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Israel-Palästina - Druckversion

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- Nightwatch - 23.07.2009

Shahab3 schrieb:Selbstberufene "Quellenkritiker", wie jene, die allenfalls jeden zehnten ihrer gesposteten Artikel (nicht nur die Überschrift!) auch selbst gelesen haben, muss man nicht ganz ernst nehmen. Erstrecht nicht, wenn sie dem inhaltlich sonst nichts zu entgegnen haben.
ICH emblöde mit wenigstens nicht dadurch quasi regelmäßig die Iranische Propagandameldung des Tages ins Forum zu kippen und poste dementsprechend nur ausgewählte, wichtige Artikel die ich selbstverständlich gelesen habe. :roll:


- Shahab3 - 23.07.2009

Ich beziehe mich auf jene, die dem Inhaltlich nicht zu entgegnen haben, wie "stimmt nicht, weil...", "ist übertrieben, weil...", oder etwa "ist tendenziös dargestellt, weil..."

Solang niemand so argumentiert, bleibt diese Abwehrreaktion ziemlich inhaltsleer. Deine Abneigung gegenüber Israel-kritischen Quellen kann ich gut verstehen.


- Schneemann - 24.07.2009

Hmm, ich lese zumindest jeden meiner Artikel bevor ich ihn reinstelle. Und ich lese sogar auch die meisten von deinen (das gebietet nur der Umgang alleine). Aber: Hast du denn deine Artikel selber auch gelesen? Weil wenn man sie gelesen hätte und seine Sinne beisammen hat, würde man, mit Verlaub, so einen unausgewogenen, unverantwortlichen Propaganda-Sermon schlicht nicht posten. Wobei allerdings unterschieden werden muss, ob du a) wirklich glaubst, was da drin steht (wobei das dann beängstigend ist), oder aber b) weißt, dass es Propaganda ist, du sie aber dennoch gezielt postest, weil du einfach israelfeindliche Stimmungsmache tolerieren, ja unterstützen willst.

Schneemann.


- Shahab3 - 24.07.2009

Quellenkritik erfolg am Text, Schneemann. Das unterscheidet das Ganze von inhaltsleerer Phrasendrescherei. Die Frage ist: Kannst Du das, oder nicht?

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail.aspx?id=101455&sectionid=351020202">http://presstv.com/detail.aspx?id=10145 ... =351020202</a><!-- m -->
Zitat:Israel to drop 'Nakba' from Palestinian textbooks
Thu, 23 Jul 2009 17:51:32 GMT
...
Israel decides to disallow the use of the Arabic term Nakba (Catastrophe) to describe the mass displacement of Palestinians from their homeland in 1948.

"After studying the matter with education experts it was decided that the term nakba should be removed. It is inconceivable that in Israel we would talk about the establishment of the state as a catastrophe," Reuters quoted Yisrael Twito, a spokesman for Education Minister Gideon Sa'ar, as saying.
...
More than 700,000 Palestinians were forcibly expelled from their original villages and hometowns and compelled to live in refugee camps. This year marked the 61st anniversary of the Nakba.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail.aspx?id=101499&sectionid=351020202">http://presstv.com/detail.aspx?id=10149 ... =351020202</a><!-- m -->
Zitat:Israel rejects French demand on peace
Fri, 24 Jul 2009 06:00:10 GMT
...
Palestinian say they will not resume the talks until Tel Aviv puts an end to its expansionist policies. Israel has been refusing to heed international calls even form its closest allies including the US to stop its illegal settlement activity.

Israel wants to continue its settlement activity in the occupied West Bank to keep up with what it calls the "natural growth” of the Israeli population.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail.aspx?id=101514&sectionid=351020202">http://presstv.com/detail.aspx?id=10151 ... =351020202</a><!-- m -->
Zitat:Switzerland urges Israel settlements halt
Fri, 24 Jul 2009 10:10:20 GMT

Switzerland "is deeply concerned about the destruction of Palestinian houses in East Jerusalem near the old town and the planned eviction of Palestinian families," the Swiss Foreign Ministry said in a statement on Thursday.
...
"There is no military necessity that could justify the destruction of these houses or the evictions of Palestinian families," the statement added.
...



- Nightwatch - 24.07.2009

Ich tippe auf Möglichkeit b.
:roll:


- ThomasWach - 24.07.2009

So einfach kann man sich die Sache nicht machen Schneemann. Ich denke, dass solch eine Dichotomie, wie du sie hier darstellst, etwas zu "grob" ist. Ich achte deine Ausführungen durchaus sehr und halte sie auch per se für sachlich, aber in meinen Augen kann man in Sachen Werturteilsfreiheit dennoch "mehr machen" und daher auch die eigenen Positionen stärker differenzieren und kontextualisieren.
Daher wäre ich immer sehr, sehr vorsichtig, andere, "fremde" Perspektiven und Bewertungen als per se Propaganda und als falsch abzutun. Denn nach dem Modus müsstest du immer wie der mitteljunge Habermas :wink: fragen, in wessen Interesse denn ein Artikel nun geschrieben wird. Das spielt sicherlich eine Rolle, aber da gibt es eben mehr: Geht man nur so ran, vergisst man aber, dass wirklich durchaus grundsätzlich andere Lesarten und Denkweisen bestehen können, die durch andere historische Erfahrungs- und Erlebniskontexte geschaffen worden.

Denn ein Ereignis ist das eine, aber die Erlebnisse, die auf dieses Ereignis referieren, sind eben immer beobachterabhängig und wenn man sich nicht anmaßt als extramundaner, omniszienter Beobachter die "wahre" Bewertung und Einschätzung zu wissen, muss man eben alle Quellen und Perspektiven sondieren und prüfen.
Denn auch die westlichen Denkweisen sind per se nicht "richtig", sondern nur kontextuell erzeugte und in unseren Breiten verbindlich gemachte konsensuelle Sichtweisen.

Daher: Ich gebe Shahab durchaus Recht, dass Quellenkritik letztlich im und am Text beginnt und der Verweis auf den Verfasser und dessen Situation und Interessen nur ein weiteres Puzzlestück ist, beim Versuch durch verschiedene Quellen das eigentliche Ereignis, die eigentlichen Geschehnisse zu rekronstruieren.


- Schneemann - 24.07.2009

Thomas Wach schrieb:
Zitat: So einfach kann man sich die Sache nicht machen Schneemann. Ich denke, dass solch eine Dichotomie, wie du sie hier darstellst, etwas zu "grob" ist. [...] Daher wäre ich immer sehr, sehr vorsichtig, andere, "fremde" Perspektiven und Bewertungen als per se Propaganda und als falsch abzutun.
Natürlich ist die Argumentation eher als „einfach gestrickt“ anzusehen, aber in diesem Fall, und ähnlich habe ich mich auch schon anderweitig geäußert, etwa bei der Diskussion um die Wertung von RIA, ist die Lage recht eindeutig und erlaubt auch einen einfacheren Blickwinkel. PressTV ist schlichtweg eine staatliche iranische Nachrichtenagentur, die die Meinung der antiisraelisch eingestellten Staatsorgane wiedergibt. Natürlich besteht die Möglichkeit, jeden einzelnen Artikel darauf zu durchleuchten, ob nicht der eine oder andere Satz durchaus einen wahren Kern hat oder hier berechtigt ein Missstand in Israel ausgeleuchtet wird. Aber im Gesamtkonzept habe ich es hier einfach mit einem Propaganda-Instrument des Regimes im Iran zu tun, was wiederum eine differenziertere Betrachtung fast schon absurd erscheinen ließe, auch wenn man vielleicht nicht in jedem Satz Propaganda erkennen kann.
Zitat: Geht man nur so ran, vergisst man aber, dass wirklich durchaus grundsätzlich andere Lesarten und Denkweisen bestehen können, die durch andere historische Erfahrungs- und Erlebniskontexte geschaffen worden. [...] Denn ein Ereignis ist das eine, aber die Erlebnisse, die auf dieses Ereignis referieren, sind eben immer beobachterabhängig und wenn man sich nicht anmaßt als extramundaner, omniszienter Beobachter die "wahre" Bewertung und Einschätzung zu wissen, muss man eben alle Quellen und Perspektiven sondieren und prüfen.
Andere Lesarten und Denkweisen bestehen immer, richtig. Aber im Falle der Erfahrungs- und Erlebniskontexte frage ich mich, inwieweit dies hier nun gelten soll. Der Iran mag seine belastete Historie mit dem „Westen“ haben, aber es wäre nicht so, dass der Iran von Israel besetzt wäre oder inwieweit hier großartig „eigene“ Erfahrungskontexte wirklich existieren könnten (von dem, was die Schleppenträger der Hisbollah nach Teheran funken, mal abgesehen). Hier instrumentalisiert insofern ein staatlicher Sender eines Regimes einen Sachverhalt, der dieses nicht mal direkt betrifft, der vielmehr einfach nur Mittel zum Zweck eines Kampfes gegen einen Staat ist. Insofern kann man die andere Denkweise, etc. durchaus einbeziehen und akzeptieren, den Rest – von wegen Erlebniskontext, etc. – aber relativ sicher ausklammern, bzw. auf den Haufen der Propaganda werfen. Und da wiederum ist mein Urteil eben eindeutig (und meinetwegen auch einseitig). Und ich denke auch, dass man vor dem Hintergrund des Miteinbeziehens von anderen Meinungen auch darauf achten sollte, gerade solche Meinungen, die eindeutig verunglimpfend sind, zu identifizieren und auszusieben. Weil: Wirklich etwas konstruktiv beitragen zur Lösung des Sachverhaltes tun sie nicht. Deshalb werden auch Meldungen etwa, wonach ein baldiges Abreißen illegaler Siedlungen bevorstehen soll, so wie es die BBC angerissen hat (und auch die Tagesschau), geflissentlich ignoriert.

Schneemann.


- ThomasWach - 25.07.2009

Du setzst schlicht zwei Analyseebene zusammen, die man nicht grundsätzlich identisch setzen kann. Interessen sind das eine, sind die konkreten Ausformungen der Akteursintention, die auf der je eigenen Position (geopolitisch, etc.) beruhen. Aber diese Interessen sind eben nur dann möglich und artikulierbar, wenn es im Rahmen eines Denk- und Welthorizontes entsprechende Maßstäbe, Orientierungen und Leitlinien gibt. Nur sind Interessen auch als Beobachter nachvollziehbar, wenn man sich die Mühe macht, die Denk- und Erfahrungshorizonte der jeweiligen Akteure zu beleuchten.
Da kann man natürlich verkürzen und aus der Limitierheit der eigenen Standards heraus schlicht solche (gerne auch zugespitzten) Sichtweisen der "Anderen" als Propaganda bezeichnen, aber damit übersieht man schlicht analytisch die Bedingungen der Möglichkeit dieser Interessen und ihrer zugespitzten Formulierung.
Die iranische Feindschaft gegen die USA und Israel müsste man haarklein historisch und intellektuell zerlegen, muss man "Diskursanalyse" und Semantiken und Ideolokte im Iran historisch nachvollziehen und in der Entwicklung dekonstruieren, halt das volle Programm postmoderner Theorieanalyse. Dann kommt man zu dem Punkt, dass pauschalisierte und aus der eigenen Erfahrung zugespitzte Feindschaft gegen westliche Interventionen synthetisiert wurde mit in Versatzstücken importierten westlichen antisemitischen Ideolekten (nicht unbedingt Semantiken!!! - hier wäre auch mal für die sogannten Antisemitismusforscher mal echte wissenschaftliche Arbeit zu leisten, welche Ideolekte mit welchen synthetisierten bzw. antozionistischen Semantiken sich im angeblichen nahöstlichen Antisemitismus wiederfinden) und dies wurde gewürzt mit einem historisch fundierten persischen und schiitischen Nationalismus. Dann muss man bei Quellen wie PressTV noch miteinrechnen, dass sie die arabische Straße ansprechen sollen und deren Grundhaltungen, so dass am Ende ein komplexes Knäuel von ineinanderverflochtenen Grundeinstellungen und damit verbundenen Machtinteressen herauskommt.

Oder auf gut deutsch und einfach formuliert: Du musst schlicht bedenken, dass zwar analytisch Interessen und Grundeinstellungen zu trennen sind, aber de facto zusammenwirken: Du hast aufgrund deiner politischen Sozialisierung eben eine grundlegend positive Einstellung zu Israel und wirst daher aus deinem Verständnis als deutscher Bürger und Verbündeter Israels Dinge anders bewerten als eben eine iranische Quelle, die sowohl gegenüber Israel andere Interessen hat, als auch eine ganz andere Denkweise.
Aber daher ist letzter eben nicht falsch, sondern eben tendenziös für dich, genauso wie für andere eben deine Aussagen tendenziös sind. Du entkommst der grundlegenden Selektivität von Standpunkten schlicht nicht, keiner ist ein omniszienter Beobachter mit universell gültigen Bewertungen.
Und daher kommt es eben darauf an, letztlich mit allen Quellen zu arbeiten, weil man so schlicht mehr Informationen erhält. Anders formuliert: Wir sitzen immer in Platons Höhle, keiner sieht von uns das "Reale", sondern wir alle nur die Abbildungen davon. Daher habe ich meine - durchaus gut fundierten - Zweifel an simplen Unterscheidungen.

EDIT: UNd ob die Außenposten nun wirklich alle verschwinden, dass darf man mal getrost abwarten. Die israelischen Auskünfte über Abzüge, Rückzüge und ähnliche Verbesserungen für die Palästinenser waren schon seit den 1990er Jahren meistens inhaltlich so substanziell wie eine Presseente.
Aber schließlich sind alle Meldungen letztlich selektiv. Ich stelle mich auch nicht bei jedem Artikel der Jerusalem Post hin, die die gefährdung Israels thematisiert und fordere die Berichterstattung über die Gängelung und die Opfer bei den Palästinensern. Selektivität haste nunmal überall, daher sollte man Acht geben, wie pauschal man Sachen ausgrenzt...


- Shahab3 - 25.07.2009

Man mag es kaum glauben, aber es soll tatsächliche Dinge geben, die passieren, ohne das die Tagesschau darüber berichtet. Dazu muss man diesen Kontinent nur einmal gen Südamerika oder Asien verlassen und stellt beim Einschalten des Fernsehers fest:
Boah, die haben ja ganz andere Nachrichten. Keine Opel-Übernahme? Nicht ein Interview mit der Merkel, dafür ständig nur Fidel Castro am Krankenbett, Hugo Chavez bei der Eröffnung einer Fabrik, Sport, Wetter, das wars. Propaganda! :roll:

Das liegt schlicht und ergreifend schon mal grundlegend darin, dass "Information" per Definition Empfänger- und Anwendungs-spezifisch ist. Information kann nur Information für alle sein, wenn sie auf einen gemeinsamen Kontext und deckungsgleiches Wissen trifft. Das ist generell auszuschließen. Also interessiert es eine Person im Zweifel einen feuchten Kehrricht, ob Castro noch halbwegs fit ist oder nicht. Die Aufgabe der Medien besteht aber darin zu "informieren". Dazu fehlt schonmal grundsätzlich die Sendezeit und das Papier, um den umgefallenen Sack Reis in China auch noch zu erwähnen. Daher wird die Information auf den größten gemeinsamen Nenner der zu erwartenden Zielkundschaft adaptiert. Diese Beziehung aus Sender und Empfänger ist damit durchaus wechselseitig.

Kommen wir zur Perspektive, oder dem persönlichen Wissen und den Motiven. Wenn nun die Vorgänge um Israel-Palästina lieber totgeschwiegen werden, weil dem Autor oder das Blatt in Deutschland dafür die Empfänger fehlen, pder er gar sonst dem Vorwurf des "Antisemitismus" ausgesetzt wäre, dann liegt das Problem der selektiven Informationsvermittlung ebenso hier und nicht nur woanders. Es ist nachvollziehbar, dass die deutsche Presse nicht täglich darüber berichten kann und wird. Möllemann war ja deshalb schon als "Nazi" verschrien. Die ARD berichtet also vielleicht 4 Wochen vor einem Krieg und 4 Wochen danach intensiv über Palästina. Danach dann in vielleicht monatlichen Dosen als Kommentare, Dokus und Analysen zu einem größeren Vorfall. Das heisst aber nicht, dass in der Zwischenzeit nichts passiert. Natürlich versteht man aus der Warte nicht, wenn irgendwo eine Rakete einschlägt. Völlig logisch. Man könnte in diesem Zusammenhang sogar in den Irrglauben verfallen, dass die inernationalen Forderungen nach einem Siedlungsstopp nur im Zusammenhang mit den 200 Wohneinheiten stehen, über dessen Bau gleichzeitig berichet wird. Vom Rest weiß man ja nicht. Man kriegt es nicht mit!

Ich habe mal eine Fernsehdiskussion gesehen, da wurde PSL ein Pakt mit den Islamisten vorgeworfen, weil er darlegte, dass das Phänomen der Hamas auf die widrigen und ungerechten Lebensumstände der Palästinenser zurück zu führen sei. Der PSL hat die Welt nicht mehr verstanden in was für Ecken er danach gedrängt wurde. Das lag damals an der Zusammensetzung der Diskussionsrunde und dem Kontext der letzten Gaza-Offensive (-> Kontext u. vorh. Wissen).

Daran anknüpfend kommt hier lustigerweise hinzu, dass die werten Freunde Schneemann und Nightwatch ja schon die Berichte der Vereinten Nationen als "unausgewogen und israelfeindlich" bezeichnen, während sie jeden Artikel von Broder und anderen Spiegel-Kollegen für bare Münze nehmen. Wer ist dann noch als "unabhängig" zu bezeichnen, wenn nicht die?

Ich kann diese Kritik aus Euren Reihen daher nicht ernst nehmen, solange nicht den Inhalten am Text widersprochen wird. So mache ich das übrigens i.d.R. selbst auch, wenn ich einen Artikel kritisiere. Das werdet ihr hier sicher recherchieren können. Auf einer solchen Basis könnte man sich über den Wahrheitsgehalt unterhalten und evtl. die Chance nutzen, um aus der eigenen Sicht Sachverhalte gerade zu rücken. Aber diesen Nachweis wollt/könnt ihr nicht erbringen. Stattdessen kommt ihr nur mit persönlichen Anfeindungen und dem grundsätzlichen Aspekt, dass es aus dem pösen Iran kommt.

Weiterhin frage ich mich, warum ihr es hier anders handhabt als bei der Recherche nach News? Dort blendet ihr die Dinge, die Euch nicht interessieren (orientalische Presse z.B.), auch in einer Vorselektion aus. Ebenso könnt ihr es mit meinen Posts handhaben, da sie für Euch keinen Mehrwert bieten.
Ergo gehts Euch doch eigentlich nur um den befürchteten Effekt der schlechten PR. Damit seit ihr nicht mindere Propaganda-Mittäter. Und Eurer Forderung nach Zensur hier, folgt in den nächsten Tagen sicher ein Artikel Schneemans über die Zensur im Iran und ein paar erleuchtenden Statements von Exil-Oppositionellen aus der "freien Presse". Danach noch schwupps im 1-2 Minutentakt noch Meldungen über einen Anschlag in Pakistan, eine Exekution in Saudi Arabien und der Drang, andere zu "informieren", ist gestillt. Stimmts, oder habe ich Recht? :o

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Berichte über weitere Übergriffe aus der unfreien Presse:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail.aspx?id=101532&sectionid=351020202">http://presstv.com/detail.aspx?id=10153 ... =351020202</a><!-- m -->
Zitat:Israeli soldiers watch settlers grab Nablus land
Fri, 24 Jul 2009 17:44:38 GMT
...
The Palestinian Authority official monitoring settler activity in the northern West Bank said dozens of settlers overran the land near a military checkpoint on the outskirts of Hawara village on Friday.

They unloaded metal and barbed wire from trucks and fenced off the 40,000-square-meter area, which lies between the villages of Kafr Qalil and Burin, Ghassan Dughlus reported.
...

Die freie Presse berichtet über Jerusalem:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/366/481834/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/366/481834/text/</a><!-- m -->
Zitat:Palästinenser sollen Juden weichen
25.07.2009, 10:45

Von Thorsten Schmitz
...
Die israelische Bürgerorganisation Ir Amim (Stadt der Völker) wirft der Jerusalemer Stadtverwaltung vor, Palästinenser aus dem arabischen Ostteil Jerusalems "systematisch zu vertreiben".
...



- Erich - 25.07.2009

Hi Shahab, ich weiß nicht, wen Du mit "ihr" meinst;
ich persönlich habe nichts dagegen, wenn Nachrichten aus anderen Ländern mit Quellenangabe hier gepostet werden - english ist ja auch Forensprache (wenngleich mit deutsch mehr liegt).
Aber wirf bitte den deutschen Teilnehmern in einem überwiegend deutschsprachigen Forum nicht vor, dass sie überwiegend auf deutschsprachige Quellen zurück greifen.
Das liegt in der Natur der Sache und hat nichts mit gezielter Vorauswahl zu tun. Ich bemüh mich ja auch, bevorzugt allgemein als "seriös" akzeptierte Medien zu nehmen und die Sichtweise durch andere offziöse Meldungen aus anderen Gegenden (Russland, China) zu ergänzen, um ein abgerundeteres Bild zu erhalten.
Es steht - nochmal betont - jedem user frei, darüber hinaus andere Sichtweisen einzubringen. Gerade das belebt ja die Diskussion und kann (vielleicht) Verständnis für die Sichtweise der anderen erbringen.


- Shahab3 - 25.07.2009

Mit "ihr" meinte ich jene, die die Meinungshoheit in diesem Thread für sich beansprucht zu haben scheinen und meinen, ich dürfte hier keine iranischen Quellen posten weil das nicht in ihre Agenda passt.

Oder, wie zuvor schon mal geschrieben:
Zitat:Ich beziehe mich auf jene, die dem Inhaltlich nicht zu entgegnen haben, wie "stimmt nicht, weil...", "ist übertrieben, weil...", oder etwa "ist tendenziös dargestellt, weil..."

Auf Dich habe ich mich dabei nicht bezogen, Erich.


- Schneemann - 26.07.2009

Thomas Wach schrieb:
Zitat: Aber diese Interessen sind eben nur dann möglich und artikulierbar, wenn es im Rahmen eines Denk- und Welthorizontes entsprechende Maßstäbe, Orientierungen und Leitlinien gibt. Nur sind Interessen auch als Beobachter nachvollziehbar, wenn man sich die Mühe macht, die Denk- und Erfahrungshorizonte der jeweiligen Akteure zu beleuchten.
Einverstanden. Ich sage ja auch nicht, dass man die „anderen Ansichten“ aufgrund eines Denk- oder Welthorizontes immer gleich negieren sollte als Propaganda. Ich denke eben nur, dass man in manchen Punkten einfach Propagandainstrumente heraussieben sollte. Auch sollte man „laufende“ Ereignisse immer mit einbeziehen. Bsp.: Ich schaue auch in RIA ab und an rein (auch wenn ich damals rumgemäkelt habe). Grund: Ab und an sind bei RIA eben auch tatsächlich interessante Artikel zu finden. ABER: Ich bin sofort wieder skeptisch (und wie es sich herausgestellt hat, auch berechtigterweise), wenn z. B. RIA im Rahmen von russisch-kaukasischen Konflikten berichtet, oder eben auch im Georgien-Fall. Und leider hat es sich in speziell diesen Fällen auch zumeist herausgestellt, dass zu diesen Zeitpunkten eben tatsächlich Propaganda- und Falschmeldungen in Szene gesetzt wurden (etwa was die Opferzahlen angeht).

So, und wenn ich nun wieder den Rückschluss auf PressTV mache, so könnte ich durchaus sagen, dass dieser Sender eben die iranische Sicht wiederspiegelt und dass man ab und an reinschauen könnte. Nur habe ich hier die Situation, dass dieses Medium quasi im Dauerkrieg mit Israel ist (und nicht wie RIA nur in Kriegszeiten Falschmeldungen verbreitet), da de facto die Mullah-Hetze gegen Israel eigentlich nie „befriedet“ ist. Insofern ist dieser Sender ein permanent aktives Propaganda-Instrument, was bei RIA wiederum anders ist (da bin ich höchstens in Konfliktzeiten skeptisch). D. h. das ich Denk- und Erfahrungshorizonte anderer „Seiten“ durchaus mit einbeziehe, aber wenn ich eben in Konfliktzeiten Meldungen brauche, dann weiche ich von der Nutzung derartiger Quellen ab, weil sie eben – wie sich MEIST bestätigt hat – nicht mehr die Wiedergabe von Denk- oder Erfahrungshorizonten zeigen, sondern zu reinen Propaganda-Trägern verkommen (sind).

Shahab3 schrieb:
Zitat: Man mag es kaum glauben, aber es soll tatsächliche Dinge geben, die passieren, ohne das die Tagesschau darüber berichtet. Dazu muss man diesen Kontinent nur einmal gen Südamerika oder Asien verlassen und stellt beim Einschalten des Fernsehers fest:
Boah, die haben ja ganz andere Nachrichten. Keine Opel-Übernahme? Nicht ein Interview mit der Merkel, dafür ständig nur Fidel Castro am Krankenbett, Hugo Chavez bei der Eröffnung einer Fabrik, Sport, Wetter, das wars. Propaganda!
Naja. Im Gegensatz zu dir tummele ich mich meist nicht nur in Threads wie „Iran“ oder „Israel“ und gebe dort meinen (sowieso jedem bekannten) Sermon ab, sondern in vielen anderen Threads (auch gerne in solchen, die leider teils seit Jahren verwaist sind und z. B. auch nur kleinere Länder in Afrika oder Südamerika betreffen). Ich würde mir auch nicht anmaßen, „Südamerika“ in einem Thread zusammenzufassen so wie du, weil das m. M. viel zu oberflächlich ist. Auch poste ich gerne aus 4-5 verschiedenen Quellen/Medien und nicht wie du aus einem „Lieblings-Jubel-Perser“-Sender.
Zitat: Mit "ihr" meinte ich jene, die die Meinungshoheit in diesem Thread für sich beansprucht zu haben scheinen...
Die wohl nicht jeden Propaganda-Mist von dir tolerieren, meinst du wohl?!

Schneemann.


- Shahab3 - 27.07.2009

Schneemann, wenn Du mal soviel News gepostet haben solltest, wie ich Beiträge mit eigenem "Sermon" verfasst habe, dann reden wir vielleicht nochmal. Zu welchen Themen ich meinen Sermon so auslasse, ist in der Suchfunktion des Forums objektiv einsichtig, "Mr. Newsbot".

Der Aufforderung, Deine Kritik am Text zu üben, bist Du leider nicht nachgekommen. Auch bist Du auf meinen sehr ausführlichen Beitrag nicht wirklich eingegangen. Damit verweigerst Du die sachliche Diskussion. Stattdessen flüchtest Du Dich abermals aufs Parkett der Beleidigungen und Unterstellungen. Man muss dadurch den Eindruck gewinnen, dass Du gar nicht kompetent genug bist, um Quellenkritik sachlich am Text zu üben. Vielleicht solltest Du daher mal einen Teil Deiner geposteten News auch lesen, um Dir das fehlende Wissen anzueignen. Sofern Du das aber nur machst, um mir das Posten zu verbieten und meine Person duch den Kakao zu ziehen, bist Du nichts weiter als ein alberner Forentroll. Das darfst Du Dir jetzt selber aussuchen. Ende der Sendung.


- Schneemann - 27.07.2009

Zitat: Schneemann, wenn Du mal soviel News gepostet haben solltest, wie ich Beiträge mit eigenem "Sermon" verfasst habe, dann reden wir vielleicht nochmal. Zu welchen Themen ich meinen Sermon so auslasse, ist in der Suchfunktion des Forums objektiv einsichtig, "Mr. Newsbot".
Kindische Reaktion, ja kindisches Argument. Ich sehe schlicht wo du eben postest und was du meistens postest. Und das ist eben einseitig und zugleich entscheidend. Ob dir es passt oder nicht.
Zitat: Der Aufforderung, Deine Kritik am Text zu üben, bist Du leider nicht nachgekommen. Auch bist Du auf meinen sehr ausführlichen Beitrag nicht wirklich eingegangen. Damit verweigerst Du die sachliche Diskussion. Stattdessen flüchtest Du Dich abermals aufs Parkett der Beleidigungen und Unterstellungen. Man muss dadurch den Eindruck gewinnen, dass Du gar nicht kompetent genug bist, um Quellenkritik sachlich am Text zu üben. Vielleicht solltest Du daher mal einen Teil Deiner geposteten News auch lesen, um Dir das fehlende Wissen anzueignen. Sofern Du das aber nur machst, um mir das Posten zu verbieten und meine Person duch den Kakao zu ziehen, bist Du nichts weiter als ein alberner Forentroll. Das darfst Du Dir jetzt selber aussuchen.
1.) Nun, ich habe sehr wohl schon einzelne PressTV-Artikel zerlegt, insofern also Textkritik ausgeübt, sogar bis ins Komma hinein. Und darüber haben wir auch schon geredet. Also komme mir nicht mit so einem Schwachsinn, wie von wegen ich hätte keine Lust auf sachliche Diskussionen oder keine Lust auf Textkritik. Ich habe nur nun wirklich nicht Lust JEDEN deiner Propaganda-Texte zu zerlegen. Irgendwann ist man’s auch müde. Weil: Ändern wirst du deine zementierte Meinung nicht
und in den Texten steht eh meistens das gleiche einseitige Zeug.

2.) Beleidigen tust im Grunde du („alberner Forentroll“, „Newsbot“). Abgesehen davon finde ich es schon bezeichnend, wie du selbst die kritisierende Person (also mich) madig machst, wenn man dich kritisiert, und unterstellst bzw. forderst, ich würde meine Beiträge nicht lesen oder „sollte mir Wissen aneignen“. Du bist wie der ertappte Einbrecher, der wild um sich schlägt. Fragt sich denn nun jetzt, wer hier kritikunfähig ist...
Zitat: Ende der Sendung.
Hoffentlich!

Schneemann.


- Erich - 28.07.2009

ein ermutigendes Zeichen, dass auch in Palästina Ruhe und Ordnung herrschen kann:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E31C79002F4584D47A2694E5487176260~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Dschenin
Wo Märtyrer Polizeiuniform tragen

Von Hans-Christian Rößler, Dschenin

28. Juli 2009 Die Designer-Sitzgarnitur gibt es in Pink. Und wer unbedingt eine weinrote Marken-Waschmaschine haben will, wird im fünften Stock fündig - neben riesigen Plasma-Bildschirmen und italienischen Espressomaschinen.
...

„Die Leute haben die Gesetzlosigkeit satt“

Als palästinensische „Terrorhauptstadt“ hatte sich Dschenin nach der Jahrtausendwende einen Namen gemacht. Jetzt hoffen nicht nur die Möbelhändler, dass die Stadt zu einem Modell werden könnte. Einer der wichtigsten Gründe dafür wirkt banal und ist an jedem Abend zu beobachten, wenn sich die Sommerhitze langsam legt. Dann gehen viele der gut 50.000 Einwohner der Stadt zum Einkaufen, zum Eisessen oder begutachten die Sitzgarnituren im neuen klimatisierten Möbelhaus. „Es ist noch nicht lange her, da schlossen die Läden um 16 Uhr. Danach wagte sich kaum noch jemand auf die Straße“, erinnert sich eine Mutter, die mit ihren Kindern durch die Stadt bummelt. Jetzt fühlen sich die Menschen in Dschenin wieder sicher. Für ihre Sicherheit sorgt ganz alleine die palästinensische Polizei....