Ägypten - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Ägypten (/showthread.php?tid=2963) |
- Shahab3 - 12.01.2006 Zitat:Naja, in früheren Zeiten war Israel wohl definitiv das Ausgeburt des Bösen, ein kolonialer Restposten, der entsorgt werden sollte.Das ist sicher nicht die vorrangige Bezeichnung bzw Sichtweise. "Koloniale Restposten" sind zudem alle diese Staaten dort. Zitat:"Dummerweise" (aus arab. Sicht) schaffte man das nicht und instrumentalisierte nach Belieben die Palis.Oweh, die armen Palis. Von allen Seiten nur ausgenutzt... :rofl: Eigentlich ist heute sogar das Gegenteil der Fall. Keine der Regierungen dort tut sich in besonderem Maße dadurch hervor, dass es auf das Leid der Palästinenser hinweist. Das ist aussenpolitisch in keinster Weise opportun und somit nicht nutzbar. Zitat:Die Ablehnung Israels und der Juden basiert auch nur auf einer breit gestreuten gesellschaftlichen Hetzkampagne wider den Juden. Da wird definitiv genauso wie zu den besten Zeiten des arab. Nationalismus indoktriniert und nach einem best. Erklärungsmuster alles eingeordnet.Auch da machst Du es Dir wieder sehr einfach. Indem Du alles auf die pösen Demagogen schiebt, lässt sich vieles so leicht erklären. Ich weiß...das ist mir schon klar. Insbesondere in diesem Kontext sind wir Deutschen ja durchaus nicht ganz unvorbelastet und diese Sichtweise der kollektiven Verführung ist uns schon fast anerzogen. Somit ansatzweise verständlich. Antijüdische Ressentiment durchwandern die Geschichte seit Jahrhunderten und projezierte sich sowohl über die Rassenlehre, den religiösen Aspekt, bis hin zu ökonomischen Faktoren in die Menschen. Somit waren die Ursachen und Ausprägungen für dieses, wie für vergleichbare Phänomene, schon immer traditionell vielschichtig. Im Fall Israel hat sich im Laufe der Zeit eine Mischung aus Antiimperialismus, Antisemitismus und Antizionismus gebildet, der sich letztlich durch die Natur der Sache erklären lässt und eben nicht nur, wie Du sehr vereinfachend vermutest, auf Indoktrination beruht. Dass es politische Kreise gibt, die diesen längst existierenden, "fahrenden Zug" als Teil ihres Programms, oder Ideologie verwenden, ist selbstverständlich. Aber auch Araber ja nicht allgemein minderbemittelt. Geschweige denn, dass sich Bildung und Rassismus jemals ausgeschlossen hätten. Die Möglichkeiten das Programm, oder die Moschee zu wechseln und sich der gezielten Demagogie zu entziehen, sind in der Region zudem in unvergleichbar größer, als das in Nazi-Deutschland möglich war. Somit fällt es noch deutich schwerer das Volk in der Breite auf vergleichbare Art und Weise von einer "Schuld" zu entlasten. Somit würde ich die Araber da auch nicht dümmer verkaufen, als sie sind. Um als Araber, Moslem, oder gar meinetwegen aufgeklärter Weltbürger egal welcher Nation, das Leid und die Ungerechtigkeit zu sehen, die dem Palästinensischen Volk wiedefährt, bedarf es keiner Hypnosen und Gruppentherapien. Wenn natürlich zusätzlich bestimmte Demagogen auf diesen fruchtbaren Boden treffen, schliesst sich wieder der Kreis von Antiimperialismus, Antisemitismus und Antizionismus, vielleicht auch schon vorher. Zitat:Nur und das muss man sehen haben sich die Verantwortlichen für diese Indoktrinierung geändert: Früher war es der Staat und die geistige-kirchl. Elite. Heute hält die sich zurück und islam.Hassprediger übernehmen den Rest.Auch hier wieder Dein vereinfachtes Erklärungsschema... Die islamischen Hassprediger, von denen es sicherlich einige gibt, diese aber dennoch die Ausnahme darstellen, können nicht als Erklärung für das Phänomen ansich herhalten, sondern bedürfen eines Nährbodens der in einer gewissen Breite und Intesität vorhanden sein muss, um die Mosche zu füllen und überhaupt jemanden erreichen zu können. Den Prototyp für den Durchschnittsmufti stellen sie ohnehin nicht dar. Und nicht selten bewegen sich diese da auf einem Gebiet, dass auch nur sehr selten von der eigenen Regierung toleriert wird. Dennoch und das ist ja das interessante, treffen sie überwigend in diesem Punkt auf eine breite, stillschweigende bis offene Zustimmung. Auch bei denen, die sich weder den direkten Hasstiraden, noch dem Fundamentalismus ansich zugehörig fühlen. Und damit sind wir wieder bei der neuen Wertigkeit, die eben heute >nicht< mehr allein gelenkt ist, wie das eben zu Zeiten des arabischen Nationalismus der Fall gewsen ist. Zitat:Und zur Behandlung der Palis: Die umgebenden arab.Staaten behandeln die Palis wohl kaum besser. Aber über die Internierungslager im Libanon (Syrien udn Jordanien weiß ich es nicht genau) regt sich ja keiner auf...Da hast Du in gewisser Weise Recht, wobei "kaum besser" sicherlich von Dir bewusst spitzfindig formuliert wurde. Tatsache ist, dass man die inzwischen hunderttausenden Palästinensischen Flüchtlinge auch in den anderen Staaten nicht haben will und auch garnicht in der Masse integrieren kann. Somit ist es einem Pali-Asylant meist nicht erlaubt, höhere Berufe auszuüben. Das Widerspricht aber nicht der Solidarität mit dem Volk und trifft eine ganz andere soziale Problematik. - Skywalker - 28.01.2006 Zitat:EGYPT, RUSSIA DISCUSS NUKE COOPERATIONQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.menewsline.com/stories/2006/january/01_29_1.html">http://www.menewsline.com/stories/2006/ ... _29_1.html</a><!-- m --> - Skywalker - 24.04.2006 Zitat:Tödliche Explosionen in ägyptischem TouristenortQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/04/24/878536.html">http://www.welt.de/data/2006/04/24/878536.html</a><!-- m --> - Skywalker - 17.08.2006 Zitat:EGYPT: REFORMISTS WANTS CAMP DAVID ACCORDS REVOKEDQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.adnki.com/index_2Level_English.php?cat=Politics&loid=8.0.331290888&par=0">http://www.adnki.com/index_2Level_Engli ... 0888&par=0</a><!-- m --> - Shahab3 - 20.08.2006 Das ist eine ziemlich interessante Meldung. Wenn ich das richtig verstandan habe, dann sind Kifaya und die Muslimbrüder die beiden größten Fraktionen auf Seiten oppositionellen Demokratiebewegung. Die jüngsten Äusserungen sind wohl ein Grund mehr, aus westlicher Sicht, Angst vor einem Machtverlust Mubaraks zu haben. - BigLinus - 23.10.2006 Zitat:Ägypten nach den ParlamentswahlenQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www2.dias-online.org/direktorien/ne_africa/061011_50?pp=1&">http://www2.dias-online.org/direktorien ... 1_50?pp=1&</a><!-- m --> PS: Christopher Radler, Jahrgang 79, hat Islamwissenschaft, Ethnologie und Politik in Heidelberg studiert und verbrachte längere Zeit zum Arabistikstudium in Kairo. Durch diverse Auslandsaufenthalte u.a. in Syrien, Israel und in den Libanon, gewann er ein Bild der politischen Situation im Nahen Osten. - Tarkan - 27.10.2006 Eine kleine freie Übersetzung aus dem Türkischen von mir: Zitat:"Ägypten möchte sein auf Eis gelegtes Programm zur Atomenergiegewinnung wieder aufnehmen. Dies verkündete der Sohn des Präsidenten - Cemal Mübarek - am 21.9.06 beim alljährlichen MDP-Parteitag. Der ägyptische Energieminister Hasan Yunus teilte mit, daß die Errichtung eines 1000-Megawatt-Kernkaftwerk in Al-Daba geplant sei - Bauzeit 10 Jahre.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.asam.org.tr/tr/yazigoster.asp?ID=1176&kat1=5&kat2=">http://www.asam.org.tr/tr/yazigoster.as ... t1=5&kat2=</a><!-- m --> . - Venturus - 27.10.2006 Ist bloß die Frage was mit der Anlage passiert, wenn Mubarak mal aus Amt und Würden gejagt werden würde. OK, die moslemische Bruderschaft ist weiß Gott nicht so ein radikaler Haufen wie Hamas oder Hizbollah, aber man verdreht heute oft genug die Augen über Dinge die man in der Vergangenheit verpennt hat und mit denen man sich nun herum ärgern darf. Ich hoffe mal, daß die Amis so schlau sind, sich selbst als Lieferant für Bauteile anzudienen um danach halbwegs über die Anlage bescheid zu wissen. Und ein paar nette Spionageprogramme in den Steuerungssystemen wären sicherlich auch nicht unwichtig. Kapazitäten für so etwas müssten die USA eigentlich haben (spionieren ja schließlich selbst ihre "Freunde" aus). - Tarkan - 30.10.2006 Zitat:Venturus posteteWas meinst du damit genau? . - Shahab3 - 30.10.2006 @Venturus Zitat:Ist bloß die Frage was mit der Anlage passiert, wenn Mubarak mal aus Amt und Würden gejagt werden würde. OK, die moslemische Bruderschaft ist weiß Gott nicht so ein radikaler Haufen wie Hamas oder Hizbollah, aber man verdreht heute oft genug die Augen über Dinge die man in der Vergangenheit verpennt hat und mit denen man sich nun herum ärgern darf. Ich hoffe mal, daß die Amis so schlau sind, sich selbst als Lieferant für Bauteile anzudienen um danach halbwegs über die Anlage bescheid zu wissen.Das Problem wird wohl ohnehin eher der Technologietransfer sein, als die Anlagen ansich. Ich halte die Atombombe aber sowieso nicht für eine einsetzbare Waffe, da man in der Regel der Zweite ist der dann stirbt. Ich hoffe nicht, dass neue Einsatzdoktrin der USA (also der Präventiveinsatz gegen nicht-Atomstaaten) daran nichts ändert. Die größte Gefahr sehe ich derzeit eigentlich da. Zitat:Und ein paar nette Spionageprogramme in den Steuerungssystemen wären sicherlich auch nicht unwichtig. Kapazitäten für so etwas müssten die USA eigentlich haben (spionieren ja schließlich selbst ihre "Freunde" aus).hmm...Aber diese Überwachungsrolle nimmt doch in der Regel die IAEA ein, sofern das Land Unterzeichner der NPT ist?! Vielleicht sind die Ägypter aber ja auch so freundlich und lassen freiwillig Überwachungskameras montieren. Letztendlich lässt sich durch solche Systeme aber nicht verhindern, dass anderenorts ein Parallelprogramm betrieben wird. Da muss man dann wohl schon auf konventionelle Form der Spionage oder auf Maßnahmen im Rahmen der Möglichkeiten der IAEA zurückgreifen. - Venturus - 30.10.2006 Zitat:Tarkan posteteTechnisch ist heute einiges machbar. Auch wenn das System nicht am Internet hängt. Ein Programm was über die Aktivitäten des Systems genau Auskunft gibt, würde eine solche Anlage weitaus weniger gefährlich machen, da somit die Aktivitäten der Ägypter genau einsehbar wären. @shahab: Natürlich wäre die IAEA die wünschenswertere Alternative bei der Überwachung einer solchen Anlage. Allerdings - wenn Ägypten erst mal in der Hand von Radikalen gefallen ist, ist die IAEA vermutlich eher vor als hinter der Tür anzutreffen. Parrallelprogramme sind natürlich weiterhin eine Gefahr, aber solang man zumindest den offiziellen Reaktor beobachten kann, sollte man dies auch tun. - fgraf - 23.01.2007 Zitat: China and Egypt go hand in hand <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.janes.com/security/international_security/news/jiaa/jiaa070118_1_n.shtml">http://www.janes.com/security/internati ... _1_n.shtml</a><!-- m --> - Skywalker - 26.01.2007 Zitat:Schläge, Tritte, Elektroschocks Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/26.01.2007/3043681.asp">http://www.tagesspiegel.de/politik/arch ... 043681.asp</a><!-- m --> Zitat:Die neue Zeit Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/seite_3/623466.html">http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 23466.html</a><!-- m --> - Skywalker - 31.01.2007 Zitat:Großmufti: Frau kann nicht Präsident werden Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=2749051">http://derstandard.at/?url=/?id=2749051</a><!-- m --> - Ingenieur - 31.01.2007 Sind die ägyptischen Rechtsgelehrten nicht eher die liberalen unter denen der muslimischen Welt? Sollte dies der Fall sein, dann spricht das nicht unbedingt für die Zukunftsfähigkeit des Islams... Und wieso wird hier eigentlich von der Scharia ausgegangen und nicht vom Koran? |