Wehrpflicht oder Berufsarmee? - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Allgemeine fachbezogene Diskussionen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=98) +--- Thema: Wehrpflicht oder Berufsarmee? (/showthread.php?tid=1696) |
- pseunym - 19.01.2005 aber ungerecht... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,337609,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09,00.html</a><!-- m --> - hawkeye87 - 19.01.2005 :hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3984950_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m --> Zitat:Urteil des Bundesverwaltungsgerichts:daumen: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID687758_REF1_NAV,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AV,00.html</a><!-- m --> Zitat:Berufsarmeen auf dem Vormarsch:wall: meiner kenntnis nach haben die niederlande, belgien und spanien massive probleme genügend freiwillge zu finden, und italien wird sie auch haben. und die amerikaner finden auch nicht mehr genügend freiwillge. trotzdem bin ich immer noch für eine frewilligenarmee :baeh: - beat - 20.01.2005 Zitat:hawkeye87 posteteIn Portugal wurde gemäss meinen Informationen (WDA 2004, Mönch Verlag) die Wehrpflicht Ende 2004 ebenfalls abgeschafft und auf eine Berufsarmee umgestellt. Dies mit einer gleichzeitigen Reduktion der Personalstärke von 48'000 auf neu 34'000 Mann. - hawkeye87 - 03.02.2005 :hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339779,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 79,00.html</a><!-- m --> Zitat:"Sechs Monate Wehrdienst sind die Untergrenze":hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,338202,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 02,00.html</a><!-- m --> Zitat:Struck rechnet mit einer Milliarde Euro Kosten - Turin - 03.02.2005 Zitat:trotzdem bin ich immer noch für eine frewilligenarmeeVersteh ich dich richtig? Auch wenn ein substantielles Argument gegen die Berufs-/Freiwilligenarmee spricht, bist du weiter dafür? Irgendwie kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. Das klingt, als wenn man für einen Porsche ist, der einen Liter auf 100 km braucht. :bonk: Ich finde eine Freiwilligenarmee strukturell gesehen auch besser als die Wehrpflicht, wenn es darum geht, eine Interventionsarmee aufzubauen (und das ist ja das Ziel)...aber eine Armee ohne Soldaten ist nun mal keine Armee und daher bleibt eine pure Freiwilligenarmee gerade angesichts der Einstellung der Deutschen zum Militär reines Wunschdenken. Wenn man einen Job attraktiv machen will, muss man entweder mit Prestige oder Geld locken. Prestige bzw. Patriotismus ist selbst in den USA nicht mehr das Zugpferd für die Armee und in Deutschland will man ja scheinbar nicht den Haushalt erhöhen. Also werden wir weiterhin mit der Wehrpflicht herumlurchen... - hawkeye87 - 03.02.2005 Zitat:Turin postetembmn zieht das argument nicht. ich zitier mich mal selbst. ich hab das schonmal geschrieben. Zitat:hawkeye87 postete - Turin - 03.02.2005 @hawkeye87: Wenn du meinen zweiten Absatz gelesen hättest, dann wär dir aufgefallen, dass eben genau die Bedingungen, die du nennst ("zusammen mit guten ausbildungs- und weiterbildungsmöglichkeiten ") eben nicht erfüllt werden wollen, denn sowas kostet ja. Ich kenn die Basis nicht, auf die Struck die 1 Milliarde Mehrkosten stellt, aber ich möchte fast wetten, dass damit noch keine generelle Einkommenserhöhung für die Freiwilligen gemeint ist, sondern lediglich die Angleichung des geringen Rekrutensoldes auf die jetzigen Verhältnisse bei SaZ. Nur sind die auch nicht sonderlich attraktiv, um mehr Leute zur Armee zu ziehen. Sprich: Ohne erhebliche Mehrkosten ist mit der Freiwilligenarmee in Deutschland kein Blumentopf zu gewinnen. Deine Rechenbeispiele sind zwar ganz nett, aber der Nationalitätenfaktor bleibt aussen vor: Deutschland hat ja auch proportional gesehen einen unterdurchschnittlichen Wehretat und schon da Mühe, den zu halten. Ich wüsste nicht, warum das dann bei den Rekrutierungszahlen anders sein soll, denn das hat etwas mit der generellen Akzeptanz der Streitkräfte in der Bevölkerung zu tun. - hawkeye87 - 03.02.2005 Zitat:Turin postete:hand: ich würd sie aber gern mal kennenlernen, denn es wird immer nur viel geredet, aber nie zahlen genannt, um das zu bestätigen. Zitat:Turin posteteso viel ich weiß, sind die bewerberzahlen mehr als hoch genug. der wehrdienstberater, der vorn paar jahren bei uns an der schule war, hat mir gesagt, dass sie innerhalb des ersten halben jahres die verpflichtungszahlen des vorjahres überboten haben. grund dafür ist vor allem die hohe arbeitslosigkeit. nach y-magazin haben sich z.b. für 16.000 freie stellen 42.000 leute beworben. bei anhaltender hoher arbeitslosigkeit gäbe es mbmn keine probleme genug leute zu finden, auch mit guten voraussetungen. dann wirds aber schwieriger. in wirtschaftlichen guten zeiten gehen nur leute, die sonst nirgends was finden zum militär, sozusagen als letzte möglichkeit und die qualität ist dementsprechend schlecht. - Turin - 04.02.2005 Zitat:dann wirds aber schwieriger. in wirtschaftlichen guten zeiten gehen nur leute, die sonst nirgends was finden zum militär, sozusagen als letzte möglichkeit und die qualität ist dementsprechend schlecht.Zustimmung! :daumen: Allerdings kann man in wirtschaftlich guten Zeiten auch mehr Geld in den Verteidigungsetat stecken und die Arbeitsplätze dann eben noch attraktiver gestalten. - Forestin - 04.02.2005 Ich denke mal das die Loesung ein Freiwilliger Wehrdienst waere, mit zwangseinzug wen Freiwillige ausbleiben solten, nach dem aktuelem system. Dadurch waere die Truppenstaerke garantiert und nur noch sehr wenige muesten zwangsweise Wehrpflicht leisten. Hier drueben in Chile wird es seit einigen Jahren bereits so gemacht und hat bis jetzt recht gut funktioniert. Aber da gibt es ja noch ein anderes Problem. Soweit ich verstehe ist der Ziwieldienst direkt mit Wehrpflicht verbunden (Verweigerung aus moralischen gruenden). Wer Wehrdienst verweigert geht in den Ziwi. Was nun wen die Wehpflicht weg ist, dan waere ja der Ziwi auch weg. Wie wuerde man dan all die Ziwis ersetzen die ja meistens in eher unterfinanzierten bereichen taetig sind? Von daher denke ich mal das die Wehrplicht reform noch ein Schritt weiter gehen muss. Fuer die BW und den Ziwi wird eine bestimmte Anzahl an "Freiwilligen" im Jahr benoetigt. Wen sich weniger Freiwillige melden als benoetigt, dan wird der fehlende rest in den Ziwi und der BW zwangseingezogen. - Turin - 04.02.2005 Zitat:Ich denke mal das die Loesung ein Freiwilliger Wehrdienst waere, mit zwangseinzug wen Freiwillige ausbleiben solten, nach dem aktuelem system.Ich wäre mir nur nicht so sicher, ob so ein Zwangseinzug nach Bedarf hier rechtlich durchsetzbar wäre. Ich denke mal, in dieser Hinsicht gibt es vielleicht ein zwei Unterschiede zwischen Chile und Deutschland. Zitat:Soweit ich verstehe ist der Ziwieldienst direkt mit Wehrpflicht verbunden (Verweigerung aus moralischen gruenden). Wer Wehrdienst verweigert geht in den Ziwi. Was nun wen die Wehpflicht weg ist, dan waere ja der Ziwi auch weg.Das sehe ich jetzt nicht so sehr als Problem an. Man könnte, völlig unabh. vom Militärdienst ein "Soziales Pflichtjahr" für alle Jugendlichen etablieren. Dadurch wäre also letztendlich jeder Jugendlicher verpflichtet, eine Art Zivildienst abzuleisten. Nun könnte man es so gestalten, dass dieses Jahr entfällt, wenn man sich stattdessen freiwillig für die Bundeswehr meldet. Die unterste Grenze für diesen Freiwilligendienst, um einen echten Nutzen für die Armee zu haben, würde ich dann bei zwei Jahren ansetzen. Aber das mit dem Zwangseinzug dürfte rechtlich nicht machbar sein, da so ein extrem selektives System ganz schnell per Klage (weil ungerecht) zum Einsturz gebracht werden dürfte. - hawkeye87 - 04.02.2005 Zitat:Turin posteteso etwas wäre meiner meinung nach eine gute alternative zur "reinen" wehrpflicht. jeder jugendliche (männlich und weiblich) hat die wahl zwischen a) wehrdienst mit der dauer von drei monaten danach reserveübungen -> das würde v.a. zur freiwilligengewinnung gut sein b) wehrdienst mit der mindestdauer von zwei jahren -> inklusive auslandseinsatz, also eigentlich der klassische zeitsoldat c) zivildienst in sozialen einrichtungen d) technisches hilfswerk oder freiwillige feuerwehr oder rotes kreuz e) bundesgrenzschutz oder polizei -> dann als "richtiger" beruf f) entwicklungshilfe außerdem stellt sich mir die frage, in welcher größenordnung unser leiber minister struck seine freiwilligenarmee plant, sodaß er 1 mrd. euro mehr bräuchte! 200.500 soldaten - hab ich ausgerechnet - reichen völlig aus, um einsatzkräfte in einer größe von 100.000 bereit zu haben. - pseunym - 04.02.2005 Zitat:hawkeye87 posteteDann stell' mal bitte Deine Rechnung hier vor. Waere interessant. - Turin - 04.02.2005 Zitat:außerdem stellt sich mir die frage, in welcher größenordnung unser leiber minister struck seine freiwilligenarmee plant, sodaß er 1 mrd. euro mehr bräuchte! 200.500 soldaten - hab ich ausgerechnet - reichen völlig aus, um einsatzkräfte in einer größe von 100.000 bereit zu haben.Du rechnest das offensichtlich streitkräfteübergreifend auf. Nur scheint mir das nicht besonders realistisch zu sein angesichts der Tatsache, dass nun mal das Heer überproportional an Auslandseinsätzen beteiligt ist. Ich halte 100.000 Mann Interventionskräfte angesichts einer Gesamtstreitkraft von 200.500 Soldaten nicht für realistisch, man vergleiche das mal mit Großbritannien. Aber ich schließe mich pseunym an und warte mal auf eine Aufschlüsselung dieser Zahlen! - Klink der Fink - 04.02.2005 Wie wäre es dann, wenn man z.B. unbedingt sein "Pflichtjahr" bei der BW absolvieren möchte, man dort aber wegen körperlicher Mängel nicht zugelassen wird? Wird man dann automatisch für was anderes verpflichtet? Das fände ich dann auch wieder ungerecht ... Um Gerechtigkeit zu garantieren, müsste die BW dann ja fast jeden - und sei er noch so unzureichend - nehmen. |