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- Tiger - 24.01.2009

Im Gazastreifen steigt indessen die Wut auf die Hamas:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,602988,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 88,00.html</a><!-- m -->
Zitat:"Wer hat hier gewonnen?"

Aus Beit Lahia berichtet Ulrike Putz

Im Gaza-Streifen kehren die Menschen in ihre Häuser zurück - doch viele finden nur noch Trümmer vor. Die Schuld daran geben sie der Hamas: Die Radikalislamisten versteckten sich bei Zivilisten und zogen die Schüsse der Israelis auf sich.

Wäre eine interessante Entwicklung, wenn ein Aufstand im Gaza-Streifen die Hamas von dort vertreiben würde.


- revan - 24.01.2009

Zitat:Wäre eine interessante Entwicklung, wenn ein Aufstand im Gaza-Streifen die Hamas von dort vertreiben würde.

Das währe der totale Sieg für Israel. Auf jeden fahl hat man die Hamas geschwächt und das ist schon mal was, wenn sie den Rückhalt in der Bevölkerung verliert. Big Grin


- Shahab3 - 24.01.2009

Ich denke man muss erstmal abwarten, wie die nächsten Tage und Wochen verlaufen und wie geschwächt die Hamas tatsächlich ist. Zunächst einmal hat die Hamas sowohl im Gaza-Streifen als auch in der Westbank die demokratische Mehrheit. Das Mandat von Abbas ist Anfang des Jahres abgelaufen. Somit müsste eigentlich ein Hamas-Mann seine Rolle übernehmen. Viele Leute haben sie nicht verloren. Somit stellt die Wiedererlangung von Ordnung und Kontrolle in erster Linie eine organisatorische Aufgabe dar. Wie gut sie das gegen den Widerstand der Amerikaner, Europäer, Israelis, Ägypter und Saudis meistern können, kann man aber jetzt noch gar nicht absehen.


- Erich - 24.01.2009

Die Hamas ist sicher nicht entscheidend geschwächt; 500 tote Kämpfer beeinträchtigen die "Personalstärke" kaum und wachsen schnell wieder nach - im Gegensatz zur Gaza selbst:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaza738.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaza738.html</a><!-- m -->
Zitat:Zerstörung in Gaza
Keine Chance für den Wiederaufbau

20.000 Häuser im Gazastreifen sind zerstört, darunter Schulen, Regierungsgebäude, Fabriken. Der Wiederaufbau wird zwei Milliarden Dollar kosten, schätzen Experten. Doch Geld allein wird nicht genügen - es fehlt nämlich an Baumaterial. Seit anderthalb Jahren kommt weder Zement noch Baustahl über die Grenze.
...

Stand: 24.01.2009 11:23 Uhr
und das wird noch mehr Verzweiflung und Hass erzeugen


- Kosmos - 24.01.2009

militärisch vielleicht nicht entscheidend geschwächt, aber, Hamas ist an die Macht gekommen vorallem dank einer breiten Unterstützung in der Gesellschaft was sich in den Wahlen manifestiert hat.
Dank Angriffen auf zivile Infrastruktur könnte zivile palestinensische Bevölkerung auf die Idee kommen das es mit Hamas keine Zukunft gibt...


- Erich - 24.01.2009

die politische Stärke der Hamas resultiert aus der Not der Pallis und den Sozialeinrichtungen der Hamas - glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass noch mehr von dem, was die Hamas stark gemacht hat, nun zur Schwächung der Hamas beiträgt?


- revan - 24.01.2009

Zitat:die politische Stärke der Hamas resultiert aus der Not der Pallis und den Sozialeinrichtungen der Hamas - glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass noch mehr von dem, was die Hamas stark gemacht hat, nun zur Schwächung der Hamas beiträgt?

Was nützen einen die Einrichtungen der Hamas wenn man Tod ist ?

Nachtrag:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1231152738878%26sap=2%26_pid=11843896%23pid11843896">http://derstandard.at/?url=/?id=1231152 ... id11843896</a><!-- m -->

Zitat:
Hamas ließ Kollaborateure hinrichten


Abrechnung mit "Verrätern" in Gaza: Mehr als hundert Tote - Fatah-Anhänger bejubelten Luftangriffe und gingen mit Waffen gegen Hamaskämpfer vor



- Quintus Fabius - 25.01.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/Mit-Panzern-in-den-Haeuserkampf/25795">http://nachrichten.rp-online.de/article ... ampf/25795</a><!-- m -->

Zitat:Mit Panzern in den Häuserkampf
VON HELMUT MICHELIS
Israels Heeresverbände in Gaza setzen auf eine neue Taktik: die Zersplitterung der Hamas. Auf Gefechte in Ortschaften seien die Truppen vorbereitet. Dabei setzten sie massiv auf Panzer, sagt Bundeswehr-General a. D. Bernd Kiesheyer. Er analysiert für unsere Zeitung den israelischen Vorstoß

Düsseldorf. Die israelischen Streitkräfte haben nach den schlechten Erfahrungen im Süd-Libanon 2006 ihre Kampftaktik umgestellt und gehen – anders als damals gegen die Hisbollah – gegen die Hamas sehr vorsichtig vor. „Hauptziel ist die Vermeidung hoher eigener Verluste“, stellt Bundeswehr-Brigadegeneral a. D. Bernd Kiesheyer in seiner Bewertung fest. „Der israelischen Führung ist klar: In der eigenen Bevölkerung wird der Einsatz nicht mehr mitgetragen, wenn viele Soldaten fallen.“
Nach wie vor setze das israelische Heer auf das klassische „Gefecht der verbundenen Waffen“, wie es auch die deutsche Bundeswehr lange Zeit in großem Stil geübt hat: Nach vorbereitenden Angriffen durch Jagdbomber, Kampfhubschrauber und Artillerie rücken Panzer und Infanteristen vor und nehmen das gegnerische Gelände. Anders als im Libanon, wo die Israelis sehr forsch vorgedrungen seien, seien nun zunächst tagelang alle erkannten Führungszentralen, Fernmeldeeinrichtungen, Waffenlager und Nachschublinien der Hamas bombardiert worden.
Die erst anschließend vorrückenden Truppen setzten klar auf eine Einkreisungs- und Isolierungstaktik, so Bernd Kiesheyer: „Sie riegeln einzelne Hamas-Gruppen ab und verhindern, dass noch Kräfte verschoben oder Verstärkungen nachgeführt werden können.“ Dann würden die abgeschnittenen Kämpfer durch geballte Militärmacht „zerschlagen“.
Unklar war gestern, ob die Israelis tatsächlich in Gaza-Stadt eingerückt sind. Sie sind aber nach Ansicht des Militärexperten auf Gefechte in Dörfern oder Städten bestens vorbereitet. Dabei sei kein verlustreicher Nahkampf von Infanteristen mit Gewehren und Handgranaten geplant, die sich in Trümmerlandschaften mühsam von Haus zu Haus vorkämpfen müssten, wie es zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg aus Stalingrad berichtet wird. „Die Israelis setzen auch hier auf Artillerievorbereitung und schicken stark gepanzerte Einheiten vor“, sagt der General. Gebe es Widerstand, könnten Kampfpanzer mit Räumschilden, Pionierpanzer und gepanzerte Planierraupen die gegnerischen Stellungen regelrecht wegschieben: „Häuser, aus denen geschossen wird, werden eingedrückt. Die nachfolgende Infanterie übernimmt die Restarbeit.“ Die Soldaten unter dem Schutz starker Panzerung lassen sich durch die Kalaschnikow-Schnellfeuergewehre der Hamas nicht bekämpfen; auch die Panzerfäuste RPG 7 russischer Bauart durchschlagen die Zusatzpanzerungen der israelischen Merkava-Kampfpanzer nicht.
Stahlkolosse wie der deutsche Leopard-Panzer, von manchen Beobachtern als Dinosaurier „abgehakt“, hätten also weiter elementare Bedeutung, schlussfolgert Kiesheyer. Israels Vorgehen in Gaza könne auch „ein Szenario für Bundeswehr-Kräfte sein, wenn es im Einsatzland aufgrund zunehmender Bedrohung zu kriegsähnlichen Handlungen kommen müsste“.
Wie die islamischen Kämpfer im Irak oder in Afghanistan stelle auch die Hamas eine „asymmetrische Bedrohung“ dar: „Sie kämpft ohne jegliche Kriegsregeln und nutzt die eigene Bevölkerung als Schutzschild.“ Der General a.D. geht aber von einer straffen Führung der palästinensischen Kämpfer aus: „Der militärische Arm der Hamas hat sich demonstrativ in Zug- und Kompaniestärke gezeigt“, also in Gliederungen von bis zu 120 Kämpfern. „In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob sie noch zur zusammenhängenden Operationsführung fähig sind.“ Angesichts der elektronischen Überlegenheit der Israelis, die Funkverkehr und Handys empfindlich stören können, zweifelt der Experte daran.
Auffällig ist für ihn, dass israelische Hubschrauber „sofort Flares ausstoßen, wenn sie über Hamas-Gebiet sind“. Diese heißen Magnesium-Fackeln sollen hitzesuchende Raketen ablenken. Das bedeutet laut Kiesheyer: Israels Aufklärung hat Erkenntnisse, dass die Hamas tragbare moderne Flugabwehrraketen besitzt. Eingesetzt worden sind sie bislang nicht.



Zitat:Dank Angriffen auf zivile Infrastruktur könnte zivile palestinensische Bevölkerung auf die Idee kommen das es mit Hamas keine Zukunft gibt...

Dank Angriffen auf zivile Infrastruktur könnte zivile deutsche Bevölkerung auf die Idee kommen das es mit Hitler keine Zukunft gibt...

Hat noch nie funktioniert, funktioniert hier nicht und wird nie funktionieren.

Zitat:Was nützen einen die Einrichtungen der Hamas wenn man Tod ist ?

Man höre und staune? Vertreten nicht du und deinesgleichen die Ansicht, daß Israel sich so sehr bemüht NUR Hamas Kämpfer zu treffen? Sollte gar doch das Zivile Element das Ziel sein?

Zitat:Fatah-Anhänger bejubelten Luftangriffe und gingen mit Waffen gegen Hamaskämpfer vor

Das sind übrigens auch Muslime mit extremen Ansichten, auch andere Islamisten Gruppen haben die Luftangriffe Israels bejubelt. Früher galt die Fatah für den Judenstaat als schlimmer als die Hamas. Da hat Israel die Hamas noch gefördert um die Fatah dadurch zu bekämpfen....

Das Thema hatten wir ja schon mal, daß sehr viele Muslime andere Muslime mehr hassen als die Juden! Auch in Ägypten und Jordanien gab es Jubel über die Bombardierungen und gleichzeitig Proteste dagegen. Was dann zu Ausschreitungen führte.

Zitat:Andere Palästinenser erzählten der Zeitung davon, wie die Hamas Krankenwagen als Fluchtfahrzeuge missbraucht habe.

Aber natürlich, so muss es sein, in dem Flüchtlingstreck der mit Weißen Fahnen versuchte zu entkommen haben sich Hamas Kämpfer versteckt. Im UN Konvoi mit Hilfsgütern, Hamas Kämpfer, in den Zivilen Wohnhäusern überall Hamas Kämpfer...

Wir praktisch ! Das erlaubt es ja überall zuzuschlagen wo immer man will !

Merkst du wie bequem und wie universal diese Ausrede ist ?

Man muss nichts beweisen, man kann alles Angreifen was man will, immer war halt rein zufällig ein böser Feind da der sich dort versteckt hat.

Zum Glück ist es in Gaza so eng, daß man hier immerhin immer irgendwie auch Hamas Leute erwischt, gleich wohin man gerade schlägt.

Aber hätte man es eigentlich rein militärisch wirklich nötig? Ist es militärisch nötig mit Merkava 4 Kampfpanzern ein Wohnhaus völlig zu zerstören weil aus diesem Wohnhaus mit mehreren Stockwerken 1 Hamas Kämpfer mit einem M16 ein paar kurze Salven auf die Kampfpanzer abgegeben hat?!

Oder ist es nicht vielmehr ein höchst willkommener Vorwand?!

Zitat:Dank Angriffen auf zivile Infrastruktur könnte zivile palestinensische Bevölkerung auf die Idee kommen das es mit Hamas keine Zukunft gibt...

Das ist ja auch eines der Kriegsziele des Judenstaates.

Exakt das gleiche hat man aber auch schon im Libanon versucht und es hat dort nicht funktioniert, die Hisbollah ist heute dort stärker als vorher.

In der Washington Post wurde von Israelischen Miltärs ganz offen die Kriegsstrategie des Judenstaates erläutert:

>>>Israel versucht, einen Riss zwischen der libanesischen Bevölkerung und den Hisbollah-Anhängern herzustellen, indem es einen hohen Preis von der Elite in Beirut fordert. Die Botschaft lautet: Wenn ihr wollt, dass eure Klimaanlage funktioniert, und wenn ihr in der Lage sein wollt einzukaufen, dann müsst ihr den Kopf aus dem Sand ziehen und Maßnahmen zur Abrüstung des Hisbollah-Landes ergreifen>>>

Die Idee dieser schwachsinnigen Strategie war es, dass man Zivile Ziele zerstört damit die Parteien im Libanon die nicht zur Hisbollah gehören gegen diese Vorgehen um weitere Schäden und Kosten für sich zu verhindern.

Und hier also wieder der gleiche Blödfug in Gaza. Aber es hat schon im Libanon nicht funktioniert und es wird auch in Gaza nicht funktionieren. Man kann eine herrschende Elite nicht durch strategische Bombardierungen stürzen.



Das die Hamas in der Lage ist, Interne Gegner direkt auf die Bombardierungen folgend hinzurichten wie es der Artikel von Revan aufzeigt, zeigt klar auf, daß die Machtstruktur der Hamas noch völlig intakt ist und die Israelischen Bombardierungen das Ziel verfehlt haben, die Hamas zu schwächen. Nur bei noch vorhandener Stärke und Durchsetzungsfähigkeit sind solche Maßnahmen zur Wiederherstellung der totalitären Ordnung überhaupt möglich.


- Erich - 25.01.2009

die Hamas ist nicht entscheidend geschwächt, und wenn ich mir diesen Kommentar so ansehe
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/gaza748.html">http://www.tagesschau.de/ausland/gaza748.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel und die arabischen Staaten
Der Preis des Gaza-Krieges

Die EU-Außenminister beraten heute abend mit vier ihrer Kollegen aus der islamischen Welt über den Nahost-Konflikt. Nach Brüssel eingeladen sind die Außenminister Ägyptens, Jordaniens, der Türkei und der Palästinenserregierung. Eine Vermittlung zwischen den arabischen Staaten und Israel könnte helfen, die Kluft zwischen beiden Lagern im Nahen Osten zu überwinden. Denn selbst moderate arabische Staaten haben sich nach dem Gaza-Krieg von Israel abgewendet.

...
In den letzten Jahren hatte Israel Fortschritte in den Beziehungen zu arabischen und islamischen Staaten gemacht - langsam, aber spürbar.
...
Die so genannten moderaten, also pro-westlichen Kräfte in der arabischen Welt stehen unter einem wachsenden Druck ihrer Bevölkerungen. Die Menschen werfen den Regierungen vor, nicht nur den Palästinensern nicht zu Hilfe gekommen zu sein, sondern mit Israel sogar gemeinsame Sache gemacht zu haben, gegen die Hamas.
...

Ungewiss ist jetzt die Zukunft der arabischen Friedensinitiative. 2002 hatte sich die Liga zu einem kollektiven Angebot durchgerungen: Wenn Israel ein Abkommen mit den Palästinensern aushandelt und sich aus den besetzten Gebieten zurückzieht, dann bedeutet dies automatisch Frieden mit der arabischen Welt. Doch eine offizielle Antwort Israels steht bis heute aus.
...

Stand: 25.01.2009 06:02 Uhr
dann frage ich mich, was Israel mit seiner Demonstration der Stärke - über den Gaza Streifen hinaus - erreichen wollte.
Es steht in der Region nun noch isolierter da als zuvor. Wie der Friedensprozess wieder in Gang kommen soll, ist offen. Israels Regierung hat (im Wahlkampf) für den Preis des Friedensprozesses nur Härte demonstriert - und dabei nach Angabe der UN auch Kriegsverbrechen begangen.

Was will Israel?
- einen sicheren Frieden mit seinen Nachbarn
oder
- die Stellung eines despotischen Eroberers in einem Meer von Feinden?

Letzteres - das müsste auch den Israeli klar sein - ist auf Dauer keine Lösung, sondern wird zur Vernichtung des israelischen Staates führen. Israel kann seine Übermacht nämlich nicht auf Dauer aufrecht erhalten, weder demographisch noch finanziell ....


- Nasenbaer - 25.01.2009

Zitat:Dank Angriffen auf zivile Infrastruktur könnte zivile palestinensische Bevölkerung auf die Idee kommen das es mit Hamas keine Zukunft gibt...
Es hätte nie eine Hamas gegeben, wenn die Palästinenser ohne sie eine Zukunft gehabt hätten.

Zitat:Stahlkolosse wie der deutsche Leopard-Panzer, von manchen Beobachtern als Dinosaurier „abgehakt“, hätten also weiter elementare Bedeutung, schlussfolgert Kiesheyer. Israels Vorgehen in Gaza könne auch „ein Szenario für Bundeswehr-Kräfte sein, wenn es im Einsatzland aufgrund zunehmender Bedrohung zu kriegsähnlichen Handlungen kommen müsste“.
Bevor wir in Afghanistan oder sonstwo Häuser mit Panzern platt machen müssen, sollten wir uns überlegen, ob unsere Anwesenheit zum Besten der Menschen ist.


- Schneemann - 26.01.2009

Erich schrieb:
Zitat: Letzteres - das müsste auch den Israeli klar sein - ist auf Dauer keine Lösung, sondern wird zur Vernichtung des israelischen Staates führen. Israel kann seine Übermacht nämlich nicht auf Dauer aufrecht erhalten, weder demographisch noch finanziell ....
Mag sein, aber derzeit würden Verhandlungen aller Art auch zum Niedergang Israels führen. Wären in Teheran und Damaskus Demokratien am Ruder, so würde ich dir zustimmen, so aber ist das geradezu lächerlich. Abgesehen davon ist Israel nicht alleine – zum Glück – sondern wird vom Westen unterstützt, vor allem den USA und teils auch Deutschland.

...und...
Zitat: und dabei nach Angabe der UN auch Kriegsverbrechen begangen.
Das harrt noch der Feststellung. Insofern ist das eine recht haltlose Behauptung.

Habe heute in der FAZ einen recht interessanten Artikel gelesen, welcher mein Misstrauen mal wieder gestärkt hat. Dazu:

Man hat von einem führenden Arzt in Gaza berichtet, der von Dutzenden von Verletzten mit schlimmen Verbrennungen berichtet hat, es sollen rund 100 Fälle bekannt sein. Man weiß, dass weißer Phosphor meistens zur Tarnung der eigenen Truppen verwendet werden, deshalb denke ich auch, dass ihn die Israelis wohl eingesetzt haben. Aber: Es handelt sich nicht um eine geächtete Waffe. Und: Man muss bedenken, dass in einem engen Stadtgebiet gekämpft wurde. Wenn nun tatsächlich weißer Phosphor eingesetzt worden wäre in einem Umfang, den man als Kriegsverbrechen bezeichnen könnte, so frage ich mich, warum von 5.500 Verletzten nur rund 100 davon anscheinend Verbrennungen haben – so zumindest sagt es ein palästinensischer Arzt gemäß der FAZ –, die von dieser Waffe bewirkt werden können. Das sind ja verschwindend wenige – vor allem wenn man die Enge des Kampfgebiets und die große Zahl der Menschen vor Ort betrachtet. Insofern habe ich arge Zweifel, dass dieser Stoff überhaupt großartig zum Einsatz gekommen ist. Und falls doch, so haben die Israelis außerordentlich vorsichtig damit hantiert, wenn gerade mal 1 – 2 Prozent aller Verletzten damit in Kontakt gekommen sind.

Des weiteren habe ich was gefunden, wo ich mich doch wunderte...
Zitat: Krise in Gaza

Hamas entschädigt die Opfer

Gaza (AFP). Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen hat den Hinterbliebenen jedes bei der israelischen Militäroffensive getöteten Palästinensers 1000 Euro versprochen. Für jedes vollständig zerstörte Haus gebe es 4000 Euro, für teilweise zerstörte Häuser je 2000 Euro, kündigte ein Hamas-Sprecher am Donnerstag vor Journalisten weiter an. Verletzte erhielten 500 Euro.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rp-online.de/public/kompakt/politik/664292/Hamas-entschaedigt-die-Opfer.html">http://www.rp-online.de/public/kompakt/ ... Opfer.html</a><!-- m -->

Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich finde jede Hilfe richtig, aber es stellt sich die Frage, wie das gemacht wird. Die wollen innerhalb weniger Tage mit dem Auszahlen beginnen!? Wenn die hier rumgeworfenen Zahlen von 22.000 beschädigten oder zerstörten Häusern stimmen – manchen können ja gar nicht genügend Häuser zerstört worden sein –, so frage ich mich, wie die Hamas, die ja angeblich ach so furchtbar unter der Blockade leiden soll und die ja angeblich Geld in Koffern über die Grenzen schmuggeln muss, auf einmal Millionenbeträge herbekommen will. Das sind doch Summen von 60 – 70 Millionen Dollar. Kurz: Da bislang angeblich alles so furchtbar blockiert war, frage ich mich schon, wo dieses Geld herkommt (und das sind keine Bankbuchungen, sondern das ist Bargeld, das die Leute ausgezahlt bekommen sollen). Es liegt die böse Vermutung nahe, dass dieses Geld – auch schon vor dem Krieg – vorhanden war, aber es bislang nicht eingesetzt wurde, um den Menschen vor Ort zu helfen. Und damit würde man wieder mal die Bestätigung haben, dass die Hamas die Notlage der Menschen auch nicht verbessern, sondern nur ihren Nutzen daraus ziehen wollte. Da ihr Ruf nach der derzeitigen Schlappe ramponiert ist, versucht sie jetzt die Menschen wieder mit dem Geld zu ködern, dass sie schon vorher für die Menschen zur Verfügung hätte stellen können, bzw. das sie wohl schon vorher hatte.

Quintus Fabius schrieb:
Zitat: Dank Angriffen auf zivile Infrastruktur könnte zivile deutsche Bevölkerung auf die Idee kommen das es mit Hitler keine Zukunft gibt...
Okay, dann eben andersherum: Totaler Krieg. Unconditional Surrender!. Bis in die letzte Konsequenz. Alle großen Städte zusammenbomben, alle Infrastruktur zerschlagen, dann einmarschieren. Solange draufhauen, bis sie aufgeben, selbst sehen, das die Kapitulation unausweichlich ist. Und dann: Entnazifizieren/Enthamasieren, Demilitarisieren, Demokratisieren. Das Demontieren lasse ich mal, gibt da eh nicht (mehr) viel...

Hey, so könnte man es dann schaffen mit der Hamas, aber dann dürfen wir uns von dem Genöle von HRW und ai etc. auch nicht verunsichern lassen...

Merkst du was?

Schneemann.


- Nightwatch - 26.01.2009

Für alle die hinter jeden Toten gleich ein Kriegsverbrechen vermuten und über das Unverhältnismäßige Vorgehen der Israelis herziehen ein reality check:

Zitat:IDF: Only 250 of Gaza fatalities were civilians

A continuing IDF investigation into the number of civilian Palestinian casualties during the Israeli offensive in Gaza indicated that only 250 of the fatalities were civilians.

The military estimates that between 1,100 and 1,200 people were killed during the offensive. Some 700 of are believed to be militants and most are believed to be Hamas operatives.

[...]

'Ratio of 1:3'

The military is doing everything it can to compile accurate data regarding the identity of those killed in Gaza, including debriefing soldiers and cross-referencing their information with intelligence.

Gaza Division Chief Brigadier-General Eyal Eisenberg alluded to the fact that the majority of the Palestinian fatalities were Hamas operatives, but refused to specify numbers.

The IDF has yet to verify the identity of some 200 fatalities, mostly men in their 20s, whose identification is delayed because they are still buried under the rubble. The defense establishment believed many of them would prove to be Hamas men.

Many of the fatalities were considered to be civilians at first, because there were no weapons found with them, said a military source, "But that method of operation is consistent with the way Hamas was hiding in the midst of civilians, moving between their strongholds with no weapons. In many cases someone thought to be a civilian casualty turned out to be a Hamas operative after we ran our checks."
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3661940,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 40,00.html</a><!-- m -->

Sollte dieses 1 zu 3 Verhältnis auch nur annähernd hinkommen wäre dies eine großartige Leistung der israelischen Streitkräfte.
Derartiges ist bei vergleichbaren Militäraktionen kaum erreicht worden.


- Shahab3 - 26.01.2009

@Nigthwatch

Autsch. Na wenn die IDF das sagt... :roll:
Aber mal ne Frage: Woher wissen die eigentlich wen sie getötet haben? Und wrum sollte das valider sein, als die sich deckenden Aussagen internationaler Beobachter?


- Nightwatch - 26.01.2009

Natürlich vollkommen unglaubwürdig, kann ja nicht sein was nicht sein darf.
Konfliktparteien dürfen garnie die Wahrheit erzählen, da würde ja ein Weltbild zusammenbrechen.
Ich sehe keinen Grund dieser Untersuchung nicht zu glauben.

EDIT
Zitat:Aber mal ne Frage: Woher wissen die eigentlich wen sie getötet haben? Und wrum sollte das valider sein, als die sich deckenden Aussagen internationaler Beobachter?
Weil die "internationaler Beobachter" nur das Nachplappern was die Hamas verkündet?
Anders als die IDF haben sie keinerlei Möglichkeiten etwas aus erster Hand zu erfahren.


- Achim - 26.01.2009

ich glaube weder der die zahlen der hamas, noch denen der IDF, beide seiten lügen wie gedruckt in dem konflikt, ich denke die wahrheit ist irgendwo in der mitte an zu siedeln.