Israel-Palästina - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Israel-Palästina (/showthread.php?tid=1804) Seiten:
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- Erich - 20.01.2008 Nightwatch schrieb:.... Was sie 2000 nun mal bekommen hätten. Akzeptiere es einfach, auch wenn es dir nicht ins Konzept passt.akzeptier einfach, dass Verträge erst unterschrieben werden, wenn alles ausgehandelt ist und nicht vorher bei einem Zwischenstand, dass die Verhandlungen also noch nicht abgeschlossen waren und durch Scharons Schändung des Tempelberges vor einem erfolgreichen Abschluss torpediert wurden und jede neue Gewaltaktion den Weg zur Verständigung noch weiter erschwert - Nightwatch - 20.01.2008 Erich schrieb:akzeptier einfach, dass Verträge erst unterschrieben werden, wenn alles ausgehandelt ist und nicht vorher bei einem Zwischenstand, dass die Verhandlungen also noch nicht abgeschlossen warenEs war Arafat welcher die Verhandlungen abgebrochen und dann die zweite Intifada initiiert hat. Dabei hätten die Palis ein wirklich absolutes Maximum bekommen. Aber Arafat hat sich bei den Verhandlungen keinen Millimeter bewegt, er stellt vielmehr immer neue Forderungen an Israel. Forderungen die zB bei der Flüchtlingsfrage das Ende Israel bedeutet hätten. Er hat die Verhandlungen torpediert. Das hat am Ende sogar Bill Clinton erkannt. Erich schrieb:und durch Scharons Schändung des TempelbergesWießt du eigentlich was du hier für eine antisemitische Scheiße laberst?! Wenn Juden den Tempelberg - ihre heiligste Stätte! - betreten schänden sie das Areal? Echt jetzt? Hat er da oben ein paar Schweine durch die Moscheen getrieben?? Gott, das ist ja nur noch verachtenswert! Wenn es die Palis nicht aushalten das ein Jude seine heiligste Stätte besucht braucht man sich nicht wundern das die Israelis zu keinem Frieden bereit sind. Da gehört halt auch ein gewisses Maß an Zivilisiertheit dazu - das man den Palis schlicht absprechen muss wenn sie meinen das als Aufhänger für eine neue Terrorwelle missbrauchen zu müssen. - Tiger - 20.01.2008 Auch wenn ich Nightwatch's Tonfall in seinem letzten Post mißbillige, muß ich doch seiner Argumentation zustimmen. Ich kann nicht einfach Personen, die ich ablehne und die meinen Weg kreuzen, mal eben mit Steinen bewerfen. Es sei darauf hingewiesen, das die entsprechende Person dadurch erheblich verletzt, ja getötet werden kann - Steinigung ist ja bis heute eine Hinrichtungsmethode im Iran. Ganz nebenbei: Der Tempelberg in Jerusalem - oder "Al Quds", wie man diese Stadt im arabischen Raum nennt - ist eigentlich KEINE heilige Stätte des Islam. Es steht im Koran, das Mohammed sei bei der "entferntesten Moschee" aufgestiegen sei. Dieser Ort ist im Koran nicht geographisch festgelegt, die Angabe eine Metapher, die "entfernteste Moschee" kann man überall hin interpretieren. Irgendwann hat man angefangen, Jerusalem als diesen Ort aufzufassen, vielleicht aus Gründen der Legitimation. Aber - folgt daraus eine Exklusivität des Anspruchs auf diese (un?)heilige Stätte, und besonders, wenn diese bereits von einer anderen religiösen Gruppe genutzt wird? - Erich - 20.01.2008 Nightwatch schrieb:.....sag einmal, weißt Du was Du da von Dir gibst? Der Tempelberg ist der Ort, an dem das Allerheiligste der Juden stand - und da niemand weiß wo, gibt es ein von den höchsten Rabbinern erlassenes Betretungsverbot um diesen Platz nicht zu schänden! Scharon hat sich aus rein machtpolitischen Erwägungen über dieses jüdische Betretungsverbot hinweggesetzt und damit in den Augen orthodoxer Rabbiner den Tempelberg geschändet. Im Übrigen darf ich zur Erinnerung einen Bericht bringen, der die unterschiedlichen Handlungsweisen der jüdischen Siedler darstellt: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.espace.ch/artikel_77969.html">http://www.espace.ch/artikel_77969.html</a><!-- m --> Zitat:Siedler sind gespalten - Nightwatch - 20.01.2008 Erich schrieb:sag einmal, weißt Du was Du da von Dir gibst?Ohja. Das Verbot den Tempelberg zu betreten ist nicht absolut, schließlich kann man ziemlich genau eingrenzen wo der Jüdische Tempel stand. Es gibt unter den Rabbinern hinsichtlich des Tempelbergs große Kontroversen ob man den jetzt betreten dürfe oder nicht. Sharon muss das mit seinem Rabbi und seinem Gott ausmachen - von einer Schändung kann aber nicht im Ansatz die Rede sein. Geistlich gesehen ist es viel eher das Problem Sharons da rumgetrampelt zu sein als das dieser Stätte. Er hat sich nach Auffassung einiger Schuld aufgeladen indem er das Risiko eingegangen ist das Allerheiligste ztu betreten. Das ist sein Problem. Die Sätten sind deswegen weder weniger heilig noch geschändet. Unnötig zu erwähnen, das „orthodoxer Rabbiner“ nicht das letzte Wort darüber haben was ein Jude darf und nicht darf und was das dann für Folgen für dieses oder jenes hat. Die Auffassung der Mehrheit dieser Strömung berechtigt keineswegs zu behaupten ein Jude würde den Tempelberg schänden wenn er ihn betreten würde. Wobei „Tempelberg“ eh vollkommen falsch ist. Es geht wenn überhaupt eben um das Allerheiligste des Tempels und nicht um das Areal. - Erich - 20.01.2008 aber da niemand weiß wo das Allerheiligste des Tempels war geht es für die Rabbiner um das ganze Areal, denn das Allerheiligste kann überall gestanden haben .... - Nightwatch - 20.01.2008 Erich schrieb:aber da niemand weiß wo das Allerheiligste des Tempels war geht es für die Rabbiner um das ganze Areal, denn das Allerheiligste kann überall gestanden haben ....Nein, man kann es sehr wohl eingrenzen. Das Verbot der Rabbiner rührt dann auch vor allem daher, das sie es noch nicht für gekommen halten den 3. Tempel zu errichten. Das war nämlich nach der Eroberung 67 (Israelische Fallis sind nach Lust und Laune da rumspaziert ohne das irgendwer "Schändung" gerufen hätte) mal ein ganz heißes Thema. Indem man die Juden ganz generell nicht rauflässt ist das Problem erstmal erledigt. Schneemann - Schneemann - 21.01.2008 Ich denke eigentlich auch, dass es keine Schändung eines Heiligtums im eigentlichen Sinne war, wie Nightwatch schrieb (um ihm hier mal zuzustimmen). Gleichwohl allerdings kann man berechtigterweise auch den Standpunkt vertreten, dass Scharons Aktion eine ziemliche und auch recht zielgerichtete/absichtliche Provokation (also keine Schändung!) war, die zu einem schlechten Zeitpunkt geschehen ist. Und eine gewisse Berechnung kann man auch unterstellen; die Folgen hätten bekannt sein müssen und waren es auch. PS: Und ja, der Tonfall ruft nach Mäßigung. Nachtrag: Zitat:Israel stops fuel shipments; Gaza City goes darkLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/20/israel.palestinians.ap/index.html">http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/ ... index.html</a><!-- m --> Kann sein, dass die Hamas mit diesem Vorfall, den sie vielleicht selbst auch mitinszeniert (damit meine ich den Stromausfall, nicht die Gegenschläge; die hat sie tatsächlich provoziert), nun wieder die Menschen an sich zu binden sucht und kann. Schneemann. - ThomasWach - 21.01.2008 Zur Debatte: Nightwatch unterschlägt aber auch einen wichtigen Punkt: Nämlich die immer wieder demonstrierte Unzuverlässigkeit isreaischer Zusagen, die man seit gut 15 Jahren beobachten kann. Es ist doch irgendwie merkwürdig, wenn im Friedensjahrzehnt der 1990er Jahren unvermindert der Siedlungsbau in den besetzten Gebieten fortgesetzt wurde, Checkpoints, Absperrungen und Sicherheitstraßen errichtet wurden! Das dürfte sicherlich für viele Palästinenser ein seltsamer Widerspruch gewesen sein. Daher: Was wäre diese Übereinkunft Wert gewesen? Wahrscheinlich so viel wie die vorherigen und späteren Übereinkünfte, von Oslo wie zur Road Map, die nicht nur von den Palästinensern nicht beachtet wird, sondern auch von den Israelis. Man kann und muss sicher darüber diskutieren, welche realitätsfernen Vorstellungen Arafat hatte. Allerdings muss man genauso fragen, ob die Israelis sich von ihren Positionen wirklich zurückziehen würden, wollten und werden. Es ist leicht sich allein auf Arafat einzuschießen, wenn man darüber die Frage übergehen kann, wie weiterhin so ein paläst. Staat ausgesehen hätte und aussehen sollte und wie viele Sieldungen Israel letztlich auch geräumt hätte. Betrachtet man die Politik Israels bezüglich der Zunahme der Posten und Siedlungen, so muss man auch sich die andere Seite ansehen. Und dann kann man die Intifada sicherlich nicht nur Arafat und seinen korrupten Eliten anlasten, sondern man muss auch fragen, wie viel wirklicher politischer Wille hinter all dieser israelischer Friedensrhetorik wirklich steckte. Denn für viele Palästinenser war und ist sie angesichts wachsender Siedlungen in ihrer Nachbarschaft und zunehmender Kontrollen nur bloße Rhetorik, die auch den fortgesetzten Waffeneinsatz gegen Israel rechtfertigt. Diese enorm wichtigen Rahmenbedingungen sollte man mal bedenken, wenn man isoliert über die Camp David Gespräche 2000, den Besuch Scharons auf dem Tempelberg und die danach ausgelöste Intifada spricht. Man muss nämlich die schlechten und spannungsintensiven Rahmenbedingungen bedenken, und an denen hatte eine verfehlte und halbherzige israelische Politik sehr viel Mitschuld! Schneemann - Schneemann - 21.01.2008 Zitat:Israel: Gaza to get fuel shipmentLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/21/israel.gaza/index.html">http://www.cnn.com/2008/WORLD/meast/01/ ... index.html</a><!-- m --> Die israelische Aktion, wieder Treibstoff zu liefern, ist sicherlich gut, auch weil man den Hintergedanke, den Radikalen Wind aus den Segeln zu nehmen, erkennen kann. Bleibt aber die Frage, inwieweit der "normale" Palästinenser, der im Dunkeln sitzt, jetzt dankbar oder sauer ist, bzw. ob er die Seilschaften hinter dem Deal auch erkennt, was wiederum fraglich ist, wenn man die Nachrichtenpolitik im Hamas-Gebiet ins Auge fast. Grundsätzlich befürworte ich aber dieses Signal... Schneemann. - Nightwatch - 22.01.2008 Die vergangenen Tage haben eines gezeigt: Sobald Israel die Daumenschrauben anlegt knickt die Hamas ein. Die Zahl der Raketenangriffe ist drastisch zurückgegangen. Man sollte den Druck deswegen aufrecht erhalten, bei den Bewohnern ist eh kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Weiterhin sollte man sich fragen inwieweit die Krise tatsächlich so schlimm ist: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3496654,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 54,00.html</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3496729,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 29,00.html</a><!-- m --> - Nightwatch - 22.01.2008 Zitat: RAFAEL unveils defense system to intercept Hizbullah rockets<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3497563,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 63,00.html</a><!-- m --> Was hab ich gesagt? Die Abwehr kommt... - Erich - 22.01.2008 ... wenns denn was hilft und peiswert ist ..... - Erich - 25.01.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/israel50.html">http://www.tagesschau.de/ausland/israel50.html</a><!-- m --> Zitat:Grenzöffnung zwischen Ägypten und Gaza<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaza130.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaza130.html</a><!-- m --> Zitat:Grenze des Gaza-Streifens weiter offendas war zu erwarten - man kann nicht eine ganze Region für ein Wahlergebnis bestrafen und in ein riesiges Gefängnis mit Wasser und Brot stecken. Ägypten hatte ja schon mal abgelehnt, die Verantwortung für den Gasah-Streifen (wieder - wie vor 1967) zu übernehmen. Ich denke, diese Meinung könnte sich ändern, vor allem, wenn durch (westliche) Finanzhilfen der Streifen auch wirtschaftlich wieder aufgepäppelt - und damit der Extremismus ausgetrocknet - würde. Damit wäre zugleich die Möglichkeit geschaffen, dass Ägypten den Streifen dann in die Unabhängigkeit entlässt, ohne dass Israels Regierung direkt dafür die Verantwortung übernehmen muss. Das gleiche hielte ich für die Westbanks in Verbindung mit Jordanien denkbar. edit: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/954/154555/">http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/954/154555/</a><!-- m --> Zitat:Grenze zum Gaza-Streifen<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,531117,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 17,00.html</a><!-- m --> Zitat: 25. Januar 2008 edit 2: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaza152.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaza152.html</a><!-- m --> Zitat:Politische Lösung nicht in Sicht Schneemann - Schneemann - 04.02.2008 Zitat:Erstmals seit einem JahrLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/913757.html">http://www.n-tv.de/913757.html</a><!-- m --> Schneemann. |