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- Shahab3 - 20.01.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L19774759.htm">http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L19774759.htm</a><!-- m -->
Zitat:Militants kill hostage Iranian soldier - Arabiya TV

DUBAI, Jan 19 (Reuters) - An Iranian Sunni militant group said it had killed one of a group of Iranian soldiers it is holding hostage, according to a video tape aired by Al Arabiya television on Thursday.

Al Arabiya quoted the militants as saying they killed the man because of the Iranian government's violations of Sunni symbols in Iranian cities.

The video showed masked gunmen with the soldier in front of them. Its authenticity could not be verified.
...
>Sad


- Azrail - 20.01.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,396330,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 30,00.html</a><!-- m -->
"The Point of No Return"
Es läuft langsam warm.Sad

Iran bereitet sich auch finaziell vor:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,1020204/SH/0/depot/0/">http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/rel ... 0/depot/0/</a><!-- m -->



@Shahab3
Ich bezweifle das es iranische Sunniten waren,was soll das bringen?
Man muss immer schauen wem das nützt.


MfG Azze


- Shahab3 - 20.01.2006

Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt "iranische" Sunniten waren. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich um die selben Pappenheimer handelt, die sonst auch, an der Afghanisch/Pakistanischen Grenze ihr Unwesen treiben.
Eben die selben Drogenbanden und radikalen Islamisten wie gewöhnlich.
Der Kampf gegen diese Personen hat schon einige tausend Bürger und Sichheitskräfte das Leben gekostet. Der jüngst offenbar hingerichtete iranische Soldat ist nur ein wieteres Opfer dieses Dauerkonflikts.


- Shahab3 - 21.01.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo.html?siteSect=143&sid=6399092&cKey=1137793875000">http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo. ... 7793875000</a><!-- m -->
Zitat:Iran löst Konten im Ausland auf
...
"Wir transferieren Rücklagen im Ausland dahin, wo immer es angebracht ist", sagte Zentralbankchef Ebrahim Scheibani der Agentur Isna. "In diesem Zusammenhang haben wir mit einem Transfer begonnen." Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.

In Medienberichten hatte es zuletzt geheissen, aus Sorge vor möglichen Wirtschaftssanktionen wolle der Iran Devisenkonten in Europa im Wert von acht Milliarden Dollar auflösen. Nur die Konten des Landes in der Schweiz seien davon nicht betroffen.
...
.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2006/01/21/al/kommentarDIA96.html">http://www.nzz.ch/2006/01/21/al/kommentarDIA96.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Atomrechnung der iranischen Mullahs

Die schrillen Töne des iranischen Präsidenten Ahmadinejad und der Zusammenbruch der Verhandlungen mit der EU haben den Eindruck erweckt, Iran habe mit einem Kurswechsel die gegenwärtige Krisenstimmung heraufbeschworen. Dieser Eindruck trügt. Teheran hat seinen Standpunkt im Atomstreit von Anfang an klar formuliert und ist seither nicht davon abgerückt. Es will den Kreislauf zur Aufbereitung nuklearen Brennstoffs vollständig kontrollieren und zur friedlichen Energiegewinnung nutzen. Es beruft sich auf das verbriefte Recht jeden Staates, nukleare Energie zu erforschen und wirtschaftlich zu nutzen.
...
So paradox dies klingen mag, die amerikanischen Interventionen im Mittleren Osten haben für Teheran sogar positive Aspekte: Der Sturz der Taliban und Saddam Husseins hat die Islamische Republik von ihren bittersten Feinden in der Nachbarschaft befreit. Mit den schiitischen Islamisten sind im Irak Kräfte an die Macht gekommen, mit denen Iran freundschaftliche Beziehungen pflegt.
...
Die sunnitischen arabischen Staaten, Amerikas alte Verbündete in der Region, fürchten bereits das Aufgehen eines «schiitischen Halbmonds», wie der jordanische König Abdallah es nannte. ... Vor allem bei den Ölmonarchien am Golf, deren zum Teil beträchtliche schiitische Minderheiten politische Ansprüche anmelden, erweckt diese Entwicklung Besorgnis.
...
Wie so oft, ein sehr guter Artikel der NZZ !! :daumen:


- ThomasWach - 21.01.2006

Naja, du hast aber eher den analytisch schwächeren Teil des Artikels lustigerweise kopiert. Wirklich (einigermaßen) gut wird der Kommentar erst in den letzten Absätzen, wenn er das Gesamtproblem erörtert und auch die nicht nur wirtschaftliche Tangierung Indiens, Chinas und Russland anspricht!
Der obere Teil ist nämlich - gelinde gesagt - nicht sehr gut abgestützt.

Beispielsweise sollte man als IB-Kommentator schon recht schnell lernen, das zwischen Rhetorik und Handlungen nicht unbedingt ein Zusammenhang bestehen muss. Da kannst du dann die zeilen noch so fett drucken, wirklich bedeutsam werden sie dadurch letztlich auch nicht, da damit eben nicht das wahre Problem dargelegt wird. Das kommt erst später im Artikel...

NZZ ist generell ganz gut, andererseits wundert michdieser handzahme Artikel schon, da NZZ generell sehr konservativ ist (FAZ-analog).

Hier noch mal was von Spiegel online:

Zitat:"Iran erhebt Irrsinn zum Staatsprogramm"

Die geplante Holocaust-Konferenz in Iran ist nach Einschätzung des Historikers Götz Aly brandgefährlich. Dort könnten sich unberechenbare "Spinner mit einer Staatsmacht verbinden". Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt Aly, wie in Iran aus Vorurteilen eine Staatsideologie wird.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,395954,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 54,00.html</a><!-- m -->


- Shahab3 - 21.01.2006

@Thomas

Zitat:Naja, du hast aber eher den analytisch schwächeren Teil des Artikels lustigerweise kopiert.
Nun, mir ist es ja bekanntlich untersagt den kompletten Artikel zu posten. Da schnapp ich mir die Teile, die meine Positionen im Rahmen der jüngsten Diskussionen, die ich z.B. mit Erich geführt habe, stützen. Das ist übrigens der Sinn, von Quellen hier im Forum.

Zitat:Wirklich (einigermaßen) gut wird der Kommentar erst in den letzten Absätzen, wenn er das Gesamtproblem erörtert und auch die nicht nur wirtschaftliche Tangierung Indiens, Chinas und Russland anspricht!
Achwo, Das ist doch lägst bekannt!
Wenn Du Dich dafür aber näher interessierst, dann gibts hier in diesesm Thread ein paar Artikel, die sich sogar ausschliesslich mit dem Dreieck Indien-China-Russland <->und Iran befassen. Inkl jeweils einzeln aufgelisteter Analysen, Motive und Hintergründe. Weiss das noch ganz gut, weil ich schon einiges dazu gepostet habe :daumen:

Zitat:Da kannst du dann die zeilen noch so fett drucken, wirklich bedeutsam werden sie dadurch letztlich auch nicht, da damit eben nicht das wahre Problem dargelegt wird.
Ich finde die Zeilen sehr bedeutsam. Vielleicht fällt mir das öfter auf als Dir, aber genau mit der Gegenthese muss ich mich generell in Diskussionen um das iranische Atomprogramm auseinandersetzen.

ABer verrat uns doch, welcher inhaltliche Teil, für Dich neu, oder besonders interessant war, dann können wir darüber Reden. Vielleicht eher, als das Zitat, im allgemeinen, wie gerade jetzt.

Zitat:Der obere Teil ist nämlich - gelinde gesagt - nicht sehr gut abgestützt.
"gelinde gesagt".... lass es doch raus und nenn die Dinge beim Namen und wir können das im konkreten Fall diskutieren. Ich bin nicht so gut im Gedankenlesen.
Ich denke sowohl der Autor, als auch ich, hätten kein Problem mit inhaltlicher Kritik

Zitat:NZZ ist generell ganz gut, andererseits wundert michdieser handzahme Artikel schon, da NZZ generell sehr konservativ ist (FAZ-analog).
Deine Einschätzung trifft eigentlich nicht ganz zu. Davon abgesehen, dass ich die FAZ ebenfalls für kein schlechtes Blatt halte...
Die NZZ Leserschaft gehört keineswegs zum klassisch konservativen Kreis, was ja ansich nicht schlimm wäre. Schon garnicht ist die NZZ ein Gegenstück zu FAZ. Die NZZ ist ein äusserst progressives Blatt. Aber wie auch immer. Die Artikel sind sehr oft, sehr gut! :daumen:


Zitat:Hier noch mal was von Spiegel online:
lol..hehehe...gutes Gegenbeispiel :rofl:
Übrigens wurde der Artikel wurde schon gepostet.


- Erich - 21.01.2006

so ganz sicher scheint sich der Iran seiner Kontakte mit Russland und China nicht zu sein
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5157948_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:....
Iran bringt Währungsreserven in Sicherheit

Unterdessen bereitet sich Iran auf mögliche UN-Sanktionen wegen seines umstrittenen Atomprogramms vor. Wie Notenbankpräsident Ebrahim Scheibani vor Journalisten mitteilte, hat das Land damit begonnen, seine ausländischen Währungsreserven von europäischen Banken abzuziehen. Damit will Teheran einer möglichen Sperrung seiner Konten im Ausland zuvorkommen.

Zugleich rief Ahmadinedschad die islamischen Staaten auf, ihre wirtschaftliche Macht gegen den Westen einzusetzen. "Parallel zu dem politischen Krieg ist heute ein versteckter großer Wirtschaftskrieg im Gange, und die islamischen Staaten sollten ihr wirtschaftliches Potenzial nutzen, um den Feinden die Hände abzuhacken", sagte er in einer von der Agentur IRNA veröffentlichten Rede.

Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde will am 2. Februar entscheiden, ob der Atomstreit an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen überwiesen wird. Dieser könnte dann wiederum Wirtschaftssanktionen gegen Iran verhängen.

Stand: 21.01.2006 14:00 Uhr
allerdings könnte dies auch der Versuch sein, die Gelder vor einem (von der UN nicht gedeckten) Einfrieren der Konten durch die EU zu retten - oder "Druck auf die EU" auszuüben;
fraglich für mich ist, ob die reichen islamischen Staaten - vor allem auf der Arabischen Halbinsel, aber auch in Zentralasien - dem Aufruf von Ahmadinedschad folgen; ich glaube, die sehen potentiell den Iran als- (und auch in der aktuellen Politik des Iran eher) eine Bedrohung der eigenen Sicherheit ....


- Shahab3 - 21.01.2006

Zur Abwechslung mal was anderes...
Kinder demonstrieren im Iran gegen Umweltverschmutzung :
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.network54.com/Forum/242875/thread/1137834266/last-1137865171/Children+Protesting+High+Pollution+Levels">http://www.network54.com/Forum/242875/t ... ion+Levels</a><!-- m -->

süüüß Big Grin


- ThomasWach - 21.01.2006

Zitat:Nun, mir ist es ja bekanntlich untersagt den kompletten Artikel zu posten. Da schnapp ich mir die Teile, die meine Positionen im Rahmen der jüngsten Diskussionen, die ich z.B. mit Erich geführt habe, stützen. Das ist übrigens der Sinn, von Quellen hier im Forum.
War mir schon klar. Man nimmt immer, was man kriegen kann.
Das ist nicht nur im Forum so, sondern allgemein auch.


Zitat:Achwo, Das ist doch lägst bekannt!
Wenn Du Dich dafür aber näher interessierst, dann gibts hier in diesesm Thread ein paar Artikel, die sich sogar ausschliesslich mit dem Dreieck Indien-China-Russland <->und Iran befassen. Inkl jeweils einzeln aufgelisteter Analysen, Motive und Hintergründe. Weiss das noch ganz gut, weil ich schon einiges dazu gepostet habe
Schön und gut, nur geht es eben um mehr als nur um Wirtschaft! Und die rein wirtschaftlich begründete Allianz dieser Staaten ist eben kaum wackelfest und darauf wird in dem Artikel auch verwiesen, aber erst am Ende...

Zitat:Ich finde die Zeilen sehr bedeutsam. Vielleicht fällt mir das öfter auf als Dir, aber genau mit der Gegenthese muss ich mich generell in Diskussionen um das iranische Atomprogramm auseinandersetzen.

ABer verrat uns doch, welcher inhaltliche Teil, für Dich neu, oder besonders interessant war, dann können wir darüber Reden. Vielleicht eher, als das Zitat, im allgemeinen, wie gerade jetzt.
Mir fällt das deshalb nicht so auf, weil ich anders an die Sache rangehe. Ich will den Iran nicht verteidigen, sondern den Konflikt analysieren. Die Rhetorik der beteiligten Akteure ist sicher bedeutsam, nur liegt es fast in der Natur der Sache, dass man sich selbst immer gut darstellen will. Aber für den konflikt selbst ist dies nur von geringer Bedeutung. Nur war für mich nichts in diesem Kommentar, nur fand ich ihn eben nicht allzu tiefgründig. Man blickte zuerst oberflächlich auf die Sichtweise des Irans und kam dann auf die Randbedingungen...

Zitat:gelinde gesagt".... lass es doch raus und nenn die Dinge beim Namen und wir können das im konkreten Fall diskutieren. Ich bin nicht so gut im Gedankenlesen.
Ich denke sowohl der Autor, als auch ich, hätten kein Problem mit inhaltlicher Kritik
Ich fand den Ansatz unsinnig. Was spielt letztlich für eine Rolle, was der Iran sagt, wenn man die machtpolitischen Implikationen und Voraussetzungen vergißt??
Desweitern müßte man mal deutlich machen, dass der Iran glaubt die besseren Karten zu haben, dass er glaubt, dass China und Russland hinter ihm stehen und dass sein Öl ihm nützen wird.
Was und ob es stimmt, wird nicht behandelt, nur angedeutet...
Hat der Iran wirklich mit den amerik. Interventionen gewonnen? Bringt es ihm wirklich so viel, dass Taliban und Saddam weg sind? Und bedeuten die südirak.Schiiten wirklich nur Chancen oder auch Risiken?
Auch sollte man mal hinterfragen, welch morsches gebilde dieser schiitische Halbmond ist, da im Irak jetzt schon die Sunniten, langfristig vielleicht auch die Kurden nicht gut auf die Schiiten zu sprechen sind. Und in Syrien herrscht eine korrupte schiitische Elite, deren Ende bald kommen könnte... So toll erscheint mir das nicht.
Ging es bei Ahmednedschads Aüßerungen wirklich um panarabische Gefühle? Oder wollte er nur seine radikalen Massen mit plumpen Populismus aufpeitschen? Das wären so ein paar Fragen an den Autor...

Zitat:Deine Einschätzung trifft eigentlich nicht ganz zu. Davon abgesehen, dass ich die FAZ ebenfalls für kein schlechtes Blatt halte...
Die NZZ Leserschaft gehört keineswegs zum klassisch konservativen Kreis, was ja ansich nicht schlimm wäre. Schon garnicht ist die NZZ ein Gegenstück zu FAZ. Die NZZ ist ein äusserst progressives Blatt. Aber wie auch immer. Die Artikel sind sehr oft, sehr gut!
Mir wurde von einer lange in der Schweiz lebenden Person die NZZ eher als konservativ beschrieben.Und wenn sie mal lese, schwingt da durchaus auch solche Sachen mit. Aber die internationale und die nationale Ausgabe mögen verschieden sein.


- Marc79 - 21.01.2006

@ Thomas
Zitat:Und in Syrien herrscht eine korrupte schiitische Elite, deren Ende bald kommen könnte... So toll erscheint mir das nicht.
Das ist so nicht richtig, der Clan der in Syrien an der Macht ist, ist nicht schiitisch, sondern alawitisch. Eine religiöse Minderheit von ca. 5 % (glaub ich), die Mehrheit stellen die Suniten mit ca. 89 %. Schiiten stellen nur ca. 1 %, ob Flüchtlinge darin enthalten sind :frag:


- ThomasWach - 22.01.2006

@ Marc

Jo, ich wußte dass dies Alawiten sind ( ich hab so etwa 10% in Erinnerung als Bevölkerungsanteil), nur hab ich wohl dank dieser blöden NZZ Quelle die Alawiten als "Unterform" den Schiiten zugehörig angerechnet, fälschlicherweise...


- Shahab3 - 22.01.2006

Zitat:chön und gut, nur geht es eben um mehr als nur um Wirtschaft! Und die rein wirtschaftlich begründete Allianz dieser Staaten ist eben kaum wackelfest und darauf wird in dem Artikel auch verwiesen, aber erst am Ende...
Oh nein. Da gehts um weit mehr, als nur Wirtschaft. Da spielt eine ganz ordentlich Portion Regionalpolitik mit. Insbesondere was das russisch-iranische Verhältnis und den kaspischen Raum angeht.

Darüber habe ich aber auch schon einiges gepostet. In dem Artikel wird aber nicht näher darauf eingegangen, sondern das Thema nur angeschnitten.

Ich denke aber auch, dass man einen Zeitungsartikel, insbesondere in seiner Onlinefassung, nicht daran bemessen kann. Immerhin handelt es sich immernoch um einen Zeitungsartikel und nicht um eine wissenschaftliche Analyse, oder ein Sachbuch eines Politikwissenschaftlers. Ich denke da setzt Du falsche Maßstäbe Wink

Aber wie gesagt: Darüber gobts hier im Forum schon einige Artikel. Mir ist der Sinn Deines Einwandes an dieser Stelle nicht ganz klar. Zumal es dadurch kein Widerspruch entsteht und man das der NZZ kaum vorwerfen kann. Rolleyes
Selbst in dieser relativ kurzen Zusammenfassung sind die zentralen Punkte relativ gut dargestellt. Deutlich besser, als man dies leider gewöhnt ist.

Zitat:Mir fällt das deshalb nicht so auf, weil ich anders an die Sache rangehe. Ich will den Iran nicht verteidigen, sondern den Konflikt analysieren.
Mir ist nicht neu, dass Du glaubst anders an die Dinge heranzugehen, als der Rest der Welt. Dennoch verbringe ich nicht nur meine Zeit damit, den Iran, oder allgemein meine Standpunkte zu verteidigen, sondern auch ich lese eine ganze Menge zu dem Thema und versuche ebenfalls zu analysieren. Dass ich dies aus einer gewissen Perspektive auswerte und Du aus einer anderen liegt in der natur des Menschen. Ja sogar Politikwissenschaftlern spricht man im Allgemeinen einen eigenen Geist zu Wink

Zitat:Desweitern müßte man mal deutlich machen, dass der Iran glaubt die besseren Karten zu haben, dass er glaubt, dass China und Russland hinter ihm stehen und dass sein Öl ihm nützen wird.
Das macht der Artikel, wenn auch kurz, durchaus deutlich.
Zitat:Was und ob es stimmt, wird nicht behandelt, nur angedeutet...
Genau das betrachte ich als seriöse Berichterstattung.
Ich verlange weder Glaskugelleserei noch das Einbringen einer persönlichen Einschätzung eines Autors, der sich ansonsten vermutlich weniger mit der Materie befasst als ich selbst. Im Normalfall -was in der Natur des Berufes liegt- schreibt der selbe Autor die anderen 5 Tage der Woche an Artikeln über den Weihnachtsmarkt von St. Gallen und politische Unruhen in Bangladesh.
Somit haben wir tatsächlich andere Herangehensweisen bzw Ansprüche...

Zitat:Hat der Iran wirklich mit den amerik. Interventionen gewonnen? Bringt es ihm wirklich so viel, dass Taliban und Saddam weg sind? Und bedeuten die südirak.Schiiten wirklich nur Chancen oder auch Risiken?
Nun eben genau das soll man sich doch selber überlegen und ist auch im Rahmen dieses Forums, im speziellen im Rahmen dieses Threads, durchaus Diskussionwürdig.

Zitat:Auch sollte man mal hinterfragen, welch morsches gebilde dieser schiitische Halbmond ist, da im Irak jetzt schon die Sunniten, langfristig vielleicht auch die Kurden nicht gut auf die Schiiten zu sprechen sind. Und in Syrien herrscht eine korrupte schiitische Elite, deren Ende bald kommen könnte... So toll erscheint mir das nicht.
Dieses Gebilde existiert nur sehr rudimentär. Die Frage ist, ob man überhaupt davon sprechen kann. Dabei vergisst Du offensichtlich, dass sich die irakischen und iranischen Schiiten viele Jahre lang bis aufs Messer bekriegt haben. Auch zu den schiitischen Mindeheiten in der gesamten Golfregion bis zum Libanon bestehen nur sehr unterschwellig engere Kontakte. Zu gute letzt ist die Frage, ob Araber, oder Iraner, eine nicht ganz unwichtige Unterscheidung.

Der Autor schreibt auch vielmehr, dass sich viele arabische Führer durch ein Aufbegehren der oftmals unterdrückten schiitischen Minderheiten bedroht fühlen und daher auch im Iran eine Gefahr sehen, da sie in gewisserweise ein Faustpfand in den Händen der Mullahs darstellen könnten und dessen Trumpfkarte sie nicht gerne ausgespielt sähen. Insbesondere bei einem an Macht und Einfluss gewinnenden schiitischen Iran und den erstarkten Schiiten im Irak.
Und diese Befürchtungen der arabischen Herrscher ist durchaus berechtigt und auch ansich keine Neuigkeit. Das spielte schon im ersten GK eine wichtige Rolle und hat durch den Fall Saddam Husseins und dem demokratischen Sieg der irakischen Schiiten und der Angst vor der iranischen Bombe neue brandheisse Aktualität erlangt.

Die Achse Syrien-Iran würde ich allerdings nicht in diesen Kontext einordnen. Das hast Du falsch analysiert.

Zitat:Mir wurde von einer lange in der Schweiz lebenden Person die NZZ eher als konservativ beschrieben.Und wenn sie mal lese, schwingt da durchaus auch solche Sachen mit. Aber die internationale und die nationale Ausgabe mögen verschieden sein.
Also, wie gesagt, mir ist immneroch nicht klar, was Du an einer konservativen Zeitung auszusetzen hast. Auch wenn es sich bei der NZZ nicht wirklich um eine solche handelt. :frag:

Lol...also egal was ich lese. Ne linke Zeitung, oder ne konservative, ne amerikanische, ne Deutsche, oder ne iranische...mir wird immer ein Strick draus gedreht. Einfach köstlich :rofl:

Zitat:o, ich wußte dass dies Alawiten sind ( ich hab so etwa 10% in Erinnerung als Bevölkerungsanteil), nur hab ich wohl dank dieser blöden NZZ Quelle die Alawiten als "Unterform" den Schiiten zugehörig angerechnet, fälschlicherweis
Auch hierbei hat Dich die NZZ mit ihrem Fachwissen nicht im Stich gelassen. Das ist nicht so falsch, was die schreiben. Auch wenn es sich bei den Alawiten um eine Abspaltung handelt. Bin allerdings selbst kein Experte in religiäsen Fragen, daher kann ich Dir das nicht näher erklären. Sad

EDIT: Habs nochmal recherchiert. Die syrischen Alawiten haben wohl heute in der Praktizierung des Glaubens nicht mehr viel mit den Schiiten gemein. Aber wie ich Dir schon sagte : Der Kontext der Iranisch/Syrischen Zusammanrbeit beruft sich nicht auf die Religion.


- Marc79 - 22.01.2006

@ Shahab & Thomas Soweit ich weiß akzeptieren weder Suniten noch Schiiten die Alawiten als richtige Moslems.


- Shahab3 - 22.01.2006

Hab nen Edit dahinter gesetzt...habs auch nochmal nachgeschaut.


- Turin - 22.01.2006

Hier passt es wohl einigermaßen rein:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,396704,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,396704,00.html</a><!-- m -->

Zitat:BANKEN

Schweizer Bank schließt Schalter für Schurkenstaaten

Überraschendes Coming Out einer Schweizer Großbank: Die UBS, größte Vermögensverwalterin der Welt, steigt aus dem Geschäft mit iranischen Kunden aus. Auch der syrische Staat soll nicht mehr bedient werden. ...