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United States of America - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: United States of America (/showthread.php?tid=1897) Seiten:
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RE: United States of America - EuropeanMind - 15.02.2025 Gibt es eigentlich irgendeine Diskussion die manche Leute nicht in eine Debatte über irgendwelche stupiden Kulturkampfideen (hier dann auch direkt mit Bezug auf EU und DE anstatt Amerika) derailen müssen? Hier soll es doch um Sicherheitspolitik der USA gehen. RE: United States of America - Schneemann - 15.02.2025 Wie erwartet finden die Säuberungen nicht nur beim FBI statt, sondern sie betreffen auch CIA und andere Dienste. Zitat:CIA bietet offenbar allen Mitarbeitern Abfindungen anhttps://www.spiegel.de/ausland/cia-donald-trump-plant-verkleinerung-des-geheimdienstes-abfindungen-fuer-mitarbeiter-a-baa65eb1-1789-4528-a5b3-1e3aafdd32ab Zum Wüten von DOGE... Zitat:US-Geheimdienste fürchten Donald Trumps Übernahmehttps://www.handelsblatt.com/politik/international/cia-und-nsa-us-geheimdienste-fuerchten-donald-trumps-uebernahme/100106302.html Wenn das wirklich stimmen sollte, dass tausende Beamte den Hut nehmen müssen, dann sind das mehr als ein paar dutzend Agenten oder ein, zwei unliebsame Field Office-Chiefs, wie hier im Strang mal gemutmaßt wurde. Dann wäre das ein Kahlschlag sondersgleichen, und dieser würde nicht nur die Ermittlungsbefähigungen der US-Dienste deutlich schmälern, sondern er hätte noch eine andere Komponente: Genau genommen errichtet das Trump-Team damit einen ihm wohlgefälligen deep state, den es zuvor vorgab zu bekämpfen. Man war ja nicht müde geworden, die ganzen Staatsorgane als Teil eines demokratischen Sumpfes zu diffamieren - und nicht wenige haben das auch tatsächlich geglaubt bzw. glauben es immer noch. Nun setzt man die Axt an, aber nicht deswegen, um den vermeintlichen deep state auszutrocknen, sondern um sich einen eigenen aus Loyalisten zu schaffen. In gewisser Weise, wenn auch nicht 1-zu-1 übertragbar, erinnert mich das ein wenig an Putin und die Oligarchen. Als Putin an die Macht kam, hat er erst einmal die unliebsamen Oligarchen der 1990er Jahre abgesägt (oder aus dem Fenster werfen/fallen lassen), was ihm durchaus manche Pluspunkte beim einfachen Volk bescherte. Hinter den Kulissen hat er aber eben nur die alten, widerspenstigen Oligarchen gegen seine eigenen Oligarchen ausgetauscht und sein eigenen mafiös-korrupten deep state errichtet. Aber gottlob sind die USA nicht Russland - und eine last line of defense gibt es noch, und sie wird derzeit immer aktiver und könnte Trump und DOGE durchaus einbremsen: Die US-Gerichte... Zitat:Why Federal Courts May Be the Last Bulwark Against Trumphttps://www.nytimes.com/2025/02/09/us/trump-federal-courts-lawsuits.html Ebenso: Zitat:Weiteres Gericht bremst Musk-Gremium DOGEhttps://www.tagesschau.de/ausland/amerika/doge-musk-justiz-100.html Kein Wunder also, dass das Trump-Team nach den Medien und den Geheimdiensten nun auch die Gerichte im Fokus hat: Zitat:Legal showdown looms as Trump tests limits of presidential power [...]https://www.bbc.com/news/articles/c70kd686k2do Schneemann RE: United States of America - Broensen - 15.02.2025 Hat schonmal jemand aufsummiert, wie viele Arbeitslose die US-Administration gerade selbst verursacht durch Kündigungen? Da müssen schon eine ganze Menge neue Jobs in der Wirtschaft geschaffen werden, um das zu kompensieren. Zumal Verwaltungsbeamte meist keine guten Fabrikarbeiter abgeben. RE: United States of America - Zardo - 15.02.2025 (15.02.2025, 14:50)Broensen schrieb: Hat schonmal jemand aufsummiert, wie viele Arbeitslose die US-Administration gerade selbst verursacht durch Kündigungen? Da müssen schon eine ganze Menge neue Jobs in der Wirtschaft geschaffen werden, um das zu kompensieren. Zumal Verwaltungsbeamte meist keine guten Fabrikarbeiter abgeben. Die können ja zu Grenzschutz- und Zollbeamten umgeschult werden, da soll es in nächster Zeit einen großen Bedarf geben... https://careers.cbp.gov/s/search-careers RE: United States of America - Nightwatch - 15.02.2025 Schneemann schrieb:Dann wäre das ein Kahlschlag sondersgleichen, und dieser würde nicht nur die Ermittlungsbefähigungen der US-Dienste deutlich schmälern, sondern er hätte noch eine andere Komponente: Genau genommen errichtet das Trump-Team damit einen ihm wohlgefälligen deep state, den es zuvor vorgab zu bekämpfen. Man war ja nicht müde geworden, die ganzen Staatsorgane als Teil eines demokratischen Sumpfes zu diffamieren - und nicht wenige haben das auch tatsächlich geglaubt bzw. glauben es immer noch. Nun setzt man die Axt an, aber nicht deswegen, um den vermeintlichen deep state auszutrocknen, sondern um sich einen eigenen aus Loyalisten zu schaffen.Warum sollte es denn die Ermittlungsbefähigung der US-Dienste deutlich schmälern, wenn man deren Workforce reduziert? Glaubst du ernsthaft, dass man die dort alle benötigt? Oder anders gesagt: vielleicht ist es auch mal angebracht die US-Dienste auf ihre Kernaufgaben zurückzustutzen und die Effizienz zu steigern. Hinsichtlich eines wohlgefälligen Deep States – man wohl schon angesichts der Wahlergebnisse in und um DC kaum wegdiskutieren, dass die US-Bundesbehörden einen sehr starken politischen Einschlag haben. Insofern führt Trumps Handeln höchstens zu mehr Ausgeglichenheit. Wobei massive Kürzungen sehr wohl ein Trockenlegen des tiefen Staates wären und die Installation von Loyalisten im größeren Stil damit keinesfalls einhergehen muss. Broensen schrieb:hat schonmal jemand aufsummiert, wie viele Arbeitslose die US-Administration gerade selbst verursacht durch Kündigungen? Da müssen schon eine ganze Menge neue Jobs in der Wirtschaft geschaffen werden, um das zu kompensieren. Zumal Verwaltungsbeamte meist keine guten Fabrikarbeiter abgeben.Bislang haben 75.000 das Kündigungsangebot angenommen, ein paar wenige Zehntausend Kurzeitbeschäftigen hat man gekündigt. Fun Fact: die letzte größere Reduzierung der US-Bundesbehörden gab es unter einem gewissen Herrn Clinton. 420.000 Jobs in Bundesbehörden vielen weg. Seitdem sind die Bundesbehörden massiv gewachsen und Trump/Musk kommt da noch lange nicht ran. RE: United States of America - Broensen - 15.02.2025 (15.02.2025, 15:28)Nightwatch schrieb: Hinsichtlich eines wohlgefälligen Deep States – man wohl schon angesichts der Wahlergebnisse in und um DC kaum wegdiskutieren, dass die US-Bundesbehörden einen sehr starken politischen Einschlag haben.Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich in den rechtsstaatlichen Einrichtungen einer Demokratie eher Anhänger eines demokratischen Rechtsstaates wiederfinden als solche, die diesen ablehnen. RE: United States of America - Nightwatch - 15.02.2025 (15.02.2025, 15:55)Broensen schrieb: Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich in den rechtsstaatlichen Einrichtungen einer Demokratie eher Anhänger eines demokratischen Rechtsstaates wiederfinden als solche, die diesen ablehnen. Genau und vor Trump waren dort fünfzig Prozent Republikaner. Reichlich platt, nicht? RE: United States of America - Broensen - 15.02.2025 (15.02.2025, 16:39)Nightwatch schrieb: Genau und vor Trump waren dort fünfzig Prozent Republikaner. Reichlich platt, nicht?Im Gegenteil, es ist eben gerade nicht derart undifferenziert. Das habe ich nämlich nicht gesagt und das widerspricht auch dem Kern meiner Aussage. Ich wollte ja gerade darauf hinaus, dass sich in einer Verwaltung eher Leute wiederfinden, die die Existenz und die Aufgaben dieser Verwaltung befürworten, als solche die sie ablehnen. Übertrieben gesprochen: Im Pentagon dürften genauso wenig Pazifisten arbeiten wie Veganer im Schlachthof, während radikal-libertäre Marktverfechter in der Finanzaufsicht wohl nur tätig werden, um diese von innen heraus zu unterwandern. Das ist vollkommen unabhängig davon, welche Partei gerade regiert, es geht dabei nur um die Aufgabe der jeweiligen Institution und für welche Klientel diese als Arbeitgeber in Frage kommt. Und da die Republikaner tendenziell für weniger staatliche Eingriffe und Kontrollen stehen, ist ihr Anteil unter den damit beschäftigten logischerweise auch geringer. RE: United States of America - Nightwatch - 15.02.2025 Das ist sicherlich ein validern Punkt, erklärt die 90+x Wahlergebnisse aber nur unzureichend. Zudem könnte es auch als Argument für die These verwenden, dass es damit um so wichtiger ist mal nass durchzuwischen. Im Kern geht es aber um die Frage, ob man ernsthaft bestreiten will, dass die US Regierungsbehörden und insbesondere die Dienste sich sehr einseitig einer politischen Agenda verschrieben haben, die sehr eindeutig dem Demokratische Spektrum zuzurechnen ist. Und ob es wirklich ein gesteigertes Demokratieproblem verkörpert wenn hier zurückgestutzt wird und gar mal etwas anderen Weltanschauungen jenseits der progressiv-globalistischen Blase Raum gegeben wird. Ich meine nein. Oder um es im deutschen Kontext zu formulieren: "Unsere Demokratie" ist womöglich nicht die einzige demokratisch legitime Ausprägung staatlicher Institutionen. RE: United States of America - lime - 15.02.2025 Nicht dass am Ende die US-Behörden noch die Mehrheitsverhältnisse in der US-Bevölkerung abbilden, das geht ja gar nicht ![]() RE: United States of America - Broensen - 15.02.2025 (15.02.2025, 17:04)Nightwatch schrieb: Das ist sicherlich ein validern Punkt, erklärt die 90+x Wahlergebnisse aber nur unzureichend.Kommt drauf an, um welche Behörden es geht. Leute, die in einer Behörde arbeiten, die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzt, dürften nur zu äußerst geringen Anteilen einen Präsidenten wählen, der beides mit Füßen tritt und ihre Arbeitsplätze einsparen will. Da gibt es ja auch wechselseitige Bedingungen und es lässt sich unter Trump auch nicht mehr so einfach auf Rep/Dem zurückführen. Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass auch einige Teile dieser jetzt demokratisch wählenden Staatsdiener vor der Ära Trump republikanisch gewählt haben. Ein weiterer Punkt dürften in dem Zusammenhang auch einfach die demographischen Profile potentieller Verwaltungsangestellter sein. Der typische Trump-Wähler ist entweder Arbeiterklasse oder -sofern eher akademische Bildung hat- eher der freien Wirtschaft zugeneigt. Das widerspricht natürlich nicht der These, dass in den Behörden eine stark demokratische Vorprägung besteht, nur liegt diese mMn in der Natur der Sache und ist daher in meinen Augen auch nicht wirklich kritikwürdig. Zitat:ob es wirklich ein gesteigertes Demokratieproblem verkörpert wenn hier zurückgestutzt wird und gar mal etwas anderen Weltanschauungen jenseits der progressiv-globalistischen Blase Raum gegeben wird. Ich meine nein.Ich meine schon, dass das zu Problemen führt, aber ich würde mich auch im Zweifelsfall immer für Rechtsstaatlichkeit als Fundament von Grund- und Freiheitsrechten gegenüber einer volatilen Demokratie entscheiden. (15.02.2025, 17:38)lime schrieb: Nicht dass am Ende die US-Behörden noch die Mehrheitsverhältnisse in der US-Bevölkerung abbilden, das geht ja gar nichtMMn wäre das ein Problem, ja. Dann würde nämlich eine vermeintliche Mehrheitsmeinung über rechtsstaatliche Grundsätze gestellt. Du findest das richtig, das weiß ich. Ich halte das für verwerflich. RE: United States of America - Zardo - 15.02.2025 Die Washington Post hat offenbar Zugang zu internen Dokumenten des DOGE Teams erhalten. Demnach sind Kündigungen im großen Stil geplant, die Strategie besteht aus drei Phasen: Zitat:Phase 1 focuses on rescissions of Biden administration executive orders related to DEI and shutting down targeted agencies. https://www.washingtonpost.com/politics/interactive/2025/doge-playbook-dei-trump/?itid=lk_inline_manual_2 https://www.washingtonpost.com/nation/2025/02/15/doge-fire-federal-employees-trump-dei/ Zitat:DOGE intends for the Trump administration to terminate all DEI-linked employees via a Reduction In Force (RIF) action Zitat:“RIF the Phase 2 offices’ corrupted branches,” referring to what DOGE has determined are DEI elements of offices required by law. [Bild: https://img.washingtonpost.com/wp-apps/imrs.php?src=https://arc-anglerfish-washpost-prod-washpost.s3.amazonaws.com/public/PJO32QSJLNAKXDLVQIQ5UCXVGA.jpg&high_res=true&w=1024] RE: United States of America - Nightwatch - 15.02.2025 (15.02.2025, 17:54)Broensen schrieb: Kommt drauf an, um welche Behörden es geht. Leute, die in einer Behörde arbeiten, die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzt, dürften nur zu äußerst geringen Anteilen einen Präsidenten wählen, der beides mit Füßen tritt und ihre Arbeitsplätze einsparen will.Leider. In der Folge bilden sich ideologische Biotope die ihren Sumpf und ihre Pfründe bis aufs Blut verteidigen. Kennt man auch hierzulande. (15.02.2025, 17:54)Broensen schrieb: Da gibt es ja auch wechselseitige Bedingungen und es lässt sich unter Trump auch nicht mehr so einfach auf Rep/Dem zurückführen. Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass auch einige Teile dieser jetzt demokratisch wählenden Staatsdiener vor der Ära Trump republikanisch gewählt haben.Der letzte Republikaner der in Washington DC über 10% der Stimmen geholt hat war Bush der Ältere 1988. Er kam auf 14,3%. Die Ergebnisse in der anliegenden bzw. durch US Regierungseinrichtungen geprägten Counties in Virgina und Maryland wie Fairfax, Arlington, Loudoun, Montgomery und Prince George gehen in eine ganz ähnliche Richtung, wobei ein stetiger Trand hin zu den Demokraten zu verzeichnen ist. Die Republikaner haben sicherlich zwischen Bush dem Jüngeren und Trump ihren Pro-Big Government Flügel der Neokonservativen an die Demokraten verloren. Das krasse ideologische Ungleichgewicht existierte aber schon deutlich vorher. (15.02.2025, 17:54)Broensen schrieb: Ein weiterer Punkt dürften in dem Zusammenhang auch einfach die demographischen Profile potentieller Verwaltungsangestellter sein. Der typische Trump-Wähler ist entweder Arbeiterklasse oder -sofern eher akademische Bildung hat- eher der freien Wirtschaft zugeneigt.Das verhielt sich vor zwanzig Jahren noch anders. Der Punkt ist da eher, dass die Bundesbürokratie seitdem massiv gewachsen ist und man nur seinesgleichen eingestellt hat. (15.02.2025, 17:54)Broensen schrieb: Das widerspricht natürlich nicht der These, dass in den Behörden eine stark demokratische Vorprägung besteht, nur liegt diese mMn in der Natur der Sache und ist daher in meinen Augen auch nicht wirklich kritikwürdig.An und für sich nicht solange die Arbeit politisch neutral bleibt. Genau das ist aber während Obama und Biden massiv ins linksprogressive gekippt, auch als Reaktion auf Trump I. (15.02.2025, 17:54)Broensen schrieb: Ich meine schon, dass das zu Problemen führt, aber ich würde mich auch im Zweifelsfall immer für Rechtsstaatlichkeit als Fundament von Grund- und Freiheitsrechten gegenüber einer volatilen Demokratie entscheiden.Ich halte es halt für etwas einfältig wenn man diese Grundsätze allein für "unsere Demokratie" vereinnahmt und jeden anderen Government-Entwurf kurz vor Machtergreifung einordnet. Es ist in eine legitime demokratische Position einen möglichst minimalen Staat zu fordern und völlig verkrustete, durchideologisierte Regierungsinsititutionen einzukürzen. Es ist nicht hilfreich, dass sich die andere Seite des politischen Spektrums so vaufführt als stünden Regierungsprogramme, Institutionen und Regelungen unter einer Ewigkeitsgarantie. Das ist nicht der Fall, hier nicht und drüben erst recht nicht. RE: United States of America - Ottone - 15.02.2025 (15.02.2025, 18:23)Nightwatch schrieb: Es ist in eine legitime demokratische Position einen möglichst minimalen Staat zu fordern und völlig verkrustete, durchideologisierte Regierungsinsititutionen einzukürzen.So wie bei Christian Lindner? "Das Umweltbundesamt kann weg." RE: United States of America - Broensen - 15.02.2025 (15.02.2025, 18:23)Nightwatch schrieb: Der Punkt ist da eher, dass die Bundesbürokratie seitdem massiv gewachsen ist und man nur seinesgleichen eingestellt hat.Dazu würde ich allerdings darauf verweisen, dass große Teile dieses Bürokratiezuwachses eben auch durch neu auftretende Aspekte und Themenfelder bedingt war, deren Thematisierung eben nunmal einer für amerikanische Verhältnisse eher linken Position entsprechen. Wenn es um Dinge wie Verbraucher-, Umwelt-, Klima- oder Minderheitenschutz geht, dann ist das halt "links", aber eben im Sinne von progressiv/fortschrittlich. Somit sind das selbstverständlich aber auch die Bereiche, in denen es früher kaum bis gar keine Behörden gegeben hat, weil diese Themen politisch nicht relevant waren. Baut man diese dann neu auf, sind sie automatisch von denen geprägt, die diese Themen für wichtig erachten. Diesen Aufbau der Institutionen jetzt rückabzuwickeln ist also mMn nicht dadurch geboten, dass diese ideologisiert wären. Denn das müssen sie zu einem gewissen Grad sogar sein, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Nein, dieser Kahlschlag jetzt ist einfach eine reaktionäre Handlung, weil man aus der politischen Führung heraus diese Teile des staatlichen Handelns für unnötig bis schädlich erachtet und die diesbezüglichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte rückabwickeln will. Rein demokratisch betrachtet mag das sogar legitim sein, denn Trump wurde für diese Positionen gewählt. Die Rechtsstaatlichkeit ist dabei eine Frage für sich, denn wenn der Rechtsstaat die Möglichkeit vorsieht, sich selbst zu unterminieren, dann mag das sogar rechtsstaatlich gesehen legitim sein. Allerdings stellt das natürlich die fortwährende Existenz dieses Rechtsstaates trotzdem in Frage. Zitat:An und für sich nicht solange die Arbeit politisch neutral bleibt. Genau das ist aber während Obama und Biden massiv ins linksprogressive gekippt, auch als Reaktion auf Trump I.Ich stecke nicht tief genug in der US-Politik drin, um das beurteilen zu können, aber da ich Leuten wie dir, Quintus und einigen anderen, deren Meinung ich nicht immer teile, trotzdem zusprechen würde, dass sie sich ihre Aussagen dazu nicht aus den Fingern saugen, glaube ich schon, dass da etwas dran sein muss. Trotzdem halte ich den angekündigten Gegenschlag für gefährlich, weil er eben nicht gezielt mögliche Schwachstellen und "Entartungen" einer vermeintlich woken Politik bekämpft, sondern gleich die gesamte Intention ins Gegenteil verkehrt, ungeachtet der Opfer. |