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Re: Griechenland - Erich - 09.04.2015

@Schneemann, ich stimme Dir zu, dass die bisherigen Regierungen in Griechenland ein gerütteltes Maß an Verantwortung tragen - auch, wenn ich die letzten Jahre das blindwütige Spardiktat für falsch halte, es ist die Folge der von Dir genannten Verfehlungen.
Allerdings sollte man dann auch den Regierungswechsel akzeptieren und der neuen Regierung auch eine Chance geben. Sie hat es schwer genug, den Mist auszulöffeln, den andere eingeschüttet haben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/griechenland-krise/griechenland-krise-athen-kredit-kredit-hangelt-30565624">http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... t-30565624</a><!-- m -->
Zitat:Griechenland-Krise ohne Ende? Wie sich Athen von Kredit zu Kredit hangelt

Aktualisiert am 09. April 2015, 17:34 Uhr Gerade noch einmal gut gegangen: Fristgemäß hat Athen an diesem Donnerstag die fälligen 450 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überwiesen. Doch allein in diesem Jahr muss das hochverschuldete Land noch Verbindlichkeiten in Höhe von 17 Milliarden Euro begleichen. Wie soll das gehen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Schuldenkrise Griechenlands.
...



Re: Griechenland - Tiger - 10.04.2015

@Erich
Zitat:Allerdings sollte man dann auch den Regierungswechsel akzeptieren und der neuen Regierung auch eine Chance geben.
Womit wir wieder beim Punkt Vertrauen sind.
Die neue griechische Regierung schafft nämlich kein Vertrauen, sondern nur weiteres Misstrauen.
Man muss sich hier auch fragen, warum sie denn von Russland - einem traditionell befreundeten Staat - nicht einen Pfifferling erhalten hat.
Insgesamt wirkt die neue griechische Regierung auf ihre Art ideologisch borniert.
Entschädigungsforderungen an Deutschland wegen dem Massaker von Distomo zu stellen war in dieser Form und zu diesem Zeitpunkt taktlos, und hat auch die Vertrauensbildung wenig gefördert.
Man könnte zudem auch fragen, wo denn die türkische Bevölkerungsgruppe die einst in Griechenland so zahlreich vertreten war abgeblieben ist...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Massacres_during_the_Greek_Revolution">http://en.wikipedia.org/wiki/Massacres_ ... Revolution</a><!-- m -->
Zitat:The Turks of Greece left few traces. They disappeared suddenly and finally in the spring of 1821 unmourned and unnoticed by the rest of the world....



Re: Griechenland - Erich - 18.04.2015

Die neue griechische Regierung muss schauen, wie sie das Desaster, das die bisherigen Regierungen angerichtet haben, bewältigt.
Und dazu muss Geld in die Kassen kommen, nicht nur, um die Schulden der alten Regierungen zu zahlen, sondern um nachhaltig zu investieren und Nachfrage für Wirtschaftswachstum zu generieren.

Sind diese Probleme lösbar?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/griechenland-krise/griechenland-plant-milliarden-deal-russland-30583468">http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... d-30583468</a><!-- m -->
Zitat:Bericht: Griechenland plant Milliarden-Deal mit Russland

Aktualisiert am 18. April 2015, 09:43 Uhr Hamburg (dpa) - Das von der Staatspleite bedrohte Griechenland will nach Informationen von "Spiegel Online" durch ein Energieabkommen mit Russland bis zu fünf Milliarden Euro einnehmen. Das Geld solle in Form einer Vorauszahlung für die geplante Pipeline Turkish Stream fließen.

Sie soll russisches Gas über die Türkei und Griechenland nach Europa bringen. Die Höhe der Vorauszahlung werde mit drei bis fünf Milliarden Euro angegeben, schrieb das Onlinemedium am Freitag.
...

Die Mittel aus Russland stellten eine Vorauszahlung auf zukünftige Gewinne dar, die Griechenland durch die Transitgebühren einnehmen könne. Die Pipeline werde voraussichtlich 2019 in Betrieb gehen. Dann anfallende Einnahmen für die Griechen würden mit der Vorauszahlung verrechnet. © dpa
...
und mit dem "Deal" verkauft sich Griechenland genauso wenig an Russland, wie wir Deutsche mit der von Schröder unterstützten Northstream-Pipeline.

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/angebliches-pipeline-geschaeft-schaeuble-begruesst-athens-moeglichen-milliardendeal-mit-moskau-1.2441566">http://www.sueddeutsche.de/politik/ange ... -1.2441566</a><!-- m -->
Zitat:18. April 2015, 19:35 Uhr

Schäuble begrüßt Athens möglichen Milliardendeal mit Moskau

...
Ergänzend <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/griechenland-krise/griechenland-hofft-finanzspritzen-china-russland-30584132">http://www.gmx.net/magazine/wirtschaft/ ... d-30584132</a><!-- m -->
Zitat:Griechenland hofft auf Finanzspritzen aus China und Russland
Aktualisiert am 18. April 2015, 17:06 Uhr
Angesichts der dramatischen Finanzlage versucht Athen offenbar mit aller Macht, Geldquellen in China und Russland zu finden. Es gehe um bis zu 15 Milliarden Euro, berichteten die griechischen Wochenzeitungen "Agorá" und "Karfí" am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise.
...



Re: Griechenland - Schneemann - 26.05.2015

In Griechenland scheint sich zunehmend eine innere Zerrissenheit der regierenden Syriza abzuzeichnen, zudem verliert die Partei auch - nach ihrem zunächst groß gefeierten Sieg gegen "EU-Diktat und Troika" (übrigens haben ja auch andere Linksparteien europaweit gejubelt) - derweilen rapide an Zustimmung bei den Griechen, was auch den bisherigen Ergebnissen (bzw. Nichtergebnissen) des unglaubwürdigen Zick-Zack-Kurses der Tsipras-Truppe geschuldet sein mag. Ferner hat sich in Griechenland nichts gebessert, im Gegenteil, dass Land steht sogar schlechter da als vor der Wahl...
Zitat:Regierungspartei Syriza unter Druck

Griechen wütend und verzweifelt

Vier Monate nach ihrem Wahlsieg ist der Glanz der Syriza verblasst. Bei den Bürgern wachsen Wut und Verzweiflung, weil sie glauben, dass bei den Verhandlungen um Reformen und neue Kredite nichts herauskommt. Auch intern ist die Regierungspartei über den weiteren Kurs zerstritten.

Mal sagt die griechische Regierung: Die Renten werden nicht angetastet. Dann heißt es auf einmal: Es könnte doch Kürzungen geben. Mal soll die Mehrwertsteuer erhöht werden. Dann heißt es wieder: Die Steuern bleiben, wie sie sind. Immer mehr Griechen sind von ihrer Regierung genervt. [...]

Über den künftigen Kurs des Landes hat die Regierungspartei Syriza am Wochenende heftig gestritten; am Schluss der Tagung des Zentralkomitees der Linkspartei Syriza setzte sich Ministerpräsident Alexis Tsipras gestern Abend knapp mit seiner Linie durch, und die heißt: weiterverhandeln mit den Kreditgebern. [...] Der linke Flügel von Syriza hatte einen radikalen Schnitt gefordert, nämlich: Griechenland solle in der kommenden Woche die dann fällige Kreditrate an den Internationalen Währungsfonds nicht zurückzahlen und alle Banken verstaatlichen. 75 Delegierte stimmten für diesen Antrag des linken Flügels, 95 dagegen – eine knappe Mehrheit also für den Kurs von Ministerpräsident Tsipras, weiter zu verhandeln. [...]

Nur wenige glauben noch der Regierung...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-syriza-105.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gri ... a-105.html</a><!-- m -->

Schneemann.


Re: Griechenland - Erich - 28.05.2015

In der Frage, was wichtiger ist - der Schutz der von deutschen Banken gewährten Kredite oder ein sozial ausgewogenes Wirtschaftswachstum in Griechenland hat sich Europa und Merkels Führung für das Kapital und gegen die Menschen entschieden.
Unter deutscher Führung lassen wir Griechenland am langen Arm verhungern.
Ob das sozial ist - und auch langfristig richtig - wage ich zu bezweifeln. Für mich ist der Mensch immer wichtiger als das Geld.


Re: Griechenland - Erich - 30.05.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-das-endspiel-laeuft-1.2499233">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/k ... -1.2499233</a><!-- m -->
Zitat:29. Mai 2015, 18:57 Uhr
Warum ein Grexit für alle teuer wird

Eigentlich wollten die G-7-Minister nicht über Griechenland reden. Taten sie aber doch - aus gutem Grund. Denn kommt es zu einem Grexit, könnte Griechenland zu einem "failed state" werden.
...



Re: Griechenland - Erich - 06.06.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/griechenland-nichts-gelernt-1.2507116">http://www.sueddeutsche.de/politik/grie ... -1.2507116</a><!-- m -->
Zitat:5. Juni 2015, 18:39 Uhr

Athens Geldgeber haben aus der Krise nichts gelernt

Die Gläubiger fordern Unerfüllbares von Athen. So wird es nur zu Neuwahlen kommen mit dem Resultat: Griechenland wird radikalisiert.

...
das schreib ich auch schon so ähnlich die ganze Zeit. Griechenland hat inzwischen mehr Schulden als vor den "Rettungsaktionen" - und die Wirtschaft ist total zusammen gebrochen. Die "Hilfspakete" sind lediglich neue Kredite, um die Tilgungsraten für die alten Kredite der alten Regierungen zahlen zu können. Bei der Bevölkerung kommt kein Cent davon an - die wird vielmehr ausgepresst.
Es geht also bei den "Hilfspaketen" nicht um die Rettung der Griechen, sondern um die Rettung der hiesigen Finanzmafia. Aber selbst das ist nicht durchdacht, denn wenn man das ehrlich meinen würde, dann würde man den Griechen mit Wirtschaftsinvestitionen helfen, die Rendite erwarten lassen.
Die Griechen werden dagegen ausgepresst wie Zitronen, und dann wundert man sich, wie Griechenland wählt.


Re: Griechenland - Erich - 09.06.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-glaeubiger-enttaeuscht-ueber-ideen-aus-athen-1.2513255">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2513255</a><!-- m -->
Zitat:Gläubiger enttäuscht über Ideen aus Athen
da wird alles klar - es geht um das Geld der Finanzmafia und nicht um die Menschen in Griechenland, so wie im G-7 Gipfel die 7 wohlhabendsten Staaten der Welt versammelt waren, um gemeinsam mit den EU-Granden den eigenen Wohlstand zu mehren (was zu Lasten der Nicht-Club-Mitglieder erfolgt).
Anstatt Putin einzuladen und gemeinsam ins Gebet zu nehmen, aber um eine Einigung und Problemlösung mir Russland ging's ja nicht ...

zurück zu Griechenland (das nicht zum G-7 Club gehört):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/athen-161.html">http://www.tagesschau.de/ausland/athen-161.html</a><!-- m -->
Zitat:Reichen Athens neue Vorschläge aus?

Stand: 09.06.2015 14:54 Uhr
Was steht drin in Griechenlands neuer Reformliste? Bringt sie den erhofften Durchbruch? Offiziell wurde mitgeteilt, das Papier werde nun eingehend geprüft. Doch ARD-Korrespondent Christian Feld hat hinter den Kulissen bereits Einzelheiten erfahren.
...

... Das Grundproblem bleibe stets gleich: Griechenland setze stark darauf, neue Einnahmequellen zu erschließen, sei jedoch kaum bereit zu Kürzungen, beispielsweise im Rentensystem.
...
als ob es nicht schon genug abgestürzte Griechen gäbe - die soziale Abwärtsspirale muss ein Ende haben, um die Wirtschaft zu stimulieren!


Re: Griechenland - Erich - 11.06.2015

interessant
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/neue-studie-warum-schulden-ungefaehrlicher-sind-als-gedacht-1.2516395">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/n ... -1.2516395</a><!-- m -->
Zitat:11. Juni 2015, 15:12 Uhr Neue Studie

Warum Schulden weniger gefährlich sind als gedacht


Schulden sind ungefährlicher als viele denken, argumentiert eine Forschergruppe in einer neuen Studie.

Sie widersprechen damit den Ökonomen Rogoff und Reinhart, die eine Staatsverschuldung von 90 Prozent und mehr schädlich für das Wachstum halten.

Die Forschergruppe argumentiert, diese These beruhe auf Einzelbeobachtungen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg - und sei langfristigen Untersuchungen zufolge nicht zu halten.

....

In der aktuellen Studie lehnen die Forscher die Auffassung von Rogoff/Reinhart weniger wegen der 2013 aufgedeckten Datenfehler ab, sondern weil die These auf Einzelbeobachtungen für die Jahre direkt nach dem Zweiten Weltkrieg beruhe. Sie setzen eine Untersuchung der Jahre 1880 bis 2008 dagegen: Danach unterschied sich das Wachstum von Industriestaaten kaum, ob sie nun viel oder wenig Schulden hatten. Es sei auch kein Schwellenwert feststellbar, ab dem sich ein Land schlechter am Kapitalmarkt finanzieren könne. Außerdem ließen sich keine Belege dafür finden, dass Sparen in der Krise wirklich zu mehr Wachstum führe, wie es von manchen deutschen Politikern zu hören ist.

Entscheidend ist etwas ganz anderes


Für wesentlicher als die nackte Schuldenhöhe halten die Wissenschaftler etwas ganz anderes: Wofür der Staat sein Geld ausgibt - ob für Konsumtives wie Sozialausgaben oder Beamtengehälter oder für Investitionen. Sie sehen den Rückgang der staatlichen Investitionen in vielen Industriestaaten seit Beginn der 70er Jahre als wahre Gefahr für die finanzielle Lage vieler Staaten. In Deutschland wird seit einer Weile diskutiert, dass die öffentliche Infrastruktur wie Straßen und Schulen verfällt.

...
Ganz einig sind sich die elf Wissenschaftler, wie eine Regierung in jedem Fall die Verschuldung begrenzen sollte: Durch eine scharfe Regulierung der Bankbranche. Wie teuer die Finanzkrise heutige und künftige Steuerzahler kommt, belegt eine weithin unbekannte Zahl: 2009 stieg die deutsche Schuldenquote binnen nur eines Jahres von 66 auf 83 Prozent - für zwei Drittel davon war die Rettung der Finanzbranche verantwortlich.
was schreib ich hier die ganze Zeit? Nachhaltige Investitionen sind nötig, und nicht die Nachfrage (zugunsten der Finanzmafia) zu Tode drosseln ....


Re: Griechenland - Erich - 21.06.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheitsversorgung-in-der-krise-griechischer-infarkt-1.2526218">http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/g ... -1.2526218</a><!-- m -->
Zitat:21. Juni 2015, 08:55 Uhr

Griechischer Infarkt

Griechenland 2015: Ein Drittel der Bevölkerung hat keine Krankenversicherung mehr. Dimitri etwa konnte die Notarztrechnung nicht bezahlen. Also sperrte man ihn monatelang ins Gefängnis - trotz Herzinfarkt.

.....



Re: Griechenland - Erich - 22.06.2015

heute Abend wird es spannend :?

Wo sollen die Griechen sparen, um den Anforderungen der Gläubiger nachzukommen?
-- Gesundheitsschutz und Renten ... geht wohl nicht mehr als ohnehin schon, Sad
aber
-- Militär wäre eine Einsparmöglichkeit: Vorschlag
--- Griechenland schafft seine nationalen Streitkräfte ab und unterstellt die gesamte Truppe mit sofortiger Wirkung der EU, die dann auch die Finanzierung übernehmen müsste :wink:


Re: Griechenland - Nightwatch - 22.06.2015

Der Militärhaushalt ist schon auf knapp die Hälfte zusammengestrichen worden und beläuft sich auf 3,25 Milliarden € jährlich. Wie viele Milliarden muss Griechenland allein im Juni refinanzieren?
Die könnten das Militär tatsächlich komplett abschaffen und wären am Ende noch genauso pleite wie vorher.

Es ist einfach vorbei. Griechenland ist pleite und muss aus der Währungsunion entlassen werden. Es hat nichts gebracht und wird nichts bringen das griechische Volk noch tiefer ins Elend zu zwingen. Damit riskiert man nur eine Gegenreaktion die sehr hässlich werden kann. Das Land muss seinen eigenen Weg gehen, unabhängig von europäischen Währungsinstitutionen.
Das was momentan abläuft wäre in der Privatwirtschaft schon längst als Insolvenzverschleppung strafrechtlich relevant.


Re: Griechenland - triangolum - 22.06.2015

Das Land sollte besser sofort einen vollen Exit fahren. Es ist keine Frage mehr von Schulden und Wille zum Sparen sondern um das wirkliche Überleben der Menschen und zwar sprichwörtlich. Hier passiert gerade fast schon das selbe wie 1938. Nur auf andere Weise.


Re: Griechenland - Erich - 25.06.2015

Nightwatch schrieb:Der Militärhaushalt ist schon auf knapp die Hälfte zusammengestrichen worden und beläuft sich auf 3,25 Milliarden € jährlich. ....
Griechenland hat immer noch einen Militäretat, der gemessen am BIP über dem Durchschnitt aller - zumindest der meisten - EU-Staaten liegt.
Das ist eine realistische Einsparungsmöglichkeit - Krankenversicherung oder Mindesteinkommen zu sparen ist es nicht, auch nicht eine massive Mehrwertsteuerbelastung für Medikamente.

triangolum schrieb:Das Land sollte besser sofort einen vollen Exit fahren. ....
Und ein "grexit" ist auch keine Alternative, weil
= Griechenland seine Schulden nicht ein Eulen oder Neo-Drachmen sondern weiterhin in Euro zurück zahlen müsste
= und mit der Zahlungsunfähigkeit der Griechen sofort Staaten wie Italien und und und auch zahlungsunfähig wären (lehm, broth. war dann u.U. ein harmloser Windhauch dagegen).

Das Problem ist nicht die jetzige Regierung, sondern das waren die Vorgänger, die Griechenland über Jahrzehnte in die Schuldenwirtschaft getrieben haben, die "SChwarzgelddisketten" mit Belegen über Milliarden an Steuerhinterziehungen in der Schweiz gar nicht erst angefasst haben - und das Problem ist, dass wir immer noch die Gläubigerbanken und deren Interessen finanzieren, und nicht den Griechen helfen (etwa mit einer Stundung der Rückzahlungsverpflichtungen). Wichtig ist, den Griechen den Weg zur wirtschaftlichen Erholung zu ebnen, und nicht, die griechische Wirtschaft noch mehr zu drosseln. Dann fällt später auch die Rückzahlung der Kredite deutlich leichter, als wenn man einem Nackten in die Tasche greifen will. Wo nix ist, hilft auch die Taschenpfändung nix.

Wer glaubt, mit Rentenkürzungen, Einkommenskürzungen usw. die griechische Wirtschaft ankurbeln zu können, der ist auf dem Holzweg. Das funktioniert seit 5 Jahren ! nicht, Griechenland hat heute mehr Schulden als vor 5 Jahren. Diese neoliberale Gedankenhaltung hat nur die kurzfristigen Gewinn-Interessen der Finanzmafia im Sinn (so wie übrigens TTIP auch davon geprägt ist).


Re: Griechenland - Nightwatch - 26.06.2015

Erich schrieb:
Nightwatch schrieb:Der Militärhaushalt ist schon auf knapp die Hälfte zusammengestrichen worden und beläuft sich auf 3,25 Milliarden € jährlich. ....
Griechenland hat immer noch einen Militäretat, der gemessen am BIP über dem Durchschnitt aller - zumindest der meisten - EU-Staaten liegt.
Das ist eine realistische Einsparungsmöglichkeit - Krankenversicherung oder Mindesteinkommen zu sparen ist es nicht, auch nicht eine massive Mehrwertsteuerbelastung für Medikamente.
Es ist in diesem Kontext völlig wurscht wie hoch der Haushalt gemessen am BIP ist. Griechenlands BIP ist so gering bzw. seine Schulden so hoch, dass selbst eine völlige Abschaffung des Verteidigungshaushalts keine Entspannung bringen würde.
Forderungen hier zu sparen sind damit genauso sinnbefreit wie drastische Einschnitte im Sozialsektor.

Das Land in strukturell erledigt, es braucht einen kompletten Reset und keinen Selbstmord auf Raten.
Griechenland ist im Euro nicht selbstständig überlebensfähig, völlig egal was man tut.