Israel-Palästina - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Israel-Palästina (/showthread.php?tid=1804) Seiten:
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- ThomasWach - 27.01.2006 Zitat:Jedenfalls ist das Ergebnis bei dem extremkorruptenDiese Wahlen erfüllten vielleicht nicht gerade die Anforderungen der EU in Sachen Wahlen, aber Palästina ist nunmal kein geordnetes Land oder ein firedliches Plätzchen, wo alles geregelt wäre. Das herrscht Kampf und ständiger Konflikt vor. Zitat:Jedenfalls gibt es eine klare Verbindung zwischen beiden IdeologienDiese Geschichten geistern immer wieder rum. Das einzigste, was man feststellen kann, ist, dass fundamental religiöse und säkular radikale Strömungen und Bewegungen (Faschismus, Nationalsozialismus) an ähnliche Mechanismen gebunden sind, ähnlich (oberflächlich) funktionieren. Das hat aber mehr mit der Natur des Menschen an sich zu tun. Eine echte Gleichsetzung aber von Nationalsozialismus und radikalem Islamismus lehne ich rigoros ab, weil man da derb vereinfacht und Dinge gleich macht, die nicht zusammengehören. Ich glaube überdies kaum, dass eine vermeintliche Ns-Unterstützung al -Bannas (für die ich mal gerne ne Quelle oder so hätte) kaum sehr viel über deren Verbindung aussagt. Nur weil Osama bin laden und so mancher Islamist von den USA Unterstützung unterhielten gegen die Sowjets im Afghanistankrieg, hatten die USA und die Islamisten gleich nicht ne gemeinsame Ideologie. Ich denke, dass der jetzt sehr prominente Judenhass in den arabischen Staaten anders veranlagt als als der klasssische Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert in Europa, andere Gründe hat. - tnccat - 27.01.2006 Zitat:Thomas Wach posteteWenn ich ohne eigene paramilitärische Truppe keine echte Politik machen kann, dann halte ich das für wenige rechtstaatlich, obwohl ich zugeben muß, daß kaum etwas über diese "Dritte Weg"-Fraktion weiß, die ja auch angetreten ist. Auf diesem Feld der Iran vielleicht sogar "besser... Zitat:Diese Geschichten geistern immer wieder rum. Das einzigste, was man feststellen kann, ist, dass fundamental religiöse und säkular radikale Strömungen und Bewegungen (Faschismus, Nationalsozialismus) an ähnliche Mechanismen gebunden sind, ähnlich (oberflächlich) funktionieren. Das hat aber mehr mit der Natur des Menschen an sich zu tun.Dann tue Dir mal den Küntzel an, der klamüsert das Thema nämlich in seinem Buch auf. Einen weiteren Link zum europäischen Antisemtismus liefert die Hamas ja selber in ihrer Charta; in Artikel 32 heißt es: "Their scheme has been laid out in the Protocols of the Elders of Zion, and their present [conduct] is the the best proof of what is said there." <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fas.org/irp/world/para/docs/880818.htm">http://www.fas.org/irp/world/para/docs/880818.htm</a><!-- m --> Die Protokollle werden btw auch vom iranischen Staat offiziell verbreitet: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.matthiaskuentzel.de/contents/die-protokolle-der-weisen-von-zion-auf-der-frankfurter-buchmesse">http://www.matthiaskuentzel.de/contents ... -buchmesse</a><!-- m --> Davon abgesehen sind Islamismus und Nationalsozialismus sicher nicht gleichzusetzten in ihrer Gesamtheit. - ThomasWach - 28.01.2006 Zitat:Wenn ich ohne eigene paramilitärische Truppe keine echte Politik machen kann,Gut, aber wie soll schon ein Rechtsstaat entstehen, wenn ständig gekämpft wird,wenn ein Großteil des Landes unter Kontrolle einer fremden Macht ist und allein schon deshalb jede Gruppe einen eigenen bewaffneten Arm hat? Wie gesagt, das ist nicht Europa! Die Palästinensische Nation ist eine relativ junge Entwicklung und die politischen "Parteien" entstanden mit und durch den Kampf gegen Israel.... Und zur Sachemit dem Nationalsozialismus und dem Islamismus: Mir kommt es eben darauf an,dass sie ähnliche Grundzüge haben in bestimmten Punkten, aber das sie doch sehr unterschiedlich sind in ihren besonderen Umständen und Arten. Dass es natürlich Berührungspunkte da gab und gibt, will ich nicht bestreiten. Nur ist dies mehr als eine Zweckbeziehung denn wirklich eine Liebesbeziehung...( jetzt muss niemand sagen, dass ne Liebesbezeihung auch nur ne Zweckbeziehung ist..*g*) - tnccat - 28.01.2006 Zitat:Thomas Wach posteteZuerst einmal wollte ich nur ausdrücken, daß das Bild einer freien, rechtstaatlichen Wahl im westlichen Sinne nicht aufrecht zuerhalten ist. Warum jede Partei wegen einer Besatzung einen bewaffneten Arm Deiner Meinung nach haben muß, ist mir unklar. Vielmehr behaupte ich, daß der faktische Zwang durch die anderen konkurierenden Parteien, die ihre Truppen auch gegen die Mitbewerber einsetzen, geben ist (->klassisches Gefangenendilemma). Eine eigene "Palästinensische Nation" (auch es wenn eine Art Staatsvolk gibt, sind die kulturelle Unterschiede zu den Nachbarn eher gering.) anzunehmen, halte ich für sehr fraglich. So sind Fatah und Hamas doch sehr durch "ausländische" Einflüsse und Ideologien geprägt. Somit hätte auch eine westlich geprägte, arabische Parteien in den PA-Gebiet entstehen können, sofern es eine relevante Vorlage im arabischen Raum gegeben hätte. Um mal im Thema umzuschwenken, stelle ich mal einige Überlegungen auf: - Für die Hamas wäre es vernünftig Israel eine Hudna anzubieten, da die Hamas sehr mit der Übernahme der Verwaltung und der Eingrenzung der Fatah beschäftigt ist. Auch wäre das rahe Hamasführungspersonal durch Israel stark gefährdet (Der Djihad Islami kann ja weiterbomben.) Auch ist die Hamas-Verwaltung von israelischen Strom-, Wasser- usw. Lieferungen abhängig. - Sofern genug Geld aus dem moslemischen Raum fließt, ist die Hamas nicht auf westliche Gelder angewiesen. Ein nicht geringer Teil der Verwaltungsbeamten wird überlaufen, sofern die Bezahlung stimmt. - Es entsteht eine islamistische Gesellschaft Eine weitere nicht unwahrscheinliche Möglichkeit ist - Die alte Fatah-Garden versuchen ihre Pfründe zu verteidigen und es kommt zum Bürgerkrieg zwischen Fatah und Hamas. (Die Al-Aksa-Brigaden sollen die Hudna mit Israel ja schon aufgekündigt haben.) Auch möglich ist eine Intervention Ägypten im Gazastreifen, sofern dort ein islamistisches Biotob entstehen würde, welches Mubarak gefährden könnte. - Tiger - 28.01.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,397933,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 33,00.html</a><!-- m --> Zitat:Hamas will eigene Armee aufbauenDas eine Partei auch über eine eigene Armee verfügt...das hatten wir doch schon mal - unter Adolf. Vielleicht sind die Parallelen zwischen Islamismus und Nationalsozialismus doch nicht so weit hergeholt. - pio - 28.01.2006 Zitat:Tiger posteteNaja soweit sollte es nicht kommen. Adolf hatte eine straf geführte und organisierte Kaderpartei, und hat versucht, sich zu einer Weltanschauungspartei zu entwickeln. Der Islam ist in sich sehr zerstritten, so daß eine solche Entwicklung nicht passieren kann. Mich wundert aber, wieso die Al Aksa-Brigaden den Waffenstillstand, auch gegen die Israelis, so plötzlich beenden. Vielleicht hat das auch damit zu tun, daß zumindest ein Teil der Brigaden, vom Wahlsieg der Hamas beeidruckt sind und nun Ihren Weg nachahmen möchten. Mit Sicherheit wird aber zumindest in den eigenen Reihen aufgeräumt werden. Aber mal ehrlich: Was hat denn die Fatah für Ihre Leute erreicht? Nichts außer falscher Versprechungen und Korruotion. Der Ausgang der Wahlen kommt nun wirklich nicht überraschend. Ich denke es wird jetzt erstmal zu palästinenserinternen Konflikten kommen. - Azrail - 28.01.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,397933,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 33,00.html</a><!-- m --> "Die Hamas will palestinensiche Armee aufbauen" Dabei sollen andere Gruppen auch eingebunden werden und geimansam das Pali Volk verteidigen. Gute Idee erinnert irgendwie an die Anfänge Israels:evil: Islam mit Nationalsozialismus zu vergleichen ist widerlich und völlig falsch.:wall: MfG Azze - bastian - 28.01.2006 Ich will hier nicht weiter diskutieren, ob die Hamas mit wem auch immer vergleichbar ist, das halte ich für wenig zielführend. Manche Argumente halte ich aber für schwer nachvollziehbar, so will es mir nicht in den Kopf, daß man der Hamas geführten Regierung weiter Geld zahlen soll, weil man das für die Fatah auch gemacht hat und auch das schon Geldverschwendung war. Weiterhin finde ich es auch mehr als geschmacklos, daß eine dt. Regierung eine Regierung bezahlt, die von einer "Gruppierung/Fraktion/Terrororganisation" gestellt wird, die ausdrücklich Israel vernichten will. Angesichts der dt. Geschichte sollte man so etwas vermeiden. Btw. habe ich heute in der SZ (S.2) gelesen, daß nur ein Teil der europäischen Finanzhilfen an die Regierung geht, ein anderer Teil aber direkt für Projekte eingesetzt wird. Den nicht an die Regierung fliessenden Teil kann man ja weiterzahlen, den für die Regierung dagegen sollte man sperren. Ein wenig widersprüchlich finde ich es auch, wenn man davon spricht, daß die Hamas keine politische Partei im westlichen Sinne sei, die wahlen nicht westlichen Standards entsprächen, das gleichzeitig aber die Hamas als legitimer demokratischer Vertreter der Palästinenser sei. Mal ein anderer Vergleich, schon nach der Regierungsbeteiligung der FPÖ in Österreich gab es Boykottmaßnahmen, da kann man meiner Meinung nach die Hamas nicht boykottieren. Auch denke ich, daß die Araber uns eher auslachen, wenn die Hamas als erklärter Feind des Westens auf einmal keine Terrororganisation ist, weil sie gewählt wurde und sofort akzeptiert wird, als wenn man sie jetzt erstmal ein wenig boykottiert. Die ersten Meldungen klingen auch nicht sehr friedlich, kompromissbereit oder als ob die Hamas ihren Standpunkt geändert hätten. Die Israelis reagieren aber auch beinhart und sind nicht im Geringsten kompromissbereit, könnte jetzt aber nicht schaden etwa Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, um Ansehen zu gewinnen. Wenn jetzt noch Netanjahu zum MP Israels gewählt wird, dann wäre die Riege der Hardliner komplett und wir können uns auf ein paar kriegerische Jahre in der ganzen Region einstellen. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt1m2/ausland/artikel/117/69048/">http://www.sueddeutsche.de/,tt1m2/ausla ... 117/69048/</a><!-- m --> Zitat:Palästina - ThomasWach - 29.01.2006 Man ist das viel Material... Zitat:Zuerst einmal wollte ich nur ausdrücken, daß das Bild einer freien, rechtstaatlichen Wahl im westlichen Sinne nicht aufrecht zuerhalten ist.Ich glaube nicht, dass jemand diese Illusion haben würde. Palästina ist immer noch zum großen Teil okkupiert, eine funktionierende Verwaltung gibt es aus diversen Gründen nicht (eigene Kämpfe, Unfähigkeit, israelische Angriffe) und daher sehe ich auch keinen Spielraum, wie sich westliche politische Kultur hätte entwickeln können. Hier ging es tatsächlich nur um eien Wahlim eigentlichen Sinne. Die Rahmenbedigungen waren sicher katastrophal, nur sind sie dies im allgemeinen. Zitat:Warum jede Partei wegen einer Besatzung einen bewaffneten Arm Deiner*staun* Mal ne Frage, hast du vielleicht Volkswirtschaft studiert? Ich glaube ehrlich gesagt kaum, dass hier rational choice auch nur ansatzweise eine gute Erklärung liefern kann. Gut, ich bin generell kein Fan von Rational choice, da ich andere Ansätze bevorzuge, aber die Erklärung ist meines Erachtens kaum angemessen. Palästina ist ein arabisches Gebiet, das durch Stämme und Clans in gewisser Weise und durch lokale Loyalitäten bestimmt war. Historisch war der Wderstand daher dezentral, erst nach und nach bündelte sich das in der PLO, die der damals aktuellen Ideologie des arabischen Nationalismus entsprung. Deren geistige Herrschaft ist aber wohl vorbei und die islamistischen Prediger erhielten Zulauf. Dabei ist deren Struktur schon seit jeher dezentral und verteilt sich auf verschiende bündelnde Zentren. Einigend aber war immer der Kampf gegen Israel. Wie du da jetzt auf das Gefangendilemma kommst (eine überdies sehr westliche Denkart *gg*), kann ich nur schwer nachvollziehen. Alle wesentlichen politischen Akteure auf Seiten der Palästinenser müssen in gewisser Weise aus zwei Gründen bewaffnete Untergruppen haben: Erstens, ohne ihr Engagement gegen ISrael verlieren sie jegliche politische Unterstützung der Bevölkerung, die die Okkupanten raus haben will. Zweitens, es existierte nie eine das ganze palästin.Volk und dessen Strömungen repräsentierende Zentralorganisation, die sozusagen ein Gewaltmonopol gehabt hätte. Bzw.mein fehler, die existierte, aber dies nur eien Zeit lang in Form der PLO. Aus diversen Gründen, die man mit Rational Choice nicht mal ansatzweise fassen kann, entwickelten sich neue Teilgruppierungen. Selbst in der PLO. Die aber hatten ihre jeweilige politische Agenda und wollten sie auch umsetzen. Aber dafür mussten sie im Kampf gegen Israel eine Rolle spielen.. Natürlich ist dies eien Konkurrenzsituation, aber mit nem Gefangendilemma hat das wenig zu tun. Zitat:Eine eigene "Palästinensische Nation" (auch es wenn eine Art Staatsvolk gibt,Starke, gewagte Thesen von dir! Die Einteilung in Staatsvölker und Kulturvölker ist übrigens eien vereinfachende ziemlich westliche Kategorisierung. Wie so oft, würde ich acht geben, mit diesem "westlichen mind-set" da unten zu operieren. Was man feststellen ist, ist folgendes: Die letzten 50 Jahre haben im kollektiven Gedächtnis einer bestimmten Gruppe von Arabern eine tiefe Spur hinterlassen, die man nicht so ohne weiteres negieren kann. Sowas ist unheimlich identitätsstiftend, da gemeinsam erlittene Geschichte sie durchaus bewußt werden läßt, das sie zusammen gehören. Zitat:So sind Fatah und Hamas doch sehr durchWas heißt hier ausländisch?? Die Fatah ist heute eien Mischung aus verstaubtem arab. Nationalismus und neu eingesickertem Islamismus, während Hamas ziemlich deutlich den traditionellen Islamismus der Moslembrüderschaften repräsentiert. Sicherlich sind das alles Einflüße von außen, nur passen sie entsprechend zu dne Strukturen udn Strömungen, die für den ganzen Raum kennzeichnend sind. Und was soll denn bitte schön eine westliche Partei in einer nicht westlichen Gesellschaft??? Das paßt doch hinten und vorne nicht. Zu deinen Überlegungen: Ich denke, das ein Bürgerkrieg wie eine islamistische Gesellschaft die absoluten Randmöglichkeiten darstellen. Außerdem ist heute nur schwer abzuschätzen,wie es weitergeht. Erstmal ist viel rhetorisches udn politisches Manövrieren angesagt. Zitat:Manche Argumente halte ich aber für schwer nachvollziehbar, so will es mir nicht in den Kopf, daß man der Hamas geführten Regierung weiter Geld zahlen soll, weil man das für die Fatah auch gemacht hat und auch das schon Geldverschwendung war.Mir ging es darum aufzuzeigen, dass jetzt übetriebenes moralisieren a la "wir bezahlen jetzt doch keine Terroristen" einfach deplatziert ist und so nicht stimmt. Überdies darf man das soziale Engagement der Hamas nicht vergessen. Zitat:Btw. habe ich heute in der SZ (S.2) gelesen, daß nur ein Teil der europäischen Finanzhilfen an die Regierung geht, ein anderer Teil aber direkt für Projekte eingesetzt wird. Den nicht an die Regierung fliessenden Teil kann man ja weiterzahlen, den für die Regierung dagegen sollte man sperren.Klingt an sich gut, nur wäre da wohl das dümmste, was man machen kann. Denn die Sicherheitsapparate und die Verwaltung werden nunmal von der Autonomiebehörde mit westllichem Geld bezahlt. Kriegen die kein Geld mehr, dann darf sich tnccat dann doch freuen, dass er mit dem Bürgerkrieg Recht behält. Zitat:Ein wenig widersprüchlich finde ich es auch, wenn man davon spricht, daß die Hamas keine politische Partei im westlichen Sinne sei, die wahlen nicht westlichen Standards entsprächen, das gleichzeitig aber die Hamas als legitimer demokratischer Vertreter der Palästinenser sei.Mhm, die Araber dürften so oder so keine hohe Meinung von uns haben. Aber egal.. Also, aus welchen Gründen auch immer versuchen wir da unten Demokratie zu etablieren. Wir versuchen, Standards und Vorstellungen, die bei uns sich über Jahrhunderte entwickelt haben und die inzwischen eine einzigartie gesellschaftliche Umgebung finden nach da unten zu kopieren. Also müssen wir uns doch wohl daran gewöhnen müssen, dass Demokratie unter völlig anderen sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen da unten andere Mechanismen, andere Standards bedeuten muss! Ich denke,dass man sich das mal klar machen müßte. Demokratie ist da unten nicht mehr als ne Methode um ne Regierung zu wählen. Trotzdem ist aber solch eine Regierung dann das Ergebnis der Willenskundgebung des palästin. Volkes. Und nach dem Muster unter den Bedingungen ist die hamas die demokratisch legitimierte Regierung. Ich sehe da keinen Widerspruch. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, wie da unter den herrschenden Bedingungen da Parteien nach Artikel 21 GG oder nach dem Parteiengesetz aus den 60er Jahren entwickeln sollten... Über solche Vorstellungen lachen die Arber nicht ganz zu Unrecht. - tnccat - 29.01.2006 Zitat:Ich glaube nicht, dass jemand diese Illusion haben würde. Palästina ist immer noch zum großen Teil okkupiert, eine funktionierende Verwaltung gibt es aus diversen Gründen nicht (eigene Kämpfe, Unfähigkeit, israelische Angriffe) und daher sehe ich auch keinen Spielraum, wie sich westliche politische Kultur hätte entwickeln können. Hier ging es tatsächlich nur um eien Wahlim eigentlichen Sinne. Die Rahmenbedigungen waren sicher katastrophal, nur sind sie dies im allgemeinen.Da auch im nichtbesetzten arabischen Ausland, keine westliche Gesellschaft und Staatsform besteht, scheint die Besatzung sicher keine hinreichender Grund zu zu sein. Zitat:*staun* Mal ne Frage, hast du vielleicht Volkswirtschaft studiert?Dann erklär dann doch, wie sich eine nichtbewaffnete Gruppe durchsetzen sollte, wenn diese von bewaffneten Konkurrenten bekämpft wird. Wählt man den unbewaffneten Weg, wird man höchstwahrscheinlich ausgeschaltet. Die Entscheidung muß dazu gar nicht bewußt getroffen werden, die Folgen sind aber die gleichen. Hier findet eine Art evolutionärer Prozess statt. Die Spieltheorie ist btw. nicht stehengeblieben und befaßt sich inzwischen auch mit "eingeschränkt rationalem Verhalten". Zitat:Palästina ist ein arabisches Gebiet, das durch Stämme und Clans in gewisser Weise und durch lokale Loyalitäten bestimmt war. Historisch war der Wderstand daher dezentral, erst nach und nach bündelte sich das in der PLO, die der damals aktuellen Ideologie des arabischen Nationalismus entsprung. Deren geistige Herrschaft ist aber wohl vorbei und die islamistischen Prediger erhielten Zulauf. Dabei ist deren Struktur schon seit jeher dezentral und verteilt sich auf verschiende bündelnde Zentren.Vor dem Unabhängigkeitskrieg hatte der Clan der Husseinis (Mufti) doch eine gewisse Vorherrschaft erreicht (und z.B. die Nashashibis kalt gestellt). Daß eine westliche Gesellschaft im islamischen Raum kaum etablierbar ist mir auch klar. Der Fehler ist aber, daß im Westen unterstellt wird, durch Bildung würde auch der Islam einen Weg der Aufklärung gehen und sich dem westlichen Humanismus und Säkularismus angleichen. Man hat keine Strategie, wie man einer expansiv ausgerichteten stabilen und - im westlichen Sinne - radikalen Islam umgehen soll. Zitat:Mir ging es darum aufzuzeigen, dass jetzt übetriebenes moralisieren a la "wir bezahlen jetzt doch keine Terroristen" einfach deplatziert ist und so nicht stimmt. Überdies darf man das soziale Engagement der Hamas nicht vergessen.Viele "Massenbewegungen" haben eine sozialen Arm, aber wird ihrer Ideologie dadurch besser? Hätte man Kreuzritter unterstützen sollen, nur weil diese Hospitäler unterhalten, obwohl diese Massaker anrichten? Auch ein Nazi bleibt ein Nazi, auch wenn er eine Suppenküche oder Jugendzentrum betreibt. - Azrail - 29.01.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/379677.html">http://www.netzeitung.de/spezial/nahost/379677.html</a><!-- m --> Erdogan warnte davor, die Hamas zu ignorieren, da dies dem «demokratischen Prozess» schaden würde. Die Gruppe müsse aber ihre Waffen abgeben, da in einen Staatswesen nur die Armee bewaffnet sein dürfe. Zwar kannte man diese Nachricht und postete sie von anderer Quelle aber hier steht ein interssanter Teil was Erdogan gesagt haben soll. Die Hamas will nun eine Armee bilden vielleicht stossen sie ihren bewaffneten Arm ab und werden reine politische Institution? MfG Azze - tnccat - 29.01.2006 Zitat:Azrail posteteGebt dem Kind einen anderen Namen, spielt es eine Rolle? Die Frage ist doch, geht die die Hamas eine Langzeit-Hudna ein, oder nicht? Geht der *aktive* Kampf gegen Israel weiter oder konzentriert sich die Hamas als Teil/in Zusammenarbeit mit den Internationalen Islamischen Brigaden (aka Al-Kaida) die arabische Welt zu erobern? Gegen Israel wird die Hamas vorerst militärisch kaum etwas erreichen können. - Azrail - 29.01.2006 @Tnccat Spekulativ wo will man wissen wie das ganze sein wird,selbst die AKP der Türkei war eine Bedrohung als islamistisch abestempelt und was ist jetzt sie sind eine konservativ islamsiche Partei. es kann sich ne Mnege entwickeln warten wir es ab die PLO war am Anfang auch eine reine Terrororganisation die keinen Frieden wollte und Israel ablehnte. Ausserdem ähnelt doch das ganze der Gründung Israels opder ist israel etwa nicht durch Haganah und abder gebildet worden die dann zum Kern der IDF wurde? Also abwarten und Tee trinken wir werden sehen. MfG Azze - BigLinus - 29.01.2006 Zitat:Hamas sucht Gespräch mit Merkel[Quelle: dpa] Kompletter Text, da Link zum Newsletter nur temporär aktiv - Erich - 29.01.2006 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5176390_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> Zitat:Nach den Wahlen in PalästinensergebietenVerlässlichkeit, Vertrauen, Zuverlässigkeit - das ist eine der Grundlagen, auf denen zwischenmenschliche genauso wie internationale Beziehungen beruhen. Wer von Anfang an "nicht alles" in Frage stellt, was an Abkommen geschlossen wurde, macht sich an Partner für die Zukunft unglaubwürdig. Jetzt muss erst recht gelten, dass die bisher geschlossenen Abkommen für beide Seiten - Palästinenser und Israel - strikt eingehalten werden. Das schließt nicht aus, das Änderungsvereinbarungen möglich sind, auch nach harten Verhandlungen, - aber da liegt der Schwerpunkt auf dem Wort Vereinbarungen, und eine Vereinbarung setzt das Vertrauen in Vertragstreue des jeweils anderen voraus. |