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Iran - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Iran (/showthread.php?tid=340) Seiten:
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- Erich - 31.12.2009 interessanter Kommentar - allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Realität wirklich so klar ist wie der Denkansatz im Kommentar: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/iransystem100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/iransystem100.html</a><!-- m --> Zitat:Iranische Führung verliert an RückhaltMich irritiert vor allem der Begriff "Militär" in der Überschrift. Ich stimme zu, dass sich Iran von einer Theokratie in eine Diktatur verwandelt, wobei die Basidsch-Milizen als willige Handlanger de Politik auftreten - so wie die Nazi-Schlägertruppen (SA und SS) seinerzeit in Deutschland. Eine ausschlaggebende Rolle des Militärs - gar eine Militärdiktatur - sehe ich dagegen nicht. - Nasenbaer - 31.12.2009 Erich schrieb:Mich irritiert vor allem der Begriff "Militär" in der Überschrift. Ich stimme zu, dass sich Iran von einer Theokratie in eine Diktatur verwandelt, wobei die Basidsch-Milizen als willige Handlanger de Politik auftreten - so wie die Nazi-Schlägertruppen (SA und SS) seinerzeit in Deutschland. Eine ausschlaggebende Rolle des Militärs - gar eine Militärdiktatur - sehe ich dagegen nicht.Mit Militär sind hier ganz klar die Revolutionsgarde gemeint, nicht die regulären Streitkräft. Die Revolutionsgarde bilden den Rückhalt der Regierung, laut Wikipedia sind 13 von 21 Ministern ehemalige Offiziere der Revolutionsgarde, auch Ahmadinedschad kommt aus diesem Umfeld. Daß der Pöbel der Basidsch-Milizen die gebildeten Mullahs anekelt, überrascht nicht. Die SA war bei den "preußischen" Beamten und Offizieren auch nicht beliebt. Deshalb hat Hitler die SA abserviert. - Nightwatch - 31.12.2009 Der Einfluss der Revolutionsgarden geht noch wesentlich tiefer. Unter Achmed gelangten deren Offiziere nicht nur in die Regierung sondern auch in Behörden, Provinzregierungen und sogar in die Wirtschaft. Die Macht der Garde ist damit extrem gewachsen (was nicht mal schlecht ist, bedenkt man die Alternative). Das der Klerus damit ein gesteigertes Problem hat ist verständlich. - Tiger - 31.12.2009 Es wäre interessant, wie das Verhältnis zwischen den Pasdaran und dem regulären Militär, dem Artesh, ist. Stehen beide bloss im Wettbewerb zueinander, oder ist es eine erbitterte Rivalität? Bedenkt man, das die Pasdaran inzwischen - ganz ähnlich wie die SS im Dritten Reich - eine Art "Staat im Staat" bildet, erwarte ich eher ein von Misstrauen und Rivalität geprägtes Verhältnis zwischen Artesh und Pasdaran. Fest steht jedenfalls, das der Streit zwischen Konservativen und Reformern im Iran die Artesh bereits voll erfasst hat. Damit dürfte sie für einen Einsatz zur Niederschlagung der Proteste nicht in Frage kommen. - Nasenbaer - 31.12.2009 Tiger schrieb:Es wäre interessant, wie das Verhältnis zwischen den Pasdaran und dem regulären Militär, dem Artesh, ist.Während des Golfkrieges hatte die iranische Führung ein tiefes Misstrauen gegen das reguläre Militär. Das war der Grund dafür, daß die Pasdaran immer weiter ausgebaut wurden. 30 Jahre nach der Revolution würde ich aber erwarten, daß das Militär gleichgeschaltet ist. - Erich - 01.01.2010 zurück zu den aktuellen Unruhen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub868F8FFABF0341D8AFA05047D112D93F/Doc~E5D38CD50C9834D36B8BF5FA04B97A9FA~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub868F8FFABF0341D ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Iran - Tiger - 01.01.2010 Werden die Dauerproteste im Iran zu einer Revolution mutieren? <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freitag.de/politik/0952-guardian-iran-aufruhr-opposition-mussawi">http://www.freitag.de/politik/0952-guar ... on-mussawi</a><!-- m --> Zitat:Eine Frage der ReligionInteressant ist die Beurteilung der Haltung des religiösen Lagers im Iran. - Erich - 01.01.2010 ja, die Aussage: Zitat:Ob aus Angst, politischem Kalkül oder Loyalität zum islamischen System – die religiösen Schichten sind unentschlossen, wie sie sich verhalten sollen. Die Opposition geht darauf ein, indem sie sich in religiösen Begriffen artikuliert, Reformen fordert und keine Revolution, ihre Kundgebungen an schiitischen Feiertagen abhält und sich solidarisch mit Chomeinis Visionen erklärt. Sie versucht, die gegenwärtigen Machthaber als religiöse Heuchler darzustellen.kommt mir sehr treffend vor. Allerdings ist der religiösen Opposition durch den Tod von Regimekritiker Montaseri auch ein "Sprachroh" abhanden gekommen, die religiöse Opposition muss sich unter einem neuen Sprecher erst wieder neu formieren. Auch die ZEIT zeigt inzwischen auf, dass sich die politischen Machthaber von der religiösen Klerokratie entfernen. Allerdings bin ich trotz alledem skeptisch, ob die Aussage der ZEIT aus der Überschrift stimmt - ganz einfach, weil mir nicht klar ist, ob wirklich "das Volk" hinter der Opposition steht: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2010/01/Iran">http://www.zeit.de/2010/01/Iran</a><!-- m --> Zitat:Iran - Patriot - 02.01.2010 Zitat:kommt mir sehr treffend vor. Allerdings ist der religiösen Opposition durch den Tod von Regimekritiker Montaseri auch ein "Sprachroh" abhanden gekommen, die religiöse Opposition muss sich unter einem neuen Sprecher erst wieder neu formieren. Seh ich kein Problem bei, wie wärs mit Ayatollah Sanei ? Sollte sich dieser Zustand im Iran weiter in die Länge ziehen hat dieser Mann genug Zeit sich als neues Srachrohr der religiösen Opposition zu etablieren. Sollte das Regime tatsächlich kollabieren bieten sich mit Sanei, Chatami, Karroubi, Taheri und anderen genügend Männer des Klerus an die die Transformation in einen säkularen Staat seitens des hohen Klerus selbst durchaus anführen können. Montaseri war halt DAS Symbol für diese Partei unter den Klerikern, vorallem durch sein Genie, seine Vergangenheit und natürlich durch seinen Rang. Er war praktisch der Anti-Khamenei in der Un-Islamischen Republik in persona. Sein Tod bedeutet aber noch längst nicht das Ende einer solchen Haltung von Klerikern dem Regime gegenüber. Im Gegenteil Jahrzehntelang hat er Männer des Glaubens unter diesem Banner (dem Khameneismus entgegenzutreten) ausgebildet. Seine Nachfolge treten in Wirklichkeit mehr als nur eine Person an. - Schneemann - 02.01.2010 Zitat:Gezielter AngriffLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,669788,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 88,00.html</a><!-- m --> Schneemann. - Schneemann - 03.01.2010 Mal was jenseits von antiisraelischen Ausfällen und militärischen Muskelspielen... Zitat:Iranian police killed in drugs shoot-outLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8438177.stm">http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8438177.stm</a><!-- m --> Schneemann. - Tiger - 04.01.2010 Steht das Regime im Iran vor dem Zusammenbruch? <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bangkokpost.com/news/investigation/30425/iranian-insider-predicts-regime-change">http://www.bangkokpost.com/news/investi ... ime-change</a><!-- m --> Zitat:Iranian insider predicts regime change Die letzte Antwort des Interviews sollte zu denken geben. - Nightwatch - 05.01.2010 Unabhängig von der Meinung dieses Oppositionellen - er kommt mir aus verständlichen Gründen recht optismistisch vor - die in der letzten Antwort ausgesprochene Warnung ist durchaus berechtigt un kann sich schnell zu einem massiven Problem entwivckeln. Sollte das Regime durch die innenpolitischen Reibereien tatsächlich existenziell bedroht sein (ohne das jetzt behaupten zu wollen...) wäre Aggression nach außen ein geeignetes Mittel um viele Wellen zu glätten. Und damit meine ich keine Mordanschläge auf Oppositionelle sondern wesentlich problematischere Aktionen. - Erich - 05.01.2010 Ich frag mich, zu welchen "wesentlich problematischeren Aktionen" der Iran in der Lage sein sollte. Jetzt könnten die Pasdaran möglicherweise noch die Schifffahrt im Golf bedrohen - mit "Nadelstichaktionen" - aber ein im Chaos versinkender Irak wird nicht einmal mehr zu militärischen Nadelstichen fähig sein. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:verschaerfte-proteste-iran-driftet-ausser-kontrolle/50056658.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 56658.html</a><!-- m --> Zitat:05.01.2010, 13:58<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/iran1008.html">http://www.tagesschau.de/ausland/iran1008.html</a><!-- m --> Zitat:Kontakte zu Vertretern verboten - Tiger - 07.01.2010 Ich denke nicht, das die iranische Führung in dieser Situation militärische Abenteuer wagen wird. Sie würde damit viel riskieren, sogar ihren Sturz, aber wenig gewinnen. Noch nicht einmal die Proteste der Opposition könnte sie damit eindämmen, sie würde ihr sogar noch eine mächtige Waffe liefern - nämlich den Vorwurf, den Iran an den Rand des Ruins gebracht zu haben. Damit würde sich die iranische Führung auch den iranischen Nationalisten entfremden. Gegenwärtig gehe ich davon aus, das sich der Iran als Folge der Proteste reformieren wird. Hier sehe ich folgende Szenarien: I Die Opposition siegt, der Iran verwandelt sich in eine Demokratie. Die Pasdaran verschwinden, wie auch die Auswüchse der "Islamischen Republik" - etwa der Kopftuchzwang für Frauen - beseitigt werden. Ein Teil der gemäßigten, neutral gebliebenen Mullahs bleibt an der Macht beteiligt, ihnen kommt jedoch nur eine beratende, pragmatische Funktion zu. II Die Opposition siegt zwar, und die iranische Bevölkerung erhält deutlich mehr Freiheiten, doch dann erstarrt die Revolution. Die Fraktionen der siegreichen Revolutionäre liefern sich erbitterte Machtkämpfe, und die neue Regierung zieht immer mehr Macht an sich. Der Iran erinnert immer mehr an einen autokratischen Staat. III Die Pasdaran setzen sich durch. Die Mullahs haben sich aus ihrer Sicht aber durch ihre Passivität das Recht, in der iranischen Politik eine Rolle zu spielen, verspielt und werden politisch faktisch ausgeschaltet. Der Iran ist auch weiterhin ein totalitärer Staat, doch nimmt er zunehmend Züge eines faschistischen Staates an, der auch über "die Bombe" verfügt. Einige meinen ja, das es im Iran keine neue Revolution geben wird: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nytimes.com/2010/01/06/opinion/06leverett.html">http://www.nytimes.com/2010/01/06/opini ... erett.html</a><!-- m --> Zitat:Another Iranian Revolution? Not Likely |