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United States of America - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: United States of America (/showthread.php?tid=1897) Seiten:
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RE: United States of America - Schneemann - 28.03.2025 Zunächst eine moderative Bitte: @Nightwatch Zitat:So nicht! Generell gilt: Du und Kongo Erich, ihr müsst keinesfalls einer Meinung sein. Aber ich bin ein entschiedener Gegner des Ausrufezeichen-Schemas (und ich werde das notfalls auch unkommentiert durchsetzen mit Löschungen). Heißt: Widersprecht euch, streitet euch, tauscht Meinungen aus und kritisiert es auch, wenn notwendig und wenn euch die Einlassung des Gegenübers nicht passt. Aber den "Kommandoton" bzw. dessen ablative Überleitungen aus den (a)sozialen Medien möchte ich hier nicht sehen. Ergo: Diskurs ja, aber keine "Diskussionskultur" auf diesem Niveau. Bitte ab sofort verinnerlichen. Danke. Zurück zum Thema - Kulturkampf in den USA (nun eine tendenziell eher linke Quelle) - Volume 1: Zitat:Entscheidung nach der US-Wahlhttps://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-timothy-snyder-und-jason-stanley-verlassen-die-usa-a-1ed6bd57-0989-4b00-812d-756a3bb8afc4 Zum massiven Kulturkampf - Volume 2: Zitat:Erlass zu Museen:https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-03/donald-trump-umdeutung-us-geschichte-dekret-jd-vance Da bleibt mir dann doch die Spucke weg: "Säuberung" von Museen? Was kommt als nächstes? Entfernung von "entarteter Kunst"? Standbilder, am besten im Stile eines Arno Breker, am Eingang des Pentagon? Schneemann RE: United States of America - lime - 29.03.2025 (28.03.2025, 19:49)Broensen schrieb: Gilt das auch für andere Radikale oder nur für Gangs? Ich denke dass im Regelfall jeder der Tattoos mit einer bestimmten Ausrichtung trägt diese auch verkörpert. (28.03.2025, 23:45)Schneemann schrieb: Da bleibt mir dann doch die Spucke weg: "Säuberung" von Museen? Was kommt als nächstes? Entfernung von "entarteter Kunst"? Standbilder, am besten im Stile eines Arno Breker, am Eingang des Pentagon? Nach der Pendeltheorie könnte nach der Cancel Culture von links das Selbige nun von rechter Seite kommen. RE: United States of America - Kongo Erich - 29.03.2025 Die FAZ - sicher kein linkes Revolverblatt - kommentiert gerade im Newsletter: Die amerikanische Einwanderungsbehörde geht härter gegen Touristen, Green-Card-Besitzer und Migranten mit gültigem Visum vor. Jüngster Fall ist ein französischer Wissenschaftler. Ihm wurde nach Angaben der französischen Regierung die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert, weil er in privaten Handynachrichten seine „persönliche Meinung“ zu Donald Trumps Forschungspolitik äußerte. Der Weltraumforscher wollte nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP Anfang März zu einer Konferenz nahe Houston reisen. Bei der Einreise sei er einer Überprüfung unterzogen worden, in der auch sein Arbeitslaptop und das private Telefon durchsucht wurden. Man habe ihm mitgeteilt, dort seien Nachrichten gefunden worden, „die Hass gegenüber Trump zum Ausdruck bringen und die als Terrorismus eingestuft werden könnten“. Sofia Dreisbach berichtet über diesen und andere Fälle, die bekannt geworden sind. RE: United States of America - Broensen - 29.03.2025 (29.03.2025, 10:49)lime schrieb: Nach der Pendeltheorie könnte nach der Cancel Culture von links das Selbige nun von rechter Seite kommen.Und du findest es dabei nicht kritisch, dass das eine die Ablehnung von Rassismus, Sexismus u.ä. war, während die jetzt praktizierte Gegenbewegung genau das ist? Die Umsetzung von Sexismus und Rassismus. Der Ausschluss weiter Teile der Gesellschaft aus eben jener aufgrund ihrer Geburtseigenschaften statt aufgrund von moralischem Fehlverhalten. Kann man das so einfach als links und rechts gleichsetzen? Natürlich hat die cancel culture extreme Fälle hervorgebracht, aber ist beispielsweise das Nicht-mehr-glorifizieren von vermeintlichen Helden gleichermaßen verwerflich, egal ob es sich dabei um die rassistischen Handlungen eines Südstaatengenerals handelt oder um die Eigenschaft von Soldatinnen, weiblich zu sein oder die von poc-Soldaten, nicht weiß zu sein? RE: United States of America - Schneemann - 29.03.2025 @lime Zitat:Nach der Pendeltheorie könnte nach der Cancel Culture von links das Selbige nun von rechter Seite kommen.Der Unterschied ist jedoch, dass es einerseits von der Straße und andererseits aus der Regierung kommt. Während es Linksradikale auf der Straße gibt und gab, die z. B. irgendwelche Denkmäler ramponiert haben (man denke an die unsägliche Kampagne gegen Bürgerkriegsgeneräle), gab es keine Absichten der Administrationen Obama oder Biden, die Museen zu "säubern". Im Gegenteil: Man entsinne sich, dass Obama sogar davor gewarnt hatte, dass diejenigen, die einen "woken" Kurs fahren, aufpassen müssten, dass sie nicht in Extremismen verfallen. Insofern ist der Angriff der Regierung Trump auf die Museen keine Pendelreaktion, sondern ein beispielloser Akt. Zum Kulturkampf im Gesundheitsministerium: Offenbar hat Gesundheitsminister Kennedy Jr., der als Impfkritiker und Verschwörungstheoretiker bekannt ist, den für Impfprogramme in der FDA zuständigen Peter Marks gefeuert bzw. ihn zum Rücktritt genötigt... Zitat:RFK Jr. forces out Peter Marks, FDA’s top vaccine scientisthttps://www.washingtonpost.com/politics/2025/03/28/rfk-jr-fda-vaccine-scientist-peter-marks/ Die Signal-Chat-Geschichte, wo Waltz, Hegseth, Vance u. a. sich recht zwanglos und leichtsinnig über die anstehende Luftkampagne gegen die Houthi ausgetauscht hatten, hat wohl den Bundesrichter Boasberg, der Trump schon anderweitig auf die Nerven ging, auf den Plan gerufen, der den Chat-Verlauf als Regierungskonversation eingestuft und damit als zu erhaltendes Dokument ausgewiesen hat. (Hinter den Kulissen fliegen zudem anscheinend die Fetzen, wobei Vance wohl Waltz rauswerfen wollte - es war Waltz, der den Journalisten des Atlantic, der die Sache dann veröffentlichte, irgendwie oder versehentlich in den Chat eingeladen hatte.) Zitat:Senior Trump officials ordered to preserve Signal group chathttps://www.bbc.com/news/articles/c9de770q9e0o Schneemann RE: United States of America - voyageur - 29.03.2025 Zitat:Michel Audiard Filmdialoge 60/70 Jahre zB Mein Onkel, der Gangster Vielfalt: Die US-Botschaft setzt französische Unternehmen unter Druck, indem sie ihre Praktiken in Frage stellt, Bercy reagiert FranceTVInfo (französisch) Zusätzlich zum Schreiben erhielten die Unternehmen einen Fragebogen, in dem sie gebeten werden, zu bestätigen, dass sie kein Antidiskriminierungsprogramm in ihrem Unternehmen betreiben. Artikel verfasst von franceinfo Radio France Mehrere französische Unternehmen haben ein Schreiben der US-Botschaft erhalten, in dem sie nach internen Programmen zur Bekämpfung von Diskriminierung gefragt werden, was sie daran hindern könnte, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, wie France Inter am Freitag, den 28. März, aus dem Finanzministerium erfuhr, was eine Information der Échos (Neues Fenster) und des Figaro (Neues Fenster) bestätigt. : Lesen Sie auch Apple hält an seinen Diversity-Programmen fest, trotz der Feindseligkeit von Präsident Donald Trump Zusätzlich zum Brief erhielten die Unternehmen einen von France Inter beschafften Fragebogen, in dem die Empfänger aufgefordert werden, zu bestätigen, dass sie kein Antidiskriminierungsprogramm in ihrem Unternehmen betreiben. In diesem Dokument steht zum Beispiel, dass „alle Auftragnehmer des Außenministeriums bestätigen müssen, dass sie kein Programm zur Förderung von DEI (Diversität, Gleichheit und Inklusion) betreiben, das gegen geltende Antidiskriminierungsgesetze verstößt, und [die Auftragnehmer] stimmen zu, dass diese Bestätigung für die Zahlungsentscheidung der Regierung von wesentlicher Bedeutung ist und daher dem Gesetz über falsche Angaben unterliegt“. Als Antwort darauf teilte das Umfeld des Wirtschaftsministers am Freitag France Info und France Inter mit, dass „diese Praxis die Werte der neuen US-Regierung widerspiegelt. Unsere sind es nicht“. Und fügte hinzu, dass „der Minister seine Amtskollegen in der US-Regierung daran erinnern wird“. Bereits am ersten Tag seiner Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Januar unterzeichnete Donald Trump eine Verordnung, in der die Programme und Richtlinien von „Diversity, Equity, Inclusion“ (Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion), die die Chancengleichheit innerhalb des Bundesstaates fördern, für „illegal“ erklärt wurden. RE: United States of America - muck - 29.03.2025 (29.03.2025, 13:25)Schneemann schrieb: @limeDieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Die Regierung wurde gewählt. Insofern stellt sie die "Straße" dar und ist sogar besser demokratisch legitimiert als die Cancel Culture, auf die sie (über-)reagiert. Denn jene Bewegung spielte und spielt sich vornehmlich in virtuellen Räumen ab. Sie versuchte und versucht ihre mangelnde demokratische Legitimation dadurch zu kompensieren, dass sie Internetmobs mobilisiert, bekannte Fürsprecher gewinnt und öffentlichkeitswirksame Demonstrationen abhält. Demokratische Legitimationswege wurden und werden hingegen von Meinungsmultiplikatoren wie Black Lives Matter oder dem Southern Poverty Law Center explizit abgelehnt, weil sie aus dem Gefühl der Betroffenheit bereits einen Unterlassensanspruch ableiten. Ob es uns gefällt oder nicht; wenn Donald Trump den staatlichen Museen verordnet, Frauen nicht mehr "menstruierende Menschen" zu nennen, tut er es mit mehr demokratischer Legitimation, als die Museumsführung sie bei ihrer Entscheidung besaß, einen progressiven Sprachcode anzuwenden. Die US-Linke hat das Pendel zu weit nach links gezogen. Jetzt schwingt es zu weit nach rechts. Würden nicht auch wir unter diesen Entwicklungen leiden, ich würde sagen wollen: Selbst schuld. Denn diese Entwicklung war absolut absehbar. Die amerikanische Rechte versammelte sich 2008 und 2012 hinter zwei moderaten Kandidaten, Systempolitikern der alten Schule. Und was hatte sie davon? Über den Biedermann Mitt Romney behauptete Joe Biden 2012, er wollte die Schwarzen wieder in die Sklaverei führen. Senatsmehrheitsführer Harry Reid behauptete wider besseres Wissen, Romney habe ein Jahrzehnt keine Steuern gezahlt. Konservativen Wählervereinen hetzte die Obama-Administration die Steuerbehörde auf den Hals. Kurzum, die Rechte wurde genauso verunglimpft und angegriffen wie 2016, 2020 und 2024. Natürlich ergab sich daraus ein Lerneffekt. Die Verhältnisse in den USA werden sich erst normalisieren, wenn die Demokraten verstehen, dass sie Trump überhaupt erst möglich gemacht haben. RE: United States of America - Sensei - 30.03.2025 (28.03.2025, 21:44)Kongo Erich schrieb: Zollbeamte, die vermummt und in Zivil eine offenbar harmlos gehende Frau umringen und mit sich schleppen - völlig korrekt? Die harmlos aussehende Frau steht im Verdacht, mit der Hamas zu sympathisieren. Und dass Polizisten auch in Zivil Festnahmen durchführen dürfen, ist weltweit so. Sie müssen sich allerdings nach erfolgten Festnahme ausweisen und den Festgenommen belehren. Die Überschriften "Türkische Studentin am hellichten Tag auf offener Straße festgenommen", ist Stuß. Wann und wo sonst? Auf uns Europäer wirkt es mittlerweile schon irritierend, wenn andere Länder ihre Gesetze streng auslegend tatsächlich umsetzen. RE: United States of America - Schneemann - 30.03.2025 @muck Zitat:Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Die Regierung wurde gewählt. Insofern stellt sie die "Straße" dar und ist sogar besser demokratisch legitimiert als die Cancel Culture, auf die sie (über-)reagiert.Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei. Primär geht es mir darum, dass diese "von oben" verordnete "Säuberung" von Museen ein äußerst bedenkliches Novum darstellt. Und weder Obama oder Biden oder gar Bush jr. wären auf die Idee gekommen, "Säuberungen" in US-Museen anzuweisen. Zitat:Denn diese Entwicklung war absolut absehbar. Die amerikanische Rechte versammelte sich 2008 und 2012 hinter zwei moderaten Kandidaten, Systempolitikern der alten Schule. Und was hatte sie davon? Über den Biedermann Mitt Romney behauptete Joe Biden 2012, er wollte die Schwarzen wieder in die Sklaverei führen. Senatsmehrheitsführer Harry Reid behauptete wider besseres Wissen, Romney habe ein Jahrzehnt keine Steuern gezahlt. Konservativen Wählervereinen hetzte die Obama-Administration die Steuerbehörde auf den Hals.Ja und Nein. Die genannte Pendelbewegung und gegenseitige Sticheleien gab es immer schon. Aber die übertriebene Reaktion kam, zumindest seit dem Ende des Kalten Krieges, zuerst von rechts. Nachdem Vater Bush abgewählt worden war, brach für den rechten, bodenständigen, evangelikalen, erzkonservativen Teil der US-Gesellschaft eine Welt zusammen, als Bill Clinton dann ins Weiße Haus einzog, der seine Libido nicht im Griff hatte - kurzum: es war ein Alptraum für die konservativen Teile der US-Gesellschaft. Und entsprechend harsch und teils auch unsachlich und überzogen waren auch die Reaktionen. Mit viel Gehänge und Gewürge konnte man nach Clinton dann Bush jr., einen selbstdefinierten born again, ins Weiße Haus bringen - wenngleich alles auf Messers Schneide stand (man denke an das Theater in Florida). Aber man war wieder etwas beruhigt. Der 11. September veränderte dann sehr viel, und er übertünchte, dass Bush jr. eigentlich nicht großartig fleißig war und wenig gemacht hatte. Es folgten Schockmoment, Zusammenrücken, Irak, Afghanistan, mission accomplished (wobei die mission aber keineswegs accomplished war) und in den Jahren danach das dumpfe Gefühl selbst innerhalb gutgläubiger, konservativer, ja auch teils evangelikaler Kreise, dass man von den selbsterklärten und selbstgerechten Neocons manchmal angelogen worden war. Im Ergebnis ging der treuherzige McCain 2008 gegen den durchaus charismatisch auftretenden Obama unter. Das Pendel ging also wieder in die andere Richtung. Aber der Schwarze im Weißen Haus gab auch anderen, beinahe schon totgeglaubten Umtrieben wieder Aufwind, u. a. nämlich dem Rassismus. Dazu kamen stark libertäre Entwicklungen, man denke an die Tea Party-Bewegung, denen alle Regularien seitens Washingtons sowieso beinahe als Sozialismus galten. Zudem wurde Obama auch, vor allem in seiner zweiten Amtszeit, zunehmend als überheblich angesehen, der die Probleme der kleinen Leute nicht wirklich erkennt. Als dann auch noch in nonchalanter Thronfolge-Manier Hillary nominiert wurde, wurde es vielen zu viel. Und in dieses Konglomerat - unzufriedene Konservative, von Abstiegsängsten bedrohte Mittelklässler, den Leibhaftigen im Weißen Haus sehenden Evangelikale, weiße Rassisten - hinein platzte dann 2016 Systemsprenger Donald, der sich an nichts gebunden fühlte und er gewann überraschend. Und er war dann mit seinem Sieg überfordert. Ab diesem Zeitpunkt pendelte es nicht mehr. Vielmehr drehte sich das Pendel nun wirr im Kreis und schlug wahlweise in irgendwelche Richtungen. Es verhedderte sich sozusagen zwischen Aktionismus, Verschwörungstheorien, Skandalen und Rechtspopulismus. Das wirre Durcheinander und auch der Totalausfall des Weißen Hauses in der Frühphase der Corona-Pandemie sorgten dann dafür, dass Ende 2020 Biden gewann, obgleich er keineswegs sonderlich überzeugend auftrat, nur ein zweitklassiges Programm hatte und er auch kein Charismatiker war. Für Systemsprenger Donald, der nicht gerade eine Stärke für Selbstkritik hat, undenkbar. Den Rest kennen wir... Insofern: Grob pendelt seit 2016 gar nichts mehr. Sondern es ist vielmehr ein Taumeln. Und dieses Vakuum haben sich Leute zunutze gemacht, die unter dem vorgeschobenen Deckmantel des Konservativismus einen rigiden Staatsumbau vornehmen wollen - nicht zum Wohle des Landes oder der Wähler, sondern um des eigenen Wohles willen oder um eine tendenziell intolerante Denke durchsetzen zu können. Und dabei kommen auch fragwürdige Personen zum Zug, die, wenn man die Verfehlungen Clintons in den 1990ern und die Reaktionen des republikanischen Gegners als Vgl. heranzieht, eigentlich nie einen öffentlichen Posten innehaben dürften. Schneemann RE: United States of America - Zardo - 31.03.2025 Irgendwie ist das untergegangen, oder habe ich es überlesen. Die Trump'sche Ampel = grün + gelb + rot Grün: "Freundliche" Nationen, welche seitens der USA militärischen Schutz erhalten, und im Gegenzug helfen, zur Abwertung des Dollars beizutragen, indem die in diesen Nationen gehorteten Dollars in 100-jährige Anleihen konvertiert werden Gelb: die wollen nicht so wirklich mit den USA unter Trump mitziehen - Rot: die Feinde der USA Zitat:According to Treasury Secretary Scott Bessent, we are in the midst of a global economic reordering which he calls the “Post Bretton Woods realignment”. In this world, the era of neoliberal globalism is over, and the United States’ international trade and security commitments are set to be redrawn. Speculation about a multilateral currency accord (often referred to as the “Mar-a-Lago accord”) is on the rise. Could this be accomplished by linking the US “security shield” to the access of the US consumer market? Any long-lasting deal would require the involvement of China, which underlines the sheer magnitude and difficulty surrounding this ambition. Zitat:The Trump administration will differentiate the tariff rate between countries depending on their relationship to the United States. Scott Bessent has said that this should be done by ordering the world into three buckets. The global economy will thus be segmented into a red, yellow or green bucket based on e.g. terms of bilateral trade dynamics, security agreements, currency policy etc. The table below contains our attempt to sort currencies into these buckets based on how we think the Trump administration perceives each economy at the time of writing. Quelle: https://research.sebgroup.com/api/attachments/SDFf-bfJcU2x2KxmSQYYWw.pdf [Video: https://www.youtube.com/watch?v=3YR5hvqAaIk]https://www.youtube.com/watch?v=3YR5hvqAaIk https://www.lowyinstitute.org/the-interpreter/unpacking-mar-lago-accord Wer Freund der USA bleiben will, muss also unvorteilhafte Finanzdeals schultern (eine Abwertung des Dollars ist selbstverständlich mit der Abwertung der gehorteten Dollarreserven verbunden) und bekommt gegen dieses versteckte Schutzgeld einen militärischen Schutzschirm aufgespannt, alle anderen werden im Regen stehen gelassen. RE: United States of America - Ottone - 31.03.2025 Achso, dann können wir ja zu 1% Verteidigungsausgaben zurück. ![]() RE: United States of America - KheibarShekan - 01.04.2025 Können schon, aber das wäre nicht zu empfehlen, denn der Punkt ist ja letztlich der, dass man den Amerikanern nicht trauen kann, dass sie einen Konflikt der EU/NATO hinreichend interessant finden, um ihr eigenes Militär/Kosten/Mühen für etwaige "Bündnisfälle" spenden. Unabhängig davon, ob der Verteidigungshaushalt bei 1% oder 10% liegt. Die weiterführende Frage ist, ob die NATO in 5 oder 10 Jahren in dieser Form wirklich noch existiert, oder durch ein europäisches Verteidigungsbündnis zumindest in ihrer Funktion und Bedeutung für die europäische Sicherheitsarchitektur ersetzt wird, wo dann sowieso die Europäer mehr machen müssen und sich materiell/logistisch eng untereinander abstimmen müssen. Daher ist es sowieso essentiell jedwede Budgetplanungen von leeren oder ernstzunehmenden Drohungen und Forderungen aus Übersee und sonstwoher unabhängig machen. Das muss man in erster Linie in Deutschland und ebenso in Europa erst einmal ganz eigenständig entscheiden. Die ganze Drohkulisse und Erpressungsstrategie der Amerikaner ist diesbezüglich sowieso heisse Luft. Sollen sie doch abziehen. Wen störts? Die US Militäreinrichtungen werden schon neue Mieter finden. Und in Wahrheit wollen sie die Militärbasen in Europa doch gar nicht abgeben. Sie werden dann nur eskalieren und anfangen die Europäer untereinander auszuspielen. Old Europe, New Europe, Good Europe, Bad Europe, usw. So what. RE: United States of America - Schneemann - 02.04.2025 Selten eine derartige Geldvernichtung gesehen - vermutlich haben die Exchanges dank Trumps unberechenbarer Politik mittlerweile nach Schätzungen vier Billionen Dollar in den Sand gesetzt... Zitat:Trump sorgt für heftige Verlustehttps://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-geht-es-an-den-US-Boersen-weiter-article25669518.html Und sollten tatsächlich heute wieder Zölle aufs Tapet kommen, könnte die Talfahrt weitergehen: Zitat:Europe warns Trump: We have ‘a strong plan’ for retaliation against tariffshttps://edition.cnn.com/2025/04/01/business/europe-retaliation-plan-us-tariffs-intl/index.html Und auch in Asien scheint sich ein seltsamer Schulterschluss abzuzeichnen, was Reaktionen auf mögliche neue Zölle angeht - gleichwohl versuchen die Südkoreaner diese Gerüchte über eine angebliche Zusammenarbeit wieder etwas zu entschärfen... Zitat:China, Japan, South Korea will jointly respond to US tariffs, Chinese state media sayshttps://www.reuters.com/world/china-japan-south-korea-will-jointly-respond-us-tariffs-chinese-state-media-says-2025-03-31/ Schneemann RE: United States of America - Kongo Erich - 02.04.2025 Der Trottel hat noch immer nicht verstanden, dass Zölle vor allem der eigenen Bevölkerung schaden. King Donald bleibt bei seinem Kurs. Das merken nun nicht nur die Wechselwähler, und damit diejenigen, die auch im eigenen Lager um ihre Wiederwahl fürchten, sondern massiv auch die eigenen Leute. Dementsprechend massiv wird auch der Widerstand. Eine Ablösung von Trump bringt nichts. Er hat sich - allen voran mit seinem Vice - von Personal umgeben, das aus Jasagern zu seinem Kurs und Speichelleckern besteht und eine Änderung nicht erwarten lässt. Entweder, Trump gibt klein bei - oder er schafft die Demokratie ab. Mit seiner Ankündigung einer (US-)verfassungswidrigen dritten Amtszeit deutet alles auf die zweite Alternative hin. RE: United States of America - Kongo Erich - 02.04.2025 eilmeldung Top-Thema Trump verkündet Zollpaket - 20 Prozent auf Importe aus der EU ... und verteuert damit die Preise für die Käufer und Verbraucher europäischer Waren in den USA um ebenso rund 20 % (kann natürlich auch sein, dass - rein theoretisch - die Importeure ihre Gewinnspanne reduzieren, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich) Das Ergebnis tritt dann auch die US-Produzenten, die nach Europa exportieren wollen. Wie sich die EU im Zollstreit wehren kann Zitat:Die Europäische Union plant Gegenmaßnahmen und wappnet sich für die "maximale Eskalation".Und ich vermute stark, dass da sehr selektiv vorgegangen wird - was die US-Wirtschaft besonders in den republikanisch geführten Staaten maximal schädigt, ohne die europäischen Verbraucher zu sehr zu schmerzen. Ich hätte mir doch vorsorglich eine Harley kaufen sollen. Zitat: ... Daniel Caspary, der für die CDU im Handelsausschuss des Parlamentes sitzt, beschreibt es so: "Wir werden den Amerikanern - wenn nötig - vor allem genau da wehtun, wo es ihnen wehtut und uns möglichst wenig oder gar nicht." Das könnte auch bedeuten, die Einfuhr auf US-Produkte zu verteuern, zu denen es in Europa Alternativen gibt.Doch wird es reichen, sich auf Waren zu beschränken? Der Blick in die Handelsbilanz zeigt: Bei den Dienstleistungen dominieren die USA - möglicherweise also ein wirksamer Hebel. "Anstatt als Reaktion auf Trumps Drohungen nachzugeben, könnte die EU härter zurückschlagen, zum Beispiel durch die Einführung einer EU-weiten Digitalsteuer oder strengerer Datenkontrollen", sagt Tobias Gehrke vom Forschungsinstitut European Council on Foreign Relations.Und der Verlierer ist .... boooom ... die US-Bevölkerung Und wer schon immer einen Keil zwischen die westlichen Partner treiben wollte, der freut sich diebisch, reibt sich die Hände und lässt die Korken knallen ! |