Forum-Sicherheitspolitik
Israel-Palästina - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97)
+--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99)
+--- Thema: Israel-Palästina (/showthread.php?tid=1804)



- Shahab3 - 26.10.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=2635889">http://derstandard.at/?url=/?id=2635889</a><!-- m -->
Zitat:Jüdische Siedlungen im Westjordanland wachsen weiter

Geheimbericht der Regierung über "ungezügelte Bautätigkeit"

Jerusalem - Die jüdischen Siedlungen im Westjordanland werden einer Zeitung zufolge trotz der Vorgaben des Nahost-Friedensplans und zum Teil gegen israelisches Recht ausgebaut. Die "Haaretz" meldete am Dienstag unter Berufung auf einen Geheimbericht der israelischen Regierung, es gebe eine "ungezügelte Bautätigkeit". Einige israelische Beamte würden Einträge aus einer Datenbank für Siedlungen löschen, um den Umfang des Ausbaus zu vertuschen, hieß es. Es werde seit Jahren illegal gebaut. Namen oder konkrete Zahlen nannte die Zeitung nicht.
...



- ThomasWach - 28.10.2006

So kann das ganze nichts werden. Man muss nicht unbedingt glauben, dass alle Probleme mit dem Stopp und dem Rückbau der Kolonisierung sich erledigen würden, aber auch Palästinenser sind nur Menschen mit bestimmten Bedürfnissen und verhaltensweisen. Religiöse Indoktrinierung und historisch gesteigerter und vererbter Hass hin oder her, der Rückzug der Israelis aus den besetzten Gebieten und die Rücknahme der Siedlungen und Kolonisten würde mittel- bis langfristig die Lage zwischen Israel und Palästina sicher stabilisieren.


- Schneemann - 03.11.2006

Bei Gefechten im Gazastreifen zerstören israelische Truppen u. a. eine Moschee. In dieser hatten sich nach Pressemeldungen radikale Gruppen verschanzt. Mindestens sieben Palästinenser sollen getötet worden sein, meldet n-tv:
Zitat:Wieder Tote im Gazastreifen

Israelis zerstören Moschee

Bei israelischen Militäreinsätzen im Gazastreifen und dem Westjordanland sind am Freitag sieben Palästinenser getötet worden. Die heftigsten Kämpfe gab es um eine Moschee in Bet Hanun im Norden des Gazastreifens, in der sich etwa 60 bewaffnete Palästinenser verschanzt hatten. Augenzeugen berichteten, ein Teil des Daches der Moschee sei eingestürzt, als die israelische Armee einen Bulldozer einsetzte.
Hier der Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/728546.html">http://www.n-tv.de/728546.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Tiger - 03.11.2006

Wetten, das es mal wieder ein großes Zetermordio seitens der Palästinenser, des Iran und der EU gibt, weil diese Moschee eingerissen wurde?
Die Palis sollen sich mal abgewöhnen, Moscheen in Tempel des Todes zu verwandeln. Aber die Opferrolle ist ja zu süüüß...


- ThomasWach - 03.11.2006

Man mag Rollen in bestimmter Weise interpretieren und auch überzogen nutzen und ausfüllen, doch letztlich werden Rollen immer einem von der Gesellschaft (hier die Weltgesellschaft) zugewiesen.

Wir haben hier schon hinlänglich erläutert, welche historischen und kulturgeschichtlichen Hintergründe zu diesem tödlichen Konflikt führten und führen. Jede Seite hat ihre eigenen narratives und jede Seite handelt im Rahmen der ihr möglichen Spielräume, vorgegeben durch die Geschichte des Konflikts und den anderen "Mitspieler".
Ich denke nicht, dass solch ein Kommentar, dass die Opferrolle zu süß wäre, auch nur annäherend diesem komplexen und in sich eingefahrenen Konflikt in Ansätzen gerecht wird.

Als in den meisten Fällen in gut geordneten und wohlhabenden Verhältnissen lebender Europäer kann man sicher nicht über die Verhaltensweise der Israelis so einfach urteilen (dies wird den Europäern immer von seiten Israels vorgeworfen), aber genauso kann ist es unmöglich, das Leben und die Probleme der Palästinenser so einfach zu beurteilen.
Ich glaube aber nicht, dass die Palästineser aus reiner Freude sich in der Opferrolle gefallen, das ist eine historisch entwickelte und sich noch weiter hinentwicklende Realität.


- Tarkan - 04.11.2006

Israel - Palästina, eine unendliche Tragödie.

Der ewige Rekurs auf die Geschichte verhindert bzw. erschwert ungemein den Friedensprozeß. Sowohl Hamas als auch Hizbollah weigern sich, das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Will man da von den Israelis Zurückhaltung verlangen, stößt man auf Argumentationsschwierigkeiten. Es werden Raketen abgefeuert von Organisationen, die mittlerweile als Parteien in Parlamenten vertreten sind, die zum Ziel die Auslöschung des Staates Israel gesetzt haben. Man kann sicherlich die israelische Regierung bitten, keine Politik der Eskalation zu betreiben oder andere weniger bis gar keine gewalttätige Lösungen anzuwenden/vorzuziehen - je nachdem, ob eine rechtsgerichtete oder moderatere Regierung in Israel sitzt, hat man mehr oder minder die Chance, sich bei der israelischen Regierung Gehör verschafft zu haben. Aber man kann Israel - einen Staat, daß Ausschwitz im Langzeitgedächtnis hat - solange nicht ernsthaft und erfolgreich kritisieren, solange ihre Gegenspieler das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Hier müssen die Palästinenser im engeren und die Araber im weiteren (und die Perser) Sinne über ihre Schatten springen - sonst wird ich politisch nichts ändern.

Die Tragödie besteht leider aber auch darin, daß Emotionalitäten rationelle Entscheidungen verhindern: Soll man zB einem palästinensischen Jugendlichen sagen "Die Lösung liegt in der Anerkennung des Staates Israel und in der Abwendung von der Hamas", der seine Mutter verloren hat, weil israelische Soldaten sie abgeknallt haben? Er würde einem ins Gesicht spucken. Soll man einer jüdischen Frau sagen "Die Lösung liegt in weniger gewaltintensiveren Löungsansätzen, in der Ablehung gezielter Tötungen und in der Abkehr rechtsgerichteter Parteien", die ihre Familie verloren hat, weil ein Selbstmordattentäter sich im Bus in die Luft gejagt hat? Auch sie würde einem ins Gesicht spucken.

Es gleicht einer Quadatur des Kreises.



Zitat:Gutachten des IGH: Mauer ist illegal

Am 9. Juli hat der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag sein Gutachten zur umstrittenen Sperranlage in den von Israel besetzten Gebieten vorgelegt. Das aus 15 Richtern bestehende höchste Gericht der Vereinten Nationen setzte sich mit den recthlichen Konsequenzen des "Schutzwalls" auseinander.

Gerichtspräsident Shi Jiuyong (China) betonte, im Unterschied zu Israel und UN-Generalsekretär Kofi Annan spreche das Gericht nicht von einem Zaun oder einer "Barriere", sondern von einer Mauer. Jiuyong machte auch deutlich, dass die IV. Genfer Konvention zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten auf diesen Fall anzuwenden sei. Israel und Jordanien haben vor dem Ausbruch des Krieges 1967 die Konvention anerkannt. Die Mauer im Westjordanland und rund um Jerusalem verstößt nach Ansicht des IGH gegen internationales Recht. Weil die Palästinenser in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt würden, verletze Israel das Völkerrecht.

Israel wird aufgefordert, den Bau der Mauer zu stoppen. Im Westjordanland und rund um Ostjerusalem müsse die Sperranlage abgebrochen werden. Die enteigneten Palästinenser müssten entschädigt werden. Der IGH teilt auch nicht die Meinung der israelischen Regierung, dass die Mauere eine Sicherheitsvorkehrung gegen den plaästinensischen Terrorismus sei.

Der Spruch der Richter, die Mauer sei illegal, wurde mit 14 gegen eine Stimme (Richter Thomas Buerghenthal, USA) verabschiedet. Lediglich bei der Aufforderung, sämtliche Staaten sollten sich dem Mauerbau widersetzen, bekam Buerghenthal Unterstützung durch den niederländischen Richter Pieter Kooijmans.

Der Spruch des IGH hat keine bindende Wirkung.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Nahost/mauer-igh.html">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/re ... r-igh.html</a><!-- m -->
Was danach kommt, könnt ihr euch sicherlich denken. Die einen bezweifeln die Zuständigkeit des Gerichts oder betonen die Unverbindlichkeit des Gutachtens - was formell richtig ist..

Die anderen sehen sich bestätigt darin, daß Israel ein Willkürstaat ist und fühlen sich als moralische Sieger..


Persönlich glaube ich, daß die Entscheidungsprozesse innerhalb der 3 unmittelbaren Wirkungseinheiten Israelische Regierung - Hamas - Hizbollah von einem hohen Maß an Emotionalität geprägt ist, daß die Entwicklung vernünftiger Lösungsansätze verhindert, daß diese Tria also in einer ganz anderen Welt im Delirium leben.
Lösungsansätze können daher nur von Außen erfolgreich eingebacht werden. Und genau diese Außenwelt (USA, Europa, Rußland, China, Arabische Liga) ist wegen ihrer oftmals auch anderen, also ihren eigenen Interessen heillos zerstritten.


.


- Venturus - 06.11.2006

Liebermann für homogenen jüdischen Staat

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/451029.html">http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/451029.html</a><!-- m -->

Tja, war ja zu erwarten. Bin gespannt mit welchen Äußerungen der gute Mann demnächst von sich reden macht.

Zum Inhalt selber brauch man glaub ich weniger was sagen. Der Mann und seine Äußerungen sind selbsterklärend. Rolleyes


- Tarkan - 07.11.2006

Zitat:Waffenstillstandsangebot von Hamas


Ein Waffenstilland wird im Arabisch als eine „Hudna“ bezeichnet. Eine „Hudna“, die normalerweise für einen Zeitraum von zehn Jahren gilt, wird im islamischen Recht als legitimer und bindender Vertrag anerkannt. Eine Hudna geht über das westliche Konzept eines Waffenstillstands hinaus und verpflichtet die Parteien, während dieser Zeit nach einer dauerhaften, gewaltlosen Lösung ihrer Differenzen zu suchen. Der Koran räumt solchen Bemühungen einen hohen Stellenwert ein, zu einer Verständigung zwischen verschiedenen Völkern zu kommen. Während der Krieg die Feinde entmenschlicht und das Töten erleichtert, eröffnet eine Hudna die Chance, die jeweilige Gegenseite zu humanisieren und ihre Position zu verstehen mit dem Ziel ihre ethnischen oder internationalen Streitigkeiten zu lösen.

Ich möchte indessen behaupten, dass dieses Konzept gar nicht so fremd ist wie es scheint. Schließlich hat die Irisch Republikanische Armee zugestimmt, ihren bewaffneten Kampf zur Befreiung Nordirlands aus britischer Vorherrschaft aufzugeben, ohne die britische Souveränität anzuerkennen. Irische Republikaner streben weiterhin nach einem vereinten Irland, frei von britischer Vorherrschaft, aber dieser Kampf beruht auf friedlichen Methoden.

Wenn Hamas sein Wort zu einer internationalen Vereinbarung gibt, geschieht das im Namen Gottes; daher hält Hamas Wort.

Dieses Waffenstillstandsangebot ist keine List, wie manche behaupten, um unseren Militärapparat zu stärken oder um Zeit zu gewinnen, um unsere Organisation zu verbessern oder die Gewalt über die Palästinensische Verwaltung zu konsolidieren.

Wir Palästinenser sind bereit zu einem Waffenstillstand, der zu einem sofortigen Ende der Okkupation führt und eine Periode der friedlichen Koexistenz einleitet, in der sich beide Seiten jeder Form militärischer Aggression oder Provokation enthalten. Sollten die Verhandlungen zur Erzielung eines dauerhaften Abkommens scheitern, wird die nächste Generation von Palästinensern und Israelis entscheiden, ob sie die Hudna und die Suche nach einem Verhandlungsfrieden erneuert oder nicht.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Nahost/hamas.html">http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/re ... hamas.html</a><!-- m -->

Diese Erklärung stammt von Ahmed Yousef, Chefberater des Palästinensischen Premierministers Ismail Hanija .
Als "Chefberater" müßte er aber eigentlich wissen, daß Israel diese Erklärung im Klo runterspülen würde, solange die Hamas die Hamas-Charta nicht ändert. Ich frage mich wirklich, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht. Wenn jemand ernsthaft Frieden will, dann muß er zunächst einmal die Grundlagen hierfür schaffen. Oder glaubt die Hamas wirklich, daß Israel sie als Gesprächspartner akzeptiert, solange die Hamas an ihrer isaelfeindlichen Hamas-Charta festhält oder die 2-Staaten-Lösung nicht akzeptiert?


.


- hunter1 - 08.11.2006

Zitat:Bei einem israelischen Panzerangriff auf Wohnhäuser im Gazastreifen sind am Mittwoch mindestens 18 Personen im Schlaf getötet und 40 verletzt worden. Palästinenserpräsident Abbas bezeichnete den Angriff als Massaker. Israel kündigte eine Untersuchung an.

...

Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez ordnete an, bis zum Abschluss einer Untersuchung alle Artillerieangriffe auf den Gazastreifen einzustellen. Regierungssprecherin Miri Eisin erklärte, dass sich Israel seiner Verantwortung stellen werde, falls Fehler gemacht worden seien. Die Offensive gegen palästinensische Extremisten und Raketenangriffe im Gazastreifen werde aber weiter fortgeführt.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/11/08/al/newzzEU9H6XOR-12.html">http://www.nzz.ch/2006/11/08/al/newzzEU9H6XOR-12.html</a><!-- m -->

Mit solchen "Versehen" wird man den Beschuss durch Kassam-Raketen ganz sicher eindämmen können :pillepalle:


- Tarkan - 08.11.2006

Zitat:EU-Kommission äussert Entsetzen
Die EU-Kommission hat sich heute entsetzt über den israelischen Panzerangriff auf ein Wohngebiet im Gazastreifen geäussert.

Der Tod so vieler Menschen und so vieler Kinder unter ihnen sei «ein zutiefst schockierendes Ereignis», sagte die EU-Kommissarin für Aussenpolitik, Benita Ferrero-Waldner. Bei dem Angriff in der Nähe von Beit Hanun kamen heute mindestens 18 Palästinenser ums Leben, unter ihnen zehn Kinder.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/685532.html">http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/au ... 85532.html</a><!-- m -->


Zitat:EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner erklärte in Brüssel, sie sei zutiefst schockiert über den Tod so vieler Kinder. Israel habe zwar das Recht auf Selbstverteidigung, aber nicht um den Preis des Lebens Unschuldiger.



Italiens Außenminister Massimo D´Alema sagte, der Tod von Frauen und Kindern sei eine nicht akzeptable Eskalation.


Israels Armee erklärte, sie habe „Vorbeugend“ auf eine Stellung gefeuert, aus der am Montag Raketen auf Israel abgeschossen worden seien.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/gaza_nid_38877.html">http://www.focus.de/politik/ausland/gaza_nid_38877.html</a><!-- m -->


Auf dem Punkt gebracht:


Zitat:Glosse Politik

Eskalation

08. November 2006
Nm. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist wieder in eine Eskalationsphase getreten. Den Palästinensern gelingt es nicht, eine handlungsfähige, geschweige denn eine verhandlungsfähige Regierung zu bilden; die Raketenangriffe auf israelisches Gebiet gehen ununterbrochen weiter. Die schwache israelische Regierungskoalition reagiert darauf mit gezielten Gegenschlägen, die allerdings so "chirurgisch" gar nicht sein können, als daß sie nicht immer wieder Opfer in der Zivilbevölkerung forderten. Im Gegenzug wachsen dann neuerlich Bitterkeit und Haß. Es ist offensichtlich, daß beide Parteien, auf sich selbst gestellt, aus dieser Lage nicht herausfinden, weil Israelis wie Palästinenser befürchten, jedes Nachgeben würde von der anderen Seite als Schwäche ausgelegt. Aus Amerika - traditionell die vermittelnde dritte Partei - gibt es seit Monaten keine Initiative, die den Konflikt beruhigen könnte. Angeblich soll jetzt der Syrer Assad mit der Hamas-Führung verhandeln. Aber auch er wird für eine Kalmierung des Konflikts eine Gegenleistung verlangen. Ist die israelische Führung bereit, auf solche Anzeichen einer Öffnung einzugehen? Es fiele ihr leichter, wenn Washington Kontakten mit Assad zustimmte.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EEDCC5E164F6042E0933E5E4FD325212A~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402 ... ntent.html</a><!-- m -->


.


- Erich - 08.11.2006

glaubt denn in Israel wirklich irgendwer, die Raketenangriff würden eingestellt, wenn Israel seinerseits mit dem Beschuss von Wohnhäusern und anderen Terrorakten wesentlich mehr Opfer auf palästinensischer Seite verantworten muss?


- Tarkan - 09.11.2006

Zitat:Israelischer Granatenangriff kommt vor den Sicherheitsrat


Der französische UN-Botschafter Jean-Marc de la Sablière erklärte, der Sicherheitsrat werde sich einem Resolutionsentwurf Katars beschäftigen. Der einzige derzeit in dem UN-Gremium vertretene arabische Staat hatte bereits am Montag wegen der israelischen Offensive im Gazastreifen eine Dringlichkeitssitzung gefordert. Die Palästinenser verlangen, dass der Sicherheitsrat das israelische Vorgehen verurteilt.


Erstmals seit eineinhalb Jahren hatte die radikal-islamische Hamas nach dem Angriff wieder Selbstmordanschläge angekündigt. Der militärische Hamas-Flügel rief Muslime zudem zu Angriffen auf US-Ziele im Nahen Osten auf, weil Washington Israel unterstützte.


US-Präsident George W. Bush rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Bush erklärte, er erwarte, dass die israelische Untersuchung des Angriffs bald abgeschlossen würde und die nötigen Schritte eingeleitet würden, dass sich ein solch tragischer Vorfall nicht wiederhole.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/11/09/1104869.html">http://www.welt.de/data/2006/11/09/1104869.html</a><!-- m -->


.


- hunter1 - 09.11.2006

Zitat:Nach dem irrtümlichen Angriff auf Wohnhäuser im Gazastreifen hat Israel dem palästinensischen Präsidenten Abbas ein baldiges Treffen angeboten. Abbas werde überrascht sein, zu welch weit reichenden Schritten Israel dann bereit sei, sagte Ministerpräsident Ehud Olmert am Donnerstag in Jerusalem.
...
Der israelische Ministerpräsident Olmert hat den Panzerangriff vom Mittwoch auf Beit Hanun als Folge eines «technischen Fehlers» bezeichnet. Er äusserte Bedauern über den Tod von 18 Personen. Solche Tragödien liessen sich aber auch in Zukunft nicht ausschliessen, sagte Olmert.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/11/09/al/newzzEUBCQQTA-12.html">http://www.nzz.ch/2006/11/09/al/newzzEUBCQQTA-12.html</a><!-- m -->

Inzwischen ist von einem "irrtümlichen Angriff" aufgrund eines "technischen Fehlers" die Rede :?
Dabei kann es sich eigentlich nur um eine falsche Zielerfassung gehandelt haben.

Interessant finde ich zudem den Abschnitt "Abbas werde überrascht sein, zu welch weit reichenden Schritten Israel dann bereit sei". Man darf gespannt sein...


- Ingenieur - 10.11.2006

Interessantes Interview mit einem englischen Dozenten

Zitat:»Amerika bietet der Welt keine Alternative mehr«

Ein Gespräch mit dem englischen Historiker Tony Judt über die »Israel-Lobby« und die Redefreiheit in den USA, über den Opportunismus der Intellektuellen und die Zukunft des europäischen Modells
aus: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2006/45/Interview-Judt?page=all">http://www.zeit.de/2006/45/Interview-Judt?page=all</a><!-- m -->


- Schneemann - 10.11.2006

Als Folge dieser Angriffe im Gazastreifen drohen die radikalen Palästinensergruppen wieder mit Selbstmordattentaten. In Israel wurden deshalb die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Angeblich sollen israelischen Sicherheitskreisen bereits 80 Hinweise auf geplante Attentate vorliegen.

Meldung von n-tv:
Zitat:Nach Attacke auf Bet Hanun

Angst vor Anschlägen

Angesichts befürchteter Anschläge militanter Palästinenser ist die israelische Polizei am Freitag in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Tausende zusätzliche Sicherheitskräfte wurden nach Angaben der Behörden in Stadtzentren im ganzen Land und entlang der Grenze zum Westjordanland eingesetzt. Allein am Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem sollte ein Aufgebot von 2500 Polizisten befürchtete Unruhen nach dem Freitagsgebet in der Al-Aksa-Moschee verhindern.
Hier der Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/731250.html">http://www.n-tv.de/731250.html</a><!-- m -->

Unbegründet ist diese Furcht nicht. Die radikal-islamische Hamas hat als Reaktion auf die Angriffe der letzten Tage die Waffenruhe mit Israel gekündigt (hat sie eigentlich je eine eingehalten?) und droht mit neuen Angriffen, dass erklärte Chaled Maschaal, der politische Führer der Hamas, in Syrien.

Hier die N-24-Meldung:
Zitat:Hamas kündigt Waffenruhe mit Israel auf

Die Hamas hat den Waffenstillstand mit Israel für beendet erklärt. Das teilte am Mittwoch der politische Führer der radikal-islamischen Palästinenser-Bewegung, Chaled Maschaal, in Damaskus mit.

Damit reagierte die palästinensische Organisation auf jüngste massive Angriffe Israels auf Wohnhäuser im Gazastreifen. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden dabei getötet.
Maschaal betrachtet die US-Regierung als mitschuldig an den jüngsten Angriffen Israels auf palästinensische Zivilisten. "Die Verantwortung für diese Massaker liegt bei Israel und bei der amerikanischen Führung, weil diese die Attacken der letzten Tage in Beit Hanun mit dem israelischen Recht auf Selbstverteidigung gerechtfertigt hat", sagte der Hamas-Führer, die die Palästinenser zu bewaffneten Anschlägen aufrief.
Die Waffenruhe wurde am 8. Februar vergangenen Jahres bei einem israelisch-palästinensischen Gipfeltreffen in Scharm el Scheich vereinbart. Neben der Hamas hatten sich auch andere militante Organisationen wie der Islamische Dschihad der Vereinbarung angeschlossen.
Hier der Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=81602&teaserId=81942">http://www.n24.de/politik/article.php?a ... erId=81942</a><!-- m -->

Schneemann.