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Re: Syrien - Exirt - 26.07.2012

Zitat:In nordsyrischen Städten wehen kurdische Fahnen und aus dem Nordirak marschieren Freiheitskämpfer über die Grenze. Die Türkei sorgt sich nun, dass ein Kurdenstaat an ihrer Südgrenze entsteht. Das hätte Auswirkungen auf den Kurdenkonflikt im eigenen Land....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/meinung/kurden-in-syrien-erfolgreich-tuerkei-befuerchtet-grosskurdistan,1472602,16717146.html">http://www.fr-online.de/meinung/kurden- ... 17146.html</a><!-- m -->

Interessanter Artikel.


Re: Syrien - Erich - 26.07.2012

Im Irak kooperieren die Kurden und die Schiiten gegen den sunnitischen Mittelteil. Eine ähnliche Konstellation könnte man auch in Syrien erwarten.
Was hätte das für Folgen?

1. Schritt:
Die Aleviten (Assad) gewähren den Kurden weitgehende Autonomierechte, und kooperieren gegen die sunnitische Rebellion.

2. Schritt a) Kurden:
Dann könnte sich eine entsprechende Zusammenarbeit auch der Kurden (bzw. >autonomen kurdischen Provinzen<) im Irak und in Syrien entwickeln, was wiederum der Türkei nicht gefallen würde.
2. Schritt b) Sunniten:
Genauso würden (mit Unterstützung der Türkei) die sunnitischen Regionen in Syrien und im Irak kooperieren.
2. Schritt c) Schiiten:
Das würde natürlich (mit Unterstützung des Iran) die Kooperation der schiitisch / alevitischen Regionen im Syrien und im Irak verstärken.


Re: Syrien - Shahab3 - 26.07.2012

Der derzeitige ausländische Einfluss ist darum bemüht dieses Land in seiner heutigen Form zu zerstören. Niemand der beteiligten Parteien führt Gutes im Schilde. Die gewählte Strategie beweist nicht, dass diese Länder den Syrern Frieden und Wohlstand bringen wollen. Die gewählte Strategie beweist aber sehr wohl, dass sie die Achse Hisbollah-Assad-Iran mit jedem Mittel durchbrechen wollen. Die Begriffe "Unterstützung" und "Zusammenarbeit" sind daher grundsätzlich positiv belegt. Tatsächlich würde das aber Bedeuten: Mehr Waffen und noch mehr Geld für Waffeneinsatz.

Bereits heute sind tausende sehr gut finanzierte ausländischer Kämpfer, mit für Rebellenstandards sehr guter Ausrüstung und logistischer Unterstützung in Syrien, um dort zu kämpfen. Deren Existenz wurde monatelang konsequent abgestritten. Es war in den Medien und im politischen Diskurs verpönt, auch nur irgendwas Schlechtes in diesen Kräften zu sehen.

Das Einschleusen von Waffen, Terrorexperten und Islamisten lässt sich jedoch längst nicht mehr verheimlichen. Selbiges hat selbstverständlich -das weiß wirklich jeder der bis drei zählen kann- exakt das zur Folge was wir dort sehen: Tagtägl. Bombenbanschläge, zerstörte Vorstädte, Flüchtlinge und ethnische Säuberungen, etc... Die Flüchtlinge werden den Konflikt mit ins Ausland tragen und die syrischen Flüchtlinge schlagen sich bereits heute im Libanon gegenseitig die Schädel ein!

Gerade das Einbeziehen von ausländischen Kräften hat diese heutige Situation herbei geführt. Die friedliche Opposition wurde völlig von Islamisten und Ausländern vereinnahmt. Was soll es da also bringen, die Türkei, Iran und Irak offiziell am Ende auf verbrannter Erde ins Boot zu holen? Es wird mit denen nicht besser, im Gegenteil. Es wird nur schlimmer. Auch die Syrer werden das nicht wollen. Das ist ebenfalls logisch und sehr simpel zu begreifen:

Die Mehrheit der Syrer hasst die Türken aus ganzem Herzen. Aufgrund ihrer unrühmlichen Besatzungsgeschichte dort werden sich jedem syrischen Nationalisten bei einer irgendwie gearteten Präsenz oder Einfluss der Türkei die Eingeweide verwickeln. Dazu muss man kein Kurde sein. Das betrifft praktisch alle syrischen Religions- und Volksgruppen. Die Salafisten wiederum würden selbiges Gefühl in der Magengrube bei dem Gedanken an iranischen oder irakischen Einfluss haben. Um es genau zu sagen: Sie hassen die Schiiten und Alawiten weit mehr, wie die Juden oder Christen.

Diese Saudis werden wie damals in Afghanistan, Pakistan, Somalia und dem Yemen als Lohn und Saat ihrer Arbeit ihre Koranschulen errichten und ihre salafistische Gesellschaftsordnung dort etablieren wollen. Sie werden auch selbstverständlich jeden Töten oder Vertreiben, der damit Schwierigkeiten hat. Die salafistische Internationale wird weiter nach Libanon und Irak ziehen.

Das Einbeziehen von Welt- und Regionalmächten in die inner-syrischen Angelegenheiten macht die Sache nicht besser, sondern gefährlicher.

--------------

Zitat:ASSAD-GEGNER
Das neue Syrien kommt aus Wilmersdorf
Monatelang haben sich Assad-Gegner geheim in Berlin getroffen – mit Wissen und Willen der Bundesregierung.

© EPA/STR/dpa

Syrische Rebellen in Aleppo
Zwischen dem Ludwigkirchplatz in Berlin-Wilmersdorf und Damaskus liegen 3700 Kilometer Luftlinie. Doch wenn eines Tages ein neues Syrien aus den Trümmern der Assad-Diktatur entsteht, könnten wesentliche Impulse aus dem alten preußischen Amtsgebäude mit der Hausnummer 3–4 stammen, in dem ein der Bundesregierung naher deutscher Thinktank residiert.

Bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) hat sich seit Januar eine Gruppe von bis zu 50 syrischen Oppositionellen aller Couleur geheim getroffen, um Pläne für die Zeit nach Assad zu schmieden. Das geheime Projekt mit dem Namen »Day After« wird von der SWP in Partnerschaft mit dem United States Institute of Peace (USIP) organisiert, wie die ZEIT von Beteiligten erfuhr. Das deutsche Außenministerium und das State Department helfen mit Geld, Visa und Logistik. Direkte Regierungsbeteiligung gibt es wohlweislich nicht, damit die Teilnehmer nicht als Marionetten des Westens denunziert werden können.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2012/31/Syrien-Bundesregierung/komplettansicht">http://www.zeit.de/2012/31/Syrien-Bunde ... ettansicht</a><!-- m -->

Wären die Rebellen wirklich clever, würden sie sich nicht selbst und unschuldige Landleute in die Luft sprengen, sondern die Veranstaltungen solcher ausländischen Zündler...


Re: Syrien - Erich - 26.07.2012

um Aleppo tobt anscheinend eine Entscheidungsschlacht
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.de.msn.com/politik/syrische-rebellen-und-armee-suchen-entscheidung-in-aleppo">http://news.de.msn.com/politik/syrische ... -in-aleppo</a><!-- m -->
Zitat:Erstellt am: 26 Juli 2012 | Von dpa, dpa-infocom

Syrische Rebellen und Armee suchen Entscheidung in Aleppo
Damaskus/Beirut (dpa) - Nach tagelangen blutigen Kämpfen um die nordsyrische Millionenmetropole Aleppo formieren sich Rebellen und Regimetruppen für die entscheidenden Gefechte. Das syrische Militär bereitete am Donnerstag mit massiven Artillerieangriffen in den südlichen Bezirken Muhafasa, Maschaad, Scheich Badr und Salaheddin eine Bodenoffensive vor. Die Aufständische schlugen nach eigenen Angaben Vorstöße der Regimetruppen zurück.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1868.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1868.html</a><!-- m -->
Zitat:Tauziehen um syrische Wirtschaftsmetropole
Armee plant Gegenoffensive in Aleppo


Die Kämpfe um die nordsyrische Millionenmetropole Aleppo spitzen sich zu. Rebellen und Regimetruppen versuchen, eine Entscheidung herbeizuführen. Die Armee kündigte eine großangelegte Gegenoffensive an. Um die Kontrolle über die zweitgrößte Stadt des Landes wiederzuerlangen, habe die Armee ihre Truppen verstärkt, hieß es aus syrischen Sicherheitskreisen in Damaskus. Die Armee wolle am Freitag oder Samstag mit ihrer Gegenoffensive beginnen. Die in der Stadt befindlichen 2000 Rebellen hätten Unterstützung von bis zu 2000 weiteren Aufständischen erhalten, hieß es weiter.
...

Stand: 26.07.2012 17:53 Uhr
wobei die Aufständischen anscheinend mit wertvoller Unterstützung rechnen können:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/krieg-in-syrien-wie-der-westen-hilfe-leistet-a-846531.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 46531.html</a><!-- m -->
Zitat:26.07.2012

Intervention Wie der Westen in Syrien heimlich Krieg führt
Der Krieg in Syrien wird brutaler, selbst der Uno-Generalsekretär fordert ein Eingreifen. Experten halten einen Einmarsch oder Luftangriffe dennoch weiter für unwahrscheinlich - der Westen hat jedoch schon längst in Syrien interveniert.
...

Der türkische Premier Erdogan kündigte bereits am Donnerstag an, Assad und sein Zirkel stünden kurz vorm Abgang.

Groß ist die Angst vor einem Machtvakuum, von dem al-Qaida-nahe Islamisten profitieren und möglicherweise sogar die Chemiewaffen des Regimes erbeuten könnten. Auch wächst die Sorge, dass der Krieg sich auf die Nachbarländer ausbreitet und selbst nach einem Sturz von Baschar al-Assad entlang konfessioneller Linien weiter tobt.

Der Westen sieht nicht tatenlos zu
...

Markus Kaim, Experte für Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, sagt: "Man kann inzwischen von einem militärischen Engagement sprechen."
...
  • ■ Rebellen-Ausbildung: Im Irak und in Saudi-Arabien sollen syrische Aufständische von Ex-Mitarbeitern der britischen Spezialeinheit ausgebildet werden, berichten britische Zeitungen.

    ■ Bewaffnung der Aufständischen: Die USA helfen seit Mai Katar und Saudi-Arabien bei deren Waffenlieferungen an die Aufständischen, melden amerikanische Zeitungen.

    ■ Hilfe bei der Desertion hochrangiger Regime-Mitglieder: Frankreich bestätigt, dem Ex-Assad-Vertrauten Manaf Tlass bei der Ausreise geholfen zu haben. Er lebt derzeit in Paris.

    ■ Einsatz von Aufklärungsdrohnen: Ein US-Beamter bestätigt im Februar dem Fernsehsender NBC, dass "einige" amerikanische Drohnen über Syrien im Einsatz sind.

    ■ Mobilisierung von Spezialeinheiten in der Region: Die USA, Großbritannien, Frankreich, Jordanien und Israel haben bestätigt, Spezialeinheiten in Bereitschaft versetzt zu haben. Diese sollen im Falle eines Sturzes von Baschar al-Assad die Chemiewaffen des Regimes sichern.

Weitere Schritte, die möglicherweise bereits unternommen werden, aber bisher nicht bestätigt wurden:
  • ■ Cyberangriffe: Angriffe könnten sich gegen die Kontroll- und Kommunikationssysteme des syrischen Militärs richten. Auch zivile Infrastruktur wie Radio, Fernsehen, Telefonnetze oder der Flugverkehr könnten attackiert werden. Möglicherweise kam es im zivilen Bereich bereits zu ersten Angriffen. So berichteten Syrer aus Damaskus SPIEGEL ONLINE, dass das Festnetz in Stadtvierteln, wo hochrangige Unterstützer des Regimes leben und viele Ministerien angesiedelt sind, seit Mitte Juli gestört ist. Die syrische Regierung warnte am Sonntag, dass das Staatsfernsehen von Aufständischen gehackt werden könnte.

    ■ Aufklärung für die Aufständischen: Die Bilder der Drohnen könnten den Milizen zur Verfügung gestellt werden. Auch könnte Personal in Syrien zur Erkundung eingesetzt werden. Im Norden des Landes scheint dies inzwischen möglich.

    ■ Spezialkräfte innerhalb von Syrien: In Libyen wurden den Aufständischen Militärberater zur Seite gestellt, um ihre Schlagkraft zu erhöhen. Dies wäre auch in Syrien denkbar, zumal nach Berichten des britischen "Guardian" bereits zwischen Dezember und Februar zwei US-Geheimdienstler in der syrischen Stadt Homs waren, um die Rebellen beim Aufbau von Führungsstrukturen zu unterstützen
.
...
- die Kurdenfrage ist da eher eine Randproblematik, deshalb würde ich vorschlagen, die Situation der syrischen Kurden und deren Entwicklung hier *klick* weiter zu diskutieren


Re: Syrien - Erich - 27.07.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1878.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1878.html</a><!-- m -->
Zitat:Krieg in Syrien
Bange Blicke in Richtung Aleppo

In der syrischen Metropole Aleppo haben das Regime und die Aufständischen weitere Truppen in Stellung gebracht. Nach Angaben des Rebellenkommandeurs Omar al Halebi sind noch einmal 3000 Kämpfer aus allen Landesteilen zur Verstärkung angerückt. 2500 Aufständische seien bereits in der Stadt, sagte Halebi der Nachrichtenagentur dpa in einem Telefongespräch.

...
Stand: 27.07.2012 12:06 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/syrien-gedankenspiele-ueber-eine-sicherheitszone-11834691.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/arab ... 34691.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrien
Gedankenspiele über eine Sicherheitszone
27.07.2012 · Syrische Rebellen haben in der umkämpften Stadt Aleppo angeblich rund einhundert Soldaten und regierungstreue Milizionäre gefangengenommen. Washington erwägt, die Aufständischen im Kampf gegen das Assad-Regime direkt zu unterstützen.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/inland/syrien-konflikt100.html">http://www.tagesschau.de/inland/syrien-konflikt100.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrische Oppositionelle beraten in Berlin
Vorbereitungen für den Tag Eins nach Assad

Syriens Oppositionelle bereiten sich bei geheimen Treffen in Berlin auf den Tag X vor - den Sturz von Präsident Assad. Auch Deutschland unterstützt deren Vorhaben, nicht direkt - aber mit logistischer Hilfe. Außenminister Westerwelle hat jetzt zudem die Gelder für die syrischen Flüchtlinge aufgestockt.
...

Stand: 27.07.2012 13:09 Uhr



Re: Syrien - Kosmos - 27.07.2012

ausweglose Lage für Assad, sobald sich irgendwelche Erfolge abzeichnen rasseln USA und co mit Sabeln, wenn Geld, Waffen, Aufklärungsdaten und Söldner nicht reichen dann kommen die Flieger.


Re: Syrien - Luetzow - 28.07.2012

@Kosmos
Auf längere Sicht geb ich Assad auch keine große Chance. Allerdings auf den Kampf um Allepo bezogen vielleicht schon. Je lauter der Jammern der Medien und der Schrei nach einer Sicherheitszone(für die Rebellen) wird destso schlechter dürfte es für diese laufen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-tuerkei-soll-rebellen-geheimen-stuetzpunkt-eingerichtet-haben-a-846873.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 46873.html</a><!-- m -->

Zitat:Türkei soll Waffenstützpunkt für Rebellen eingerichtet haben

Die Unterstützung der Türkei für die syrischen Aufständischen ist offenbar größer als bisher bekannt. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll das Land gemeinsam mit Katar und Saudi-Arabien einen Stützpunkt in Adana eingerichtet haben. Von dort aus würden Waffen nach Syrien transportiert.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/in-syrien-kaempfen-radikale-islamisten-gegen-das-assad-regime-a-846752.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 46752.html</a><!-- m -->

Zitat:Mit Allah gegen Assad

Im syrischen Bürgerkrieg radikalisieren sich die Fronten: Das Regime bombardiert Wohngebiete - und unter die Rebellen mischen sich radikale Islamisten. Im Kampf gegen den Diktator ist ihnen jedes Mittel recht, auch Selbstmordattentate.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/buergerkrieg-in-syrien-europas-presse-diskutiert-moegliche-intervention-a-846725.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 46725.html</a><!-- m -->
Zitat:"Zeitbombe Syrien"

Syrien steht am Wendepunkt, noch greift das Ausland nicht offen ein. Europas Presse diskutiert die Möglichkeiten eines Eingriffs. Der britische "Independent" sieht Unterstützung für die Rebellen als "realistische Alternative", die spanische "El País" fordert schon einen "Plan B" für die Zeit nach Assad.

Die vorher durchweg positive Berichterstattung über die Rebellen relativiert sich auch langsam, was darauf hin deuten könnte das ihre erfolgsaussichten schwinden. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen das die "Freunde Syriens" ihre Rebellen vor einem "Sieg" fallen lassen und sich geschlagen geben. Eher wird man eine Eskalation in kauf nehmen.


Re: Syrien - Erich - 28.07.2012

Ein Blick auf die Stadt, die derzeit im Focus der Auseinandersetzungen steht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/aleppo-wirtschaftszentrum-und-tor-zum-norden-11834689.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/arab ... 34689.html</a><!-- m -->
Zitat:Aleppo
Wirtschaftszentrum und Tor zum Norden
27.07.2012 · Die Wirtschaftsmetropole Aleppo im Norden Syriens ist überlebenswichtig für das Assad-Regime. Regierungstruppen und Kämpfer der Freien Syrischen Armee liefern sich am Samstag in den Außenbezirken Aleppos heftige Kämpfe.
...

Nach übereinstimmenden Berichten ausländischer Medien in der Region kontrollierten die Rebellen der Freien Syrischen Armee bisher die ländlichen Regionen um die Stadt herum, wo sie in Dörfern Rückzugsräume finden. Sie halten mehrere Übergänge an der rund 50 Kilometer entfernt liegenden Grenze zur Türkei besetzt. Nach unabhängigen Berichten vom Freitag aus der Region ist es für die Kämpfer der Freien Syrischen Armee inzwischen möglich, sich unbehelligt aus dem Grenzgebiet bis in einen größeren Stützpunkt in einer Stadt kurz vor Aleppo zu bewegen.

..
Beide Seiten scheinen Aleppo für die Entscheidungsschlacht ausgesucht zu haben - was zu einem gewaltigen Blutbad in einer der größten Städte Syriens und zu unabsehbaren Konsequenzen auch für die "politische Stimmungslage" (öffentliche Meinung) führen könnte:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.de.msn.com/politik/ban-appelliert-an-assad-angriffe-auf-aleppo-einstellen-1">http://news.de.msn.com/politik/ban-appe ... nstellen-1</a><!-- m -->
Zitat:Erstellt am: 28 Juli 2012 | Von dpa, dpa-infocom

Ban appelliert an Assad: Angriffe auf Aleppo einstellen

Angesichts einer massiven Truppenkonzentration in und um die Wirtschaftsmetropole Aleppo hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Regierung von Präsident Baschar al-Assad zur Einstellung der Angriffe auf die Stadt aufgerufen.
....
und die von Luetzwow angesprochene Eskalation scheint sich auch abzuzeichnen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1888.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien1888.html</a><!-- m -->
Zitat:Bürgerkrieg in Syrien
Internationale Sorge vor Blutbad in Aleppo

In der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo stehen nach Einschätzung der Vereinten Nationen massive Kämpfe zwischen Soldaten und Rebellen bevor. Angesichts der massiven Truppenkonzentration in und um die Millionenstadt wächst international die Furcht vor einem weiteren Blutbad im Syrien-Konflikt. Rund 4000 Rebellen sollen sich in Aleppo versammelt haben, in der seit einer Woche gekämpft wird
...

Deutlich wurde der türkische Regierungschef. Angesichts der offenbar geplanten Großoffensive der syrischen Armee in Aleppo sowie der jüngsten Äußerungen zu Chemiewaffen "können wir keine Zuschauer oder Beobachter" in Syrien bleiben, sagte Recep Tayyip Erdogan.
...

Stand: 28.07.2012 04:21 Uhr
Ungeachtet dessen beginnen Assads Truppen mit ihrer Offensive - erst einmal "sturmreif schießen"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrische-armee-beginnt-offenbar-gegenoffensive-in-aleppo-a-846892.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 46892.html</a><!-- m -->
Zitat:28.07.2012

Armee-Offensive
Syrische Kampfhubschrauber beschießen Aleppo


Die syrische Armee hat hre Offensive in Aleppo offenbar gestartet: Mit Kampfhubschraubern greifen die Regierungstruppen die von den Rebellen kontrollierten Viertel an. Beobachter befürchten ein Massaker in der Großstadt.
...
und jetzt gibt es nur noch zwei Möglichkeiten
  • entweder die Rebellen bleiben Sieger (dann wird Assad weichen)
    oder die Regierung gewinnt die Oberhand - dann wird der Ruf nach Intervention unüberhörbar
oder seht ihr noch eine dritte Möglichkeit? Die Chancen für eine Übergangsregierung, die einen demokratischen Prozess anleiten könnte, sinken jedenfalls für mich immer weiter ins Unermeßliche.


Re: Syrien - Shahab3 - 28.07.2012

@Erich
Zitat:entweder die Rebellen bleiben Sieger (dann wird Assad weichen)
oder die Regierung gewinnt die Oberhand - dann wird der Ruf nach Intervention unüberhörbar

Zuerst einmal bietet Aleppo für die Militärstrategen beider Seiten die Möglichkeit, eine große Zahl von Feinden zu eliminieren. Diese Gelegenheit will sich weder die eine noch die andere Seite nehmen lassen. Danach wird man sehen wie es sich mit der Verhandlungssituation verhält.

Zitat:Die Chancen für eine Übergangsregierung, die einen demokratischen Prozess anleiten könnte, sinken jedenfalls für mich immer weiter ins Unermeßliche.

Blödsinn. Assad hat längst Präsidentschaftswahlen und eine Reform des gesamten Staatsapparats angeboten, sofern die Rebellen ihre Waffen niederlegen.

Es sind die Rebellen und ihre westlichen und arabischen Finaciers die sich auf der Gewinnerstraße sehen und in Verhandlungen mit der derzeitigen Regierung daher auch keine Lösung sehen! Die Rebellen sind also diejenigen die jede Form von Verhandlungen mit der syrischen Regierung ablehnen. Insofern sehe ich ein mögliches Schlachtfest an den Rebellen in Aleppo eben gerade als Wegbereiter für Gespräche. Evtl. gelingt es der Armee, sie verhandlungsreif zu schießen.

Der Assad Clan selbst, oder die Alewiten im allgemeinen, werden im Falle einer absehbaren Niederlage eher den Widerstand für die Zukunft (Geld, Waffen, Rückzugsräume) planen, als am Ende mit einer illustren Truppe aus Al-Kaida, Saudis, Türken und den USA am Verhandlungstisch ihre Kapitulation zu verhandeln. :lol: Insofern glaube ich kaum an ein Exil von Bashar. Dabei geht es auch weniger um sein persönliches Schicksal, sondern innerhalb der Alewitischen Gemeinde wäre das die größte denkbare Schmach für den gesamten Clan, der sich über 50 Jahre als ihre Schutzmacht darstellte. In einer solchen Situation können die Assads und andere Mitglieders des Systems nur bis zur letzten Patrone kämpfen. Und so sehe ich nachvollziehbarerweise sehr wenig Optionen für dieses Szenario.


Re: Syrien - Erich - 28.07.2012

@Shahab3:
Deine Argumentation hat durchaus etwas für sich
- sowohl was die Überlegungen von Militärstrategen beider Seiten
- wie auch was die Entwicklung der Rebellen betrifft, die ja tatsächlich in der Summe "Boden gewinnen"
- und auch was sie Stellung des Assad-Clans im Bereich der Alewitischen Bevölkerung betrifft.

Was meinst Du,
könnte es sein, dass sich die Fronten einmal entlang ethnischen Grenzen stabiliseren (mit entsprechenden Fluchtbewegungen und Vertreibungen, die ja jetzt schon deutlich sind).

Irgendwann würde es dann eine faktische Teilung Syriens in verschiedene Machtgebiete geben, die den Staat Syrien so lange lähmt, bis sich ein "modus vivendi" zwischen den Volksgruppen einstellt.


Re: Syrien - Shahab3 - 28.07.2012

Zitat:könnte es sein, dass sich die Fronten einmal entlang ethnischen Grenzen stabiliseren (mit entsprechenden Fluchtbewegungen und Vertreibungen, die ja jetzt schon deutlich sind).

Irgendwann würde es dann eine faktische Teilung Syriens in verschiedene Machtgebiete geben, die den Staat Syrien so lange lähmt, bis sich ein "modus vivendi" zwischen den Volksgruppen einstellt.

Ja, im Zuge umfangreicher ethnischer Säuberungen wäre eine Balkanisierung sicherlich die beste Lösung. Es gab den Wunsch nach Autonomie der unterschiedlichen Volksgruppen ja schon früher unter türkischer Besatzung. Der syrische Staat oder auch der libanesische Staat sind Produkte der Kolonialzeit, in dem durchaus ganz bewusst konfessionsübergreifende und in der Folge chronisch labile Staaten etabliert wurden.

Dass man nicht viel zündeln muss, um derartige Konstrukte von innen und/oder außen in Brand zu versetzen ist mehrfach bewiesen worden. Und gerade weil es schon Massaker gab, wie man sie sich heute -auch vor dem Jugoslawischen Hintergrund- nur schwerlich ausmalen mag, war doch immer klar dass der Zeitpunkt X kommen wird sofern sich keine gemeinsame Identiät entwickelt. Genau aus diesem Grund -also für den Fall X- sind die zuvor stets verfolgten Alewiten nach der Staatsgründung Syriens zum Militär geströmt. Genau aus diesem Grund gibt es Milizen im Libanon. Alles für den Tag X, an dem das Feuer wieder ausbricht...

Der arabische Nationalismus hat mangels echter nationaler Identität nicht funktioniert und durch das Massenphänomen des neo-konservativen und militanten sunnitischen Islam, der eine Abgrenzung gegenüber anderen schon vordergründig impliziert, ist diese Entwicklung einer Zersplitterung entlang der konfessionellen Grenzen heute so wahrscheinlich und praktikabel wie noch nie in der neueren Geschichte des Nahen Ostens.


Re: Syrien - Erich - 28.07.2012

danke für diese Einschätzung, die in Vielem auch meiner Wahrnehmung entspricht.
Zitat:"Syrien ist ein religiös-ethnischer Flickenteppich" - "klick"
Eine Karte der religiösen Zersplitterung des Landes hat "der Standard" (Österreich) kürzlich veröffentlich
<!-- m --><a class="postlink" href="http://images.derstandard.at/2011/05/06/1304556365358.gif">http://images.derstandard.at/2011/05/06 ... 365358.gif</a><!-- m -->

Die Tagesschau hat in ihrer Karte auch die Kurdengebiete dargestellt
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/assad200~magnifier_pos-1.html">http://www.tagesschau.de/ausland/assad2 ... pos-1.html</a><!-- m -->

Möglicherweise kommt es tatsächlich zu einer (zumindest) Drei-/Vier-/Fünfteilung Syriens:
  • der kleine Teil im Osten in unmittelbarem Anschluss an die kurdischen Gebiete Iraks könnte einen "kurdischen Kanton" bilden,
    die Küstengebiete am Mittelmeer nördlich des Libanon werden (mit russischer Unterstützung) von Alawiten beherrscht,
    die christlichen Siedlungen bilden ein östlich daran angrenzendes "Puffergebiet"
    und im großen Mittelteil bildet sich eine sunnitisch-arabische Region,
    wobei sich möglicherweise auch ein "drusischer Kanton" bildet, um Daraa, von wo der Aufstand ausging.

Bei rund 30 Volksgruppen unterschiedlichster Größe wird eine solche "Kantonisierung" (ich mag den Begriff "Balkaniserung" nicht so sehr) wohl unvermeidlich sein.

Und ich verwende den Begriff "Kantonisierung" auch, weil die Kantone (nach dem Vorbild der Schweiz) regional eigenständige autonome Gebiete sind, die den Zusammenhalt des Staates an sich nicht beeinträchtigen. Das unterscheidet dieses Modell von der "Balkanisierung", die in einem völligen Zerfall des Staates endet.

Allerdings würde ich das "arabische Nationalbewustsein" nicht so "ad acta legen" wie Du. Gerade die sunnitische Rebellion wird ja auch von anderen Arabern unterstützt - die in den Schiiten eine "fünfte Kolonne des Iran" sehen.

Eine aktuelle Meldung ergänzend:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1343005">http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1343005</a><!-- m -->
Zitat:Konflikte - Syrien: Regime startet Großoffensive in Aleppo

Damaskus/Beirut (dpa) - Aleppo unter Feuer: Die seit Tagen erwartete Großoffensive der syrischen Regierungstruppen gegen die Aufständischen in der Millionenmetropole hat begonnen.

Unterstützt von Militärjets, Hubschraubern und schwerer Artillerie rückten im Morgengrauen Panzer und Soldaten gegen die Stellungen der aufständischen Freien Syrischen Armee (FSA) vor. Die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London berichteten von schweren Kämpfen im südwestlichen Außenbezirk Salaheddin, einer FSA-Hochburg.

...
«Sie setzen alle Arten von Waffen ein, aber unseren Rebellen gelang es, Vorstöße der Regimetruppen gegen Salaheddin und Al-Hamdanija abzuwehren», sagte der FSA-Kommandeur Abu Omar al-Halebi der Deutschen Presse-Agentur am Telefon. Die Aufständischen hätten zehn Panzer der Angreifer zerstört, fügte er hinzu. Am Nachmittag hätten dann Helikopter Luftlandetruppen in Salaheddin abgesetzt. Die Informationen lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen, weil die Medien in Syrien nur sehr eingeschränkt arbeiten können.
...

FSA-Kommandos waren vor etwas mehr als einer Woche erstmals in Aleppo eingerückt. Die Millionenstadt und Geschäftsmetropole im Norden Syriens ist nur 50 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt. Die Aufständischen hatten mehrere Stadtbezirke unter ihre Kontrolle gebracht.

Wegen der strategischen Bedeutung der Großstadt liegt dem Regime in Damaskus viel daran, die Rebellen von dort zu vertreiben. In den vergangenen Tagen hatte es Tausende Soldaten aus anderen Landesteilen zusammengezogen und vor Aleppo in Stellung gebracht. Aber auch die FSA verstärkte sich mit zusätzlichen Kämpfern, vor allem aus der Nachbarprovinz Idlib.
...

erschienen am 28.07.2012 um 18:33 Uhr
ergänzend: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/kampf-um-aleppo-assad-regime-beschwoert-entscheidungsschlacht-a-846979.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 46979.html</a><!-- m -->
Zitat:28.07.2012

Bürgerkrieg in Syrien
Entscheidungsschlacht um Aleppo

Aleppo steht unter Feuer: Das Regime hat seine Großoffensive begonnen, beide Seiten stilisieren das Gefecht zum entscheidenden Kampf. Frankreichs Präsident Hollande ruft den Uno-Sicherheitsrat zum Eingreifen auf - aber Russland äußert Verständnis für das Vorgehen der Regimetruppen.
...

Die Rebellen verkündeten mehrere Stunden nach Beginn der Großoffensive Erfolge: Ein erster Vormarsch auf Salaheddin sei abgewehrt worden, sagt Abdel Dschabbar al-Okaidi, ein Oberst der aufständischen Freien Syrischen Armee (FSA). Auch einen Angriff auf das Viertel Hamdanijeh konnten die Aufständischen zunächst offenbar abwehren. Auf der Straße sind nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP drei zerstörte Panzer und zwei gepanzerte Fahrzeuge sowie die Leichen von fünf bis sechs Soldaten und vier Rebellen zu sehen. Unter den Rebellen sind auch ausländische Kämpfer, die sich als Brigade der vereinigten Mudschahedin ausgeben.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/syrien/beginn-der-offensive-im-norden-von-syrien-assads-truppen-greifen-aleppo-an_aid_789123.html">http://www.focus.de/politik/ausland/kri ... 89123.html</a><!-- m -->
Zitat:Beginn der Offensive im Norden von Syrien
Assads Truppen greifen Aleppo an
Aktualisiert am Samstag, 28.07.2012, 18:29

Seit Tagen haben sie aufgerüstet, nun begannen die syrischen Regierungstruppen mit Luftangriffen auf Aleppo. Der Millionenstadt im Norden des Landes droht ein blutiger Häuserkampf. Russland verteidigt den Angriff.
...

In Hamdanija schlugen die Aufständischen nach eigenen Angaben einen Vorstoß der Regierungstruppen zurück. „Unsere mutigen Rebellen haben mindestens fünf Panzer zerstört, was die angreifenden Streitkräfte zum Rückzug zwang“, sagte der FSA-Kommandeur Abu Omar el Halebi. An der Seite der Rebellen kämpfen zunehmend auch ausländische Dschihadisten.
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Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan forderte gemeinsame internationale Anstrengungen, um das Blutvergießen zu beenden. „Wir können keine Zuschauer oder Beobachter“ bleiben,
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Zitat:Regierung startet Offensive in Aleppo

In Aleppo, der Handelsmetropole Syriens, sind die Truppen der Regierung zur Gegenoffensive angetreten. Die Rebellen wollen die Stadt unbedingt halten. Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande forderte den UN-Sicherheitsrat angesichts der Kämpfe auf, "so schnell wie möglich einzugreifen".
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28.07.2012, Quelle: afp



Re: Syrien - Erich - 29.07.2012

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Zitat:Bürgerkrieg in Syrien
Kampf um Aleppo - Annan mahnt

Angesichts der sich zuspitzenden Lage in Aleppo hat Syrien-Sondervermittler Kofi Annan an die Konfliktparteien appelliert, sich an das "Humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte" zu halten. Er forderte sie auf, "sich zurückzuhalten und jedes weitere Blutvergießen zu verhindern".
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Rebellen halten erster Offensive offenbar stand

Die Lage in Aleppo ist unübersichtlich. Berichte von unabhängiger Seite gibt es nicht. Nach Angaben von Aktivisten konnten die in der Millionenstadt verschanzten Rebellen der ersten Offensive der Regierungstruppen zunächst standhalten. Bislang hätten die Soldaten von Präsident Assad trotz des Einsatzes schwerer Waffen keines der von den Aufständischen kontrollierten Viertel erobert, berichteten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London und örtliche Aktivisten. Schwere Kämpfe soll es in Salaheddin, einem südwestlichen Außenbezirk Aleppos und Hochburg der Aufständischen, gegeben haben.
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Hunderttausende auf der Flucht

Assad versucht seit 16 Monaten, einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. Mindestens 17.000 Menschen sind nach Angaben der Opposition bislang getötet worden. Die UNO hatte zuletzt 120.000 Flüchtlinge außerhalb Syriens registriert, geht aber von einer wesentlich höheren Zahl aus. Innerhalb Syriens sind Hunderttausende auf der Flucht.
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Stand: 29.07.2012 05:47 Uhr
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Zitat:Konflikt in Syrien
Hollande dringt auf rasches Eingreifen


29.07.2012, 07:51 Nach der jüngsten Gegenoffensive der syrischen Armee in Aleppo verlangt Frankreichs Präsident Hollande ein schnelles Handeln des UN-Sicherheitsrats. Syrien-Sondervermittler Annan fordert die Einhaltung der Menschenrechte in der Wirtschaftsmetropole.
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Zitat:Syrien
Schwere Gefechte in Aleppo
29.07.2012 · Die Regierungstruppen setzen ihre Offensive in der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo fort. Es kommt zu heftigen Gefechten. Das Assad-Regime sucht Beistand in Iran.
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Ein Offizier der oppositionellen Freien Syrischen Armee sagte nach Agenturberichten, die Rebellen hätten am Samstag und Sonntag Angriffe der Armee zurückgeschlagen und dabei auch mehrere Panzer zerstört. .... Die Gefechte konzentrierten sich am Wochenende offenbar auf das von den Regimegegnern eroberte Viertel Salah al Din im Südwesten der Stadt.
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Wie die Zeitung weiter schreibt, beschäftigt sich die Regierung in Washington „in zunehmend detaillierten Strategierunden“ mit der Frage des Übergangs in Damaskus. Washington lässt seit Tagen vermehrt offenbar gezielt Informationen durchsickern, wonach sie Pläne für die Zeit nach dem baldigen Ende des Assad-Regimes entwirft.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/schlacht-um-aleppo-rebellen-trotzen-hubschraubern-und-panzern-a-847034.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 47034.html</a><!-- m -->
Zitat:29.07.2012

Schlacht um Aleppo Rebellen trotzen Hubschraubern und Panzern

Die Schlacht um die syrische Stadt Aleppo ist voll entbrannt: Hubschrauber und Panzer der Regierungstruppen feuern seit dem frühen Sonntagmorgen Raketen und Granaten auf Stellungen der Rebellen. Für die Zivilisten in der Millionenstadt wird die Lage immer brisanter.
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Rebellen-Chef fordert Flugverbotszone

Einem Augenzeugen zufolge gibt es Gefechte in der Rebellenhochburg Salaheddin, weiteren Vierteln und in der historischen Altstadt - auch sollen Kampfflugzeuge die Stadt bombardieren. In den engen Gassen und überdachten Märkten des als Weltkulturerbe gelisteten Viertels kann die Armee ihre Panzer nicht einsetzen.

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Die Schlacht um das wirtschaftliche Zentrum des Landes gilt als wichtige Machtprobe für die Regierung, die große militärische Ressourcen in die Kämpfe um die Städte Aleppo und die Hauptstadt Damaskus gesteckt hat. Militärexperten gehen davon aus, dass Assads Kräfte mit ihrer größeren Schlagkraft die Kontrolle über Aleppo und andere Großstädte erobern können. Allerdings zu dem Preis, dass sie weite ländliche Gebiete den Rebellen überlassen.
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so, wie's ausschaut, konnten die Rebellen den ersten Ansturm auf Aleppo abwehren. Dabei ist Aleppo nicht die einzige (wahrscheinlich aber die wichtigste) Stadt, in der die Rebellion ausgebrochen ist. Die Tagesschau zeigt auf einer Karte die wichtigsten Städte im Aufruhr - und bringt zu jeder der Städte ein kurzes Statement:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrienstaedte100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrienstaedte100.html</a><!-- m -->
Zitat:Der Aufstand gegen das Assad-Regime
Umkämpfte Städte in Syrien

Der Bürgerkrieg in Syrien wird in mehreren Städten ausgetragen - momentan konzentrieren sich Aufständische und Armee auf die Metropole Aleppo. Doch auch Assads Machtzentrum Damaskus bleibt Schauplatz, zuletzt immer häufiger durch Anschläge. Der Aufstand begann vor 16 Monaten in Daraa im Süden des Landes. Mittlerweile sind mindestens 14.000 Menschen gestorben. Ein Überblick über einige umkämpfte Städte.
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Stand: 29.07.2012 15:46 Uhr



Re: Syrien - Erich - 31.07.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien2080.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien2080.html</a><!-- m -->
Zitat:Bürgerkrieg in Syrien
Kämpfe in Aleppo, Diplomatie bei Olympia

In der Nacht war es in Aleppo vergleichsweise ruhig, doch seit dem Morgen wird in der syrischen Stadt offenbar wieder heftig gekämpft. Am Rande der Olympischen Spiele in London starteten der britische Premier Cameron und Frankreichs Präsident Hollande einen neuen diplomatischen Vorstoß.
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Stand: 31.07.2012 13:58 Uhr
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Zitat:31.07.2012 14:34

Hunderttausende fliehen aus umkämpften Aleppo

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/ausland/389gy9a-ban-warnt-religioesem-buergerkrieg-syrien">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... ieg-syrien</a><!-- m -->
Zitat:31.07.2012, 20:11 Uhr

Aleppo unter Feuer: Bürgerkriegsfronten in Wohngebieten

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Re: Syrien - Shahab3 - 01.08.2012

Ich zitiere zu dem Thema mal ausnahmsweise den Spiegel:

Zitat:Syrische Rebellen richten Assad-Getreue hin

Im heftig umkämpften Aleppo haben Aufständische offenbar ein Blutbad angerichtet: Auf einem Video ist zu sehen, wie syrische Rebellen in einem Schulhof mehrere Anhänger von Präsident Assad vor zahlreichen Schaulustigen hinrichten.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/aleppo-syrische-rebellen-richten-offenbar-assad-getreue-hin-a-847677.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 47677.html</a><!-- m -->

Wenn die syrischen Truppen wirklich rücksichtlos und effektiv gegen die Terroristen vorgehen wollten, müssten sie sich eigentlich nur an der Strategie der US Streitkräfte beim Kampf um Fallujah orientieren:

1) Stadt einkreisen und Checkpoints errichten
2) Den Zivilisten ein Ultimatum zum Verlassen der Stadt stellen
3) Nach Ablauf des Ultimatums die Stadt mit Ari und aus der Luft einebnen bzw Brände legen (Phosphor).
4) Danach reingehen und Straßenzug für Straßenzug säubern.
5) Problem erledigt.

Dafür braucht man in Aleppo aber eher 20.000 Mann wie gerade mal 4.000. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man dem Braten nicht so recht traut, bzw Angst vor einer Intervention hat.