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Syrien - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Syrien (/showthread.php?tid=1745) Seiten:
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Re: Syrien - Schneemann - 10.08.2011 Die derzeitige türkische Reaktion KÖNNTE auch ein Hinweis dahingehend sein, dass Assad IN TEILEN tatsächlich auch radikalere Kräfte (s. Hama) niederhält. Beobachtet man nun die wachsende Islamisierung der Türkei, so kann es auch logisch sein, dass die Türkei so drohend auf die Repression des syrischen Regimes reagiert, weil dort "Geistesgenossen" mit zusammengeschossen werden. Schneemann. Re: Syrien - Erich - 10.08.2011 das halte ich aber sehr weit an den Haaren herbeigezogen; Du unterstellst doch tatsächlich, dass die Türkei irgendwelchen radikalen Terroristen näher steht als Assad, dessen Unterstützung für bestimmte Organisationen sonst immer als bekannt unterstellt wird .... nein, was Assad macht ist schlicht und einfach Staatsterror gegenüber dem eigenen Volk, der auch in den eigenen Reihen auf zunehmende Kritik zu stoßen scheint <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,779461,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 61,00.html</a><!-- m --> Zitat:10.08.2011und die Türkei sieht sich in einer guten Ausgangsposition, um bei einer Machtübernahme durch die sunnitische Opposition an maßgeblichem Einfluß zu gewinnen Re: Syrien - Exirt - 10.08.2011 @Schneemann Das könnte glatt vonem Truther kommen. Wie kommst du auf solche Gedankengänge? Re: Syrien - Schneemann - 11.08.2011 @Exirt Ich bin niemand, der obskuren Verschwörungsgedanken nachhängt. Nein, ich glaube auch nicht, dass Assad nur und alleine "pöse" Muslimbrüder zusammenschießen lässt. Das sicher nicht. Er verübt ein Massaker an der eigenen Bevölkerung. Wohl aber gibt es Grund anzunehmen, dass auch fundamentalistische Gruppen wie eben die genannten Muslimbrüder sich an den Revolten beteiligen, oder zumindest ihre Chancen wittern. Und nimmt man dazu noch die Aspekte, dass über die Ideologie der Muslimbrüder sich (auch) a) die Initiatoren des hauptsächlich von türkischen, teils staatlich gestützten, Organisationen (s. IHH) unternommenen Gaza-Hilfskonvois sowie b) auch die Hamas identifizieren und selbst sich c) die Partei Erdogans, die AKP, auf deren Gedankengut in Teilen stützt (Refah Partisi, MSP), so könnte es nachvollziehbar sein, weswegen die türkische Regierung hier so auf die Barrikaden geht. Schneemann. Re: Syrien - Shahab3 - 12.08.2011 Das sind nicht die ägyptischen Muslimbrüder. Die Terroristen die im Augenblick in Syrien aktiv sind, haben zuvor jahrelang im sunnitischen Dreieck des Irak gegen irakische und US Steitkräfte gekämpft. Nach dem die ausländischen Glaubenskrieger dort nicht mehr erwünscht sind, auch von den sunnitischen Irakern nicht, mussten sie dort abziehen. Die wenigsten davon zog es weiter nach Afghanistan oder Pakistan. 2007 haben Kämpfer aus diesen Reihen zu einer massiv erstarkten Fatah al-Islam im Libanon geführt. Es kam zu wochenlangen Gefechten zwischen der Libanesischen Armee und den Fatah al-Islam Kämpfern in einem Palästinensischen Flüchtlingslager im Norden Libanons. Es gab etwa 500 Tote. Allerdings hat sich darüber im Westen ebenso keiner beschwert, wie über Falluja. 2008 führt die Fatah al-Islam einen Bombenanschlag auf ein Büro von schiitischen Pilgern in Damaskus aus und kündigte an, den Kampf verstärkt nach Syrien zu tragen. In dieser Zeit begannen Mitglieder dieser losen Gruppe auch in Gaza und dem Westjordanland aktiv zu werden, interessanterweise gegen die ebenfalls sunnitische Hamas, die aufgrund ihrer Kooperation mit Syrien und Iran zum "Verräter" geworden ist. Was wir heute erleben mag also im Szenario legitimer friedlicher Demonstrationen entstanden sein, wie sie die Welle des arabischen Frühlings mit sich brachte. Die Schusswechsel und die Toten liegen aber in der Verantwortung dieser Gruppe(n). Es liegt im Interesse der Region in der sie gerne für Unruhe sorgen, diese Terroristen vollständig zu eleminieren. Sollten sich wie hier spekulativ disktiert wurde irgendwelche NATO, Blauhelm oder sonstige Soldaten dabei in Weg stellen, dann wäre das ein Fehler den sie sicherlich noch bitter bereuen werden. Dass die Türkei sich hier im Rampenlicht positioniert, liegt schlicht und ergreifend daran, dass man von ihr ein Statement erwartet. Das muss sowohl für die arabische Straße als auch für die europäische Straße kompatibel sein. Einer syrischen Regierung muss man angesichts der traditionell schlechten Beziehungen kein Honig um den Mund schmieren. Das nennt man Realpolitik. Schön wären Statements saudischer und jordanischer Führer, in denen sie ihre Glaubenskrieger in Libanon, Irak, Syrien, Somalia und Afghanistan auffordern in ihre Heimatländer zurück zu kehren. Das wird aber nicht passieren. Re: Syrien - Schneemann - 12.08.2011 Zitat:Die Terroristen die im Augenblick in Syrien aktiv sind, haben zuvor jahrelang im sunnitischen Dreieck des Irak gegen irakische und US Steitkräfte gekämpft. Nach dem die ausländischen Glaubenskrieger dort nicht mehr erwünscht sind, auch von den sunnitischen Irakern nicht, mussten sie dort abziehen. Die wenigsten davon zog es weiter nach Afghanistan oder Pakistan. 2007 haben Kämpfer aus diesen Reihen zu einer massiv erstarkten Fatah al-Islam im Libanon geführt. Es kam zu wochenlangen Gefechten zwischen der Libanesischen Armee und den Fatah al-Islam Kämpfern in einem Palästinensischen Flüchtlingslager im Norden Libanons. Es gab etwa 500 Tote.Das ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Wobei es sogar soweit gehen soll, dass ein Teil dieser Bande sogar von den Amerikanern bewaffnet worden sein soll, um eventuell gegen die Schiiten im Irak einen Gegenpol im Falle eines offenen Bürgerkrieges zu haben. Anscheinend sollen Fanatiker dieser Gruppe auch 2007 die Goldene Moschee in Samarra gesprengt haben, um die Schiiten des Irak zum Religionskrieg aufzustacheln (?) - wird zumindest kolportiert. Derweil: Zitat:Kein Ende der Gewalt in Syrien<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien656.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien656.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Syrien - Erich - 13.08.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien670.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien670.html</a><!-- m --> Zitat:Kein Ende der Gewalt in Syrien Re: Syrien - NATOTAN - 14.08.2011 Völlig egal, wer sich an den "Gefechten" in Syrien beteiligt, es sind nunmal nicht nur die Islamisten sondern auch Assad und seine Schergen, die der Demokratisierung Syriens im Wege stehen. Der Türkei Interessenpolitik vorzuwerfen, ist sicherlich zu vertreten, das ist üblich unter Nachbarländern, aber dass die Türkei sich in einen Sunniten/Schiiten-Konflikt einmischt, ist an den Haaren herbeigezogen. Das Verhältnis mit Assad war ausgesprochen gut, man wollte die Wirtschaftsbeziehungen nicht kaputt machen, da das aber Assad mit seiner Massenmord-Aktion selbst übernommen hat, drängt die Türkei nun natürlich auch auf einen Regimewechsel. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,780149,00.html Zitat:Die gewaltsame Niederschlagung der Proteste in Syrien erreicht eine neue Dimension: Kriegsschiffe und Panzer von Machthaber Assad haben nach Angaben von Oppositionellen Wohnviertel der Hafenstadt Latakia beschossen. Hat es sowas schon mal gegeben? Die eigene Marine gegen das Volk? Re: Syrien - Erich - 14.08.2011 mit Kriegsschiffen und Haubitzen kann man nicht gegen Terroristen vorgehen dazu sind die Einschläge der Geschosse zu ungenau das geht allenfalls gegen militärische Einrichtungen wie Kasernen ... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien674.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien674.html</a><!-- m --> Zitat:Militäroffensive in Syrien <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-syrien-kriegsschiffe-beschiessen-wohnviertel-in-latakia-1.1131259">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1131259</a><!-- m --> Zitat:Unruhen in Syrien <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C32315/syrien-assad-laesst-latakia-mit-kriegsschiffen-beschiessen-30484909.html">http://www.faz.net/artikel/C32315/syrie ... 84909.html</a><!-- m --> Zitat:Syrienedit: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,779901,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 01,00.html</a><!-- m --> Zitat:14.08.2011 Re: Syrien - Shahab3 - 15.08.2011 Zitat:NATO to give rebels anti-tank weapons. Syrians fight Palestinians in Latakia<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.debka.com/article/21207/">http://www.debka.com/article/21207/</a><!-- m --> Re: Syrien - Samun - 15.08.2011 @Erich: Mit welcher Armee will die Türkei denn in Syrien eingreifen, wenn grad die Armeeführung demontiert wird? Aus eigener Erfahrung würde ich sagen , dass die Alawiten die "gemäßigste" Islamische Richtung ist, die ich kenne. Und sie bewegt sich sehr an der Grenze des Islam. Und viele muslimische Theologen sprechen den Alawiten ganz ab Muslime zu sein. Tatsächlich unterscheiden sich die Alewiten in fundamentalen Punkten von Muslimen. Sie lehnen jeden Dogmatismus ab. Dazu gehören die "5 Säulen des Islam", die Sharia genauso, wie der Moschee-Besuch. Sie sind generell viel weltoffener und liberaler als alle muslimischen Strömungen. Naja, allerdings zeigt Assad als Person nichts von den Vorzügen seiner Religion gegenüber anderen. Re: Syrien - Exirt - 15.08.2011 Sind die Oberen Chargen so wichtig? Reichen nicht auch schon Majore(O4) für ein begrenztes Vorgehen aus? Außerdem kann man sich ja auch immer noch Führungsoffiziere der Nato mit ins Boot holen wenns notwendig ist. Re: Syrien - Shahab3 - 15.08.2011 Die Schlagkraft einer Armee hängt nicht von einer Handvoll bestimmter Generäle ab. Ich halte den Gedanken eines türkischen Angriffs aber auch für vollkommen absurd. Die Türken haben kein Motiv, geschweige denn Motivation zu solch einem Krieg. Re: Syrien - Tiger - 16.08.2011 @Shahab3 Könnte der Hintergrund der von dir geposteten Meldung nicht sein, das man "palästinensische Dissidenten" seitens des Assad-Regimes als Sündenböcke für die Unruhen aufstellen will? Die Palästinenser sind auch im arabischen Raum nicht gerade beliebt, und indem es einen Teil von ihnen die Schuld zuweist könnte das Regime versuchen die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. Der Türkei würde übrigens als Grund für ein Eingreifen die Sicherheit der eigenen Grenzen ausreichen. @Samun Du verwechselt offenbar die Nusairier, die auch oft als Alawiten bezeichnet werden und denen der Assad-Clan angehört mit den türkischen Aleviten. Beiden Gruppen gemein ist jedoch, das sie sich nicht der Sharia unterwerfen und deswegen von anderen Muslimen oft genug als Häretiker angefeindet werden. Die Nusairier praktizieren jedoch kein Cem. Re: Syrien - Exirt - 16.08.2011 Zitat:Syrien: Flüchtlingslager unter Beschuss <!-- m --><a class="postlink" href="http://oe1.orf.at/artikel/283839">http://oe1.orf.at/artikel/283839</a><!-- m --> |