Libyen - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Libyen (/showthread.php?tid=711) |
Re: Libyen - Venturus - 09.03.2011 Zitat:Libyen-Konflikt Immer wieder faszinierend wie man mit der UNO umspringt. Passt es einem in den Kram, ist die UNO die unumstößliche Grundlage, passt es einem nicht in den Kram ist sie bestenfalls vernachlässigbar. Nun gut, nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Und das man mit den absehbaren Waffenlieferungen gegen das UN-Embargo verstößt, scheint auch keinen zu interessieren. Was auch irgendwie absehbar war. In ein paar Jahren wird es wieder das übliche Lamento geben. Dann wird man fluchen, daß man den Terroristen (diejenigen die heute die guten Rebellen sind) Stingers geliefert hat, wird sich über die Gräultaten eben dieser im Bürgerkrieg aufregen und mit erhobenem Zeigefinger fordern Lehren aus der Geschichte zu ziehen. :roll: Re: Libyen - Nightwatch - 09.03.2011 Das ganze Gerzerre um eine mögliche Intervention lässt sich doch in einem Satz zusammenfassen: Damned if you do, damed if you dont. Egal was man macht, es wird immer positive und negative Folgen haben. Entsprechend sollten wir kühl kalkulierend fragen welcher Kurs unserer Interessen wahrscheinlich am dienlichsten ist. Ich bin gegen ein Eingreifen in welcher Form auch immer. Zumindest solange unsere Zurückhaltung nicht mit unseren Interessen kollidiert. Re: Libyen - Venturus - 09.03.2011 Das wird sich gleich bleiben. Egal wer am Ende oben auf dem Schutthaufen steht, wird uns auch weiterhin sein Öl verkaufen wollen und nicht traurig darüber sein, wenn er seine Euros dann wieder in deutsche Qualitätswaffen eintauschen kann. Ansonsten dürfen wir uns auf die Flüchtlinge freuen die's über's Mittelmeer und durch Südeuropa bis nach Deutschland schaffen. Denn die wird es geben. Sollte es schnell gehen, die die vor den Siegern flüchten und sollte es länger dauern, die die aus dem Kriegsgebiet raus wollen. Dann gibt es wieder Geschrei wegen drohenden Überfremdung, die Polittalk-Kaste hat wieder ihr Thema und alle Relevanten sind glücklich. Die einzige Gefahr für uns wäre, daß ein längerfristiger Bürgerkrieg dort unten die Ölproduktion dauerhaft lahmlegt. Re: Libyen - Vineta - 09.03.2011 hunter1 schrieb:Zitat:Ja, aber um mit dieser Haltung zu überleben, müssen die Rebellen militärisch gewinnen. Und danach siehts im Moment grad nicht aus. Ausserdem gibts auch noch den Widerspruch, dass eine international durchgesetzte Flugverbotszone de facto eine Einmischung von aussen ist. Zudem hätten die Rebellen gerne schwere Waffen. Die kriegen sie aber nur aus dem Ausland, allenfalls benötigen sie sogar ausländische Bedienungsmannschaften. Ich denke am einfachsten wäre der Opposition ein paar bessere Flugabwehrsysteme zu liefern, das würde langwierige UNO Bürokratie leicht umgehen. Für schwere Waffen würden sie schon Mannschaften finden, zwar sehen wir viele junge, unerfahrene Menschen mit Waffen aber ausgebildete Soldaten gibt es auch bei der Opposition. Re: Libyen - Schneemann - 09.03.2011 Zitat:Immer wieder faszinierend wie man mit der UNO umspringt. Passt es einem in den Kram, ist die UNO die unumstößliche Grundlage, passt es einem nicht in den Kram ist sie bestenfalls vernachlässigbar. Nun gut, nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Und das man mit den absehbaren Waffenlieferungen gegen das UN-Embargo verstößt, scheint auch keinen zu interessieren. Was auch irgendwie absehbar war.Egal, was passieren wird, der Westen ist schuld. Greift er ein, ist er der Kriegstreiber, greift er nicht ein, ist er der Zuschauer an einem Gemetzel, der sich hinter der UN versteckt. Und liefert er Waffen, bricht er auch die UN-Reglements, die ansonsten keine Sau interessieren. Zitat:In ein paar Jahren wird es wieder das übliche Lamento geben. Dann wird man fluchen, daß man den Terroristen (diejenigen die heute die guten Rebellen sind) Stingers geliefert hat, wird sich über die Gräultaten eben dieser im Bürgerkrieg aufregen und mit erhobenem Zeigefinger fordern Lehren aus der Geschichte zu ziehen.Der Vergleich hinkt gewaltig. Eine Talibanisierung der hiesigen Rebellenbewegung ist nicht in Sicht, auch kein Land, das die Bewegung radikalisierend unterstützen könnte. Zudem sind eher weltliche als religiöse Gründe für den Aufstand an sich verantwortlich. Ein "heiliger Krieg" gegen Gaddafi ist ebenso kein Thema. Zitat:Die einzige Gefahr für uns wäre, daß ein längerfristiger Bürgerkrieg dort unten die Ölproduktion dauerhaft lahmlegt.Meiner Meinung nach wird der Effekt der libyschen Revolte auf die Ölversorgung und der Anteil Libyens am Ölhandel maßlos überschätzt. Die Sparte war zwar durch die Annäherung zwischen Libyen und dem Westen in letzten Jahren im Wachstum, ist aber noch stark entwicklungsfähig. Der Ausfall ist also (derzeit noch) marginal. Sollte es tatsächlich Engpässe geben, wird die OPEC die Fördermenge erhöhen. Schneemann. Re: Libyen - Erich - 09.03.2011 Die Ölvorräte Libyens sind tatsächlich minimal - die aktuellen Preissteigerungen sind wohl der gesamten Unsicherheit in den arabischen Ländern geschuldet, nicht nur Libyen isoliert. zurück zu Libyen selbst: Gaddafi wird immer aggresiver: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E87096411899845C7881DEF5199C592B5~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m --> Zitat:Gaddafi droht, Rebellen unter schwerem Beschusstatsächlich sind die Kämpfe immer noch sehr massiv: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/buergerkrieg-in-libyen-gaddafi-tobt-in-tv-rede-ueber-westen-1.1069476">http://www.sueddeutsche.de/politik/buer ... -1.1069476</a><!-- m --> Zitat:...<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749929,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 29,00.html</a><!-- m --> Zitat:...<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/buergerkrieg-in-libyen-gaddafi-tobt-in-tv-rede-ueber-westen-1.1069476">http://www.sueddeutsche.de/politik/buer ... -1.1069476</a><!-- m --> Zitat:...damit stellt sich die Frage nach einer Flugverbotszone immer mehr. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/buergerkrieg-in-libyen-gaddafi-tobt-in-tv-rede-ueber-westen-1.1069476">http://www.sueddeutsche.de/politik/buer ... -1.1069476</a><!-- m --> Zitat:...<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749929,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 29,00.html</a><!-- m --> Zitat: ...Was, wenn die UNO keine Flugverbotszone beschließt? Einige Alternativen fallen mir da schon ein: 1. Die Aufständischen werden als legitime Regierung anerkannt und mehr oder weniger offen utnerstützt (Muster: Auflösung Jugoslawiens) Problem: Das UNO-Embargo, das eigentlich gegen Gaddafi erlassen wurde und natürlich jede andere Regierung Libyens ebenfalls auf die Embargo-Liste setzt. 2. Die Aufständischen werden "verdeckt" insbesondere mit Flugabwehrwaffen wie z.B. Stinger oder der Fliegerfaust vom Typ Strela-2 (NATO-Codename: SA-7 Grail) beliefert. Problem: Diese Geräte könnten - wie damals in Afghanistan - in die Hände von Terroristen fallen. 3. Andere (bevorzugt arabische) Länder schicken "Sonderkommandos", die zur Unterstützung der Aufständischen verdeckt mit entsprechenden Flugabwehrwaffen tätig werden ... Noch andere Ideen? Vor- und Nachteile? Re: Libyen - Shahab3 - 09.03.2011 Ich bin immer für völlig neue und innovative Ideen zu haben. Insofern würde ich anregen, es in Libyen mal zu probieren, einen internen Machtkampf fair ausfechten zu lassen. Nur das liefert nachhaltige Ergebnisse. Wie hier die Kräfteverhältnisse und Sympathien verteilt sind, ist mir persönlich nicht bekannt. Um einen fairen und echten Machtkampf zu gewährleisten sollte verhindert werden, dass ausländische Söldner ins Land gelangen. Die angedachte und sinnvolle Flugverbotszone beginnt insofern bereits im algerischen Luftraum! Für die 2 oder 3 libyschen Kampfjets braucht man diese eigentlich nicht. Sollte Algerien dem Anliegen eines Flugverbots für die Route Mali-Libyen durchzusetzten erwartungsgemäß nicht nachkommen, ließe sich im Zweifel auch die algerische Flugsicherung schnell lahmlegen, oder ein Landeverbot für algerische Maschinen in Europa umsetzen. Den libyschen Rebellen würde ich empfehlen, dieses ausländische Söldnerpack bei Gefangennahme auf besonders brutale Weise zur Strecke zu bringen und die Kosten dafür dem Herkunftsland in Rechnung zu stellen. Das spricht sich dann hoffentlich mal rum. Auch alles andere ist Aufgabe der Libyer. Waffen brauchen die keine weiteren. Die einseitige Unterstützung einer Partei, halte ich für ethisch nicht vertretbar. Re: Libyen - Erich - 09.03.2011 innovativ ist nie schlecht ... aber "AUA" Deine Anmerkung zu den Söldnern könnte sehr ins Auge gehen, wenn es Unschuldige erwischt: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/soeldner102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/soeldner102.html</a><!-- m --> Zitat:Interview mit ARD-Korrespondent Schreiberdiese Idee ist also weniger innovativ als vielmehr ethisch unverantwortlich. Das läuft auf eine Hexenjagd lediglich aufgrund der Pigmentierung der Haut hinaus. Rassismus von Dir billigend in Kauf genommen ??? Dagegen bringen sogar die Araber selbst die Flugverbotszone immer öfter ins Gespräch: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749918,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 18,00.html</a><!-- m --> Zitat: 09.03.2011... könnten die Araber diese Flugverbotszone nicht sogar selbst durchsetzen, um mal selbst innovativ zu sein? Re: Libyen - Schneemann - 09.03.2011 Erich schrieb: Zitat:Was, wenn die UNO keine Flugverbotszone beschließt?Es ist damit zu rechnen, dass sich der Sicherheitsrat nicht auf eine Resolution einigen könnte. In dem Fall sollte man die Sache alleine durchziehen, notfalls mit Deckung der Arabischen Liga, die u. a. heute erstmals signalisiert hat, dass sie sich eine solche Zone unter westlicher Hauptbeteiligung vorstellen könnte (was natürlich noch keine endgültige Festlegung ist). Zu 1.) Die Anerkennung der Rebellen wäre m. Mn. nach ein wichtiger Schritt, was aber auch mit sehr viel Fingerspitzengefühl geschehen sollte, da a) unklar ist, wer dann wo die Regierung der Rebellen stellt und b) ob dieser Schritt nicht eine (mögliche) Spaltung des Landes zementieren könnte. Zu 2.) Keine Waffenlieferungen. Das Zeug verschwindet oder landet im Leeren oder bei den Falschen. Waffen haben sie da unten genug, egal ob Fla-MG, ZSU, SAM's oder MANPADS, es mangelt eher an Luftdeckung und -unterstützung und taktisch-strategischer Nutzung der vorhandenen Mittel. Eher direkt Militärberater schicken, was aber natürlich dann eine Verwicklung in Bodenkämpfe bedeuten würde (was aber auch dann egal wäre, wenn wir uns zu einem Eingreifen entschließen sollten). Zu 3.) Was für Sonderkommandos? Ich sehe keine richtig befähigten. Die meisten diesbezüglich vorhandenen brauchen die meisten Staaten selbst und wenn ich an UN-Beteiligungen denke... :roll: Insofern: WENN man eingreifen sollte, dann gilt es... a) massive und gezielte Luftschläge zu fliegen und die Gaddafi-treuen Flugplätze plattzuwalzen. Danach alles was fliegt abschießen... b) die Rebellen mit Beratern fit zu machen und sie zum Sieg zu führen. Shahab3 schrieb: Zitat:Den libyschen Rebellen würde ich empfehlen, dieses ausländische Söldnerpack bei Gefangennahme auf besonders brutale Weise zur Strecke zu bringen und die Kosten dafür dem Herkunftsland in Rechnung zu stellen.Nein. Keinesfalls. Wenn Bilder auftauchen, die zeigen, wie Rebellen ausländische Söldner umbringen und grausige Details bekannt werden (schon jetzt gibt es Berichte über gefesselte und verbrannte Leichen) würde dies dem eigentlichen Ziel der Rebellion, den Blutsäufer Gaddafi zu stürzen, extrem schaden. Die Rebellen würden sich als blutrünstige Marodeure zeigen, die international wieder an Unterstützung und Sympathien verlieren würden und sie würden sich damit insofern einen Bärendienst erweisen. Und: Da es schwer ist, zwischen afrikanischem Söldner und Wanderarbeiter zu unterscheiden, würden bald auch Unschuldige betroffen sein, die evtl. umgebracht werden. Schneemann. Re: Libyen - Venturus - 09.03.2011 Schneemann schrieb:Egal, was passieren wird, der Westen ist schuld. Greift er ein, ist er der Kriegstreiber, greift er nicht ein, ist er der Zuschauer an einem Gemetzel, der sich hinter der UN versteckt. Und liefert er Waffen, bricht er auch die UN-Reglements, die ansonsten keine Sau interessieren. Aus meinen gesammelten, zugegebenermaßen subjektiven, Eindrücken, sehe ich das Problem mit "der Schuld" bei Nichteingreifen eher nicht. Zumindest nicht außerhalb des Westens. Vielmehr hab ich den Eindruck das die westliche Gesellschaft sich selbst in einer überhöhten Rolle sehen. Nach dem Motto "Wir sind die Höchstentwickelten und wenn die unterentwickelten Völker sich streiten, müssen wir Erziehungsarbeit leisten". So nach dem Muster Super-Nanny auf globaler Ebene mit F/A-18-Geschwadern als Äquivalent zur Stillen Treppe. Versteh mich nicht falsch. Auch ich würde mir wünschen das dort unten wieder Ruhe einkehrt, aber wir haben das in Afghanistan nicht mal mit einer größeren Bodenpräsenz geschafft. Zugegeben ist Afghanistan noch mal eine ganz andere Kragenweiten als Libyen, aber wer garantiert uns bitteschön, das es nach den Gräultaten Gaddafis nicht zu Gräultaten der Rebellen kommt? Bombardieren wir dann auch die Rebellen? Zitat:Der Vergleich hinkt gewaltig. Eine Talibanisierung der hiesigen Rebellenbewegung ist nicht in Sicht, auch kein Land, das die Bewegung radikalisierend unterstützen könnte. Zudem sind eher weltliche als religiöse Gründe für den Aufstand an sich verantwortlich. Ein "heiliger Krieg" gegen Gaddafi ist ebenso kein Thema. Wozu in die Ferne schweifen wo das Gute doch so nahe liegt? Es braucht keine Talibanisierung. Wer Muammars Lebenslauf liest wird da öfters über den Begriff Terrorist stolpern. Und ich halte es für wenig wahrscheinlich das sich bei einem Sieg der Aufständischen das neue Führungspersonal sonderlich stark von ihm unterscheiden wird. Irrelevant ob der Staat als Ganzes erhalten bleibt oder zerfällt. Zitat:Meiner Meinung nach wird der Effekt der libyschen Revolte auf die Ölversorgung und der Anteil Libyens am Ölhandel maßlos überschätzt. Die Sparte war zwar durch die Annäherung zwischen Libyen und dem Westen in letzten Jahren im Wachstum, ist aber noch stark entwicklungsfähig. Der Ausfall ist also (derzeit noch) marginal. Sollte es tatsächlich Engpässe geben, wird die OPEC die Fördermenge erhöhen. Der aktuelle Ausfall ist tatsächlich wenig bis gar nicht relevant, aber bei steigenden Ölpreisen wäre das libysche Potential wichtig. Erinnern wir uns an '08. Dort hat man selbst in Deutschland wieder verstärkt mit der Prospektion begonnen. Teilweise mit solch abenteuerlichen Methoden, in dem man schauen wollte, ob man aus uralten, längst aufgegebenen Quellen noch etwas herausbekommt. Dagegen sind die libyschen Vorkommen an Öl und Gas geradezu gigantisch. Re: Libyen - Vineta - 10.03.2011 Erich schrieb:Die Ölvorräte Libyens sind tatsächlich minimal - die aktuellen Preissteigerungen sind wohl der gesamten Solche Systeme haben die Aufständische schon, sogar auf Al Jazeera Video war es zu sehen, wie ein offenbar ausgebildeter Soldat "Strela" gezeigt hat, ein Äquivalent zum "Stinger". Er hat aber selber das Problem geschildert, die Piloten fliegen einfach zu hoch, wegen Flugabwehrwaffen und wegen Flaks. Die brauchen ein System mit mehr Reichweite, aber das setzt auch entsprechende Besatzung vor. Und es könnte sein, das würde gar nicht auffallen, den Libyen hat schon sowjetische Flugabwehrsysteme von größerer Reichweite, leider aber in der Hand von Gaddafis Truppen. Die Opposition könnte natürlich behaupten, es stammt aus einer verlassener Basis, nachweisen könnte niemand. Zitat:Was, wenn die UNO keine Flugverbotszone beschließt? Unterschied zu Jugoslawien ist aber, dass Jugoslawien "zerfallen" ist, d.h. es gab Bundesländer (wie auch in Deutschland) die sich als unabhängig erklärt haben. In Libyen haben wir nicht dergleichen. Wäre es rein theoretisch so und würde man die Opposition als Regierung von "Cyrenaika" anerkennen, noch immer würde die Frage über den Grenzverlauf sein, jede Seite könnte behaupten, z-B. Ras Lanuf oder Brega gehören zu denen. Und wer hätte da Recht? Ein sehr schwieriges Prozess. Aber es ist nicht der Fall, die Opposition will auf Tripolis, Gaddafi will nach Benghazi. Erich schrieb:... könnten die Araber diese Flugverbotszone nicht sogar selbst durchsetzen, um mal selbst innovativ zu sein? Der algerischen Regierung brennt es auch unter den Füßen, die haben selber Probleme mit eigener Opposition, statt noch die Opposition im Nachbarland zu unterstützen. Re: Libyen - Samun - 10.03.2011 Hat sich schonmal wer Gedanken gemacht was passiert, wenn Ghaddafi gewinnt? Immerhin sieht es im Moment nicht wirklich schlecht für ihn aus. Und wenn wir die Rebellen unterstützen und Ghaddafi gewinnt, sieht das ziemlich lächerlich aus. Ach ja und zum fairen Kampf würde ich mal gerne wissen, wie das aussehen soll. Wollen wir mit EU-Geldern eine große Arena in Libyen bauen und dann einen gleiche Anzahl gleichbewaffnetet Kombattaten von beiden Seiten reinjagen? PS: Der Öl-/Gaspreis hat ziemlich nichts mit der Entwicklung in irgendeinem Land zu run sondern nur damit, wieviel man grade wieder aus dem Käufer rausholen kann oder wie grade an den Börsen auf den Preis spekuliert wird. Re: Libyen - Nasenbaer - 10.03.2011 Zitat:Araber bitten Westen um Hilfe gegen GaddafiWenn die Arabische Liga tatsächlich eine Flugverbotszone will, wozu benötigt sie dann ein offenes Eingreifen des Westens? Ich weiß nicht, wie die ägyptische Luftwaffe die letzten Wochen überstanden hat, aber in Normalform könnte sie der libyschen Luftwaffe in ein paar Tagen den Garaus machen. Wenn dazu noch ein paar Staffeln aus Saudiarabien und den VAE, guter Service der Waffenlieferanten und elektronische Unterstützung durch die NATO/USA kommen, ist die Überlegenheit erdrückend. Re: Libyen - Achim - 10.03.2011 Zitat:Wenn die Arabische Liga tatsächlich eine Flugverbotszone will, wozu benötigt sie dann ein offenes Eingreifen des Westens? Ich weiß nicht, wie die ägyptische Luftwaffe die letzten Wochen überstanden hat, aber in Normalform könnte sie der libyschen Luftwaffe in ein paar Tagen den Garaus machen. Wenn dazu noch ein paar Staffeln aus Saudiarabien und den VAE, guter Service der Waffenlieferanten und elektronische Unterstützung durch die NATO/USA kommen, ist die Überlegenheit erdrückend. sehe ich auch so, die ägiptische luftwaffe is der lybischen haushoch überlegen dazu noch fighterunterstützung aus saudiarabien und VAR und logistische unterstützung + auklährung mit satelitten durch die USA und die Nato und die Lybische luftwaffe ist schnell nicht mehr existend, dürfte in 1 bis 2 wochen zu machen sein. Re: Libyen - fazer600 - 10.03.2011 Ein Eingreifen des Westens in Libyen würde in der arabischen Welt nicht zu einem Aufschrei führen - im Gegenteil ! Ghaddafi hält man dort schon lange für einen Verrückten. Sicher würde Ahmedineschad wieder meckern, aber das wärs auch schon, in großen Teilen der Bevölkerung sähe man ein Eingreifen positiv ! Die ägyptische Luftwaffe würde mit der libyschen kurzen Prozess machen, problematisch sind aber die langen Anflugwege, eine konzertierte Aktion aus Ägypten, von Italien aus udn einem US-Träger und die libysche Luftwaffe und -verteidigung wäre in wenigen Tagen Geschichte. Ghaddafis Waffenarsenal ist nicht "hochmodern", das ist Stand der 80er ! Das modernste sind die wenigen Su-24 und Sam-8 Gecko und T-72 und wieviel davon wirklich noch einsatzbereit ist, weiss nur Allah......... Dass Ghaddafis Truppe eher überschätzt wird, zeigt sich daran, dass sie nach wie vor Al-Sawijah nicht komplett zurückerobern konnte und Misurata und Ras Lanuf ebenfalls nicht ! Er verschleisst seine Soldaten und hat sicher hohe Verluste, er hat nicht unendlich viele Soldaten, sein Kontingent beschränkt sich auf 4 Brigaden und die Volksmilizen, deren Kampfwert durchaus zweifelhaft ist......... Ein Diktator ist nicht viel anders wie ein Mafiapate, kann er sich nicht durchsetzen, verliert er sein Ansehen, insofern spielt die Zeit eher gegen Ghaddafi. |