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Re: Israel - Nightwatch - 16.11.2014

Erich schrieb:und wer hat entschieden, dass der arabische Ostteil Jerusalems ein jüdisches Vierteil ist?
Was hat entschieden, dass es einen arabischen Ostteil Jerusalems gibt? War das die ethnischen Säuberung von der jüdischen Bevölkerung Ostjerusalems während der 19 Jahre jordanischer Besatzung? Warum soll da heute der Status Quo von 1967 gelten und nicht der von 1947?

Wie überall auf der Welt ermöglicht es auch die Stadtverwaltung der vereinigten Jerusalems die Umsetzung von Wohnungsprojekten - für alle Menschen die dort wohnen, Araber und Juden.
Wer damit ein Problem hat...

Erich schrieb:Israel maßt sich gegen sämtliche Regeln des internationalen Rechts an, besetzte Gebiete Palästinas zu annektieren. Das kann nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Ein Friedensvertrag, der die Grenzen zwischen Palästina und Israel regelt, ist die Voraussetzung für eine weitere Siedlungstätigkeit - eine weitere Siedlungstätigkeit ist die Verhinderung eines Friedensvertrages.
Der Friedensvertrag wird in erster Linie dadurch verhindert, dass die Araber nicht akzeptieren wollen, dass sie ihren Vernichtungskrieg und damit auch Land verloren haben.


Re: Israel - Erich - 16.11.2014

Nightwatch schrieb:
Erich schrieb:und wer hat entschieden, dass der arabische Ostteil Jerusalems ein jüdisches Vierteil ist?
... Warum soll da heute der Status Quo von 1967 gelten und nicht der von 1947?
....
ganz Jerusalem mit Ausnahme des historischen jüdischen Viertels den Arabern? Solche Radikalität hätte ich Dir gar nicht zugetraut ...


Re: Israel - Shahab3 - 20.11.2014

Zitat:Hausabriss bringt Palästinenser auf
Von Inge Günther
...
Grenzpolizeitruppen rückten am frühen Mittwochmorgen in den arabischen Stadtteil Silwan vor, um die Wohnung von Abdel Rahman al-Schaludi zu zerstören.

Dort und in anderen palästinensischen Vierteln kam es daraufhin zu heftigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Jugendlichen. Schaludi war am 22. Oktober mit seinem Wagen vorsätzlich in eine Wartemenge an einer Jerusalemer Straßenbahnhaltestelle gerast, wobei ein vier Monate altes Baby und eine Frau ums Leben kamen. Der Amokfahrer selbst war unweit des Tatortes von einem Polizisten erschossen worden.

Der Abriss bestraft mithin nur die Angehörigen. Israel will so potenzielle Nachahmer abschrecken. Die Maßnahme sei eine Botschaft an alle, die es auf israelische Zivilisten abgesehen hätten, hieß es in einer Erklärung der Armee: „Wer Terror verübt, bezahlt einen hohen Preis.“
...
Palästinensische Islamisten und auch viele Jugendliche sehen die Attentäter allerdings als Helden.

Auch die 16-jährige Schwester des Amokfahrers aus Silwan pries die Tat und ebenso die ihres Bruders. Sie sei bereit, den gleichen Weg zu gehen und ihr Leben für Al-Aksa zu geben, die Moschee auf dem Tempelberg, erklärte das Mädchen aufgebracht Journalisten neben dem demolierten Haus.

In Israel wiederum machten sich ultranationale Politiker wie Kabinettsmitglied Naftali Bennett dafür stark, die Armee nach Ost-Jerusalem zu schicken, um so wie früher im Westjordanland mit einer militärischen Offensive für Ruhe zu sorgen. Statt Wachen vor Cafés, Kindergärten und Synagogen zu postieren, müsse man es den Palästinensern heimzahlen, meinte Bennett.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-online.de/politik/ost-jerusalem-hausabriss-bringt-palaestinenser-auf,1472596,29093170.html">http://www.fr-online.de/politik/ost-jer ... 93170.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Erich - 22.11.2014

Einige Schlagzeilen aus den letzten Tagen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-20-jahre-haft-fuer-steinewerfer-grenzen-zu-gaza-geschlossen-a-1000621.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 00621.html</a><!-- m -->
Zitat:Strafverschärfung in Israel: 20 Jahre Haft für Steinewerfen

Israels Regierung hat nach wiederholten Attacken auf ihre Sicherheitskräfte die Strafen für Gewalttaten verschärft. Zugleich wurden die Grenzübergänge zum Gaza-Streifen bis auf Weiteres geschlossen.

Sonntag, 02.11.2014 – 15:03 Uhr ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/waffen-in-israel-regierung-will-zugang-zu-waffenscheinen-erleichtern-a-1003989.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/w ... 03989.html</a><!-- m -->
Zitat:Reaktion auf Angriffe: Israel erleichtert Bewaffnung seiner Bürger

Nach den jüngsten Anschlägen kündigt Israel Erleichterungen bei der Ausgabe von Waffenscheinen an. Außerdem wird die Liste von Orten ausgeweitet, wo Bürger Waffen tragen dürfen.
Donnerstag, 20.11.2014 – 10:36 Uhr ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/nahost-experte-warnt-jerusalem-pulverfass-30228068">http://www.gmx.net/magazine/politik/nah ... s-30228068</a><!-- m -->
Zitat:Nahost-Experte warnt: "Jerusalem ist ein Pulverfass"
Aktualisiert am 21. November 2014, 19:05 Uhr

Es ist einer der blutigsten Anschläge auf Juden in Jerusalem der letzten Jahre: Zwei Palästinenser richten in einer Synagoge im Stadtviertel Har Nof ein Blutbad an. Sieben Menschen sterben. Es ist bisher der vorläufige Höhepunkt im Streit um Jerusalem und dem Tempelberg. Und es können weitere Anschläge folgen, warnt Nahost-Experte Kristian Brakel im Gespräch.
...



Re: Israel - Erich - 23.11.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-11/israel-netanjahu-nationalstaat">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... ionalstaat</a><!-- m -->
Zitat:Netanjahu will jüdischen Charakter Israels stärken

Wie jüdisch soll der Staat Israel sein? Der rechte Likud-Block treibt ein verschärfendes Gesetz voran. Kritiker fürchten um die demokratische Kultur des Landes.

23. November 2014 17:46 Uhr ...

Der neue Gesetzentwurf folgt einer Tendenz, die sich seit den frühen neunziger Jahren durch die israelische Politik zieht. Seit 1992 gibt es Gesetze, die Israel explizit als "jüdisch-demokratischen" Staat definieren.

...



Re: Israel - Erich - 24.11.2014

Im Grenzgebiet unterwegs, Palästinenser - und vielleicht noch durch Arbeit und Lärm abgelenkt ... ist das ein Grund, sofort erschossen zu werden?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutschlandfunk.de/erstmals-seit-ende-des-gaza-kriegs-wieder-palaestinenser-an.353.de.html?drn:news_id=424376">http://www.deutschlandfunk.de/erstmals- ... _id=424376</a><!-- m -->
Zitat:Sonntag, 23. November 2014

Erstmals seit Ende des Gaza-Kriegs wieder Palästinenser an Grenze erschossen

... Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde der 32-Jährige bei der Feldarbeit von Kugeln israelischer Soldaten getroffen. Von Seiten der israelischen Armee hieß es, man habe im Grenzgebiet zwei verdächtige Personen ausgemacht, die mehrere Warnrufe ignoriert hätten. Daraufhin hätten die Soldaten geschossen.
...



Re: Israel - Erich - 28.11.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/israelischer-aussenminister-lieberman-will-araber-fuer-wegzug-bezahlen-1.2243738">http://www.sueddeutsche.de/politik/isra ... -1.2243738</a><!-- m -->
Zitat:28. November 2014, 16:41

Lieberman will Araber für Wegzug bezahlen

Israels Außenminister Avigdor Lieberman will arabischen Israelis Geld bieten, damit sie in Gebiete eines künftigen Palästinenserstaates ziehen.
...
ich dachte, ein Außenminister ist für auswärtige Beziehungen und nicht für den Umgang mit den eigenen Bürgern verantwortlich ...


Re: Israel - Nightwatch - 28.11.2014

Da gehst ja auch um das Parteiprogramm von Yisrael Beytenu und nicht um eine Initiative des Außenministeriums...


Re: Israel - Nightwatch - 01.12.2014

Lesenswertes Essay über die internationlen Medien in Israel:

Zitat: What the Media Gets Wrong About Israel

The news tells us less about Israel than about the people writing the news, a former AP reporter says.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.theatlantic.com/international/archive/2014/11/how-the-media-makes-the-israel-story/383262/">http://www.theatlantic.com/internationa ... ry/383262/</a><!-- m -->


Re: Israel - triangolum - 09.12.2014

Hintergrund zu Israel, Gaza Krieg, Klo Affäre...
KenFM im Gespräch mit: Martin Lejeune (Gysis "Klo-Affäre")
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=U0vasaxSano">https://www.youtube.com/watch?v=U0vasaxSano</a><!-- m -->


Re: Israel - Erich - 20.12.2014

ich denke, das sollte man im Kontext z.K. nehmen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.blick.ch/news/ausland/nahost-neue-interne-ermittlungen-der-israelischen-armee-zum-gaza-krieg-id3330626.html">http://www.blick.ch/news/ausland/nahost ... 30626.html</a><!-- m -->
Zitat:Neue interne Ermittlungen der israelischen Armee zum Gaza-Krieg

Publiziert: 07.12.2014 Tel Aviv – Die israelische Armee hat interne strafrechtliche Ermittlungen zu acht weiteren Vorfällen während des Gaza-Kriegs eingeleitet. Wie die Armee mitteilte, ordnete der Wehrdisziplinaranwalt die Untersuchungen dieser «aussergewöhnlichen Vorfälle» an.
...
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/gaza-krieg-amnesty-wirft-israel-moegliche-kriegsverbrechen-vor/11098006.html">http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 98006.html</a><!-- m -->
Zitat:09.12.2014, 19:19 Uhr Amnesty wirft Israel mögliche Kriegsverbrechen vor

Israel könnte die Bewohner Gazas kollektiv bestraft haben - das vermutet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in einem Bericht. Israel schießt zurück: Amnesty ignoriere Fakten.
...
ich tu mir hart, momentan, ein "Happy Chanukka" zu wünschen ...


Re: Israel - Shahab3 - 20.12.2014

170 UN Staaten fordern Israel dazu auf eine Strafe von "mindestens" 850 Mio. Dollar Entschädigung für die verursachte "Umweltkatastrophe" an der östlichen Mittelmeerküste zu zahlen.

Zitat:Israel soll Libanon entschädigen
20.12.2014, 10:37 Uhr

Nach einem israelischen Luftangriff sind im Libanon 15.000 Tonnen Erdöl ausgelaufen und haben die Küste verschmutzt. Das war 2006. Die Vereinten Nationen fordern nun umfassende Kompensationszahlungen.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat mit überwältigender Mehrheit Israel aufgefordert, den Libanon für eine Ölkatastrophe nach einem israelischen Luftangriff zu entschädigen. Mit 170 zu 6 Stimmen stimmte die Versammlung am Freitag (Ortszeit) dafür, dass Israel „schnell und angemessen“ Kompensation leisten solle.

Gegen die juristisch nicht bindende Resolution stimmten nur Israel, die USA, Kanada, Australien, Mikronesien und die Marshall-Inseln.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/oelkatastrophe-israel-soll-libanon-entschaedigen/11147402.html">http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 47402.html</a><!-- m -->


Re: Israel - Shahab3 - 21.12.2014

Nachdem 170 gegen 6 Staaten der Vereinten Nationen ("Gegen die juristisch nicht bindende Resolution stimmten nur Israel, die USA, Kanada, Australien, Mikronesien und die Marshall-Inseln") für eine Kompensationszahlung seitens Israel an den Libanon für die im Krieg 2006 verursachten Umweltschäden gestimmt haben, hat Israel erwartungsgemäß eine solche Zahlung abgelehnt. Und zwar wörtlich:

Zitat:“It’s the sort of UN decision that we’re used to, mixing alternative history, manipulation, politicization and self-interested narrow-mindedness,” the Israeli mission to the UN claimed in a late Friday statement.

Immerhin steht Israel mit dieser Ansicht nicht ganz alleine da; siehe oben. :lol:


Re: Israel - Erich - 26.12.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/westjordanland-israel-verfuegt-aus-fuer-juedische-siedlung-1.2281482">http://www.sueddeutsche.de/politik/west ... -1.2281482</a><!-- m -->
Zitat:26. Dezember 2014, 09:19 Westjordanland

Israel verfügt Aus für jüdische Siedlung


...
Das Oberste Israelische Gericht hat die Räumung und den Abriss der jüdischen Siedlung Amona im Westjordanland verfügt. Demnach wurden die Häuser ohne Genehmigung der israelischen Regierung errichtet. In der Entscheidung vom Donnerstag heißt es, die etwa 50 Familien in der Siedlung Amona unweit von Ramallah hätten zwei Jahre Zeit zur Umsiedlung.
...
ein Schritt in die richtige Richtung - aber zu kurz: wenn es um Siedlungen auf palästinensischem Gebiet geht, dann müsste die palästinensische Regierung und nicht die israelische Regierung die entscheidende Genehmigung erteilen.


Re: Israel - Erich - 04.01.2015

Nightwatch schrieb:
Schneemann schrieb:Ich vermute mal, dass die relativ hohen israelischen Verluste (rund 60 Tote unter den Streitkräften) auch dadurch zu erklären sind, dass man nicht auf Kollateralschäden hinarbeitend bzw. blindlings zuschlagend vorgeht, sondern wirklich "hineinschaut" in die Verstecke.
Es kommen viele Faktoren zusammen. Das ist nur einer davon.

Zunächst, die Verluste sind nach meiner Auffassung nach wie vor nicht hoch wenn man sich mit anderen Operationen dieser Art vergleicht.
Die Bodenoffensive läuft seit zwei Wochen. ....
Unter der latenten Drohung des von den Palästinensern angerufen internationalen Strafgerichtshofs gestehen auch Israels Offizielle, dass die eigenen Verluste hoch waren - denn mit der Bezeichnung als "Krieg" lassen sich Bombardierungen rechtfertigen, die ohne einen Krieg völlig ungerechtfertigt wären:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutschlandfunk.de/israel-bezeichnet-militaereinsatz-im-gaza-streifen-2014-als.353.de.html?drn:news_id=437840">http://www.deutschlandfunk.de/israel-be ... _id=437840</a><!-- m -->
Zitat:Freitag, 2. Januar 2015

Israel bezeichnet Militäreinsatz im Gaza-Streifen 2014 als Krieg

... Verteidigungsminister Jaalon ... führte (dies) unter anderem die Dauer der 50-tägigen Offensive sowie die hohe Zahl der Verluste als Begründung an. Bei dem Einsatz gegen die Hamas waren 67 Soldaten getötet worden. Auf palästinensischer Seite starben fast 2.200 Menschen.
...