Iran - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Iran (/showthread.php?tid=340) Seiten:
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- Azrail - 11.12.2005 @Thomas Wach Natürlich gibt es kritische Worte auch im islamischen Raum sogar selbst im Iran durch Hardliner gegenüber sich selbst und dem Präsidenten Ahmedinnedschad. Vielleicht will man es im Westen nicht sehen,abergleichgültig welche Seite woher die kritischen Stimmen kommen,ob nun im Westen wie auch Osten spielt keine Rolle,es sind "redende Wesen ohne Belang" also sie reden vielleicht hinein aber bringen nix. Ansonsten ist ein Mensch immer subjektiv man versucht nur obejektiv wie möglich zu sein. Meiner Anischt nach sollte man sich nicht die Frage stellen "Wie Iran keine Atombomben erhält?" sondern "Wie kann man den gesamten Nahens Osten Atomfrei halten?"Weder Iran noch Israel sollten Atomwaffen besitzen! Wieso kann man in diesem Bereich keine Bemühungen sehen? MfG Azze - ThomasWach - 11.12.2005 Mhm, solange halt die Araber und Iraner sagen, dass sie die Israelis am liebsten ins Meer zurücktreiben wollen, wird man wohl in Tel Aviv auf sowas nicht hören. Und da Israel Atomwaffen hat, wird man gerade im iran auch nicht auf sowas hören... Solange die alten Konfliktbilder und Mauern im Kopf und in der Wahrnehmung des Konfliktes auf beiden Seiten da sind, wird wohl in diese Richtung nichts kommen. Da wäre halt kritisches Hinterfragen angesagt und ich bezweifel ganz leicht, ob wirklich im Iran so viel die eigene Position reflektiert wird. Es geht ja nicht mal um die Wortwahl des Präsidenten, sondern um die ganze Position zu der Sache. Andererseits, in Israel selbst ist es doch kaum besser.... Ich sehe da wenig Hoffnung auf baldige Konfliktlösung! - Azrail - 11.12.2005 @Thomas vielleicht hast du Recht. Deshalb stellt sich für mich die Frage,vielleicht muss es die "Anspannung" geben damit es eine friedliche Konfliktlösung gibt? Ansonsten sollte man einen ehrlichen Dialog führen solange es geht um damit vielleicht doch etwas bewegen zu können denn solange man redet kann es auch eine Lösung geben. - Quintus Fabius - 11.12.2005 Zitat:Was wäre in der derzeitigen Situation die Alternative ?Die Ghaddafi Lösung, also Annäherung egal wie gelogen das sein mag ! ala : Der verlorene Sohn kehrt zurück und binnen weniger Monate ist der Iran nicht mehr ein böser Schurke und Terrorist sondern der liebe Freund ! und wird mit Handelsvorteilen und Geld überschüttet. Dazu ist nur und allein der Verzicht auf das A Programm notwendig. Der Iran könnte dann ganz ruhig konventionell weiter rüsten und auch sonst tun was er will. Zitat:Wieso hacken eigentlich alle immer auf Iran rum ?Ich möchte keinesfalls auf dem Iran rumhacken, im Gegenteil. Es geht mir gerade um das Wohl des Iran ! Zitat:Wieso verlangt kein Staat die demontage der israelischen Anlagen und Bomben ?Wird ja von etlichen verlangt. Ist aber politische nicht durchsetzbar, so wie China den Völkermord im Sudan deckt, decken die USA Israel. Damit ist es Makulatur, eine Veränderung Israels zu fordern. Das hat nichts mit Moral und Ethik zu tun, auch die Frage wer Schuld ist nützt doch nichts, wenn es so gefährlich geworden ist. Zitat:Meiner Anischt nach sollte man sich nicht die Frage stellen "Wie Iran keine Atombomben erhält?" sondern "Wie kann man den gesamten Nahens Osten Atomfrei halten?"Weder Iran noch Israel sollten Atomwaffen besitzen!Absolut richtig und das wäre die beste Sache, eine Atomwaffenfreie Welt. Jedoch ist das genau so erfolgversprechend wie den sofortigen Weltfrieden zu fordern, oder eine Ende von Hungersnöten (die auch völlig unnötig sind) Die Frage ist nicht : was wäre richtig, die Frage ist, was ist möglich !! Möglich wäre, daß der Iran in der A Frage nachgibt. Aber so wie es aussieht, wird er es nicht, und deshalb Kann (nicht muß aber die Chance ist sehr groß!!) es übelst enden. - Shahab3 - 11.12.2005 Zitat:Die Ghaddafi Lösung, also Annäherung egal wie gelogen das sein mag ! ala : Der verlorene Sohn kehrt zurück und binnen weniger Monate ist der Iran nicht mehr ein böser Schurke und Terrorist sondern der liebe Freund ! und wird mit Handelsvorteilen und Geld überschüttet.Das halte ich für eine Fehleinschätzung. Der Iran stand schon seit der Revolution auf der Liste. Auch lange bevor das Atomprogramm publik und aktuell wurde, hat man darüber spekuliert, wie und wann man das Regime im Iran aus dem Weg schaffen kann. Da gehts also um deutlich mehr. ...Öl, Macht und Israel.. Der Atomkonflikt ansich ist ja nur Mittel zum Zweck. Und zwar für beide Seiten. Übrigens verweise ich dabei gerne nochmal auf das Planspiel ehemaliger hochrangiger Militärs und Geheimdiensmitarbeiter aus den USA. (Hier im Forum irgendwo im Medienbereich) Eine Annäherung ist von beiden Seiten ausgeschlossen. Auch wenn sowohl die USA, als auch der Iran immens davon profitieren würden. Die seit Khomeini schon traditionelle Klufft ist sowohl in Washington, als auch in Teheran unüberwindbar. Übrigens kann man auch Ghaddafi nicht mit der iranischen Regierung vergleichen. Ein Politikwechsel ist in einer Diktatur, wie in Libyen von Heute auf Morgen machbar, weil die Entscheidungen an einer Person hängen. Aber die politische Konstellation und die Machtverhältnisse sind doch im Iran gänzlich andere. Die gesamte politische Bühne wesentlich breiter und einflussreicher. Und letztendlich geht auch der Konsens ganz speziell über die Haltung im Atompgramm quer durch alle politischen Lager. An der Haltung gegenüber Israel wird sich höchstens etwas ändern, wenn dort eine gerechte Lösung gefunden wird. Das schliesst ganz fundamental die Gründung eines autarken palästinensischen Staates, den Abzug aus den besetzten Shebaa-Farmen, Lösung der Al-Quds Frage und letztendlich auch eine atomare Absrüstung von Seiten Israels mit ein. Da Israel aber mit Nichten(!) daran denkt auch nur einen dieser Punkte zu erfüllen. Wird sich der Standpunkt der Iraner eben auch nicht großartig ändern, sondern gleichermassen verhärten. Das einzige was ein gewisses Gleichgewicht des Schreckens verschaffen würde, wären tatsächlich Atomwaffen in den Händen der Iranern. Andernfalls knallts nämlich irgenwann tatsächlich. - Quintus Fabius - 12.12.2005 Zitat:Eine Annäherung ist von beiden Seiten ausgeschlossen. Auch wenn sowohl die USA, als auch der Iran immens davon profitieren würden.Von iranischer Seite mag das sein, aber unterschätze nicht die Wetterfahnen Fähigkeit der USA und des Westens. Die USA würden einlenken, heute ist der Iran ein derartiges Problem, und man hat noch so viele andere Probleme zugleich, daß man sich mit dem Iran voll arangieren würde, wenn dieser nur einlenken würde. Wenn dem so ist wie du schreibst, dann knallt es, so oder so. Ist es nicht Wahnsinn, die Lage zu eskalieren wenn beide Seiten von einem iranischen Nachgeben profitieren würden (vor allem auch wirtschaftlich) ? Israel wird NIE A Waffen in den Händen des Iran akzeptieren oder zulassen. Das ist ebenso Fakt wie ich deine Einschätzung, dass es keine Änderung der iranischen Politik geben wird. d.h. Krieg binnen der nächsten Jahre mit der Möglichkeit einer Atomaren Eskalation, also genau die Einschätzung der IAEA, daß die Wahrscheinlichkeit größer ist binnen der nächsten 5 Jahre, als das sie es nicht ist. Da können wir nur beten, daß das Unwahrscheinlichere geschieht. - Shahab3 - 12.12.2005 Und schon wieder ein Wackelkandidat unter den Ministern... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/news/articleview/default.asp?NewsCode=38614&NewsKind=Current%20Affairs">http://www.iranmania.com/news/articlevi ... %20Affairs</a><!-- m --> Zitat:Iran's Defence Minister in trouble over air crash@Quintus Fabius Zitat:Wenn dem so ist wie du schreibst, dann knallt es, so oder so. Ist es nicht Wahnsinn, die Lage zu eskalieren wenn beide Seiten von einem iranischen Nachgeben profitieren würden (vor allem auch wirtschaftlich) ?Doch, dass ist es. Besonders traurig ist, dass als es zum ertsen Mal so wirklich opportun war, im Wahlkampf mit einer Annäherung an den Westen und einer Wiederbelebung der diplomatischen Kontakte zu den USA werben, so jemand wie Ahmadinejad gewählt wurde, der eben mit gänzlich gegenteiligen Absichten ins Rennen ging. Von den Reformern bis zu den gemässigten Konservativen war man sich einig, dass es eine Eben geben muss, auf der man sich mit dem "großen Satan" (=USA) einig werden muss. Äusserungen/Zitate dazu habe ich hier damals zu Genüge gepostet. Im Hintergrund hat es diese Absprachen in Bezug auf Afghanistan und Irak auch gegeben, wie man heute weiss. In der Frage um das Atomprogramm haben sich die Fronten allerdings zusötzlich verhärtet. Inwieweit diese Chancen aber unabhängig davon bestand gehabt hätten, ist trotzdem fraglich... -> In dem Planspiel hat eine Partei ja den Iran gespielt, der mit allen Mitteln versucht (auch durch Aufgabe jeglicher Atomaktivitäten) einen bewaffneten Konflikt zu vermeiden. ..ohne Aussicht auf Erfolg. Was Israel betrifft, so ist eine Annöherung ohnehin zwecklos. Es gibt keinerlei Schnittpunkte der Interessen, oder Ansichten. EDIT: Dazu passt vielleicht auch folgende Meldung, die ich ansonsten im Thread ("Irans Atomprogramm") gepostet hätte : <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/News/ArticleView/Default.asp?NewsCode=38625&NewsKind=CurrentAffairs">http://www.iranmania.com/News/ArticleVi ... entAffairs</a><!-- m --> Zitat:US firms can participate in N-plant tender: Asefi - Shahab3 - 13.12.2005 Die russisch-iranischen Beziehungen werden weiter ausgebaut : <!-- m --><a class="postlink" href="http://russlandonline.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=7059">http://russlandonline.ru/ruwir0010/more ... ditem=7059</a><!-- m --> Zitat:Irans Parlamentsvorsitzender behandelte in Moskau Bauabschluss des Bushehr-AKW - bastian - 14.12.2005 Die Zeitabstände der immer neuen Absurditäten des iranischen Präsidenten wird kürzer; <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,390272,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 72,00.html</a><!-- m --> Zitat:IRAN - Shahab3 - 14.12.2005 Den Satz finde ich aber ebenfalls bemerkenswert, bzw wesentlich interessanter : Zitat:Ahmadinedschad wies die Kritik heute zurück: "Der Westen sagt, dass der iranische Präsident viele hässliche Dinge gesagt hat und unzivilisiert ist, und er verurteilt mich". An die westlichen Staaten gewandt sagte er: "Wenn (aber) eure Zivilisation Aggressionen gegen unschuldige Nationen, Unterdrückung der Stimmen für Gerechtigkeit und die Ausweitung von Armut zum Nutzen des Wohlstandes in euren Ländern einschließt, dann hassen wir eure Art von Zivilisation." - Tiger - 14.12.2005 @Shahab3 Das hat die islamische Welt aber auch praktiziert und praktiziert dies immer noch. Was ist denn z.B. mit der Verfolgung der Bahaii im Iran, und was haben oder hatten iranische Pasdaran im Libanon zu suchen? Dies nur als zwei kleine und auf den Iran bezogene Beispiele. Aber sie müssten für Ahmadinedschah doch ausreichen, um seine eigene Zivilisation zu hassen! - fieserfettsack - 14.12.2005 @Shahab3s Post vom 14.12.2005 um 10:26 Uhr Als ob es arm und reich oder die Ausbeutung und Unterdrückung von Schwachen nur in den westlichen Ländern gegeben hätte/geben würde. - Marc79 - 14.12.2005 Wobei man ja noch sagen kann zu dieser steigenden Armut gehört ja auch die steigenden Ölpreise, die die armen Länder nicht indem Maße wegsteckten, wie die Industrieländer, zum Teila uch einfach durch Handel. Mit dem Geld, was der Scheich von uns für sein Öl bekommt, kauft er sich halt einen Benz oder eine Rolls Royce. Das können halt die Entwicklungsländer nicht. - Milch|trinker - 14.12.2005 Zitat:Tiger posteteEs gibt ein Unterschied zwischen dem "Westen" und dem Iranischen "Herrschern".....Der Unterschied liegt ganz deutlich darin, das die "Regierung" im Iran nicht gewählt worden ist die im Westen schon...Die Iraner haben im Prinzip keine möglichkeit gehabt ihre Politik zu gestalten, die Westliche Bevölkerung schon.... - bastian - 14.12.2005 sorry Milchtrinker, Ahmadinejad ist vom Volk zum Präsidenten gewählt worden und das gegen den Willen des Establishments. Die Iraner haben im Vergleich zu den allermeisten Ländern des Nahen Ostens eine sehr weitgehende Möglichkeit am politischen Willensbildungsprozess. Und im Vergleich zu US Verbündeten wie Saudi Arabien, Kuwait oder Ägypten herrschen im Iran nahezu musterhaft demokratische Verhältnisse. Shahab, die von dir weiter zitierte Aussage des Präsidenten zeigt ziemlich gut was für einen Radikalinski die Iraner gewählt haben, der sich jetzt mit Absicht zum Outlaw des Westens aufschwingt oder aus seiner Sicht zum Robin Hood der Unterdrückten. Ist mE aber weder taktisch noch strategisch klug, warum hat er nicht ein paar Jahre gewartet bis das iranische A-Waffen Programm erfolgreich ist? |