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Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=93) +--- Thema: Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei (/showthread.php?tid=168) |
- Popeye - 07.11.2003 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2003/46/EU_2fT_9frkei">http://www.zeit.de/2003/46/EU_2fT_9frkei</a><!-- m --> Das Urteil von Brüssel Die Türkei ist auf dem Weg zu Beitrittsverhandlungen fast am Ziel Zitat:Als die EU-Regierungschefs vor vier Jahren in Helsinki die Türkei zum Kandidaten für eine spätere EU-Kandidatur kürten, waren zwei Argumente in aller Munde: Zum einen wollte Europa die weltliche Demokratie der Türken zur Insel in einer islamisch aufgewühlten Weltgegend machen, Brücke und Vorposten für Europa in einem. Paradox, doch heute erweisen sich in Ankara die ehemaligen Islamisten als die besten Europäer. Zum anderen drängten damals die Amerikaner die Europäer, mit der Türkei einen strategisch wichtigen Partner aufzunehmen. Mit dem Irak-Krieg aber erkaltete die Waffenbrüderschaft zwischen Ankara und Washington, das strategische Argument wurde vorläufig zu den Akten genommen. In der Türkei sind sich die Eliten zudem bewusst, dass das schwerste Stück Arbeit noch gar nicht begonnen wurde: Bis in die letzte Ecke von Anatolien müssen Sitten und Gebräuche, wie etwa die Zwangsheirat im Kindesalter, europäischen Rechtsansprüchen angepasst werden. Eine gewaltige Aufgabe......Link <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/dlf/interview_031107">http://www.zeit.de/politik/dlf/interview_031107</a><!-- m --> EU-Beitritt Zyperns erhöht den Druck auf die Türkei Interview mit Neoklis Silikiotis, Führungsmitglied der linken Regierungspartei AKEL auf Zypern/Deutschlandfunk-Interview am Morgen, 7. November 2003 Zitat:Silikiotis: Wir glauben, dass die türkische Mitgliedschaft nach dem letzten Bericht eben an der Lösung der Zypernfrage hängt. Wir haben immer gesagt, der Schlüssel zur Zypernfrage liegt in Ankara und ich glaube, was auch im EU- Parlament von Günter Verheugen gesagt wurde, ist ein sehr positives Zeichen dafür. Die Zypernfrage könnte für die Türkei der Termin für den Beginn ernstlicher Beitrittsgespräche werden. Wir hoffen, dass die türkische Politik sich verändert, damit wir die Monate bis zum 1. Mai 2004 nutzen, damit ein vereintes Zypern der EU beitreten kann..... - Azrail - 07.11.2003 Ja toll Zypernkonflikt die Türkei ist ein Nationalstolzes Land Nord zypern wird bestimmt nicht verkauft. Ein Kompromiss muß her und den wollen die Südzyprioten nicht. Also liegt dies nicht nur an der Türkei sondern auch an Griechenland und vor allem an Südzypern. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zaman.com/default.php?kn=4937">http://www.zaman.com/default.php?kn=4937</a><!-- m --> <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zaman.com/default.php?kn=4925">http://www.zaman.com/default.php?kn=4925</a><!-- m --> - Sturkopf76 - 07.11.2003 Seit einigen Monaten bin ich mit der Thematik eines möglichen EU-Beitritt der Türkei beschäftigt - im Rahmen meiner Diplomarbeit-. Mir ist es durchaus bekannt gewesen, daß die subjektiven Bewertungen hinsichtlich der der Eingliederung der Türkei in der Institution der europäischen Länder derart kontrovers erscheint. Die Meinungen sind so verschieden wie die Argumentationsketten, die ich im Rahmen meiner Recherchen durchforste... Die Kopenhagener Kriterien, die 1993 im Rahmen des EU-Gipfels in Kopenhagen vereinbart worden sind, stellen bekannterweise eine Art Schema der Beitrittsbedingungen dar, die von dem jeweiligen Bewerberland zu erfüllen sind. Zielsetung dieser Standardisierung war es in erster Linie dem steigenden Nachfrage aus der Riege der mittel- und osteuropäischen Länder (MOE-Länder), die sich erfolgreich aus den Fesseln des Kommunismus lösen konnten, gerecht zu werden. Natürlich sind sie auch im Rahmen der Beitrittspartnerschaft von türkischer Seite zu erfüllen ehe ein Beitritt in Betracht kommen kann. Mit der Türkei wurde bereits 1963 das sogenannte "Assoziationsverhältnis" eingegangen, das eine spätere Option zum Beitritt in die heute existierende Form der Europäischen Integration der EU ermöglichen könnte. Wie ich hier im Forum bereits an einer Vielzahl von Kommentaren entnehmen konnte haben sicherlich einige sehr brauchbare Einwände dargebracht die eine ablehnende Haltung gegenüber der türkischen Kandidatschaft begründen würden. Es gab aber auch eine Reihe von sehr überhobenen und teilweise falsch dargelegten Stellungnahmen, die scheinbar aus der Luft gegriffen worden sind. Ohne an dieser Stelle jemanden persönlich nahezutreten. Aber auch die Türkei ist seit Begründung der Republik ständig dem Einfluss des Militärs ausgesetzt, wie einst die heutigen EU-Partner Griechenland, Portugal und Spanien. Auch diese Länder verzeichneten vor ihrer Integration in die EU, langjährige höchst labile politische Strukturen unter der Militärjunta oder der Diktatur von Franco u.a.. Den Beitritt zur EU eröffnete vordergründig diese Tatsache, dass die Mitgliedsstaaten der EU nur in der Vollmtgliedschaft der vorstehend genannten Länder, eine stabile Basis zur Stärkung bzw. Erhalt der Demokratie in diesen Ländern gewährleistet sahen. Obwohl der Stärkung der rückständigen Wirtschaften in Griechenland, Portugal und Spanien bereits seit fast zwei Jahrzehnten denEU-Etat in beträchtlicher Höhe belasten. Auch die Türkei ist ein Land das im Schatten der Militärmacht steht, daß vergeblich versucht ihre Demokratie zu festigen. Leider ist es nur bei diesem Versuch geblieben, trotz der jüngsten Beschneidungen der Rechte des Militärs ist ihre Position ungebrochen. Die Türkei hätte trotz der momentanen unzureichenden Erfüllung des politischen und ökonomischen Kriteriums verdient, eine Chance zur Festigung ihrer demokratischen Strukturen zu bekommen.... (Fortsetzung folgt.....) Habe zu arbeiten :bonk: Viele Grüße Sturkopf76 - Popeye - 08.11.2003 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,273184,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1 ... 84,00.html</a><!-- m --> EU-Beamte gegen Türkei-Beitritt Zitat:Die höchsten Beamten der EU-Kommission lehnen mehrheitlich einen Beitritt der Türkei in die Europäische Union ab. Eine anonyme Befragung von 33 der 36 Generaldirektoren der Brüsseler Verwaltung ergab, dass beinahe zwei Drittel der Spitzenfunktionäre gegen eine EU-Mitgliedschaft Ankaras sind. Die Beamten, im Rang vergleichbar mit Staatssekretären, begründen das vor allem damit, dass die europäische Integration nur in "engen Grenzen" möglich sei. Die Studie der Düsseldorfer Forschungsstiftung "Identity Foundation" basiert auf mehrstündigen Einzelinterviews. Darin äußern sich die meisten Beamten außerdem besorgt, dass schon die Erweiterung um zehn Staaten im Frühjahr 2004 die Integrationskraft der Union überfordern könnte. Die Funktionäre wünschen sich zudem ehrgeizigere Reformen der Machtstrukturen in der EU. Am Endesolle eine "Europäische Regierung" stehen. Wegen der Bedenken der Nationalstaaten und "mangelnder politischer Führung", so klagt die Mehrheit der Beamten laut der Studie, sei dies jedoch erst in "20 bis 50 Jahren" denkbar. - Popeye - 10.11.2003 <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1478012">http://derstandard.at/standard.asp?id=1478012</a><!-- m --> Türkei ratifiziert Protokoll zur Abschaffung der Todesstrafe Für Kriegszeiten geltende Zusatzvereinbarung noch nicht unterzeichnet Zitat:Straßburg - Die Türkei wird am Mittwoch das Europäische Protokoll zur Abschaffung des Todesstrafe ratifizieren. Das gab der Europarat am Montag in Straßburg bekannt. Das Mittelmeerland bestätigt so mit einem internationalen Abkommen die Streichung der Todesstrafe aus dem Strafgesetzbuch, die das Parlament in Ankara bereits im August 2002 für Friedenszeiten beschlossen hatte. Bereits seit 1984 hält Ankara außerdem ein Moratorium für die Vollstreckung von Todesurteilen ein. - Erich - 10.11.2003 Sturkopf 76 postete Zitat:(Fortsetzung folgt.....)Ich warte, die paar Zeilen waren nicht unintelligent :daumen: - noob - 10.11.2003 @ Azrail Eine Besatzungsmacht von über 40 000 Mann auf Zypern entspricht wohl kaum europäischem Recht. Die Vorstellung das ein EU-Land einen Teil von einem anderem besetzt hält ist einfach lächerlich. Kompromißbereitschaft? Selbst der türkische Ministerpräsident verzweifelt an der Sturköpfigkeit von Denktas und der Generäle. Was ihn allerdings nicht dazu bringt Schritte dagegen einzuleiten. Dies ist auch kaum möglich in der Türkei womit schon das zweite große Problem angesprochen wäre... die Macht des Militärs. Die jetztige Regierung hat sicher große Schritte unternommen, aber es gibt wohl ein paar institutionelle Barierren die sie nicht überwinden können. - Azrail - 11.11.2003 Noob die Schritte der Türkei sind getan natürlich werden noch weitere folgen müßen aber was tut denn Südzypern?Die versuchen nicht Kooperativ mitzuwirken sondern einfach nur Forderungen der Versuch zu einem Kompromiss wird nicht einmal eingegangen.Nicht eine Seite alleine kann Schritte aufeinander tun sondern beide müssen es um zu einer Lösung zu kommen. - ~Ansar - 11.11.2003 Die Zypern frage ist so ne Sache. Die türkische Armee musste im Jahr 1974 da einmaschieren, weil dort lebende Griechen Masseker unter der Muslimisch türkischen bevölkerung ausgeübt haben, und wenn die türkische Armee da nicht einmarschiert wäre ganz Zypern unter griechische Herrschaft gekommen, und dass wäre mit sicherheit auch ein tödliche gefahr, weil dann hätten die Griechen praktisch die türkei vom Westen und Süden her umzingelt. Im zukunft wird dass auch sehr grosses problem sein für die Regierung, einerseits spielen die Nationalen interessen eine grosse Rolle, aber andererseits will die türkei in die EU rein (wass ich persönlich ablehne!).:misstrauisch: - Sturkopf76 - 11.11.2003 Die Zypernfrage ist eine Frage der Auslegung... Türkische Interessen standen zweifelsohne in Frage, doch war der Einmarsch der türkischen Armee wirklich erforderlich? Vielmehr war die türkische Invasion doch eine Demonstration der militärischen Stärke im Gedenken an die griechische Besatzung nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg. Und ein kleiner Tip für diejenigen die sich ständig hier auslassen müssen mit ihren 0-8-15 Zitaten: Kauft euch endlich mal einen Rechtschreibduden! Angenehme Nachtruhe! - noob - 11.11.2003 Also eigentlich ist mir net ganz klar, was an der Zypernfrage unklar ist. Ein souveränes Land marschiert in eine anderes ein und hält fast die Hälfte davon seit 20 Jahren besetzt. Also viel Spielraum für Auslegungen gibt es da glaube ich nicht. Von den Morden und Vertreibungen der türkischen Armee mal gar nichts zu sagen, weil wenn man damit anfängt kommt man wahrscheinlich nie zu einem Ende. - Tiger - 11.11.2003 Die türkische Bevölkerungsminderheit war auf Zypern von der dortigen Regierung immer wieder diskriminiert worden. Als es dann auch noch zu einem sehr blutigen Putsch gegen Makarios kam - die weitaus meisten Toten waren damals übrigens griechischstämmige Zyprioten - eskalierte die Lage. Vielleicht wäre es ganz ratsam, wenn wir einen eigenen Thread zum Thema Zypern einrichten. - Popeye - 12.11.2003 <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1480086">http://derstandard.at/standard.asp?id=1480086</a><!-- m --> Türkei: Geduldsfaden für EU könnte reißen Ex-Premier Yilmaz: "Haben bei EU nicht ewig Geduld" - Er ortet immer neue Hindernisse auf dem Weg Ankaras nach Brüssel Zitat:Ein weiterer Punkt sei die Frage der Religion: Die Türkei sei ein laizistischer Staat. Man müsse bedenken, dass die Sakulärisierung in Europa rund 200 Jahre Zeit gehabt habe, in seinem Lande sei das erst seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts so. Zudem habe die Türkei kein Vorbild gehabt, sondern sei im Gegenteil der einzige moslemisch geprägte Staat, der das wirklich versucht habe. "In manchen Bereichen ist das türkische Modell ein Vorbild für moslemische Staaten, wie etwa für gewisse Kreise im Iran", ist sich Yilmaz sicher, der derzeit an der Universität Bochum lehrt. Die Religionsfrage müsse Europa für sich selbst klären, für die Türkei sei sie kein Hindernis. Die Türken selbst hätten laut Umfragen zu 90 Prozent das Gefühl, wegen der Religion aus der EU ausgeperrt zu bleiben....... - Erich - 12.11.2003 Zitat:Die Türken selbst hätten laut Umfragen zu 90 Prozent das Gefühl, wegen der Religion aus der EU ausgeperrt zu bleiben.......Rein Gefühlsmäsig würd ich sagen, dass das nicht täuscht; Zitat aus einem Stammtischgespräch zum Bau einer Moschee mit Minarett Zitat:"Und wenn die Türken dann mit ihren .... Minett und dem Mutzin kommen, dann is Bayern gar nix mehr wert"(soviel zum Laizismus in Europa, der Religionsfreiheit und der vielgerühmten "Liberalitas bavariae" - Leben und leben lassen) - Merowig - 13.11.2003 Zitat:Erich posteteDas erste was ich hier in Bayern gelernt hab war: Extra Bavariam non est vita, et si est vita, non est ita.Zitat:"Und wenn die Türken dann mit ihren .... Minett und dem Mutzin kommen, dann is Bayern gar nix mehr wert"(soviel zum Laizismus in Europa, der Religionsfreiheit und der vielgerühmten "Liberalitas bavariae" - Leben und leben lassen) Auch kann man deinem Zitat entgegenstellen den Ausdruck von der Schrifstellerin Lena Christ in "Die Rumplhanni": "D' Welt muaß boarisch bleibn, – sinst is's ja nimmer schee!" Und das Kultur/Religion ein Hauptgrund gegen die EU-Mitgliedschaft ist sag ich schon seit langem hier ![]() <!-- m --><a class="postlink" href="http://washingtontimes.com/world/20031111-092619-1820r.htm">http://washingtontimes.com/world/200311 ... -1820r.htm</a><!-- m --> na hoert sich ganz nach neuen potentiellen Beitrittskandidaten an sollte die Tuerkei eines Tages doch drin sein.... |