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United States of America - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: United States of America (/showthread.php?tid=1897) Seiten:
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RE: United States of America - lime - 12.05.2025 (12.05.2025, 09:08)Zardo schrieb: Wird das nur (sozusagen künstlich) durch die Stabilisierung des Dollars aufgrund seines Reservewährungsstatus kompensiert? In dem Fall müsste eine gezielte massive Abwertung des Dollars erst recht zur Pleite führen. Vermutlich würde die USA auch anderweitig genügend Staatsanleihen ausgeben können. Aber warum gehst Du von einer gezielten massiven Abwertung des Dollars aus? Wenn Trump seine Zinsideen durchsetzen könnte würde der USD sicherlich noch etwas abwerten, als massiv würde ich das allerdings nicht betrachten. RE: United States of America - Zardo - 12.05.2025 (12.05.2025, 09:44)lime schrieb: Vermutlich würde die USA auch anderweitig genügend Staatsanleihen ausgeben können. Aber warum gehst Du von einer gezielten massiven Abwertung des Dollars aus? Wenn Trump seine Zinsideen durchsetzen könnte würde der USD sicherlich noch etwas abwerten, als massiv würde ich das allerdings nicht betrachten. Die gezielte Abwertung des Dollars wird nun schon seit Anfang Jahr vermehrt ventiliert. https://www.theguardian.com/business/2025/may/07/why-donald-trumps-plan-to-weaken-the-dollar-is-flawed Und wenn man sich mal die Dynamik der gezielten Abwertung des Euros anschaut, so hat z.B. der Euro gegenüber CHF einen massiven Wertverlust von 1,55 €/CHF zu 0,92 €/CHF innerhalb weniger als 2 Dekaden erfahren (krasse 72% Wertsteigerung des Franken gegenüber dem Euro). Ich würde dieses Verhältnis durchaus als "massiv" bezeichnen. Dem Dollar könnte das gleiche widerfahren, falls tatsächlich über Jahre eine massive Abwertungsstrategie verfolgt wird, und ausserdem im Rahmen eines Handelskrieges andere Währungen die Rolle der Reservewährung (z.B. für den asiatischen Raum) übernehmen. (12.05.2025, 10:06)Zardo schrieb: Die gezielte Abwertung des Dollars wird nun schon seit Anfang Jahr vermehrt ventiliert. RE: United States of America - lime - 12.05.2025 (12.05.2025, 10:06)Zardo schrieb: Und wenn man sich mal die Dynamik der gezielten Abwertung des Euros anschaut, so hat z.B. der Euro gegenüber CHF einen massiven Wertverlust von 1,55 €/CHF zu 0,92 €/CHF innerhalb weniger als 2 Dekaden erfahren (krasse 72% Wertsteigerung des Franken gegenüber dem Euro). Ich würde dieses Verhältnis durchaus als "massiv" bezeichnen. Dem Dollar könnte das gleiche widerfahren, falls tatsächlich über Jahre eine massive Abwertungsstrategie verfolgt wird, und ausserdem im Rahmen eines Handelskrieges andere Währungen die Rolle der Reservewährung (z.B. für den asiatischen Raum) übernehmen. Der USD ist diesen Weg doch mitgegangen https://www.wallstreet-online.de/devisen/us-dollar-schweizer-franken-usd-chf-kurs#t:max||s:lines||sfill:true||a:abs||v:month||ads:null Der Anstieg der großen Aktien Indizes basierte zu einem nicht geringen Teil aus diese Entwertungseffekten. RE: United States of America - KheibarShekan - 12.05.2025 In Wahrheit ist es noch wesentlich krasser! Seit den frühen 1990ern hatte ich eigentlich fast jedes Jahr mit CHF, D-Mark + EUR urlaubsbedingt hantiert. Seit der Einführung der D-Mark und bis zu ihrem Ende war der Kurs zum CHF relativ stabil. Dann folgte die Abschaffung der D-Mark und darauf folgte die Abschaffung der Wirtschaftskraft bzw. ging selbige und die Währung danieder. Man muss auch gar nicht zu den nicht-EU Nachbarn schauen. Es reicht den Verfall der Kaufkraft im eigenen Land zu beobachten. also was früher mal ein ein Döner, ein Schnitzel, Miete, was auch immer kostete und im Vergleich dazu heute. Das ist reale Verarmung. Die ist irreversibel und auch weiterhin gesetzt. RE: United States of America - Kongo Erich - 24.05.2025 zurück in die USA - und wie dort inzwischen die weltbesten Universitäten und damit die Forschung und Wissenschaft bewusst kaputt gemacht werden: SZ: Die US-Regierung verbietet der Elite-Uni Harvard, Studierende aus dem Ausland auszubilden. RE: United States of America - KheibarShekan - 25.05.2025 Eigentlich sehr gute Nachrichten für alle anderen Wissenschaftsstandorte auf der Welt. Aus meiner Sicht eine große Chance insb. für D/F/UK, die Wissenschaftler bzw. das Know-How abzuwerben. Was wiederum dafür spricht, viel mehr in Bildung und Wissenschaft zu investieren. Also quasi antizyklisch zu den USA und alle Seiten werden den Effekt in spätestens ~10 Jahren auch spüren. RE: United States of America - Kongo Erich - 25.05.2025 jetzt wird bestimmt wieder die Schelte der bösen und übergriffigen Gerichte losgehen, die Dealer Trump beim "Durchregieren" behindern Zitat:Rückschlag für Trump im Harvard-Streit: Gericht stoppt Anordnung – Hongkong wirbt um Studierendewas würde eigentlich passieren, wenn Harvard eine Kooperation mit einer kanadischen oder europäischen Universität eingehen oder eine Filiale in Kanada einrichten würde - mit Harvard-Professoren, die auch dort forschen und lehren, so dass dort erworbene Diplome auch als "von Harvard" anerkannt wären - ich sach mal: von Bosten zur kanadischen Grenze ist es nicht unüberwindbar weit btw: weil ich gerade bei der Gerichtsschelte bin: Zitat:US-Justiz behindert Abschiebepläne: Trump geht auf Richter los RE: United States of America - Broensen - 25.05.2025 (25.05.2025, 11:32)Kongo Erich schrieb: was würde eigentlich passieren, wenn Harvard ... eine Filiale in Kanada einrichten würdeIch hatte die gleiche Idee. RE: United States of America - Schneemann - 25.05.2025 @KheibarShekan Zitat:Eigentlich sehr gute Nachrichten für alle anderen Wissenschaftsstandorte auf der Welt. Aus meiner Sicht eine große Chance insb. für D/F/UK, die Wissenschaftler bzw. das Know-How abzuwerben. Was wiederum dafür spricht, viel mehr in Bildung und Wissenschaft zu investieren...Das geschieht in gewisser Weise schon: Zitat:Hochqualifizierte verlassen Landhttps://www.n-tv.de/mediathek/magazine/auslandsreport/USA-steuern-unter-Trump-auf-massiven-Brain-Drain-zu-article25788523.html Schneemann RE: United States of America - lime - 25.05.2025 (25.05.2025, 11:49)Schneemann schrieb: @KheibarShekan Die "Hochqualifizierten" im Video sind also eine Anwältin/Influenzerin, eine Fotografin im Rentenalter und ein "Faschismusforscher". Irgendwie habe ich nichts Anderes erwartet. Würde mich nicht wundern wenn alle Drei in den USA bisher mehr oder weniger von öffentlichen Geldern gelebt haben und diese Quelle beginnt nun zu versiegen. Fehlen eigentlich nur noch Gender Studies Professorixe und Klimawissenschaftler. Die USA bekommt dafür dann vermehrt die Naturwissenschaftler, wie Atomphysiker und Handwerker etc. aus Deutschland und dem Ausland. RE: United States of America - Kongo Erich - 25.05.2025 Die Frankfurter Rundschau schaut etwas mehr hinter die Kulissen Zitat:Trumps Kampf gegen Harvard: USA steuern auf Milliarden-Verlust zu(Kopie hier) RE: United States of America - Schneemann - 26.05.2025 @lime Zitat:Die "Hochqualifizierten" im Video sind also eine Anwältin/Influenzerin, eine Fotografin im Rentenalter und ein "Faschismusforscher". Irgendwie habe ich nichts Anderes erwartet.Das sind in diesem ntv-Beitrag, zugegeben, keine sonderlich guten Beispiele. Aber wenn du etwas suchst, wirst du sehr viele, gerade auch akademische, Seiten finden, die genau das bestätigen. Und die Werbetrommel wird stark gerührt... 1. Bsp.: Zitat:The US remains an indispensable partner for science – our cooperation is more important than everhttps://www.helmholtz.de/en/newsroom/article/the-us-remains-an-indispensable-partner-for-science-our-cooperation-is-more-important-than-ever/ 2. Bsp.: Zitat:Europe to burned American scientists: We’ll take you inhttps://www.politico.eu/article/europe-exploit-dunald-trump-brain-drain-academic-research-progressive-institutions/ Es ließen sich hier noch dutzende weitere Meldungen zitieren. Im Kern gehen sie aber alle in eine Richtung: Die Forschung in den USA steht unter Druck. Und die EU, und auch andere Länder wie bspw. Deutschland, die bislang die USA wegen ihrer Forschungsbedingungen und zahlreichen Top-Unis oftmals neidisch beäugt haben, reiben sich aktuell die Hände, um die US-Forscher abzugreifen. Das sind bislang nur erste Momentaufnahmen, aber die Auswirkungen werden in einigen Jahren deutlich zu spüren sein - WENN die gegenwärtige US-Administration so weiter macht wie bisher. Zitat:Fehlen eigentlich nur noch Gender Studies Professorixe und Klimawissenschaftler. Die USA bekommt dafür dann vermehrt die Naturwissenschaftler, wie Atomphysiker und Handwerker etc. aus Deutschland und dem Ausland.Du rennst hier Klischees hinterher. Glaubst du allen Ernstes, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen irgendein Forscher, geschweige denn Naturwissenschaftler, große Lust verspürt, nach den USA zu gehen, um dort zu forschen? Und mit einem Verlassen des Landes liebäugeln beileibe nicht nur "Gender Studies Professorixe" und Klimawissenschaftler, sondern auch Physiker, Ärzte, Krebsforscher und Chemiker - lt. dem Nature-Magazin haben ca. 75% aller befragten US-Wissenschaftler durch alle Fachbereiche ausgesagt, dass sie eine Abwanderung ins Ausland erwägen (https://www.nature.com/articles/d41586-025-00938-y). Wie viele es dann tatsächlich auch machen, bleibt sicherlich offen, aber Fakt ist auch, dass es eine solch negative und desaströse Stimmung in der US-Forschungs-Community noch nie gab. Schneemann RE: United States of America - Zardo - 26.05.2025 Forschen auf deutsch? Während hier jeder Bleistift im Budget erfasst wird und man dafür einen schriftlichen Antrag schreiben muss bzw. ein Formblatt für dessen Abgabe und Erhalt ausfüllen muss (mir selbst passiert) sind bzw. waren die amerikanischen Institute mit ganz anderen Mitteln ausgestattet. Da musste nicht ein gefühltes Drittel der Zeit in das Erbetteln von Forschungsgeldern gesteckt werden.Die US Forschungsbereiche, welche nicht von Trumps Rasiermesser betroffen sind, bleiben weiterhin hochattraktiv. Abschrecken dürfte aber die ICE Truppe mit Kontrolle des Smartphones auf "US feindliche Haltung" und Gängelung bei Einreise am Flughafen. RE: United States of America - muck - 26.05.2025 @Schneemann Ich konnte den NTV-Beitrag nicht schauen, da zurzeit bei der Arbeit, aber wenn es bei dem "Faschismusforscher" um Timothy Snyder geht, der eine entsprechende Entscheidung zuletzt öffentlich gemacht hatte—der wäre beileibe kein schlechtes Beispiel. Snyder ist einer der weltweit führenden Historiker im Themenbereich Totalitarismus und Osteuropa. @Zardo Die Max-Planck-, Helmholtz- und Leibnitz-Gesellschaften genießen international einen guten Ruf und sind außerhalb der englischsprachigen Welt die wichtigste Adresse für Forscher aus den USA. Die MPG haben seit Jahresbeginn bereits doppelt so viele Bewerbungen aus den USA erhalten wie im ganzen letzten Jahr. Und um die Mittelvergabe muss man auch in den USA kämpfen, insbesondere jetzt, wo Trump und die in vorauseilendem Gehorsam handelnden Spender und Konzerne überall da die Mittel zusammenstreichen, wo Forschung der MAGA-Ideologie zuwiderläuft. Der größte deutsche Standortnachteil sind die Sprache und die Abgabenlast. Deswegen geht die derzeitige Abwanderungswelle auch primär nach Kanada. RE: United States of America - Kongo Erich - 26.05.2025 Das Problem bei Trumps Forschungs- und Wissenschaftsmotorsäge ist - DT ist zu Einsparungen gezwungen. Trump hat sein Budget schon in 100 Tagen gesprengt: 220 Milliarden Dollar mehr als unter Biden Warum? Zitat:Laut Bericht gab es die größten Ausgabenzuwächse bei Medicare und der Sozialversicherung, über 37 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr.Das sind z.T. Ausgleichszahlungen dafür, dass durch die Einfuhrzölle erhebliche Mehrkosten entstanden - etwa für Medikamente oder Futtermittel in der Landwirtschaft. Zum Anderen sind auch Ausgaben entstanden, um seine Milliardärs-Freunde und Finanzierer mit lukrativen Staatsaufträgen zu fördern. Anstatt für mehr Staatseinnahmen zu sorgen haben die Zölle dazu geführt, dass mit Inkrafttreten der Einfuhrzölle deutlich weniger in den USA importiert wurde - was auch zu Steuerausfällen im Transportgewerbe (Hafenbeschäftigte, Logistik) geführt hat - die "Einnahmenumschichtung" von Steuern auf Zölle ist somit verpufft. Darüber hinaus gab es mit den Steuererleichterungen für die Milliardäre noch mal einen Einbruch bei den Staatseinnahmen. Mehrausgaben und weniger Einnahmen - da muss DT in seinem Haushalt umschichten. Und das macht er radikal nach dem Muster seines TV-Show-Spektakeles "You're fired" überall da, wo er meint, dass diese Ausgaben nicht nötig und überflüssig sind: Zitat:Trump hat in mehreren Behörden Mittel und Personal drastisch gekürzt, am deutlichsten beim Bildungsministerium, das nun vor der Auflösung steht. |