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United States of America - Druckversion

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Re: United States of America - upmeier - 17.06.2015

hier mal ein Artikel warum die USA zur Zeit so agressiv auftreten,Sie haben Angst dass Sie Ihren weltweiten Einfluss verlieren

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.thestreet.com/story/13188047/1/while-china-moves-ahead-us-puts-head-in-sand.html">http://www.thestreet.com/story/13188047 ... -sand.html</a><!-- m -->


Re: United States of America - Erich - 18.06.2015

die Bewohner der USA rotten sich schon selbst aus, da braucht es keine anderen Mächte
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/obama-charleston-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/obama- ... n-101.html</a><!-- m -->
Zitat:Obama zu Massaker von Charleston
"In anderen Ländern gibt es das nicht"

Stand: 18.06.2015 20:21 Uhr Sichtbar bewegt hat US-Präsident Obama auf das Massaker in Charleston reagiert. Und wiederum machte er die Waffengesetze für eine solche Tat verantwortlich, von denen es in seiner Amtszeit so viele gab. Doch die Waffenlobby bleibt hart.

...



Re: United States of America - Nightwatch - 18.06.2015

Zitat:"In anderen Ländern gibt es das nicht"
In den allermeisten Ländern der Welt gibt es das. Für gewöhnlich noch wesentlich heftiger.


Re: United States of America - Erich - 19.06.2015

Das mag für Israels Umgang mit den Palästinensern richtig sein, Israel steht aber nicht für die allermeisten Länder der Welt (und wäre hier auch ot ... )


Re: United States of America - Nightwatch - 19.06.2015

Das gibt es sonst auch nicht nur in Israel sondern wie gesagt in den allermeisten Ländern der Welt.


Re: United States of America - Tiger - 19.06.2015

In den USA haben wir einen latenten Rassismus, der imho tiefer verwurzelt ist als in Deutschland und sich auch gegen europäischstämmige Gruppen richten kann und bereits gerichtet hat, einschließlich Deutsch-Amerikaner.
So waren auch in den Südstaaten eine ganze Zeit lang deutsche und polnische Einwanderer unbeliebt, einfach weil sie die Sklaverei ablehnten.

@Erich
Nicht Waffen töten Menschen, andere Menschen tun das.
Das Problem ist eigentlich nicht die Verbreitung von Schusswaffen in den USA, sondern die Bereitschaft der Gesellschaft Gewalt nach innen einzusetzen. Das ist hier auch geschehen, von einem Mitglied der Gesellschaft das seine Stellung durch einen vermeintlich außenstehenden Teil der Gesellschaft bedroht sah.
In Kanada sind Schusswaffen ebenso weit verbreitet, und trotzdem passiert da weniger.

Zitat:Das mag für Israels Umgang mit den Palästinensern richtig sein
Was hat Israel mit dem Massaker von Charleston zu tun?
Ich fürchte, ich kann dir da nicht folgen, das sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe.

@Nightwatch
Zitat:In den allermeisten Ländern der Welt gibt es das.
Meinst du damit Anschläge auf Kirchen und ähnliche religiöse Gebäude und Morde an Mitgliedern andersgläubiger Gruppierungen?


Re: United States of America - Nightwatch - 19.06.2015

Tiger schrieb:Meinst du damit Anschläge auf Kirchen und ähnliche religiöse Gebäude und Morde an Mitgliedern andersgläubiger Gruppierungen?
Ich mein damit sowohl Mord aus religiösen als auch rassistischen Motiven.


Re: United States of America - Erich - 27.06.2015

Auch in den USA können Richter unabhängig sein
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/supremecourt-homoehe-105.html">http://www.tagesschau.de/ausland/suprem ... e-105.html</a><!-- m -->
Zitat:"Ehe für alle" in den USA landesweit legalisiert
"Unsere Liebe ist gleichberechtigt"

Stand: 26.06.2015 19:23 Uhr Der Oberste Gerichtshof in den USA hat entschieden: Die "Ehe für alle" ist landesweit legal. Jim Obergefell, der dafür gekämpft hatte, freut sich, dass seine Liebe nun gleichberechtigt ist - und bekam für sein Engagement einen Anruf vom Präsidenten persönlich.

...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/oberster-bundesrichter-john-roberts-keine-lust-auf-theater-am-supreme-court-1.2538876">http://www.sueddeutsche.de/politik/ober ... -1.2538876</a><!-- m -->
Zitat:27. Juni 2015, 19:19 Uhr Oberster Bundesrichter John Roberts

Keine Lust auf Theater am Supreme Court

John Roberts war als Oberster Bundesrichter der USA die Hoffnung der konservativen Ideologen in den USA. Doch offensichtlich hat er wenig Interesse, von ihnen instrumentalisiert zu werden.

Vielleicht mag es John Roberts einfach nicht, wenn sein Gericht als Kulisse für politisches Theater missbraucht wird. Denn nichts anderes war die Klage gegen die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama, die der Oberste Gerichtshof in Washington am Donnerstag abschmetterte: Ein paar konservative Anwälte hatten das Reformgesetz geflöht und in einer Passage, die sich mit staatlichen Subventionen für arme Krankenversicherte befasst, eine unklare Formulierung gefunden. Daraufhin hatten die Advokaten, die Obamas Reform für sozialistisches Teufelszeug halten, sich Kläger gesucht und waren vor das US-Verfassungsgericht gezogen. Was auf legislativem Wege unmöglich war - die verhasste, als "Obamacare" verhöhnte Reform zu kippen -, das sollten die neun Richter erledigen.

Doch John Glover Roberts jr. wollte da nicht mitmachen. Der Vorsitzende des Gerichts, der Chief Justice, urteilte gemeinsam mit fünf Kollegen, dass die Subventionen verfassungsgemäß seien. Die Kläger ließ er wissen, dass er ihre Argumente für Ideologie hielt. So half er, einen der Stützpfeiler der Gesundheitsreform zu retten - und damit das politische Erbe Obamas, das zum Gutteil darin besteht, in Amerika eine allgemeine, bezahlbare Krankenversicherung eingeführt zu haben.

...
In den meisten Fällen hat Roberts, der im Januar 60 Jahre alt wurde und sein Amt bis zu seinem Lebensende ausüben darf, die von den Rechten in ihn gesetzten Hoffnungen durchaus erfüllt. Immer wieder votierte er mit den anderen konservativen Richtern und düpierte den linken Flügel des Gerichts. Unter Roberts' Ägide wurden die Regeln für Wahlspenden ebenso gelockert wie die Waffengesetze; er stimmte dafür, jenes historische Gesetz zu entkernen, das einst den Schwarzen im Süden das volle Wahlrecht garantierte, und am Freitag gehörte Roberts zu den vier Richtern, die sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe stemmten - auch wenn die Mehrheit dafür stimmte. Wenn also Roberts eines nicht ist, dann ein Konservativer, der auf der Richterbank plötzlich sein liberales Gewissen entdeckt hat.
...



Re: United States of America - phantom - 29.06.2015

Tiger schrieb:In den USA haben wir einen latenten Rassismus, der imho tiefer verwurzelt ist als in Deutschland und sich auch gegen europäischstämmige Gruppen richten kann und bereits gerichtet hat, einschließlich Deutsch-Amerikaner.
Wie kann man sich nur so einen Blödsinn einbilden. Wie meinst du wäre es hier, wenn 10% Schwarze auf der Strasse wären. In Deutschland geht das Volk schon auf die Barrikaden, wenn ein paar Promille Dunkelhäutige Asyl beantragen. Du machst dir keine Vorstellung wie intolerant wir selbst sind. Wir haben ja schon Mühe Menschen die unmittelbar aus der Nachbarschaft stammen, aufzunehmen. Pure Verblendung ... die Amerikaner sind sicher nicht die besseren Menschen, aber sie hatten viel länger Zeit sich mit anderen Rassen auseinanderzusetzen, die verschiedenen Ethnien sind auch viel stärker vertreten als hier. Die Gesellschaft ist nicht zuletzt dank den vielen Grossstädten deutlich heterogener als in Europa. Auf dem Land bleiben die hingegen genauso unter sich wie das bei uns Im Emmental der Fall ist.


Zitat:Nicht Waffen töten Menschen, andere Menschen tun das.
Oh je, Gebetsmühle SVP-Schweiz, wieso die immer ihren Schiessprügel aus der Armee im Haus horten müssen. Die USA sind nun wirklich das Beste Beispiel dass es mit einem liberalen Waffengesetz deutlich mehr Übergriffe gibt. Alleine die Wahrscheinlichkeit, dass man aus Versehen Leute über den Haufen schiesst, weil man Einbrecher vermutet, ist deutlich erhöht. Vom Rest, dass man Leute einfacher aus Distanz tötet (vs. Messer), ist nun wirklich keinerlei vernünftige Argumente zu widerlegen.

Zitat:Das Problem ist eigentlich nicht die Verbreitung von Schusswaffen in den USA, sondern die Bereitschaft der Gesellschaft Gewalt nach innen einzusetzen.
Auch hier ... wenn du in der Kausalkette das erste Ereignis zulässt, ja sogar noch förderst, ist die Wahrscheinlichkeit viel grösser, dass das 2.te Ereignis auch eintritt.

Zitat:In Kanada sind Schusswaffen ebenso weit verbreitet, und trotzdem passiert da weniger.
Die Bevölkerungsdichte ist viel geringer.

Zitat:Meinst du damit Anschläge auf Kirchen und ähnliche religiöse Gebäude und Morde an Mitgliedern andersgläubiger Gruppierungen?
Das ist doch nicht entscheidend, es gibt auch viel mehr Tote bezüglich Drogendelikten. Alle Delikte mit Schusswaffen nehmen zu, wenn man ein liberales Waffengesetz hat und jeder mit einer Schusswaffe rumlaufen kann. Bei uns in der Schweiz gibt es viel Familiendramen mit der Militärwaffe die man nach Hause nehmen musste. Es ist simpel die Verfügbarkeit die schlussendlich auch eine Gesellschaft in die Aufrüstung treibt.


Re: United States of America - Schneemann - 29.06.2015

@phantom
Zitat:Wie kann man sich nur so einen Blödsinn einbilden. Wie meinst du wäre es hier, wenn 10% Schwarze auf der Strasse wären. In Deutschland geht das Volk schon auf die Barrikaden, wenn ein paar Promille Dunkelhäutige Asyl beantragen. Du machst dir keine Vorstellung wie intolerant wir selbst sind. Wir haben ja schon Mühe Menschen die unmittelbar aus der Nachbarschaft stammen, aufzunehmen. Pure Verblendung ... die Amerikaner sind sicher nicht die besseren Menschen, aber sie hatten viel länger Zeit sich mit anderen Rassen auseinanderzusetzen, die verschiedenen Ethnien sind auch viel stärker vertreten als hier. Die Gesellschaft ist nicht zuletzt dank den vielen Grossstädten deutlich heterogener als in Europa. Auf dem Land bleiben die hingegen genauso unter sich wie das bei uns Im Emmental der Fall ist.
Deine Antwort richtete sich zwar an Tiger und seine Mutmaßung, dass der Rassismus in den USA tiefer verwurzelt sei als in Deutschland, aber ich möchte dir an dieser Stelle antworten.

Ich möchte nicht sagen, dass der Rassismus in den USA tiefer verwurzelt ist als in Deutschland, eher sollte man sagen, dass er schon länger aufgrund der Heterogenität der dortigen Gesellschaft ein Problem war und somit unmittelbarer ist. Das hat seine Ursache in der Innen- und Außenpolitik: In einer Zeit, in der der Rassismus sich in den USA intern austobte (Sklavenfrage, teils auch die Indianerkriege), d. h. im 19. Jahrhundert, trugen Deutschland und andere europäische Nationen ihren Rassismus, ja ihr "weißes Sendungsbewusstsein", eher extern im Rahmen des Kolonialismus bzw. Imperialismus aus - und dies egal ob nun Deutsche, Briten, Franzosen, Holländer oder Belgier.

Der unmittelbare Kontakt mit einer anderen Rasse im eigenen Land fand also in den USA viel früher statt als in Europa, was dazu führte, dass das amerikanische Rassismusproblem im Inneren älter ist als das europäische oder auch deutsche (da stimme ich Tiger insofern durchaus zu). D. h. aber wiederum nicht, dass ein Problem einer Bevölkerung eines Landes mit anderen Ethnien tiefer verwurzelt wäre (und da widerspreche ich Tiger nun wieder), da das eine Land eben außenpolitisch, dass andere aber eben eher innenpolitisch damit beschäftigt war.
Zitat:Die USA sind nun wirklich das Beste Beispiel dass es mit einem liberalen Waffengesetz deutlich mehr Übergriffe gibt. Alleine die Wahrscheinlichkeit, dass man aus Versehen Leute über den Haufen schiesst, weil man Einbrecher vermutet, ist deutlich erhöht. Vom Rest, dass man Leute einfacher aus Distanz tötet (vs. Messer), ist nun wirklich keinerlei vernünftige Argumente zu widerlegen.
Das ist sicherlich richtig, viele sagen ja auch, dass man mit einer Waffe im Haus eher versehentlich einen Verwandten oder ein Familienmitglied erschießt als einen Verbrecher. Deshalb habe ich übrigens auch keine Waffen im Haus, sondern zwei Hunde - die sind sogar besser als jede Alarmanlage... :wink:
Zitat:Die Bevölkerungsdichte [in Kanada, Anm. von mir] ist viel geringer.
Das hat aber auch nicht zwingend etwas mit dem Schußwaffenproblem zu tun. Auch Deutschland ist, gemessen an der Zahl der Waffen, quasi eine schwer bewaffnete Republik (grob und nach Schätzungen etwa 25 Mio. Waffen [davon nur etwa 7-8 Mio. registrierte] bei 82 Mio. Einwohnern) und besitzt zudem eine sehr hohe Einwohnerdichte (rund 220 Einw./qkm; die USA im Vgl. kommen auf etwa 35 Einw./qkm, d. h. also die Einwohnerdichte Deutschlands ist siebenmal höher als die der USA). Umgerechnet kommen auf je 100 Deutsche also ca. 30 Waffen, auf je 100 Amerikaner [bei 270 Mio. Waffen] ca. 80, d. h. also, dass die Waffenkonzentration in Deutschland höher ist als in den USA pro Einwohner und Quadratkilometer.

Dennoch kommen aber in Deutschland "nur" etwa 700 Menschen jedes Jahr durch Schusswaffen zu Tode (auch Selbstmorde sind hierbei aufgenommen, reine - nachgewiesene - Waffengewalttaten gegen Dritte mit Todesfolge liegen bei etwa 30 bis 50). In den USA hingegen sterben jedes Jahr bis zu 30.000 Menschen an Schusswaffeneinwirkungen, davon rund 12.000 bei Gewalttaten durch Dritte. Das ist insofern ein Problem, das quasi nichts mit der Bevölkerungsdichte eines Landes zu tun hat.

Schneemann.


Re: United States of America - Tiger - 29.06.2015

@phantom
Zitat:Wie kann man sich nur so einen Blödsinn einbilden.
Wenn man weiß, wie man in den USA mit den Native Americans umgegangen ist und z.T. noch heute umgeht.
Wenn man weiß, das für die Afroamerikaner nach dem Ende der Sklaverei Jim Crow und der ganze Unfug mit der Segregation folgte, der über 100 Jahre in Kraft blieb. Zum Vergleich: In Deutschland gab es so etwas nur im Dritten Reich, das 12 Jahre dauerte. Um 1900 hatte ein Afroamerikaner in Deutschland wahrscheinlich mehr Rechte als in den USA.
Wenn man weiß, das man als Afroamerikaner in den USA bis heute oft genug nur bei einer Black Company - einem von anderen Afroamerikanern gegründeten Unternehmen - oder als Alibi-Schwarzer Arbeit erhält.
Wenn man weiß, das Afroamerikaner überdurchschnittlich oft in US-Gefängnissen einsitzen. Wie erklärst du dir das?
Wenn man weiß, das auch Asiaten sich in der Berufswelt in den USA darüber beklagen, das sie gegen eine "glass ceiling" - also Glasdecke - stoßen. Früher hatte man sogar versucht, die Einwanderung von Asiaten in die USA weitgehenst zu unterbinden, siehe Chinese Exclusion Act.
Wenn man weiß, das sich die Xenophobie in der US-Gesellschaft auch gegen andere Gruppen richtete, mal z.B. gegen Deutsch-Amerikaner oder in jüngerer Zeit gegen Einwanderer aus Russland.
Wenn man weiß...
Schau dir mal das an:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_der_Rassengesetze_der_Vereinigten_Staaten">https://de.wikipedia.org/wiki/Chronolog ... en_Staaten</a><!-- m -->

Zitat:Wie meinst du wäre es hier, wenn 10% Schwarze auf der Strasse wären.
Ich habe es noch nie erlebt, das sich jemand wegen Afrikanern aufgeregt hat, oder darüber das eine Afrikanerin traditionelle afrikanische Kleidung trug - hab' das auch schon mal gesehen. Übrigens habe ich afrodeutsche Freunde, und meine Ex war aus Kamerun.
Die 10% Schwarzen auf der Strasse sind also eigentlich kein Problem. :wink:

Zitat:In Deutschland geht das Volk schon auf die Barrikaden, wenn ein paar Promille Dunkelhäutige Asyl beantragen.
Das ist in Gegenden, wo man kaum Erfahrung hat mit Ausländern, vor allem aufgrund der DDR-Vergangenheit. Das östliche Sachsen galt ja als "Tal der Ahnungslosen", und jene Gebiete wo man so xenophob ist sind jene wo westdeutsche Sender nicht hinreichten.
In einigen Orten um Berlin gibt es auch Probleme.
Übrigens kann man daraus, das man wegen einem Asylheim Terz macht nicht darauf schließen das das Volk auf die Barrikaden geht. Eine kleine Anzahl von Personen - jene mit Angst um Sicherheit, dazu noch ein paar Rechtsextreme die extra anreisen - reichen aus.

Zitat: ... die Amerikaner sind sicher nicht die besseren Menschen, aber sie hatten viel länger Zeit sich mit anderen Rassen auseinanderzusetzen,
Genau, sie hatten eigentlich mehr Zeit, aber was dabei 'rausgekommen ist kann man nur als traurig bezeichnen.
In meiner Familie ist übrigens nach dem 2.Weltkrieg mal jemand in die USA emigriert aber von dort wieder zurückgekehrt, auch weil er an der Rassendiskriminierung da Anstoß nahm.

Zitat:die verschiedenen Ethnien sind auch viel stärker vertreten als hier. Die Gesellschaft ist nicht zuletzt dank den vielen Grossstädten deutlich heterogener als in Europa.
Das war in Südafrika auch der Fall, und trotzdem gab es da die Apartheid.
Auch in den USA spricht man selbstkritisch vom "tossed salad" - man ist zusammen aber kaum verschmolzen.

Zitat:Oh je, Gebetsmühle SVP-Schweiz,
Hey, bei jedem findet man sicher etwas wo man die gleiche Meinung wie Rechtsextreme vertritt, auch bei dir.
Aber interessant, wusste gar nicht das die SVP diesen Standpunkt vertritt.

Zitat:Die USA sind nun wirklich das Beste Beispiel dass es mit einem liberalen Waffengesetz deutlich mehr Übergriffe gibt. Alleine die Wahrscheinlichkeit, dass man aus Versehen Leute über den Haufen schiesst, weil man Einbrecher vermutet, ist deutlich erhöht.
Das Problem ist hier nicht das liberale Waffengesetz, sondern das gestörte Sicherheitsbedürfnis das dahintersteckt. So lässt man in den USA auf z.B. Kinder kaum unbeaufsichtigt aus dem Haus, sie würden sonst sicher entführt werden! Ditto trägt man auch gerne eine Schusswaffe mit sich 'rum, denn hinter jeder Ecke lauert bestimmt ein potentieller Räuber, und die Polizei kann nicht überall sein...
Im Grunde die gleiche Haltung die einige zum Bedrohungspotential von Russland haben, nur eben einfach im kleineren Maßstab.

Zitat:Vom Rest, dass man Leute einfacher aus Distanz tötet (vs. Messer), ist nun wirklich keinerlei vernünftige Argumente zu widerlegen.
Pistolen und Messer sind einfach bereits fertig zur Hand. Wenn man keinen Zugriff darauf hat tut es eben eine Axt oder ein Baseballschläger.

Zitat:Die Bevölkerungsdichte ist viel geringer.
Auch in Kanada gibt es Großstädte...


Re: United States of America - phantom - 29.06.2015

Schneemann schrieb:Deine Antwort richtete sich zwar an Tiger und seine Mutmaßung, dass der Rassismus in den USA tiefer verwurzelt sei als in Deutschland, aber ich möchte dir an dieser Stelle antworten.
Eigentlich ist meine Aussage die Umgekehrte. Ländernamen vertauscht, oder mich wirklich so verstanden?

Zitat:Ich möchte nicht sagen, dass der Rassismus in den USA tiefer verwurzelt ist als in Deutschland, eher sollte man sagen, dass er schon länger aufgrund der Heterogenität der dortigen Gesellschaft ein Problem war und somit unmittelbarer ist.
Seh ich auch so, hab ich doch auch so beschrieben.

Zitat:Der unmittelbare Kontakt mit einer anderen Rasse im eigenen Land fand also in den USA viel früher statt als in Europa, was dazu führte, dass das amerikanische Rassismusproblem im Inneren älter ist als das europäische oder auch deutsche (da stimme ich Tiger insofern durchaus zu).
Europa wird ja nicht mal damit konfrontiert, die einzigen die bezüglich relevanter Bevölkerungsanteil mitreden können, sind die Franzosen.

Zitat:Umgerechnet kommen auf je 100 Deutsche also ca. 30 Waffen, auf je 100 Amerikaner [bei 270 Mio. Waffen] ca. 80, d. h. also, dass die Waffenkonzentration in Deutschland höher ist als in den USA pro Einwohner und Quadratkilometer.
Der grosse Unterschied ist auch, dass man bei uns als Verrückter betitelt wird, wenn man im Alltag eine Waffe bei sich hat. Denke das ist vermutlich der Unterschied der am meisten trägt. In den USA wirst du deshalb nicht als Spinner bezeichnet. Das nicht geächtet sein, führt dazu, dass es einfach in gewissen Gebieten eine gelebte Normalität ist und davon sind wir natürlich meilenweit entfernt.


Re: United States of America - phantom - 29.06.2015

Tiger schrieb:Wenn man weiß, wie man in den USA mit den Native Americans umgegangen ist und z.T. noch heute umgeht.
Wie denn? Sie tun sich ja nicht unbedingt hervor, sich in die moderne Gesellschaft einzugliedern. Sorry, aber es liegt auch an ihnen, oder soll das ganze Land heute noch gefühlten 1000 Natives gehören? Es gibt auf der ganzen Welt keine Natives die ihr 100qm pro Einwohner halten konnten, das ist vielleicht auch ein etwas naiver Anspruch.

Zitat:Zum Vergleich: In Deutschland gab es so etwas nur im Dritten Reich, das 12 Jahre dauerte. Um 1900 hatte ein Afroamerikaner in Deutschland wahrscheinlich mehr Rechte als in den USA.
Deutschland hat sich doch nicht selbständig von dieser menschenverachtenden Ideologie getrennt. Das wäre vielleicht heute noch so. Und wie schon erwähnt, Deutschland war doch noch nie mit anderen Rassen konfrontiert, ... bis heute nicht. Du kannst das erst prüfen, wenn jeder Zehnte jetzt Schwarz wäre. Die Juden waren ja keine eigene Rasse und trotzdem hats gereicht um Millionen zu vergasen. Diesbezüglich verbietet sich jeder Vergleich.

Zitat:Wenn man weiß, das man als Afroamerikaner in den USA bis heute oft genug nur bei einer Black Company - einem von anderen Afroamerikanern gegründeten Unternehmen - oder als Alibi-Schwarzer Arbeit erhält.
Immerhin ist ein Afroamerikaner Präsident, so extrem wie du das beschreibst, kann es nicht sein.

Zitat:Wenn man weiß, das Afroamerikaner überdurchschnittlich oft in US-Gefängnissen einsitzen. Wie erklärst du dir das?
Eine Mischung aus allem, Vorurteilen, sich selbst in die Nachteile fügen, aber auch tatsächlich geringere Chancen haben.

Zitat:Wenn man weiß, das auch Asiaten sich in der Berufswelt in den USA darüber beklagen, das sie gegen eine "glass ceiling" - also Glasdecke - stoßen. Früher hatte man sogar versucht, die Einwanderung von Asiaten in die USA weitgehenst zu unterbinden, siehe Chinese Exclusion Act.
Die USA sind das klassische Einwandererland, da ist Deutschland ein Inzuchtverein.

Zitat:Die 10% Schwarzen auf der Strasse sind also eigentlich kein Problem. :wink:
Sorry, das ist ein Witz. Die Probleme treten dann auf, wenn du dich temporär in der Minderheit fühlst. Davon kann doch in Deutschland keine Rede sein, ... deine gelebte persönliche Erfahrung ist sowieso nicht relevant, es zählt immer der Schnitt.

Zitat:Übrigens kann man daraus, das man wegen einem Asylheim Terz macht nicht darauf schließen das das Volk auf die Barrikaden geht.
Sondern? Es ist genau das Szenario, wo man in einer Gemeinde den Anteil dunkelhäutiger Personen mal eben vervielfacht. Dann kannst sehen wie die Leute wirklich sind. Auch bei uns sind die Reaktionen zum Teil einfach nur beschämend. Wir wären keinen Dreck besser, wenn bei uns der Anteil höher wäre ... im Gegenteil.

Zitat:Genau, sie hatten eigentlich mehr Zeit, aber was dabei 'rausgekommen ist kann man nur als traurig bezeichnen.
Die USA sind die führende Nation, das US-Bashing kannst du dir sparen. Dass es Rassenprobleme gibt, ist nicht zu bestreiten, aber es gibt auch jede Menge Positives.

Zitat:In meiner Familie ist übrigens nach dem 2.Weltkrieg mal jemand in die USA emigriert aber von dort wieder zurückgekehrt, auch weil er an der Rassendiskriminierung da Anstoß nahm.
In meiner Familie wollte einer jeden Deutschen erschiessen, weil er so tolle Erfahrungen gemacht hat ... kann man was draus ableiten, denke nicht.

Zitat:Das war in Südafrika auch der Fall, und trotzdem gab es da die Apartheid.
Auch in den USA spricht man selbstkritisch vom "tossed salad" - man ist zusammen aber kaum verschmolzen.
Muss nicht sein, wenn man sich sonst versteht.

Zitat:Das Problem ist hier nicht das liberale Waffengesetz, sondern das gestörte Sicherheitsbedürfnis das dahintersteckt
.
Nö, historisch simpel zu begründender Umstand. Die Siedler mussten sich selber verteidigen ... das ist kein Geschwafel, das war so. Und den ganzen historischen Kram trägt man einfach mit, niemand weiss das besser als ein Schweizer. :mrgreen:


Re: United States of America - Schneemann - 29.06.2015

@Tiger
Zitat:Zum Vergleich: In Deutschland gab es so etwas nur im Dritten Reich, das 12 Jahre dauerte. Um 1900 hatte ein Afroamerikaner in Deutschland wahrscheinlich mehr Rechte als in den USA.
Das halte ich für äußerst spekulativ. Während er in den USA quasi, trotz der Sklavenbefreiung unter Lincoln, ein Bürger zweiter Klasse war und sowohl vom Bildungsniveau (von den Bildungsinstitutionen wurde er bewusst ferngehalten) als auch von den Aufstiegschancen her weiterhin diskriminiert wurde, kann man nicht darauf schließen, dass dies in Europa anders gewesen wäre.

Übrigens nicht nur in Deutschland, das zu jener Zeit seine Kolonialaufstände in Afrika rigoros niederschlug, auch in anderen europäischen Staaten hätte der "Negro" zwar leben können, aber jenseits von Kellnerdiensten oder dem netten "boy" im Hotel wäre für ihn nichts möglich gewesen. Allenfalls akzeptierte man die Schwarzen noch als Träger bei Expeditionen, wobei die Todesraten teils verheerend waren, oder als Kolonialpolizei (unter dem Befehl allerdings von weißen Offizieren), egal ob nun deutsche Askaris, belgische force publique oder französische Senegalesen. Eine richtige, nichtrassistische gesellschaftliche Akzeptanz oder Aufnahme ist und war dies aber nicht.
Zitat:Wenn man weiß, das sich die Xenophobie in der US-Gesellschaft auch gegen andere Gruppen richtete, mal z.B. gegen Deutsch-Amerikaner oder in jüngerer Zeit gegen Einwanderer aus Russland.
Einverstanden. Nur: Wenn es, vor allem zu Kriegszeiten auch (etwa was Deutsche oder Japaner angeht z. B. im Zweiten Weltkrieg), Restriktionen gegen diese oder jene Volksgruppe oder Ethnie in den USA gegeben hat oder teils noch gibt, würde dies den Rückschluß zulassen, dass es schlimmer war und ist als anderswo? Ich denke nicht (und ich will nicht von anfangen, was in Kriegszeiten in Europa auf anderen Ethnien abgeladen wurde).

Man schaue sich doch nur an, was in anderen Staaten teils für Stimmungsmache gegen Minderheiten betrieben wird, wenn denn die Stunde der Unsicherheit, Terror, Pleite und der vorgeschobenen Angst "vor der Überfremdung" schlägt: Alleine die ganzen rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen, die derzeit überall in Europa Konjuntur haben, und die ihren Zorn auf Minderheiten, anderen Religionsgruppen und Flüchtlingen abladen, sind doch gerade der Beweis, dass in solchen Zeiten jedes Land (bzw. ein Teil der Bevölkerung) seine rassistischen Vorurteile wieder aus der Mottenkiste zu holen bereit ist.

Ein texanischer Rassist, der am liebsten jeden Mexikaner wieder über die Grenze jagen will, ist doch genauso eine zivilisatorisch-demokratische Ausfallerscheinung wie ein Russe, der am liebsten jeden Kaukasier umbringen will, oder ein Deutscher oder ein Franzose, der "die ganzen Muslime nicht im Land haben möchte", oder der sechs Meter hohe NATO-Stacheldraht-Wall an der Grenze der spanischen Exklave Melilla. Nur macht dies die USA eben weder mehr noch weniger rassistisch als Europa.
Zitat:Ich habe es noch nie erlebt, das sich jemand wegen Afrikanern aufgeregt hat, oder darüber das eine Afrikanerin traditionelle afrikanische Kleidung trug - hab' das auch schon mal gesehen.
Ist mir so auch noch nicht untergekommen, aber ich lebe im schönen Südwesten. Was in den östlichen Bundesländern vorgeht indessen, will ich nicht als Schwarzer erleben müssen. Und zumindest - um wieder die Kurve zu kriegen - muss man auch fairerweise sagen, dass der Rassismus in den USA von Bundesstaat zu Bundesstaat ebenso unterschiedlich ausgeprägt ist; im "alten" Süden zwischen New Orleans und Charleston ist die Lage wiederum sicher beschwerlicher für einen Migranten und rassistisch aufgeladener als in den Städten Kaliforniens oder entlang der Ostküste. Und ähnlich dürfte bei uns es auch sein.

@phantom
Zitat:Europa wird ja nicht mal damit konfrontiert, die einzigen die bezüglich relevanter Bevölkerungsanteil mitreden können, sind die Franzosen.
Nicht ganz, auch z. B. Großbritannien mit bis zu 10% Indern, Pakistanis oder teils Afrikanern könnte sich hier einreihen; gleiches gilt auch für Italien (offiziell 7,5%, Dunkelziffer über 10%) oder das kleine Belgien (25% Migrationshintergrund).
Zitat:Immerhin ist ein Afroamerikaner Präsident, so extrem wie du das beschreibst, kann es nicht sein.
Die Wahl Obamas hat sehr viele Hintergründe, aber seine Wahl ist nicht zwingend der Beweis, dass "es ja mit dem Rassismus nicht so extrem sei". Er gewann vor allem in den traditionell liberalen Staaten einen Teil der weißen Schichten (besonders auch junge Frauen, denen die Bigotterie der Republikaner zuwider war), z. B. an der Ostküste und in Kalifornien, die eben sehr viele der (teils entscheidenden) Wahlmännerstimmen stellten. Zudem hatten in diesen Gebieten viele die katastrophalen Bush jr.-Jahre geflissentlich satt und hätten vermutlich auch einen Hispanic gewählt, Hauptsache keinen Republikaner. Ferner hat der Anteil der nichtweißen Wähler zugenommen (also Schwarze und Hispancis sowie auch Asiaten), die eher für Obama votierten.

Aber: In fast allen Südstaaten, von Texas über Louisiana bis South Carolina - d. h. in teils wahlmännerschwächeren Staaten -, siegte z. B. sein Herausforderer Romney 2012 oft haushoch. D. h. in den klassischen Gebieten des Südens hatte der Schwarze Obama schlechte Karten, egal wie unzulänglich sein republikanischer Herausforderer war. Insofern: In manchen Staaten sitzt der offene oder verkappte Rassismus noch sehr tief, die Wahl Obamas ist also nicht zwingend ein Beweis, dass es "nicht so extrem" ist.

Schneemann.


Re: United States of America - Erich - 27.07.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-07/guantanamo-obama-schliessung-kongress-plan">http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... gress-plan</a><!-- m -->
Zitat:Guantanamo schließen, letzter Versuch

Dem US-Präsidenten bleiben noch 18 Monate, sein großes Versprechen einzulösen: Zum Ende seiner Amtszeit soll das Gefangenenlager auf Kuba geschlossen sein.
von Carsten Luther

27. Juli 2015 18:45 Uhr ...