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RE: EU vs. USA - Schneemann - 05.08.2025 Man sollte sich vielleicht nebenbei auch nochmals genauer anschauen, was denn diese 15% bewirken. Sicher, eine gewisse Teuerung wird eintreten, übrigens auch für die US-Verbraucher, aber insgesamt sind die Auswirkungen relativ überschaubar. Die Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt in Europa wird mit weniger als einem Prozent angegeben - im schlimmsten Fall. Für Deutschland werden zumeist um die 0,2% kolportiert. Und es gibt sogar Gedankenspiele, dass die Zölle für die deutschen Verbraucher sogar in manchen Bereichen Verbesserungen bedeuten könnten; dazu nur ein Bsp.: Zitat:Was bedeutet das für Autokäufer?https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/eu-usa-zoelle-verbraucher-100.html Darüber hinaus könnten die Zölle auch bewirken, dass sich gerade die deutschen Autobauer, die gerne auch mal jammern, sich innovativ neu aufstellen müssen und somit gerade Trump dazu beiträgt (welch eine Ironie), dass Europa und Deutschland wettbewerbsfähiger werden. Insofern bin nicht mal so sehr ein Freund des Von-der-Leyen-Bashings. Wichtig wäre nur, dass die Vereinbarung belastbar ist, und wenn sie dies ist, dann könnten für Europa durchaus sogar Chancen entstehen. Zudem könnten die eher zaghaften Entkopplungsversuche von China - die die Deutschen bislang sehr halbherzig vornahmen -, neuen Schwung bekommen. Und das ist wichtiger denn je: Denn wenn Peking nach Taiwan ausgreift und der richtige Schock dann folgt, dann sind wir froh, wenn wir uns darauf (auch) wirtschaftlich vorbereitet haben. Weil ansonsten dürften die Folgen für uns deutlich massiver ausfallen, was ich schon seit Jahren immer wieder geschrieben habe, als wie aktuell bei diesem nervigen Zolltheater. Schneemann RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 05.08.2025 (05.08.2025, 05:52)Schneemann schrieb: .... Wichtig wäre nur, dass die Vereinbarung belastbar ist, und wenn sie dies ist, dann könnten für Europa durchaus sogar Chancen entstehen.gerade daran muss man sehr zweifeln. Noch ist die Vereinbarung nicht durch die parlamentarischen Hürden - und DT interpretiert schon lustig drauf los und droht weiter: Zitat:»Ich kann damit machen, was ich will«(Kopie hier) er meint wohl, er verfügt über ein unendliches Erpressungspotential RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 05.08.2025 (05.08.2025, 05:52)Schneemann schrieb: Man sollte sich vielleicht nebenbei auch nochmals genauer anschauen, was denn diese 15% bewirken. Sicher, eine gewisse Teuerung wird eintreten, übrigens auch für die US-Verbraucher, aber insgesamt sind die Auswirkungen relativ überschaubar. Die Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt in Europa wird mit weniger als einem Prozent angegeben - im schlimmsten Fall. Für Deutschland werden zumeist um die 0,2% kolportiert.ich kann dem Beispiel noch einen Kommentar aus der FAZ hinzufügen, die ja den Ruf eines Wirtschaftsblattes hat: Zitat:Trump wird durch die Zölle zum Verlierereine Kopie des Artikels ist hier zu finden RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 09.08.2025 Es gibt weitere Konsequenzen aus DTs Kamikaze-Erpressungs-Marathon: Zitat:Spanien verzichtet auf die F-35 und setzt stattdessen auf europäische Kampfflugzeuge – aus Angst vor Trumpich möchte nicht unken - aber DTs Amok-Kurs ist vielleicht gerade noch ein rechtzeitiger Weckruf für Europa. Noch haben wir entsprechendes knowhow, um den Anschluss an die Weltspitze zu schaffen - und die Abhängigkeit von einem irrlichternden (Schein?)-Partner jenseits des Großen Grabens zu reduzieren. So gesehen müssen wir Onkel Donald eigentlich fast dankbar sein. RE: EU vs. USA - lime - 09.08.2025 (09.08.2025, 12:07)Kongo Erich schrieb: Es gibt weitere Konsequenzen aus DTs Kamikaze-Erpressungs-Marathon: Also all-in die Rafale bis Frankreich unter Le Pen dann aus der NATO austritt? RE: EU vs. USA - Schneemann - 09.08.2025 Ich sehe die spanische Vorgehensweise eher als taktisches Manöver an. Die linke Regierung in Madrid musste sich schon viel Kritik aus der NATO anhören, auch von Trump, weil sie die Ausgabenerhöhungen nicht mitgehen wollte. Die F-35 ist in Spanien innenpolitisch zudem nicht unumstritten, gerade auch wegen der Kosten. In gewisser Weise ist die jetzige Reaktion also ein Theaterstück. Man will eigentlich nicht richtig Geld ausgeben, aber man kennt die Reaktionen der anderen Verbündeten. Also flüchtet man in eine Ausrede: Weil der "böse" Donald ja mit den "bösen" Zöllen droht, lehnt man den Kauf der F-35 theatralisch ab und verkündet, dass man sich in Europa umsehen wolle. Der ruppige Politikstil in Washington ist also ein Geschenk für die linksgerichtete Regierung in Madrid, denn man kann mit diesem die eigene Unlust am Waffenkauf verklausulieren, verschleiern und umdeuten zu einer "europäisch-patriotischen" Reaktion. In Wirklichkeit hat man nur keine Lust, für die NATO mehr auszugeben. Ich würde mich insofern nicht wundern, wenn man der jetzigen Reaktion auf lange Sicht auch keine Taten hinsichtlich eines europäischen Jetmusters folgen lässt. Schneemann RE: EU vs. USA - Schneemann - 06.09.2025 Nun, das war eine erste leichte Zornesröte, und dies in einer Größenordnung, die dann doch wieder interessant wird... Zitat:EU-Kommission verhängt 2,95 Milliarden Euro Bußgeld gegen Googlehttps://www.heise.de/news/EU-Kommission-verhaengt-2-95-Milliarden-Euro-Bussgeld-gegen-Google-10634800.html Schneemann RE: EU vs. USA - lime - 06.09.2025 (06.09.2025, 00:57)Schneemann schrieb: Nun, das war eine erste leichte Zornesröte, und dies in einer Größenordnung, die dann doch wieder interessant wird... Dieses Bußgeld provoziert saftige Sonderzölle. RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 09.09.2025 Die US-Regierung beansprucht also Hoheit und absolute Straffreiheit (Immunität) für US-Unternehmen, die im Ausland tätig sind und dort Rechtsverstöße begehen - interessant RE: EU vs. USA - lime - 10.09.2025 (09.09.2025, 18:23)Kongo Erich schrieb: Die US-Regierung beansprucht also Hoheit und absolute Straffreiheit (Immunität) für US-Unternehmen, die im Ausland tätig sind und dort Rechtsverstöße begehen - interessant Wieso absolute Straffreiheit? Es geht schlicht um die völlig utopische Höhe des Bußgeldes. RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 10.09.2025 (10.09.2025, 10:34)lime schrieb: Wieso absolute Straffreiheit? Es geht schlicht um die völlig utopische Höhe des Bußgeldes.was ist daran utopisch? Du hast das dahinter liegende System für die Bemessung von Bußgeldern offenbar nicht verstanden. Ein Bußgeld dient zumindest dazu, unrechtmäßig erzielte Gewinne abzuschöpfen. Es darf sich nicht lohnen, mit solchen Methoden - trotz Bußgeldern - noch Gewinn zu erzielen. Ergänzend wäre ein kleiner Aufschlag, "dass es weh tut", angemessen. Der Gewinn von Google stieg 2024 im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 34,54 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Nach Berechnungen des Handelsblatts haben die drei DAX-Konzerne mit dem größten Nettogewinn 2024, Volkswagen, Telekom und Mercedes-Benz im gesamten Jahr zusammen knapp 33 Milliarden Euro verdient (Quelle: Tagesschau, April 2025). Dagegen sind die 3 Milliarden Bußgeld - also rund 10 % Gewinnabschöpfung - wahrscheinlich sogar zu niedrig angesetzt. Die 3 Milliarden tun dem Konzern nicht mal weh, das zahlt er aus der Portokasse .... RE: EU vs. USA - muck - 11.09.2025 Ausgerechnet die USA, wo (auch schon vor Trump) Geldstrafen völlig willkürlich ausgewürfelt werden, brauchen sich da gar nicht zu beklagen. RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 12.09.2025 Trump will EU zu Strafzöllen gegen China und Indien zwingen Zitat:Trump fordert von der EU drastische Strafzölle auf Importe aus China und Indien. Doch die Forderung bringt Europa in ein Dilemma. Nicht aus den USA: Dänemark tätigt den größten Waffenkauf seiner Geschichte Zitat:Dänemark kauft acht bodengestützte Luftverteidigungs- und Raktenabwehrsysteme großer oder mittlerer Reichweite im Wert von etwa 58 Milliarden Kronen (rund 8,5 Milliarden Euro). RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 12.09.2025 Europa scheint immer mehr darauf bedacht, sich von den USA unabhängig zu machen. Das Handelsblatt berichtet: Europa schmiedet Satelliten-Champion gegen Starlink & Co Zitat:Europa versucht, unabhängiger von den USA und China zu werden. Dazu erfolgt nun ein weiterer Schritt. Drei große Rüstungsunternehmen verbünden sich, um ein Satellitennetzwerk aufzubauen.klar - wenn man überlegt, wie in den USA auch Entscheidungen etwa über Starlink getroffen werden. Wenn uns die USA und ihre privat geführten Konzerne im Stich lassen, haben wir ein Problem. Und dann ist es immer gut, nicht abhängig zu sein, sondern auch die eigenen Ressourcen nutzen zu können- RE: EU vs. USA - Kongo Erich - 15.09.2025 wieder ein Grund, eigene Ressourcen unabhängig von den USA zu nutzen Elon Musks Starlink fällt aus – Ukrainisches Militär offline |