Re: Piraterie - Erich - 11.09.2011
die Piratenabwehr wird anscheinend zunehmend auch in die Hände privater Sicherheitsdienste gelegt:
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Zitat:...
Immer mehr Reeder schließen sich den Forderungen nach bewaffnetem - zivilem oder staatlichem - Schutz für ihre Schiffe an, und immer mehr Regierung geben dazu auch grünes Licht. In Dänemark geht die Danish Shipowners' Association davon aus, dass noch vor Jahresende fast alle vor dem Horn von Afrika fahrenden Schiffe bewaffnete Sicherheitsteams an Bord haben werden.
In den Niederlanden hatte die Regierung schon im März die Einschiffung von (militärischen) Sicherheitsteams grundsätzlich befürwortet, sich aber die Entscheidung im Einzelfall vorbehalten. Eine solche positive Entscheidung wurde nun für die zwei Spezialtransportschiffe TRANSSHELF and BOOKSHELF TRANSFORMATION getroffen. Wenn sie demnächst mit riesigen Bohrinseln beladen die Region passieren, werden Soldaten mit an Bord sein. Mit ihrer nur geringen Geschwindigkeit, sehr niedrigem Freibord und der Unfähigkeit zu rigorosen Ausweichmanövern wären die beiden Schiffe prädestinierte Beute für somalische Piraten.
....
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Eine private Sicherheitsfirma hat das frühere (Bj. 1981) schwedische Küstenwachboot / Hilfsboot der Marine SKREDSVIK gekauft und zum Anti-Piraterieeinsatz umgebaut. Das 50-m Boot (ein Schwesterboot der noch bei der belgischen Marine aktiven STERN) war vor einigen Jahren von der schwedischen Küstenwache ausgemustert und nun zum Verkauf angeboten worden. Das Fahrzeug soll in den nächsten Tagen im südlichen Roten Meer eintreffen. Es soll – natürlich gegen angemessene Bezahlung - Handelsschiffen vor allem auch außerhalb der definierten Einsatzgebiete internationaler Marinen Schutz bieten; genannt wird hier das südliche Rote Meer, wo es in den letzten Monaten vor der Küste von Eritrea vermehrt Überfälle gab.
Die spanische Fregatte SANTA MARIA hat am 5. September ihren 131-Tage Einsatz bei der EU NavFor beendet und Kurs auf die Heimat genommen. Am gleichen Tag traf der niederländische Versorger ZUIDERKRUIS im Golf von Aden ein und hat sich der EU NavFor angeschlossen. Sein Einsatz soll bis Ende November dauern. Am 9. September erreichte die portugiesische Fregatte FRANCISCO DE ALMEIDA das Einsatzgebiet vor der somalischen Küste; sie hat sich dem derzeit in der Operation „Ocean Shield“ eingesetzten NATO-Verband SNMG-1 angeschlossen.
Inzwischen ist auch die genaue Zusammensetzung der aus dem Pazifik zulaufenden, neuen russischen Einsatzgruppe bekannt. Neben dem Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV (UDALOY-Klasse) und dem Hochseebergeschlepper FOTIY KRYLOV gehört noch der Flottentanker BORIS BUTOMA (CHILIKIN-Klasse) zum Verband. Die drei Schiffe haben am 7. September in Sihanoukville (Kambodscha) einen Zwischenstopp eingelegt. Am 13. September wollen sie den Marsch ans Horn von Afrika fortsetzen und dort am 25. September den derzeit eingesetzten Nordflottenverband mit dem Zerstörer SEVEROMORSK (UDALOY-Klasse) ablösen.
Re: Piraterie - Erich - 02.10.2011
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Zitat:...
Die indische Marine meldet, ihr Wachschiff SUKANYA habe in drei Fällen Skiffs gestoppt, die einem begleiteten Konvoi verdächtig nahe kamen. Boarding Teams hätten Waffen und weitere Piratenausrüstung beschlagnahmt, die mutmaßlichen Piraten dann aber mit ihren Skiffs ziehen lassen müssen; eine Straftat war noch nicht begangen.
Am 28. September hat ein iranisches Kriegsschiff im Golf von Aden offenbar einen Angriff auf einen russischen Frachter vereitelt. Ein weiterer an diesem Tage versuchter Überfall scheiterte am Auftauchen eines NATO Überwachungsflugzeuges; das Skiff ließ sofort von seinem Opfer ab.
In den Piratencamps an der somalischen Küste werden rege Vorbereitungen für Kaperfahrten erkannt. Südlich von Mogadischu ist die deutsche Fregatte KOELN (EU NavFor) dicht vor der Küste im Einsatz. Am 28. September fing die Fregatte 30 sm vor der Küste eine mutmaßliche Piratengruppe mit einem Mutterboot (Whaler) und einem Skiff ab. Warnschüsse des Bordhubschraubers stoppten die Boote, aus denen sofort Waffen und Ausrüstung über Bord geworfen wurden. Nach Durchsuchung wurde das Skiff versenkt, der Motor des Whalers unbrauchbar gemacht. Die insgesamt 12 mutmaßlichen Piraten wurden dann mit dem Whaler dicht vor die Küste gebracht und dort sich selbst überlassen.
Einen Tag später entdeckte die Fregatte einen weiteren, dicht vor der Küste ankernden Whaler, schon mit Piratenausrüstung beladen, aber noch ohne Besatzung. Das Boot wurde „vorbeugend“ versenkt.
Mit Wetterbesserung werden auch die kleinen Dhaus örtlicher Fischern und Küstenhändlern zunehmend aktiv – und bieten Piraten nun auch wieder Möglichkeiten, sich aus diesem „reichen Fundus“ an möglichen Mutterschiffen zu bedienen. Am 28. September wurde eine erste Kaperung einer solchen Dhau gemeldet.
Westafrika
Nach mehreren Überfällen auf vor der Küste Benins ankernde Tanker haben Benin und Nigeria eine gemeinsame Operation zur Bekämpfung der Piraterie begonnen. Die kleine Marine Benins stellt dazu alle drei in ihrem Bestand befindlichen Wachboote ab; Regionalnachbar Nigeria hat vier Schnellboote und ein Hilfsschiff (mit Hubschrauber) nach Benin verlegt. „Operation Prosperity“ soll zunächst sechs Monate dauern. Danach will Benin „die notwendigen Fähigkeiten zur effektiven Überwachung seiner Küstengewässer erlangt“ haben. Diese Erklärung deutet auf einen bevorstehende Zulauf von zusätzlichen Wachbooten (aus dem Ausland).
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Die neue russische Einsatzgruppe (diesmal der Pazifikflotte) mit dem UDALOY-Zerstörer ADMIRAL PANTELEYEV, dem Flottentanker BORIS BUTOMA und dem Bergeschlepper FOTIY KRYLOV ist am 28. September im Golf von Aden eingetroffen und hat ihre Operationen (Konvoigeleit) aufgenommen.
In den riesigen Seegebieten vor dem Horn von Afrika gewinnt die weiträumige Aufklärung aus der Luft immer mehr an Bedeutung.
Seit dem 23. September unterstützt ein norwegischer Seefernaufklärer P-3C Orion die NATO Operation „Ocean Shield“.
Zwei Tage später traf eine P-3C Orion der Deutschen Marine in Dschibuti ein; sie soll für die EU NavFor Aufklärungsflüge im Rahmen der Operation „Atalanta“ durchführen.
Die USA werden ihre Aufklärung mit unbemannten Drohnen MQ-9 Reaper deutlich verstärken. Die Einsatzflüge richten sich vor allem gegen Terrororganisationen an Land in Somalia und im Jemen, daneben sollen aber auch Piraten in See und an Land aus der Luft aufgeklärt werden. Die Drohnen können zur unmittelbaren Bekämpfung von Terroristen auch Luft-Boden-FK Hellfire abfeuern, aber unter den für Anti-Piraterie Operationen geltenden (nationalen) amerikanischen Rules of Engagement werden diese Flugkörper nicht bzw. nur im äußersten Notfall gegen Piratenboote zum Einsatz kommen.
Re: Piraterie - Schneemann - 12.10.2011
Piratenüberfall vor Nigerias Küste...
Zitat:Piratenüberfall: Reeder besorgt - kein Kontakt
Nach dem Piratenüberfall auf den Chemikalientanker "Cape Bird" der Hamburger Reederei Columbia Shipmanagement besteht keine Verbindung mehr mit der Besatzung.[...]
Das etwa 180 Meter lange Schiff war in der Nacht zu Sonntag vor der Küste Nigerias gekapert worden. Die Besatzung habe noch einen Notruf absetzen können. Ein paar Stunden später habe man sich überzeugen können, dass es den Besatzungsmitgliedern den Umständen entsprechend gut gehe, sagte Reeder Carsten Sommerhage NDR 90,3 am Dienstag. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt bereits wegen eines Angriffs auf den Seeverkehr gegen Unbekannt. Das Verfahren wurde am Montag eingeleitet, wie Behördensprecher Wilhelm Möllers am Mittwoch mitteilte.
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Schneemann.
Re: Piraterie - Erich - 16.10.2011
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Zitat:Somalische Piraten sind nun wieder in fast allen Seegebieten vor dem Horn von Afrika aktiv – vom südlichen Roten Meer über den Golf von Aden und das Arabische Meer bis ins Somaliabecken und die Straße von Mosambik. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass mutmaßliche Piratenmutterschiffe und Skiffs gesichtet oder Überfälle gemeldet werden.
Eine vom NATO Shipping Centre erstellte und regelmäßig aufdatierte „Alert Map“ zeigt die Gebiete, in denen mutmaßliche „Pirate Action Groups“ (PAG) aktuell auf Beute warten.
Am 7. Oktober meldete ein Handelsschiff im südlichen Roten Meer, knapp nördlich der Meerenge des Bab el Mandeb, die „verdächtige Annäherung“ von drei Skiffs, konnte mit Ausweichmanövern einen möglichen Angriff aber vermeiden. Am 11. Oktober griffen im Nordeingang der Straße von Mosambik, 40 sm nördlich der Komoren, ein Handelsschiff an, das sich ebenfalls mit Ausweichmanövern retten konnte.
Zugleich lassen Meldungen über eine vermisste jemenitische Dhau und ein kenianisches Fischereifahrzeug vermuten, dass die Piraten zügig weitere mögliche Mutterschiffe für ihre Zwecke „requirieren“. Am 8. Oktober verkündete die „Marine“ Puntlands die Befreiung einer wenige Tage zuvor gekaperten Dhau vor der Küste der autonomen somalischen Teilrepublik.
Internationale Seestreitkräfte sind nach „Eröffnung der neuen Piratensaison“ neben der Sicherung von Konvois vor allem auch bemüht, mit Hilfe intensivierter Luftaufklärung in den weiten Seegebieten des offenen Indik mögliche PAG zu identifizieren und dann vorbeugend zu neutralisieren.
So fing die deutsche Fregatte KÖLN (EU NavFor) im Somaliabecken, 200 sm östlich von Tansania, ein mit Kraftstofftonnen und anderer möglicher Piratenausrüstung beladenes, offenes Boot (so genannter „Whaler“) ab – offenbar ein Piraten-Mutterboot. Die vier Insassen wurden vorübergehend festgesetzt, Ausrüstung beschlagnahmt und ihr Whaler dann versenkt. Da es keine Beweise für ein bereits begangenes Verbrechen gab, wurden die mutmaßlichen Piraten allerdings schon bald wieder freigelassen. Die Fregatte setzte sie an der somalischen Küste ab.
Zentrales Ereignis der abgelaufenen Woche war die Kaperung und nachfolgende Befreiung des italienischen Frachters MONTECRISTO. Das Schiff war am 11. Oktober im Arabischen Meer – 500 sm von der somalischen Küste entfernt – unterwegs, als es von Piraten geentert wurde.
Der Kapitän setzte einen Notruf ab und verbarrikadierte sich mit seiner gesamten Besatzung in einem Schutzraum. Internationale Seestreitkräfte reagierten schnell. Ein Seefernaufklärer P-3C Orion der US Navy lokalisierte die MONTECRISTO 200 sm südöstlich der omanischen Küste – mit Kurs auf Somalia. Koordiniert vom italienischen Zerstörer ANDREA DORIA (derzeit Führungsschiff für die NATO Operation „Ocean Shield“) nahmen mehrere Kriegsschiffe Kurs auf die Position.
Der britische Versorger FORT VICTORIA und die US-Fregatte DE WERT fingen die MONTECRISTO in den frühen Morgenstunden des 11. Oktober ab. Als fest stand, dass die Besatzung noch immer sicher im Schutzraum verbarrikadiert war und die Piraten keine Geiseln in ihrer Hand hatten, stürmten Einsatzgruppen mit Hubschraubern und Booten den Frachter. Gegenwehr gab es nicht; alle elf Piraten ergaben sich sofort. Sie wurden zunächst unter Bewachung an Bord der MONTECRISTO interniert. Inzwischen sind sie offenbar auf dem Weg nach Italien, wo ihnen der Prozess gemacht werden soll.
Immer mehr Länder denken um und billigen bewaffnete Sicherheitskräfte (Vessel Protection Detachment – VPD) auf unter ihrer Flagge in piraten-gefährdeten Gebieten fahrenden Handelsschiffen. Noch am Tage der Entführung der MONTECRISTO kündigte die italienische Regierung an, italienische Handelsschiffe im Indik künftig durch eingeschiffte Soldaten schützen zu wollen. Bereits am 7. Oktober hatte das niederländische Kabinett für das Jahr 2012 die Abstellung von insgesamt 50 militärischen VPD beschlossen (in diesem Jahr waren es noch 5). Ihr Einsatz soll fallweise für besonders gefährdete Schiffe genehmigt werden; falls mehr als 50 Einsätze notwendig werden sollten, werde man unter Rückgriff auf Reservisten entsprechend aufstocken.
Auch Großbritannien, dessen Regierung VPD bisher entschieden abgelehnt hatte, revidiert seine Politik. Außen-Staatssekretär Bellingham erklärte in einer viel beachteten Rede, die Einschiffung von (auch zivilen) VPD biete erwiesenermaßen den besten Schutz gegen Piraten. Man könne einfach nicht ignorieren, dass noch kein einziges solchermaßen gesichertes Schiff entführt worden sei. Die sehr „komplexen“ Gesetzgebungsverfahren zur Erlaubnis bewaffneter ziviler VPD als „temporary measure“ seien fast abgeschlossen. In einer zweiten Maßnahme will Großbritannien auf den Seychellen eine neue „nachrichtendienstliche Zelle“ einrichten (bzw. deren Einrichtung finanzieren), die die Finanzwege der Piratenbosse und ihrer Hintermänner aufklären und unterbinden soll. Dazu würden auch Offiziere der vom britischen Innenministerium „unterstützten“ (aber nicht geführten), ressort-unabhängigen Serious and Organised Crime Agency (SOCA, gegründet 2006) abgestellt.
WESTAFRIKA
Am 8. Oktober entführten Piraten im Golf von Guinea, etwa 90 sm südlich von Lagos (Nigeria) den deutschen (Flagge Marshall Islands) Chemikalientanker CAPE BIRD. Sechs Tage später wurden Schiff und Besatzung wohlbehalten wieder frei gelassen. Ob Lösegeld gezahlt oder Ladung gestohlen wurde, ist bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Üblicherweise steuern Piraten in der Region entführte Schiffe in abgelegene Buchten vor der Küste (Nigerdelta), um sie dort soweit möglich zu entladen. Die erbeutete Ladung (überwiegend Rohöl und Ölprodukte) wird dann auf dem Schwarzmarkt verkauft. Lösegeldforderungen für ein Schiff und seine Besatzung sind vor Westafrika die Ausnahme.
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Am 9. Oktober wurde die 15. Anti-Piraterieeinsatzgruppe der iranischen Marine nach 85 Tagen Einsatz im Golf von Aden in der Heimat zurück begrüßt und zugleich die 16. Einsatzgruppe verabschiedet. Zu ihr gehören der Flottenversorger BANDAR ABBAS sowie die neue leichte Fregatte JAMARAN. Das im Iran unter der Projektbezeichnung „Mowj“ entwickelte und gebaute, dort offiziell als “Zerstörer” bezeichnete 1.400 ts große Kampfschiff war im Februar 2010 der Marine übergeben worden.
Die Beteiligung an der 16. Anti-Piraterieeinsatzgruppe wird der erste Einsatz der JAMARAN in außerheimischen Gewässern. Mit ortsüblicher Euphorie und Übertreibung wurde ihre Verabschiedung in diesen Einsatz denn auch als Meilenstein auf dem Weg zu iranischen Marineoperationen auf den Ozeanen der Welt gepriesen.
In der Straße von Mosambik hat die französische Fregatte NIVOSE (FLOREAL-Klasse) am 12. Oktober die Anti-Piraterie Übung (teils wohl auch Operation) „Oxide“ begonnen. „Oxide“ reiht sich in von der französischen Marine ausgerichtete, jährliche regionale Ausbildungsvorhaben ein, in die auch die Marinen Südafrikas und Mosambiks eingebunden sind. Am nun begonnenen „Oxide“ sind diese offenbar aber nicht mit eigenen Schiffen oder Booten beteiligt, sondern haben lediglich Offiziere auf der NIVOSE eingeschifft.
Das dänische Mehrzweckschiff ABSALON läuft am 16. Oktober aus seinem Heimathafen aus. Die ABSALON soll sich am Horn von Afrika für zwei Monate der NATO Operation „Ocean Shield“ anschließen. Für das Schiff wird dies nicht der erste Anti-Piraterieeinsatz. ABSALON und Schwesterschiff ESBERN SNARE hatten in den letzten Jahren schon mehrfach an das Horn von Afrika verlegt und waren hier sowohl an der NATO Operation „Ocean Shield“ als auch an der EU Operation „Atalanta“ beteiligt.
Re: Piraterie - Shahab3 - 23.10.2011
Zitat:Jamaran destroyer saves Iran oil tanker
Sat Oct 22, 2011 4:54PM GMT
...
This was the first anti-piracy operation carried out by the Jamaran destroyer, which embarked on its first mission in international waters on October 9. According to the Iranian commander, the Navy also managed to rescue a commercial vessel off the southeastern coast of India, which was attacked by three pirate speedboats.
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Re: Piraterie - Erich - 23.10.2011
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Zitat:...
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Die iranische Fregatte JAMARAN (Teil der 16. iranischen Anti-Piraterie Einsatzgruppe) ist am 17. Oktober zu einem Versorgungsstopp in Salalah, Oman, eingelaufen. Für das erst im vergangenen Jahr in Dienst gestellte, neue iranische Kampfschiff ist es der erste Besuch in einem ausländischen Hafen. Die iranische Militärführung hat noch einmal Absichten zu „Operationen im Roten Meer“ betont. Möglicherweise macht die JAMARAN im Rahmen ihres derzeitigen Anti-Piraterie Einsatzes demnächst einen „kleinen Ausflug“ nach Norden.
Der russische Hochsee-Bergeschlepper MB-304 (SORUM-Klasse) hat seinen dreimonatigen Einsatz im Golf von Aden beendet und den Rückmarsch zur Schwarzmeerflotte angetreten. Der Schlepper hatte u.a. den Einsatz des Nordflottenzerstörers SEVEROMORSK unterstützt, der inzwischen in seinen Heimathafen zurück gekehrt ist.
Wie schon in den letzten zwei Jahren, wird die indische Marine während der „Piratensaison“ erneut Einheiten „vorgeschoben“ auf den Malediven stationieren. Neben einigen (ungenannten) Schiffen und Booten soll ein Seeaufklärungsflugzeug Dornier 228 nach Male verlegen und in den kommenden drei Wochen von dort aus Einsätze über dem südlichen Arabischen Meer und dem Somaliabecken fliegen. In den letzten Jahren hatten somalische Piraten ihre Raubzüge mehrfach bis direkt vor die Malediven und die indischen Lakkadiven ausgedehnt.
Immer mehr Reeder heuern offenbar bewaffnete Sicherheitsteams für ihre Schiffe an, und damit wächst natürlich auch die Nachfrage bei zivilen Firmen, die entsprechende Dienst anbieten. So will die britische International Protection Vessel, die bereits 750 ehemalige Soldaten (meist frühere Angehörige der Royal Marines oder anderer britischer Special Forces) unter Vertrag hat, weitere 250 Mann einstellen.
Re: Piraterie - Erich - 30.10.2011
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Zitat:...
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Mit der TAKANAMI und ihrem Schwesterschiff OONAMI sind zwei weitere japanische Zerstörer auf dem Weg in den Golf von Aden. Am 28. Oktober liefen sie zu einem kurzen Zwischenstopp mit Nachversorgung im indischen Kochi ein. Sie sollen die seit zwei Monaten am Horn von Afrika eingesetzten Zerstörer INAZUMA und SAZANAMI ablösen.
Die neuseeländische Marine sieht noch immer keine Möglichkeiten, ein eigenes Schiff zu Anti-Piraterieoperationen in den Indik zu verlegen, aber sie schließt sich hier der australischen Nachbarmarine an. Wenn im kommenden Frühjahr deren Fregatte MELBOURNE zu Operation „Slipper“ in den Mittleren Osten verlegt, und im Rahmen dieses sechsmonatigen Einsatzes zeitweilig auch in die multinationale Anti-Piraterie Einsatzgruppe CTF-151 eingebunden wird, soll auch ein von der neuseeländischen Marine gestelltes, kleines Boardingteam mit reisen.
Die südafrikanische Regierung hat beschlossen, der Marine mehr Mittel für Anti-Piraterie Operationen in der Straße von Mosambik zur Verfügung zu stellen. Die Nachricht bestätigt Einschätzungen über ein künftig deutlich verstärktes Engagement der dominierenden Marine Schwarzafrikas, allerdings vornehmlich zur Unterstützung unmittelbarer Nachbarn und dementsprechend auch regional begrenzt auf die Gewässer vor deren Küsten.
Re: Piraterie - Erich - 06.11.2011
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Kurzmeldungen
* Die britische Regierung hat nun auch formell die Einschiffung bewaffneter Sicherheitsteams auf Schiffen unter britischer Flagge gebilligt. Voraussetzung ist eine „Zertifizierung“ der solchen Begleitschutz anbietenden Sicherheitsfirmen, die ab sofort entsprechende Lizenzen beantragen können.
* In der Straße von Singapur haben Piraten Ende Oktober einen Tanker gekapert. In einer koordinierten Aktion der Marinen und Küstenwachen Malaysias und Indonesiens konnte das Schiff gestellt und befreit werden. Den Piraten gelang die Flucht mit einem Speedboot.
* Vor Port Harcourt (Nigeria) haben Piraten den griechischen (Flagge Malta) Produktentanker HALIFAX samt 23 Mann Besatzung gekapert. Lösegeldforderungen werden hier nicht erwartet. So denn nicht politische Forderungen gestellt werden, geben sich Piraten (oft auch Rebellengruppen) in der Region üblicherweise mit dem Raub der Ladung zufrieden und lassen entführte Schiffe und Besatzungen nach wenigen Tagen wieder frei.
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Das dänische Mehrzweckschiff ABSALON hat das Seegebiet am Horn von Afrika erreicht und sich am 1. November dem NATO Einsatzverband SNMG-1 in Operation „Ocean Shield“ angeschlossen. Im Januar wird die dänische Luftwaffe eines ihrer Aufklärungsflugzeuge Challenger nach Dschibuti verlegen. Für zunächst zwei Monate soll das Flugzeug ebenfalls die NATO Operation „Ocean Shield“ unterstützen.
Die japanischen Zerstörer TAKANAMI und OONAMI dürften inzwischen das Operationsgebiet im Golf von Aden erreicht haben (Ablösung zweier anderer Kampfschiffe).
In China hat sich am 3. November die 10. Anti-Piraterie Einsatzgruppe auf die mehrwöchige Reise in den Golf von Aden gemacht. Zu ihr gehören der Zerstörer HAIKOU (LUJANG-II-Klasse), die brandneue Fregatte YUNZHENG (JIANGKAI-II) sowie der Flottenversorger POYANG HU (FUCHI-Klasse).
chinesischer Zerstörer HAIKOU (Foto: china-defense.com)
China nutzt die Anti-Piraten-Mission offenbar inzwischen als Höhepunkte der Ausbildung nach der Indienststellung neuer Schiffe. So war vor der Fregatte YUNZHENG auch schon das erste LPD Typ 071 auf dieser Mission. Auch die HAIKOU ("Aegis-like", Typ 052C) gehört noch zu den neueren Einheiten der Chinesen.
Mir scheint, die PLAN will damit umfassendes know how für langfristige "out of Aerea" Einsätze erwerben - und das in einem Seegebiet, das schon jetzt für Chinas Versorgung mit Rohstoffen aus Afrika von eminenter Bedeutung für China ist. Dafür dient nicht nur der Ausbau der früheren Küstenverteidigungsflotte zur "blue water navy", darüber hinaus sind die Anti-Piraten-Einsätze mit Geleitzugoperationen usw. ideale Trainingsgrundlagen.
Re: Piraterie - Samun - 07.11.2011
Man kann halt relativ gefahrlos Erfahrungen in realen Einsätzen sammeln.
Früher galt ja die "blue water"-Fähigkeit als der Höhepunkt der Marinen, wie der "große vaterländischen Krieg" bei den Landstreitkräften. Heute sind die meisten großen Marinen zu der Ansicht gelangt, dass - genau wie auf den Land der "Kleinkrieg" - eben nicht mit den vermeintlich besseren Kräften, hier der blue-water-Marine, auch der Krieg in Küstengewässern gewonnen werden kann. Sondern man muss auch hier spezielle Kräfte bereitstellen. Chinas "Hochseeflotte" ist halt noch im Aufbau. Wer weiss zu welchen Erkenntnissen sie kommen.
Re: Piraterie - Erich - 12.11.2011
nun gut, für den Küstenschutz haben die Chinesen seit Jahrzehnten eine ausreichende Flotte, die unter dem Schirm landgestützter Marineflugzeuge auch ihre Aufgaben erfüllen kann ....
aber damit sind die für China zunehmend wichtigeren Handelswege "über See" noch keineswegs gesichert und von jeder zweitklassigen Marine zu unterbrechen, der Schutz durch eine eigene Hochseeflotte wirkt da durchaus auch abschreckend ....
Re: Piraterie - Erich - 13.11.2011
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Zitat:....
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Die französische Marine löst ihre Einsatzkräfte am Horn von Afrika ab. Die seit drei Monaten in der EU NavFor eingesetzte Fregatte SURCOUF nahm am 10. November Kurs auf die Heimat. Schon einen Tag zuvor hatte die Fregatte FLOREAL ihren Platz in der EU Operation „Atalanta“ eingenommen. In Brest (Frankreich) hat sich die Fregatte LA MOTTE PIQUET auf den Weg in den Indik gemacht. Das Schiff wird sich dort der Anti-Terror Operation „Enduring Freedom“ (CTF-150) anschließen, in den kommenden Monaten zeitweilig aber auch die EU NavFor in Operation „Atalanta“ unterstützen.
Die australische Fregatte TOOWOOMBA hat mit Einlaufen in Sydney einen 6-monatigen Mittelost-Einsatz abgeschlossen. Das im Rahmen der nationalen Operation „Slipper“ im und vor dem Persischen Golf eingesetzte Schiff der ANZAC-Klasse war zeitweilig auch in den multinationalen Anti-Piraterie Verband CTF-151 integriert.
Mit Unterstützung maritimer Versicherungsgesellschaften wird die britische Sicherheitsfirma Convoy Escort Programme Ltd. in einigen Monaten Geleitschutz durch den Golf von Aden anbieten. (Zunächst) sieben ehemalige Marine-Wachboote mit bewaffneten Sicherheitsteams an Bord sollen Konvois mit jeweils etwa vier Schiffen durch den Golf von Aden begleiten und sichern. Der Preis für ein solches drei- bis viertägiges Geleit wird mit etwa 30.000 US-Dollar pro Schiff angegeben.
Re: Piraterie - Samun - 14.11.2011
Deutschland hatte vor 1914 (und genaugenommen auch danach) das gleiche Problem. Sie hatten/haben ein riesige Handelsflotte; waren/sind strategisch gesehen aber nie wirklich in der Lage sie zu schützen. Der Versuch dies zu tun trug lediglich dazu bei den 1. Weltkrieg auszulösen.
Und das gleiche trifft auf China zu. Vieleicht ist es tatsächlich nur der - gerechtfertigte - Versuch seine Handelsschifffahrt zu schützen. Die Außensicht ist aber, wie wir wissen, nicht immer die gleiche, wie die Innensicht. Und viele Staaten werden sich dadurch bedroht fühlen, auch wenn sie, zumindest kurz - bis mittelfristig, nicht das Ziel sind.
Re: Piraterie - Tiger - 16.11.2011
@Samun
Zitat:Deutschland hatte vor 1914 (und genaugenommen auch danach) das gleiche Problem. Sie hatten/haben ein riesige Handelsflotte; waren/sind strategisch gesehen aber nie wirklich in der Lage sie zu schützen. Der Versuch dies zu tun trug lediglich dazu bei den 1. Weltkrieg auszulösen.
Die Hochrüstung der kaiserlichen Marine war kein Auslöser für den 1.Weltkrieg.
In den letzten Jahren vor dem Weltkrieg ging der Einfluss von Tirpitz sogar zunehmend zurück, und das Verhältnis zwischen Großbritannien und dem Kaiserreich entspannte sich deutlich. Der britische Eintritt in den 1.Weltkrieg fand dann auch nicht wegen der Größe und Stärke der kaiserlichen Marine statt, sondern wegen der Besetzung von Belgien, die deutsche Truppen in Flandern und damit in beängstigender Nähe zur britischen Küste, ja zur britischen Hauptstadt London positionierte.
Eine deutsche Armee hätte von Flandern aus lediglich den Kanal überqueren und höchstens 100 km durch Kent marschieren müssen um in London zu stehen.
Die Bekämpfung der Piraterie war für die kaiserliche Marine nie ein Thema, schon weil mögliche Piraten nicht in der Lage gewesen wären Dampfschiffe einzuholen. Tatsächlich brach auf den Philippinen ab Mitte des 19.Jahrhunderts die bislang dort florierende Piraterie zusammen, einfach weil immer mehr Dampfschiffe aufkamen die von den Piraten mit ihren Seglern nicht geentert werden konnten.
Re: Piraterie - Samun - 17.11.2011
Der Grund für den Aufbau der Hochseeflotte war der Schutz der Handelsschifffahrt. Das es dabei explizit um Piraterie ging, hab ich nie behauptet. Gleiches gilt für China. Die Aufrüstung gilt dem Schutz der Handelschifffahrt, gegen wen ist unbestimmt.
Und die deutsche Flottenrüstung hatte UK dazu gebracht mit Frankreich und Russland zu koalieren. Was UK dann in den Krieg gebracht hat. Die Besetzung Belgiens war nur der britische Vorwand. Letztlich wären sie ohnehin wegen ihrem Bündnis in den Krieg eingetreten. Nur der Schutz eines kleinen wehrlosen Landes ist eben vor allem in der Öffentlichkeit viel besser zu verkaufen.
Re: Piraterie - Erich - 20.11.2011
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Zitat:...
Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften
Die japanischen Zerstörer SAMIDARE und UMIGIRI haben nach Ablösung durch zwei andere Zerstörer ihren Einsatz am Horn von Afrika beendet und die Heimreise angetreten. Am 12. November liefen sie zu einem mehrtägigen Hafenbesuch in Colombo (Sri Lanka) ein. Die portugiesische Fregatte FRANCISCO DE ALMEIDA (ex-niederländische KAREL DOORMAN-Klasse) hat mit Einlaufen in Lissabon ihren mehrmonatigen Einsatz zur Unterstützung der NATO Operation „Ocean Shield“ beendet.
Die 10. Einsatzgruppe der chinesischen Marine (Zerstörer HAIKOU, Fregatte YUNZHENG und Versorger POYANG HU) hat nach 13 Tagen Marschfahrt den östlichen Golf von Aden erreicht und sich dort mit der 9. Einsatzgruppe (Zerstörer WUHAN, Fregatte YULIN, Versorger QINGHAIHU) getroffen. Beide Verbände werden im Zuge der Übergabe einige Tage gemeinsam operieren (Konvois begleiten), bevor die 9. Gruppe dann die Heimreise nach China antritt.
Chinesen üben im Golf von Aden (Foto: offz)
Die deutsche Fregatte LÜBECK hat am 18. November ihren Heimathafen Wilhelmshaven mit Kurs auf das Horn von Afrika verlassen. Das Schiff soll sich in den kommenden Monaten der EU NavFor in Operation „Atalanta“ anschließen und die Fregatte BAYERN in dieser Aufgabe ablösen. Rückkehr nach Deutschland ist im April 2012 geplant.
Taiwan überlegt angeblich die Entsendung eines Marineverbandes „mit mindestens einem Kriegsschiff und einem Versorger” ans Horn von Afrika. Sie sollten die zahlreichen vor der somalischen Küste fahrenden taiwanesischen Fischer vor Piraten schützen. Medien melden, der Verband solle evtl. schon an diesem Wochenende auslaufen. Offizielle Dienststellen wollen die Berichte weder bestätigen noch dementieren. Ähnliche Überlegungen hatte es schon vor zwei Jahren gegeben; sie waren aber offenbar wieder ad acta gelegt worden. Taiwan hat zu keinem Land in der Region diplomatische Beziehungen, und taiwanesische Kriegsschiffe könnten sich in einem Einsatz dort auch in keinem Hafen logistisch abstützen. Die Entsendung eines Marineverbandes wäre so mit „enormen Herausforderungen“ verbunden. Deutlich einfacher und sicher auch effektiver wäre die Einschiffung bewaffneter (militärischer) Sicherheitsteams auf den taiwanesischen Fischereifahrzeugen. Kriegsschiffe können ohnehin nur punktuell operieren, d.h. nur Fischer in unmittelbarer Nähe schützen.
ergänzend:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://eng.chinamil.com.cn/news-channels/china-military-news/2011-11/18/content_4718033.htm">http://eng.chinamil.com.cn/news-channel ... 718033.htm</a><!-- m -->
Zitat:Singaporean guests visit 9th Chinese naval escort taskforce
(Source: China Military Online) 2011-11-18
On the morning of November 17, at the invitation of the 9th escort taskforce of the Navy of the Chinese People’s Liberation Army (PLA), Captain Zhou Jiqiang, commanding officer of the “Endeavor” amphibious landing ship on escort mission of the Navy of the Republic of Singapore, and his 5-member entourage came to visit the Chinese “Wuhan” warship and had a meeting with Rear Admiral Guan Jianguo, commanding officer of the 9th Chinese naval escort taskforce and deputy chief of staff of the South China Sea Fleet of the PLA Navy, and the members of the command post of the 9th Chinese naval escort taskforce.
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Chinese trifft Chinese ....
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