Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen (/showthread.php?tid=4432) |
Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 25.05.2015 Nicht nur, dass die Flüchtlinge in Ostasien teilweise wieder auf die offene See hinausgeschickt werden, offenkundig wurden viele von ihnen schon an Land getötet... Zitat:Flüchtlinge<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw.de/neue-massengr%C3%A4ber-in-malaysia-entdeckt/a-18474076">http://www.dw.de/neue-massengr%C3%A4ber ... a-18474076</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 09.06.2015 Zitat:Seit Jahresbeginn<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/seit-jahresbeginn-mehr-als-100-000-menschen-nach-angaben-des-fluechtlingshilfswerk-der-vereinten-nationen-unhcr-ueber-mittelmeer-geflohen-13637838.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 37838.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 17.08.2015 Die enormen Flüchtlingszahlen sorgen europaweit seit Wochen für quasi permanente Schlagzeilen, angefangen von den Tragödien im Mittelmeer und sorgenvollen Reaktionen überforderter deutscher Kommunen, über Brandanschläge von Rechtsextremisten und bis hin zu Krawallen auf Kos, den ungarischen Plänen eine Grenzmauer zu errichten und den Plänen der Politik, einfach die Zahl der "sicheren Herkunftsländer" zwecks leichterer Abschiebung auszuweiten, hatte das Repertoire an Reaktionen alles parat. Diese humane (und einmal nicht finanzielle) Katastrophe wird Europa und damit auch Deutschland noch sehr lange beschäftigen. Zur aktuellen Lageeinschätzung: Zitat:Steigende Flüchtlingszahlen<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Hendricks-foerdert-Bau-von-Sozialwohnungen-article15728916.html">http://www.n-tv.de/politik/Hendricks-fo ... 28916.html</a><!-- m --> Frau Merkel zum Thema im Sommerinterview: Zitat:Sommerinterview <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/sommerinterview-merkel-fluechtlinge-werden-uns-mehr-beschaeftigen-als-griechenland-13753617.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/somm ... 53617.html</a><!-- m --> Zur Lage auf Kos: Zitat:Flüchtlinge auf griechischer Insel<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/panorama/griechische-insel-kos-faehre-nimmt-erste-fluechtlinge-auf-1.2608748">http://www.sueddeutsche.de/panorama/gri ... -1.2608748</a><!-- m --> Ferner eine neuerliche Bootstragödie im Mittelmeer. Nur: Wer nimmt sie noch zur Kenntnis, angesichts der sehr aufgeheizten Diskussion über die Zahl der Flüchtlinge auch bei uns? Zitat:Flüchtlinge auf Kos<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlinge-auf-kos-syrer-werden-gegenueber-irakern-auf-der-faehre-bevorzugt/12196814.html">http://www.tagesspiegel.de/politik/flue ... 96814.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 30.08.2015 Aktuelle Meldungen zum Thema der Flüchtlingsbewegungen nach Europa, wobei diese hier sicherlich die erschütterndste ist... Zitat:Tote Flüchtlinge in Kühl-Lkw<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Ungarn-nimmt-mutmassliche-Schlepper-fest-article15822156.html">http://www.n-tv.de/politik/Ungarn-nimmt ... 22156.html</a><!-- m --> ...wenn man sich die Fernsehbilder angeschaut und die geringe Größe des Lastwagens gesehen hat, so kann man sich kaum vorstellen, welch apokalyptische Szenen sich in dem kleinen Laster (quasi war es nur ein 3,5-Tonner) abgespielt haben müssen, wenn dort 71 zusammengequetschte Menschen ersticken und verdursten... Ferner: Zitat:Flüchtlingsschiffe kentern vor libyscher Küste<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/bootsfluechtlinge-109.html">http://www.tagesschau.de/ausland/bootsf ... e-109.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 05.09.2015 Die Frage um die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU (die sog. "Quote") sorgt hinter den Kulissen für einigen Ärger. Vor allem die osteuropäischen Mitglieder Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei mauern gegen eine weitere bzw. Neuverteilung, sehr zum Verdruss der anderen bzw. bisherigen Hauptaufnehmerstaaten (Deutschland, Österreich, Schweden etc.). Zitat:EU weiter uneins über Flüchtlinge<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/aussenminister-fluechtlinge-103.html">http://www.tagesschau.de/ausland/aussen ... e-103.html</a><!-- m --> Einer der weiteren bisherigen Blockierer, Großbritanniens Premierminister Cameron, scheint indessen zu einem Kurswechsel bereit zu sein - zumindest zu einem kleinen... Zitat:"Moralische Pflicht"<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/ausland/moralischen-pflicht-grossbritannien-nimmt-mehrere-tausend-syrien-fluechtlinge-auf_id_4923812.html">http://www.focus.de/politik/ausland/mor ... 23812.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Quintus Fabius - 04.10.2015 Meiner Meinung nach wäre ein erster wesentlicher Lösungsansatz die Abschaffung jeglicher Entwicklungshilfe. Meiner Ansicht nach ist diese insgesamt betrachtet mehr ein Schaden als ein Nutzen und behindert Länder in ihrer Entwicklung statt diese zu befördern. Dazu einleitend ein paar Artikel und eine Dokumentation: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-04/fluechtlinge-mittelmeer-ursachen-entwicklungshilfe">http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... lungshilfe</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=4GchWxGcSZM">https://www.youtube.com/watch?v=4GchWxGcSZM</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/kultur/film/2012-10/film-suesses-gift-rezension">http://www.zeit.de/kultur/film/2012-10/ ... -rezension</a><!-- m --> Entwicklungshilfe befördert im Schnitt meiner Überzeugung nach die Wahrscheinlichkeit von Flüchtlingsströmen, und zerstört Staaten bzw erhöht die Wahrscheinlichkeit dass diese Versagen. Zudem kenne ich Entwicklungshelfer und die entsprechenden Organisationen auch aus eigener Anschauung da ich mit ihnen temporär zusammen arbeiten musste. Das war mehr als erbärmlich, außer Worthülsen, Phrasendrescherei und Potemkinschen Dörfern und hübschen Faltblättern und der Verschwendung des Gros der Mittel ohne nachhaltige Wirkung habe ich nie etwas gesehen, vor allem nie etwas wirklich sinnvolles. Ich hatte schon nicht viel erwartet und selbst das wurde dann noch weiter unterboten. Viel Getue, nichts dahinter und dem Gegenüber wird dann damit auch noch geschadet und dafür fließen Steuergelder in Milliardenhöhe ?! Macht das irgendeinen Sinn außer die Pfründe der Berufshelfer zu sichern ? Ich sollte wegen guter Kontakte zu Einheimischen beispielsweise einem Entwicklungshelfer eine Wohnung beschaffen. Aber selbst für einheimische Standards sehr gute Wohnungen sagten ihm alle nicht zu, waren ihm alle nicht gut genug. Wie er mir immer wieder versicherte spiele die Höhe der Miete ja keine Rolle und er könne ohne eine vernünftige Wohnung nicht richtig arbeiten. Er wohnte dann in einer Luxus-Wohnung auf dem Niveau wie sie einheimische Minister oder Warlords haben. Im weiteren war er auf vielen Meetings, Treffen, in Hotels, viel Gelaber ohne Inhalt, ein hübsches Faltblatt und eine hübsche Power-Point wurden ihm erstellt (teilweise von mir) und dem folgend war er Abends groß feiern, saufen und mit Minderjährigen rummachen. Auch wenn das natürlich jetzt extrem anekdotisch und nur ein Einzelfall ist, so ist es doch mein Eindruck von der Entwicklungshilfe und ihren Berufshelfern insgesamt (hab noch viele weitere kennen gelernt und alle waren sie mies). Statt idealistisch anderen zu helfen, wird diese Branche von Parasiten dominiert denen es nur darum geht mit Worthülsen (wir sind doch noch in der Implementation Phase, die erst vollständig abgeschlossen sein muss weil es sonst keine sustainabillity gibt etc) darüber hinweg zu täuschen wie wenig sie real leisten im Verhältnis zu dem vielen Geld welches sie verpulvern. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Mitleser - 04.10.2015 Quintus Fabius schrieb:... Ich glaube dir das aufs Wort und habe dennoch durchaus gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Was die engagierten Helfer durch die Bank vermeldeten war übrigens ein zu großer Einfluss der Wirtschaft auf die Entwicklungshilfe. So wurden dann notorisch Projekte mit viel Materialeinsatz bevorzugt gegenüber gleichwertigen Lösungswegen, die stattdessen mehr (lokalen) Personaleinsatz erfordert hätten bei vergleichbaren Kosten. Dass bei der Entwicklungshilfe generell irgendetwas ausbaufähig sein muss zeigten mir zwei Reisprojekte, eins von den Australiern und eines der Chinesen (das ist knapp 30 Jahre her). Nur bei den Chinesen kam mehr Reis raus als man reinstecken musste Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Shahab3 - 04.10.2015 Das ist letztlich irgendwo auch eine spieltheoretische Frage. Wenn alle Industriestaaten geschlossen die Hilfprogramme beenden, wäre es für jeden Einzelnen kein relativer Nachteil. Ansonten sind Hilfsgelder ja in der Regel an Bedingungen und außenpolitische Ziele geknüpft, werden in der Regel nicht "einfach so" gewährt. Die Abschaffung von Hilfsgeldern hätte für einen einzelnen Industriestaat daher gegenüber anderen relative Konsequenzen: - Verlust des diplomatischen Hebels gegenüber hilfsbedürftigen Regierungen/Fraktionen - Verlust der Bevorzugung der eigenen Unternehmen beim Abbau von Ressourcen oder dem Export - Verlust der Fähigkeit des Kulturexports - Insgesamt Verlust von Abhängigkeitsverhältnissen und Einfluss Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - phantom - 04.10.2015 Entwicklungshilfe wäre, wenn unsere Landwirtschaft nicht mit 100ten von Milliarden subventioniert würde. Dann hätten die Staaten in der dritten Welt mit weniger Technik, aber deutlich tieferen Löhnen, die Chance auf anständiges Auskommen. Bei uns wird der Bauer im Durschnitt mit mehr als einem halben Jahreslohn subventioniert. Man muss sich das mal vorstellen, in der Schweiz wird deutlich mehr Geld für die Bauern bezahlt, als für die gesamte Armee. Sei es durch die Direktzahlungen an die Bauern oder um die völlig überteuerten Produkte doch noch im Ausland absetzen zu können. Das ist einfach nur völlig verrückt und zeigt auf wie schräg unsere eigene Marktlogik manchmal ist. Für den Heimbonus wird der Markt aufs Übelste mit den Füssen getreten. Es ist jede Marktverzerrung genehm wenn sie den eigenen dient. Wieder so ein Beispiel wo der Patriotismus dümmer nicht angewendet werden könnte ... und eben entsprechende Folgen in armen Staaten hat, weil die keinerlei Chancen haben, ihre Produkte absetzen zu können. Sie können ausschliesslich Exotenware liefern, die bei uns aufgrund des Klimas nicht gedeihen kann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Mitleser - 05.10.2015 "Hilfsgelder" und Altkleiderspenden haben imho nichts mit Entwicklungshilfe zu tun. Ausbildungsprojekte dagegen durchaus. Verteufelt ist: Man kommt da hin, zeigt den Bauern dolle Tricks wie sie ihre Ernte nachhaltig steigern können etcpp - aber das Grunddilemma jeder Hilfe bleibt: Die Bauern würden dann doch lieber so leben wie wir, und nicht nur mehr Kartoffeln ernten (den Erlös kriegen sie eh wieder abgenommen). Wie erklärt man jemandem dass er leider da bleiben muss wo er ist, während man selber schon einen Rückflugtermin zu fließendem trinkbarem Wasser, guter medizinischer Versorgung und jederzeit genug Essen hat ? Das ist das absolut nicht lösbare Grundproblem. Man könnte das Institut des Nationalstaats und die Grenzen abschaffen, das wär ein Weg. Aber wie lässt sich dann z.B. ein Rechtsstaat aufbauen, ohne Staat ? Was die Subventionen angeht, geb ich Phantom absolut recht. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Quintus Fabius - 05.10.2015 Shahab3: Meiner Ansicht nach wird der Einfluss von Entwicklungshilfe auf solche außenpolitischen Fragen welche du hier ansprichst überschätzt. Ich will mal als Beispiel die Mongolei bemühen, welche immense Mengen von deutschen Entwicklungshilfegeldern erhalten hat. Von Beginn an (seit 1992) haben deutsche NGOs, Stiftungen, die Botschaft usw, versucht massiv Einfluss auf die Mongolei zu nehmen wobei entsprechende Entwicklungshilfeprojekte als Hebel eingesetzt wurden. Der "Erfolg" war im Verhältnis zum Aufwand marginal. Gerade anfangs nahmen deutsche Gruppen wie beispielsweise die Konrad-Adenauer-Stiftung Einfluss, aber es wurde hier keine nachhaltige Beeinflussung erzielt und trotz des Fundamentes welches noch die DDR gelegt hatte verlor man an Einfluss und Möglichkeiten. Die Zahl und Vielzahl deutscher Produkte welche um 1992 bis 2002 herum noch deutlich sichtbar in den Regalen war nahm drastisch ab, die Zahl der Deutsch lernenden Mongolen nahm ab (früher vergleichsweise stark) und die Bedeutung Deutschlands für die Mongolei nahm ab. Hier und heute ist vom deutschen Einfluss primär Operta als Bergbauunternehmen geblieben, aber dass ist eine Neugründung mehrere deutscher Firmen zusammen welche sich in der Mongolei weitgehend unabhängig von den Entwicklungshilfeprojekten entwickelt hat. Tatsächlich haben die namhaften deutschen Firmen in der Mongolei sich weitgehend losgelöst von der Entwicklungshilfe dort etablieren können. Was ist also von der deutschen Entwicklungshilfe dort geblieben?! Jede Menge Potemkinsche Dörfer von Aufforstungs- Umweltschutz und Ökotourismus Projekten welche allesamt im Endeffekt als gescheitert, sinnfrei und nicht nachhaltig zu betrachten sind. Und jede Menge schlechte Erfahrungen und Erinnerungen von Mongolen an die arroganten, perversen, saufenden "Entwicklungshelfer" und die deutsche "Community" welche sich um sich herum aufbaute und von denen einige ihrer prominenten Vertreter inzwischen nach Deutschland fliehen mussten weil sie aufgrund krummer Geschäfte in der Mongolei in eine prekäre Situation gerieten (darunter der Deutsche welcher als erster eine deutsche Brauerei dort aufbaute). Interessant auch der Vergleich hier mit Japan. Auch Japan hat immense Mengen an Entwicklungshilfegeldern in die Mongolei geschüttet und ebenfalls im Vergleich dazu nur magere Ergebnisse erzielt. Sowohl japanische Firmen wie japanische Produkte hinken hinterher. Dabei ist die Mongolei immens reich an Rohstoffen und korrupt bis ins Mark und würde daher eigentlich ein Musterbeispiel für ein Land bieten, indem man die Rohstoffe unter Preis für die Möglichkeit sich an entsprechenden Entwicklungshilfegeldern zu bereichern an sich reißen kann. Auch der Kulturexport ist auf diese Weise vielleicht nicht am besten und effizientesten gewährleistet. Früher lernten und sprachen viel mehr Mongolen die deutsche Sprache und die Beziehungen und die Sichtweise Deutschlands waren positiver. Heute schließen Universitäten und Privatschulen die früher gut besuchten Deutsch-Kurse und stellen internationale Schulen in der Mongolei ihre Lernpläne von Deutsch auf Englisch oder auf Chinesisch um. Was also ist schief gelaufen? Und warum erging es Japan ebenso? Phantom: Zitat:Entwicklungshilfe wäre, wenn unsere Landwirtschaft nicht mit 100ten von Milliarden subventioniert würde. Die ganze EU ist wenn man sie sich mal genau ansieht mehr eine Landwirtschafts-Subventionen-Verteilungsmaschinerie als irgend etwas anderes. Auf der Gegenseite erhält man so eine gewisse Autarkie was die Lebensmittel angeht und eine gewisse Qualitätssicherung, also eine gute Qualität der Lebensmittel (eigentlich). Die Lebensmittelkatastrophen in der VR China zeigen meiner Meinung nach klar auf, dass hier bei einer Marktwirtschaftlicheren Lösung deutlich mehr Kontrolle und Druck auf die Erzeuger erfolgen muss. Interessantererweise steigt ja der Anteil ausländischer Lebensmittel ständig an. Diese kommen aber wiederum ebenso aus Staaten, welche ihre Landwirtschaft speziell für diesen Export stark subventionieren, und so essen wir jetzt eben subventionierte chilenische Äpfel statt subventionierter Äpfel vom Bodensee.... Zudem ist noch die Frage, ob ein Import hochwertiger Lebensmittel aus dem Ausland dann den dortigen Bauern/Menschen überhaut zugute kommt oder ob hier nicht einfach nur die Zwischenhändler dann mehr Geld verdienen, die Bauern in der Dritten Welt aber weiter im Elend verharren. Quinoa ist ein interessantes und gutes Beispiel für eine solche Fehlentwicklung. Diese Pflanze wird in Südamerika angebaut und war dort ein Arme-Leute-Essen. Heute wird es als Bio-"Getreide" hier in Deutschland sehr teuer verkauft und die Händler kommen kaum mit dem Ankauf und Import nach, so gut verkauft es sich. Die Bauern vor Ort aber sind immer noch arm und haben im Schnitt weniger von ihrem Quinoa als vorher. Sie verkaufen es jetzt und kaufen sich von dem Erlös billiges chinesisches Mehl und leben so schlecht oder noch schlechter als je zuvor. Wenn wir also die Lebensmittel der Dritten Welt anstelle unserer eigenen importieren, ist damit für die Dritte Welt noch rein gar nichts gewonnen. Auch diese sogenannten Fair-Trade-Produkte zeigen klar auf, was für ein Missbrauch und Betrug hier betrieben wird und wie sehr sofort der Gute Wille und die Kaufbereitschaft der Kunden in Deutschland ausgenutzt werden. Überhöhte Preise für Produkte die nur einen Teil "fair gehandelter" Produkte enthalten, nichts anderes als reinrassige Kundentäuschung. Von daher ist die Frage, ob eine Reduzierung der eigenen Landwirtschaft (nichts anderes wäre die Kürzung der Subventionen) und der Ersatz derselben durch Importe überhaupt irgend etwas gutes hervor bringen würde. Eventuell wäre damit weder uns noch den Bauern in der Dritten Welt damit geholfen, im Gegenteil. Findige Unternehmen würden sich die Assymetrie in der Information immer zunutze machen um beide Seiten zu betrügen! Das principal-agent problem würde sich so noch deutlich verschärfen. <!-- m --><a class="postlink" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzipal-Agent-Theorie">https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzipal-Agent-Theorie</a><!-- m --> Das soll jetzt alles nicht als Plädoyer für die derzeitigen bizarren Subventionen verstanden werden, aber in einem Import von Lebensmitteln aus der Dritten Welt liegt auch nicht das Heil, für keine von beiden Seiten. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Schneemann - 26.11.2015 Während man sich in Deutschland Gedanken um 800.000 oder 900.000 Flüchtlinge macht und die Diskussion teils sehr emotional und hitzig geführt wird, sollte man gelegentlich sich daran erinnern, dass in der Türkei rund 2,3 Mio. und im Libanon rund 1 Mio. Flüchtlinge aus Syrien sich befinden und in Syrien selbst rund vier Millionen im Land umherziehen. Die Folgen liegen auf der Hand, neben Hunger und Kälte könnte alsbald ein neuer Feind auftauchen: Seuchen... Zitat:Minister Müller über Flüchtlingscamps: "Es droht der Ausbruch der Cholera" [...]<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerd-mueller-ueber-fluechtlinge-bei-syrien-die-menschen-leben-in-naesse-und-im-dreck-a-1064619.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64619.html</a><!-- m --> Indessen scheint es so, als wenn die Zahl der Flüchtlinge über die Griechenland- bzw. Balkan-Route stark zurückgeht, einerseits vermutlich infolge der schlechten Witterung, andererseits könnte auch die türkische Haltung, Flüchtlinge neuerdings abzuweisen, hier eine Rolle spielen. Zitat:Transit über die Türkei<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/politik/international/transit-ueber-die-tuerkei-fluechtlingsstrom-nach-griechenland-reisst-abrupt-ab/12641832.html">http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 41832.html</a><!-- m --> Auch wenn dies darauf hinweisen könnte, wie ich schon mal gesagt hatte, dass die Zahlen im Winter automatisch zurückgehen, so sei daran erinnert, dass das Grundproblem damit weiter besteht bzw. die Flüchtlinge im Chaos des Nahen Ostens verbleiben, was dort die Lage wiederum verschärft (s. Seuchengefahr). Schneemann. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Nightwatch - 26.11.2015 Wenn sich die Situation in den Lagern weiter verschlechtert kommen wieder mehr - Wetter hin oder her. Und im Frühjahr sowieso. Es ist ein grenzderbiles Versäumnis, dass die Europäischen Staaten es noch immer nicht auf die Reihe bekommen die Situation in den Lagern zu verbessern. Jeden Euro den man dort unten nicht ausgibt wird man über kurz oder lang tausendfach investieren müssen wenn die Herrschaften an der eigenen Grenze aufschlagen. Mit ein wenig vorausschauender Politik - die Entwicklung war absehbar und den zuständigen Stellen seit zig Monaten bekannt - hätte man die Flüchtlingskrise ganz anders anpacken können. Aber nicht mal jetzt kriegt man das gebacken. Unfähig, allesamt. Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - Quintus Fabius - 26.11.2015 Zitat:und in Syrien selbst rund vier Millionen im Land umherziehen Aktuell sind es übrigens bereits 6,5 Millionen. In Bezug auf Syrien sollte man allerdings bedenken, dass hier in Deutschland nur 22% der Illegalen Einwanderer Syrer sind. Das heißt: 78% der Personen welche jetzt Illegale hier einwandern sind keine Syrer ! Re: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Fo - phantom - 27.11.2015 Quintus Fabius schrieb:In Bezug auf Syrien sollte man allerdings bedenken, dass hier in Deutschland nur 22% der Illegalen Einwanderer Syrer sind. Das heißt: 78% der Personen welche jetzt Illegale hier einwandern sind keine Syrer !Woher hast du diese Zahl? |