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- Tiger - 05.12.2006

@Ingenieur
Ein Beitrag von mir zum Thema "Erdöl aus Russland" findest du hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=2054&time=1165323283&pagenum=lastpage">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... m=lastpage</a><!-- m -->


- Ingenieur - 05.12.2006

Ich antworte ebenfalls in dem Thread.


- Francisco - 06.12.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,452601,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 01,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Party unter brennendem Hakenkreuz

Von Olaf Sundermeyer , Warschau

Die Regierung von Polens Premier Kaczynski unter Druck: Ein Video von einer Neonazi-Party empört das Land. Die Aufnahmen legen nahe: Die Liga polnischer Familien, Koalitionspartner der Regierungspartei PiS, hat enge Beziehungen zu Rechtsextremen.

Warschau - Eine Party von polnischen Neonazis. Menschen stehen im flackernden Feuerschein eines brennenden Hakenkreuzes. "Sieg Heil" tönt es und der Ruf: "Es gibt nur einen Weg für das Land - nationaler Sozialismus." Gedreht wurde der einminütige Film nahe der oberschlesischen Industriestadt Zabrze in einer Sommernacht 2004. Er ist zwei Jahre alt, aber von seiner Brisanz hat er nichts eingebüßt: Die neue Tageszeitung "Dziennik" hat die Aufnahmen auf ihrem gerade gestarteten Internetauftritt erstmals öffentlich zugänglich gemacht hat - jetzt schockieren sie das ganz Land.



- Francisco - 09.12.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Wirtschaft&iditem=12444">http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl ... item=12444</a><!-- m -->

Zitat:Polen zu Aufhebung von Veto gegen EU-Abkommen mit Russland bereit

Polen will das geplante Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Russland nicht länger blockieren, wenn Moskau im Gegenzug verspricht, sein Einfuhrverbot für polnisches Fleisch binnen 50 Tagen nach Eröffnung der Verhandlungen aufzuheben. Sollte Russland eine entsprechende Zusage machen, werde Warschau sein bisheriges Veto zurückziehen, sagte die polnische Außenministerin Anna Fotyga am Freitag während eines Besuchs in der estnischen Hauptstadt Tallinn.
Das russische Wirtschaftsembargo schwächt Polen - so kostet es Polen monatlich 30 Millionen Dollar. Die polnische Bevölkerung kann diese Vorgehensweise nicht nachvollziehen und hofft auf die Hilfe anderer EU-Mitglieder. Dennoch - Ich hoffe beide Seiten einigen sich in Zukunft auf positiven Wege.


- bastian - 19.12.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,455424,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 24,00.html</a><!-- m -->
Zitat:REAKTION AUF ENTSCHÄDIGUNGSKLAGEN
Warschau stellt deutsch-polnischen Grenzvertrag in Frage
Die Beziehungen zwischen Berlin und Warschau bleiben angespannt: Nach der Entschädigungsklage deutscher Vertriebener gegen Polen hat die Regierung in Warschau "sehr klare Reaktionen" angekündigt - der deutsch-polnische Grenzvertrag könnte neu verhandelt werden, sagte Außenministerin Fotyga.
Ich finde die polnische Reaktion ziemlich übertrieben. Deutscherseits hat doch nicht nur die Regierung, sondern auch der Bund der Vertriebenen die Klage der preußischen Treuhand vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte massiv kritisiert. Ich frage mich, was offizielle deutsche Stellen nach polnischer Vorstellung hätten tun sollen. Man kann nunmal niemanden durch ein deutsches Gesetz das klagen vor einem europäischen Gericht verbieten.
In D fand die Entschädigung der Flüchtlinge im Rahmen des Bundesvertriebenengesetzes bzw. des Lastenausgleichsgesetzes statt.


- Turin - 19.12.2006

Klar ist sie übertrieben. Vielleicht kommen wir den polnischen Erwartungen ja entgegen, indem wir wieder sämtliche Presse und Organisation in staatlicher Hand konzentrieren, um derartigen Selbstläufer unter Kontrolle zu bringen. Nur war man in Polen das letzte mal, als wir das gemacht haben, irgendwie nicht so glücklich mit dem Ausgang... :evil:


- Demon Wojny - 19.12.2006

Zitat:Die Deutschen wollen keiner Entscheidung zustimmen, die dazu führt, dass die Klagen an die deutsche Regierung gerichtet werden." Es sei ein Fehler gewesen, dass im deutsch-polnischen Vertrag vor 15 Jahren dieses Problem nicht abschließend als innere Angelegenheit Deutschlands festgeschrieben worden sei, sagte Kaczynski.
@ Alle, erst lesen, dann hetzen!Big Grin


- bastian - 19.12.2006

@Demon
Eine solche Vereinbarung hätte die jetzigen Klagen aber nicht verhindert, weil vor einem europäischen und nicht einem deutschen Gericht geklagt wird. Deutschland und Polen können nicht im bilateralen Verhältnis europäische Menschenrechte (worauf sich die preußische Treuhand abwegigerweise beruft) ausschliessen.

Weiterhin sind die Vertriebenen schon nach nationalem deutschen Recht entschädigt worden.

Hinzu kommt
Zitat:Auf die Frage, ob damit eine Neuverhandlung des deutsch-polnischen Grenzvertrages von 1990 gemeint sein könnte, sagte Fotyga: "Ja, das ist genau das."
Diese Aussage klingt für mich danach, dass man die Grenzregelungen nicht mehr anerkennen will und das alles weil eine Organisation revisionistischer Spinner vor dem Europäischen Menschengerichtshof klagt.
Also bitte...
Außerdem gibt es den Überleitungsvertrag von 1955 der im 6.Teil Art.3 Abs.1, Abs.3 regelt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hackemesser.de/ueberleitungsvertrag.html">http://www.hackemesser.de/ueberleitungsvertrag.html</a><!-- m -->
Zitat:1) Die Bundesrepublik wird in Zukunft keine Einwendungen gegen die Maßnahmen erheben, die gegen das deutsche Auslands- oder sonstige Vermögen durchgeführt worden sind oder werden sollen, das beschlagnahmt worden ist für Zwecke der Reparation oder Restitution oder auf Grund des Kriegszustandes oder auf Grund von Abkommen, die die Drei Mächte mit anderen alliierten Staaten, neutralen Staaten oder ehemaligen Bundesgenossen Deutschlands geschlossen haben oder schließen werden.

3) Ansprüche und Klagen gegen Personen, die auf Grund der in Absatz (1) und (2) dieses Artikels bezeichneten Maßnahmen Eigentum erworben oder übertragen haben, sowie Ansprüche und Klagen gegen internationale Organisationen, ausländische Regierungen oder Personen, die auf Anweisung dieser Organisationen oder Regierungen gehandelt haben, werden nicht zugelassen.
Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass diese Regelung trotz des 2+4 Vertrages weiter gilt.

EDIT
Zur Weitergeltung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.lexexakt.de/glossar/ueberleitungsvertrag.php">http://www.lexexakt.de/glossar/ueberleitungsvertrag.php</a><!-- m -->
Zitat:Der Überleitungsvertrag (lang: Vertrag zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen) wurde am 26.5.1952 zwischen der BRD, den USA, Großbritannien und Frankreich geschlossen und am 30.3.1955 bekannt gemacht (BGBl. II 405). Er dient der Ausführung des Deutschlandsvertrags und regelt verschiedene Fragen hinsichtlich des Fortbestands und der Aufhebung von Besatzungsrecht. Er ist durch den sog. 2+4-Vertrag größtenteils suspendiert worden.

Immer noch gültig sind Erster Teil: Art. 2 Abs. 1, Art. 3 Abs. 2 und 3, Art. 5 Abs. 1 und 3, Art. 7 Abs. 1 und Art. 8. Zweiter Teil: Art. 3 Abs. 5 Buchstabe a des Anhangs, Art. 6 Abs. 3 des Anhangs. Sechster Teil: Art. 3 Abs. 1 und 3 . Siebter Teil: Art 1 und Art. 2. Neunter Teil: Art. 1. Zehnter Teil: Art. 4.



- Tiger - 19.12.2006

@bastian
Na ja, ethnische Säuberung - wie sie nach dem 2.Weltkrieg z.B. in Schlesien vorgenommen wurde - ist nun mal eine Menschenrechtsverletzung.
Ich halte es für arg vermessen, so etwas durch Entschädigungszahlungen als "wiedergutgemacht" zu betrachten - egal bei welcher Bevölkerung. Da könnte ja auch gleich z.B. Saddam Hussein an alle von seiner Terrorherrschaft betroffenen Familien ein Sümmchen zahlen und dann wieder Staatschef im Irak werden.


- Demon Wojny - 19.12.2006

Ich frag mich, warum es keine polnische Organisaton gibt, die gegen Deutschland klagt, dafür was polnischen Bürgern im II. Weltkreig angetan wurde.


- Königstiger - 19.12.2006

Hallo

Demon Wojny@

Ich würde sagen das es schon reicht wenn es solch eine gruppe auf unsere seite gibt das müssen die Polen nicht nach machen, weil im endefekt das sowiso nichts bringt auser Geld kosten.

Was meine frage dazu ist wie meint das Fotyga will er wol uns die gebiete zurück geben was jetzt in Polnischer Hand ist, und sich das richtige Polen von denn Russen wieder geben Lassen ansonsten versteh ich denn Mann nicht was will er damit Gewinnen.(Neuverhandlung des Deutsch-Polnischen Grenzvertrags)

Königstiger


- bastian - 19.12.2006

Ich frage mich was passieren würde, wenn es eine solche polnische Organisation gäbe, diese vor ein europäisches Gericht ziehen würde und die Deutsche Regierung als Reaktion darauf ankündigen würde, den dt. polnischen Grenzvertrag neu verhandeln zu wollen...

@Tiger
Super Beispiel der Vergleich mit Saddam... Hinkt nur ein ganz kleines bißchen.
Darf ich dich daran erinnern, dass im von Deutschland entfesselten zweiten Weltkrieg 17% aller Polen umgekommen sind und das da irgendwie ein Zusammenhang mit den Vertreibungen besteht?

Desweiteren habe ich nicht von "wiedergutmachen", sondern "entschädigen" gesprochen.
Dazu kommt, dass von den damals Betroffenen nur eine Handvoll noch lebt und die meisten jetzt klagenden damals kleine Kinder waren.

EDIT
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,455522,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 22,00.html</a><!-- m -->
Zitat:VERTRIEBENEN-KLAGE
Auswärtiges Amt versucht Polen zu besänftigen
Nach der Entschädigungsklage der Preußischen Treuhand hat Polen angekündigt, den seit 1990 geltenden deutsch-polnischen Grenzvertrag neu zu verhandeln. Dazu gab es heute kein konkretes Wort vom Auswärtigen Amt. Nur so viel: Die klagende Vertriebenenorganisation sei in Deutschland völlig isoliert.



- Tiger - 19.12.2006

@Demon Wojny
Niemand, der von Verstand ist, wird in Frage stellen, das polnischen Bürgern im 2.Weltkrieg durch die Nazis Schlimmes angetan wurde. Die deutsche Bevölkerung, die diesen Terror nicht guthieß, konnte dagegen nichts tun, sie wurde selbst übel von den Nazis eingeschüchtert und drangsaliert.
Klagen müssten meiner Ansicht nach die Nazis - oder, besser gesagt, deren faktische Nachfolgeorganisationen wie die NPD - treffen, und sie sollten diese auch gut und sehr hart treffen. Die Nazis haben ja immerhin den Namen eines Staates (Deutschland) aufs Übelste für ihre bösartige Ideologie und ihre finsteren Pläne missbraucht, die Bevölkerung mehrerer Staaten - darunter die deutsche wie auch die polnische Bevölkerung - terrorisiert, einen schrecklichen, gezielten Massenmord an einer religiösen Gemeinschaft, die sowohl Teil der deutschen wie polnischen Bevölkerung ist - nämlich den Juden - geplant und ausgeführt,...die Liste lässt sich noch weit fortsetzen.

@bastian
Die Nazis haben den 2.Weltkrieg ausgelöst, nicht Deutschland. Zuvor hatten die Nazis den bestehenden deutschen Staat faktisch zerstört, um dann in dessen Namen ihre Verbrechen zu begehen.
Zudem: Durch Sippenhaft entsteht keine Gerechtigkeit.


- Francisco - 19.12.2006

Zitat:Die Nazis haben den 2.Weltkrieg ausgelöst, nicht Deutschland
Im Prinzip ist das durchaus wahr und ein nachvollziehbarer Standpunkt aber in meinen Augen verharmlosen solche Aussagen durch ihre "Gesichtslosigkeit" die Geschehennisse des 2. Weltkriegs. Es gibt und gab nunmal kein "Naziland" und auch nicht dessen Nationalität. Es waren eben Deutsche die in den Krieg - der durch eine starke rassistische Ideologisierung geprägt war - zogen, von denen wiederrum auch nicht alle begeisterte oder gar keine Nazis waren. Das Volk (die Mehrheit) war anfangs auf das Regime positiv eingestellt und unterstützte es auch - wenn auch von manchen nur durch vollstes Vertrauen, bis der Terror in der eigenen Bevölkerung und die grausamen Ereignise ihre Höhepunkte erreichten.


- Turin - 20.12.2006

Zitat:Die Nazis haben den 2.Weltkrieg ausgelöst, nicht Deutschland.
Herrlich, der Gipfel der Selbstverleugnung. Das gleiche, wie wenn im Fernsehen wieder von "Nazi-U-Booten", "Nazi-Trägern" oder "Nazi-Bauten" die Rede ist, wenn man deutsche Besitzttümer der Zeit charakterisiert (auch beim Spiegel sehr beliebt) ...dass das wirklich zu Deutschland gehört haben soll? Nicht doch!

Dass die Nazis aber vom deutschen Volk gewählt wurden, dass die BRD Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches ist (ja, auch des Dritten...) etc...so etwas wird natürlich geflissentlich verdrängt.

Deutschland hat den 2. WK ausgelöst, und Deutschland hat dafür gerade gestanden, mit Verträgen, mit Leichen und mit politischer Bevormundung. Im Ausland kann man die dunklen und hellen Seiten unterscheiden und beides einem gemeinsamen ganzen zuordnen (Ausnahmen bestätigen die Regel, hallo bei der Gelegenheit nach Warschau!), in Deutschland ist das selbst im 21. Jhd. nicht möglich.

Zitat:Was meine frage dazu ist wie meint das Fotyga
Zunächst mal ist das eine Frau. Und was sie gemeint hat, weiß sie vermutlich selbst nicht so recht. So ist das, wenn man wenig Ahnung hat, aber unbedingt was ins Mikro sprechen muss/will.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,455566,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 66,00.html</a><!-- m -->

Zitat:VERTRIEBENEN-KLAGE
Verwirrung um Äußerungen zu deutsch-polnischen Verträgen

Die Entschädigungsklage der Preußischen Treuhand gegen Polen sorgt für diplomatisches Durcheinander. Außenministerin Fotyga hatte mit einer Äußerung den Eindruck erweckt, ihre Regierung wolle den deutsch-polnischen Grenzvertrag neu verhandeln. Am Abend dementierten die polnische Botschaft in Berlin und das Außenamt in Warschau. ...