Existenz aufgebaut. Wobei es sicher eine Rolle spielt, dass Einwanderer in den USA und Kanada anders willkommen geheissen wurden als im zeitgenössischen Europa, so hat möglicherweise auch einfach die unermessliche Weite dieser Länder die Bleibe erleichtert (wenn man mal fies ist und die Meinung der Indianer nicht berücksichtigt). In Westeuropa fehlt es hingegen am Platz. Anderswo auf der Welt gibts evtl. mehr davon. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Erich - 10.06.2014 @hunter1: Die "Headline" ist vom Autor selbst vorgegeben - es steht mir nicht zu, die zu ändern. Ich hätte allerdings eine subjektive Auswahl an Zitaten aus dem Artikel auch noch zusätzlich posten können, allerdings - wer den Artikel (wie Du) liest, wird selbst zu entsprechenden Erkenntnissen kommen. Ich stimme Dir auch zu, dass es primär nötig wäre, die Situation in den Heimatländern zu verbessern, damit gar nicht erst der Zwang (!) zur Migration entsteht. Allerdings ist es gerade bei schrumpfender und zunehmend überalternder Bevölkerung wichtig, junge Zuwanderer zu bekommen. Jim O`Neill, der "Rockstar von Goldman Sachs", schreibt in seinem Buch "Die Märkte von Morgen" gerade Länder mit einer jungen und wachsenden Bevölkerung als entscheidendes Kriterium (u.a. im Kapitel "Die Macht der Produktivität", S. 37 unten bis S. 28). Das von Dir genannte Beispiel "USA" zeigt die Plausibilität des Ansatzes. Wo wären die USA heute ohne die seinerzeitigen Zuwanderer? Zum Ausgleich der "demographischen Falle" werden Zuwanderer benötigt. |