United Nations
wenn die vereinten nationen so us-gefügig sind, warum haben sie dann eigentlich nicht dem irakkrieg 2003 zugestimmt Rolleyes ?
beim koreakrieg verteidigten die vereinigten staaten übrigens auf beschluss der vereinten nationen südkorea gegen den aggressor aus dem norden - der gedanke, ein kommunistischer staate könnte tatsächlich einen angriffskrieg beginnen, gefällt den rbi-autoren wohl nicht ...

der artikel ist nicht objektiv, sondern klar anitamerikanisch und linksorientiert. und mit diesen sätzen hat sich der artikel für mich sowieso disqualifiziert:
Zitat:Ob die Irak-Kriege, der Überfall auf Jugoslawien, ob die imperialistische Zurichtung der Balkan-Staaten. Auch der Iran soll, bleibt er unbotmäßig, „vor die UNO“, die Koreaner sowieso und im Kongo werden mit UN-Mandat gegenwärtig die Rechte an der Ausplünderung der Koltan-Mienen abgesichert. [...]
So hat sich, in all dem Schrecken des Krieges, doch noch etwas objektiv Fortschrittliches ereignet. Ein Haupthindernis antiimperialistischen Kampfes und nationalen Unabhängigkeitsstrebens, die Vereinten Nationen, sind angegriffen worden. Vielleicht hätten die Israelis gleich das New Yorker Hauptquartier bombardieren sollen.
ein einziger satz dieses artikel entspricht tatsachen:
Zitat:Nun haben die Israelis der UNO einmal gezeigt, welche Bedeutung sie als eigenständiger Akteur hat, wenn es ernst wird - etwa die des Weltpostvereins.
in einer weltorganisation, in deren menschenrechtsrat staaten wie china, russland, kuba etc sitzen, kann man wohl kaum ernst nehmen ... aber immerhin ist der sudan nicht mehr vorsitzender der menschenrechtskommission Rolleyes

@Ingenieur: zustimmung in allen punkten :daumen: die darfur-krise kann unter anderem auch nicht beendet werden, weil russland und china entsprechende resolutionen im sicherheitsrat blockieren ... es sind halt eben nicht immer die vereinigten staaten Rolleyes
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Wenn hier Korea als Beispiel genannt wird, sollte man vielleicht erwähnen, dass der dortige UN Einsatz nur zustande kam, weil der Botschafter der UdSSR jeder Sitzung aus Protest fernblieb, weil ein Vertreter National- und nicht Rotchinas den chinesischen Sitz im Weltsicherheitsrat innehatte; trotz des Sieges im Bürgerkrieg der Rotchinesen.
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Gut, der historische Hintergrund ist fragwürdig, die Nennung einzelner Beispiele ebenso, Korea wurde da angesprochen. Die These, die UN sei lediglich US-gesteuert, ist auch Quatsch, meine Meinung dazu steht schon oben. Allerdings ist mit dem Ende des Kalten Krieges die Initiative mehr oder weniger auf die USA übergegangen, deren Aktionen letztlich als einziges die UN mal in Bewegung gebracht haben. Daraus mag sich die wohl linkspolitisch begründete Neurose des Autors ableiten, UN = Vollstreckungsorgan der USA.
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Zuersteinal finde ich es putzig, dass so ziemlich in jedem US-kritischen (oder hier eher noch UN-kritischen) Kommentar sofort "linksorientierte", "marxistische", "kommunistische", oder "anti-amerikanische" Tendenzen hineininterpretiert werden. Sozusagen als Totschlagargument. So nach dem Motto: "Der Autor ist betsimmt links, der ist eh verwirrt und hat nix zu melden". Auf der Ebene sind Diskussionen schonmal grundlegend sinnfrei. Wir sind doch alles überzeugte Demokraten und da haben wir doch viel Platz für Meinungsvielfalt, oder? Wink Das nur mal vorweg.

Desweiteren bringt der Autor durchaus einige Dinge, über die man mal nachdenken sollte. Dass die UN zu einem Rechtfertigungsinstrument für geotrategische Machtspiele misbraucht wird, sollte doch ebenfalls keinen wirklich überraschen.
Über einzelne Punkte seiner Ausführungen, insebsondere das ein oder andere gebracht Beispiel, kann man sicherlich geteilter Meinung sein.
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Zitat:Shahab3 postete
Zuersteinal finde ich es putzig, dass so ziemlich in jedem US-kritischen (oder hier eher noch UN-kritischen) Kommentar sofort "linksorientierte", "marxistische", "kommunistische", oder "anti-amerikanische" Tendenzen hineininterpretiert werden. Sozusagen als Totschlagargument.
Ich weiß nicht ob dir der Verlauf des Korea-Kriegs geläufig ist, aber nur ein Betonkopf-Kommunist würde die Verteidigung Südkoreas als "imperialistische/geostrategische Aktion" bezeichnen. Die Südkoreaner sind heute noch froh, dass die USA sie vor dem Schicksal von Nordkorea bewahrt haben.

Zitat:So nach dem Motto: "Der Autor ist betsimmt links, der ist eh verwirrt und hat nix zu melden". Auf der Ebene sind Diskussionen schonmal grundlegend sinnfrei. Wir sind doch alles überzeugte Demokraten und da haben wir doch viel Platz für Meinungsvielfalt, oder? Wink Das nur mal vorweg.
Sicher darf der Autor seine Meinung haben. Ändert aber nichts daran dass diese Meinung Schwachsinn ist. Man muss eben das Kind beim Namen nennen.
In den Beispielen, die der Autor genannt hat (Korea, Jugosslawien, 2. Irak) war es völlig legitim einzugreifen. Die Argumentation läuft darauf hinaus, dass immer wenn sich außenstehende also die USA einmischen, dann ist es "imperialistisch". So eine Argumetation bringen bloß Leute aus dieser Ecke an.

Zitat:Desweiteren bringt der Autor durchaus einige Dinge, über die man mal nachdenken sollte. Dass die UN zu einem Rechtfertigungsinstrument für geotrategische Machtspiele misbraucht wird, sollte doch ebenfalls keinen wirklich überraschen.
Über einzelne Punkte seiner Ausführungen, insebsondere das ein oder andere gebracht Beispiel, kann man sicherlich geteilter Meinung sein.
Wenn die USA irgendwelche geostrategischen Sachen durchsetzen wollen, blockieren Russland und China. Es würde mich also schon überraschen.
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Zitat:Ich weiß nicht ob dir der Verlauf des Korea-Kriegs geläufig ist, aber nur ein Betonkopf-Kommunist würde die Verteidigung Südkoreas als "imperialistische/geostrategische Aktion" bezeichnen. Die Südkoreaner sind heute noch froh, dass die USA sie vor dem Schicksal von Nordkorea bewahrt haben.
Korea war ein Stellvertreterkrieg (teilweise sogar direkter Natur) Chinas, der Sowjets gegen die USA. Und hier ging es durchaus in der Nachkiegswelt und der Blockbildung um Geostrategie. Oder glaubst Du etwa die Amerikaner verheizen ihre Soldaten wegen den schönen Mandelaugen der Südkoreanerinnen? So aus Mitgefühl? Ne, so funktioniert Weltpolitik (leider) nicht.

Der Ausschluss/Boykott Chinas und der Sowjets im Sicherheitsrat, ermöglichte den USA natürlich eine Abstimmung für eine wohlgemerkt nachträgliche UN-Legitimation. Ich denke mehr wollte der Autor damit auch nicht ausdrücken.
Welche der beteiligten Seiten (die Kommunisten, oder die Kapitalisten) für die richtige Sache gekämpft haben, will ich hier nicht beurteilen. Darum gehts auch garnicht.

Zitat:Sicher darf der Autor seine Meinung haben. Ändert aber nichts daran dass diese Meinung Schwachsinn ist. Man muss eben das Kind beim Namen nennen.
In den Beispielen, die der Autor genannt hat (Korea, Jugosslawien, 2. Irak) war es völlig legitim einzugreifen. Die Argumentation läuft darauf hinaus, dass immer wenn sich außenstehende also die USA einmischen, dann ist es "imperialistisch". So eine Argumetation bringen bloß Leute aus dieser Ecke an.
hmm..vielleicht verbindest Du falsche Vorstellungen mit dem Begriff "imperialistisch"?! Hier mal eine Definition aus Wiki:

Unter Imperialismus (von lat. imperare „herrschen“; imperium „Herrschaftsgebiet“; z.B. Imperium Romanum) versteht man die Bestrebungen eines Staates, seinen Einfluss auf andere Länder oder Völker auszudehnen. Dieser Machterweiterungspolitik können unter anderem ökonomische, sozioökonomische, bevölkerungspolitische, sozialpolitische, nationalistische und geistig-kulturelle Motive zugrunde liegen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus">http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus</a><!-- m -->

Dass es immer "die bösen Linken" sein müssen, die dieses schlimme Wort benutzen, erscheint mir schwer nachvollziehbar. Es gab auch genug Staaten des Ostblocks und der ehemaligen UDSSR, die sich zum Beispiel dem sowjetischen Imperialismus ausgesetzt sahen. Die Tibeter leiden unter Chinesischem Imperialismus. Der Bergiff ist somit nicht auf die USA alleine gemünzt.

Zitat:Wenn die USA irgendwelche geostrategischen Sachen durchsetzen wollen, blockieren Russland und China. Es würde mich also schon überraschen.
Nun..ich kann zwar nicht bestätigen, dass dem immer so ist. Aber das ist das Recht der Staaten mit Vetorecht und es ist auch der Sinn der UN / des Sicherheitsrates über "geostrategische Sachen" so zu entscheiden, so dass ein möglichst breiter Konsens vorherrscht. Übrigens sind die USA vermutlich die unangefochtenen Rekordhalter im Einlegen von Vetos. ..Nur als Randnotiz.

Zudem geht doch die ganze Diskussion hier an den Kernaussagen der Autors vorbei. Es geht eigentlich darum, dass die UN oder die "Internationale Gemeinschaft" (die auch mal aus Ozeaninen, Mikronesien und der Mongolei bestehen kann) gern zur Legitimation von US-Interessenspolitik benutzt werden, um eben vorzugeben im Interesse der Weltgemeinschaft zu handeln.

Jetzt erklär mir doch bitte jemand glaubhaft, dass er es für unverschämt hält, den USA solch achso boshafte Strategien unterstellen zu wollen?! Rolleyes
Es ist legitim. Sie haben die nötige Medien-, Wirtschafts- und politische Macht dazu und sie tun es. Da würde mir auch nicht ein einziger Politiker der US-Administration widersprechen wollen.

Also wieso die Aufregung über diesen vermeintlich "schlimmen, linkspopulistischen" Kommentar? Wink
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Zitat:Shahab3 postete
Also wieso die Aufregung über diesen vermeintlich "schlimmen, linkspopulistischen" Kommentar? Wink
Nicht weil er schlimm ist, sondern weil er einfach falsch ist. Der Autor bringt irgendwelche Kriege, die im Namen der UNO geführt wurden, in Zusammenhang mit der Geopolitik der Vereinigten Staaten. Daraus schließt der Autor, dass die UNO bloß ein Geschöpf der USA ist. Diesen Schluss halten die meisten im Forum für nicht zulässig.



Zitat:Korea war ein Stellvertreterkrieg (teilweise sogar direkter Natur) Chinas, der Sowjets gegen die USA. Und hier ging es durchaus in der Nachkiegswelt und der Blockbildung um Geostrategie. Oder glaubst Du etwa die Amerikaner verheizen ihre Soldaten wegen den schönen Mandelaugen der Südkoreanerinnen? So aus Mitgefühl? Ne, so funktioniert Weltpolitik (leider) nicht.

Der Ausschluss/Boykott Chinas und der Sowjets im Sicherheitsrat, ermöglichte den USA natürlich eine Abstimmung für eine wohlgemerkt nachträgliche UN-Legitimation. Ich denke mehr wollte der Autor damit auch nicht ausdrücken.
Welche der beteiligten Seiten (die Kommunisten, oder die Kapitalisten) für die richtige Sache gekämpft haben, will ich hier nicht beurteilen. Darum gehts auch garnicht.
Der Autor impliziert, dass die Verteidigung Südkoreas eine schlechte Sache war, und als wäre Korea ein Opfer der Außenpolitik der USA und deren Gehilfe UNO.
Was ich sagen wollte, dass es im Interesse (Süd-)Koreas war, dass die UNO-Truppen unter US-Führung eingegriffen hatten, also keinesfalls von "Machtpolitik" gesprochen werden kann.
Welche Motive die USA damals hatten ist uns nicht bekannt, wir können ihnen heute alles mögliche unterstellen. Tatsache (und da werden mir 99,9% aller Südkoreaner zustimmen), dass es eine gute Sache war, dass die UNO eingegriffen hat.


Zitat:hmm..vielleicht verbindest Du falsche Vorstellungen mit dem Begriff "imperialistisch"?! Hier mal eine Definition aus Wiki:

[i]Unter Imperialismus (von lat. imperare „herrschen“; imperium „Herrschaftsgebiet“; z.B. Imperium Romanum)
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus">http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus</a><!-- m -->

Dass es immer "die bösen Linken" sein müssen, die dieses schlimme Wort benutzen, erscheint mir schwer nachvollziehbar. Es gab auch genug Staaten des Ostblocks und der ehemaligen UDSSR, die sich zum Beispiel dem sowjetischen Imperialismus ausgesetzt sahen. Die Tibeter leiden unter Chinesischem Imperialismus. Der Bergiff ist somit nicht auf die USA alleine gemünzt.
Also das war jetzt irgendwie überhaupt nicht auf meine Aussage bezogen, kann das sein?
Im Text sagt der Autor, dass der Eingriff in den Bürgerkrieg auf dem Balken ein "imperialistischer Zuschnitt" war. Darauf habe ich mich bezogen.
Schau:
Zitat:Ob die Irak-Kriege, der Überfall auf Jugoslawien, ob die imperialistische Zurichtung der Balkan-Staaten.
Wieso bezeichnet er diese Intervention als imperialistisch? Entweder er ist Serbe (was er nicht ist) oder er ist generell dagegen wenn kriegerische Eingriffe von außen. Nachdem er in den Beispielen Irak II und Korea verschweigt, dass da US-Gegner (jaja ich weiß dass Saddam von den USA unterstützt wurde, er war hier aber Anti-USA) die Agressoren waren, findet er es also nur schlecht, wenn die USA intervenieren. Das lässt den Schluss zu, dass er (extrem) links ist.

Der Terminus "imperialistisch" zur Kennzeichnung der US-Außenpolitik wird außerdem v.a. aus dem Lager der Linksradikalen verwendet.

Letztendlich kann man jede humanitäre Aktion, jeden Hilfseinsatz und jede Verteidigung als "imperialistisch" darstellen.

Zitat:Nun..ich kann zwar nicht bestätigen, dass dem immer so ist.
Schön. Gegenbeispiel bitte. Die Aussage so ist ein bisschen dünn.

Zitat:Aber das ist das Recht der Staaten mit Vetorecht und es ist auch der Sinn der UN / des Sicherheitsrates über "geostrategische Sachen" so zu entscheiden, so dass ein möglichst breiter Konsens vorherrscht. Übrigens sind die USA vermutlich die unangefochtenen Rekordhalter im Einlegen von Vetos. ..Nur als Randnotiz.
Das es das Recht der 5 Vetomächte ist, diese einzustetzen ist uns allen klar. Ob es sinnvoll ist, das ist eine andere Frage. Frag mal einen Dorfbewohner in Darfur, was er davon hält, dass da irgendwelche Staaten Vetorecht haben. Das mit dem "breiten Konsens" klingt sehr euphemistisch ausgedrückt. Im Endeffekt ist der Sicherrat ein Blockaderat. Schlimmer als der Bundesrat.

Zitat:Zudem geht doch die ganze Diskussion hier an den Kernaussagen der Autors vorbei. Es geht eigentlich darum, dass die UN oder die "Internationale Gemeinschaft" (die auch mal aus Ozeaninen, Mikronesien und der Mongolei bestehen kann) gern zur Legitimation von US-Interessenspolitik benutzt werden, um eben vorzugeben im Interesse der Weltgemeinschaft zu handeln.
Wenn der Autor ein Beispiel geben würde, dass nicht völlig daneben ist, dann wäre es ja vielleicht Wert darüber nachzudenken.
Vielleicht kannst du mir ja stattdessen ein Beispiel geben, bei dem 1) die UN eine AKtion der USA unterstützt, 2) diese nicht im Interesse der Weltgemeinschaft ist und 3) diese ein geostrategische Interesse der USA durchsetzt.
Der Autor kann es jedenfalls nicht.

Zitat:Jetzt erklär mir doch bitte jemand glaubhaft, dass er es für unverschämt hält, den USA solch achso boshafte Strategien unterstellen zu wollen?! Rolleyes
Es ist legitim. Sie haben die nötige Medien-, Wirtschafts- und politische Macht dazu und sie tun es. Da würde mir auch nicht ein einziger Politiker der US-Administration widersprechen wollen.
Sicher betreiben die USA Geopolitik, manchmal sogar am Rande der Legitimität, allerdings nicht unter dem Deckmantel der UN.
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Wie ich bereits sagte. Es führt zu weit und mir fehlt auch die Lust mit Dir über die vermeintliche Legitimation (die ist i.d.R. positionsabhängig) jedes einzelnen US-Kriegs zu diskutieren. Die abzuarbeitende Liste wäre recht lang und eine Diskussion darüber schlicht müssig. Ganz allgemein ist Geopolitik und Interventionspolitik relativ unabhängig von menschlichen Schicksalen und Recht und Unrecht. Da interessieren die Entscheidungsträger die Kinder in Darfur und Südkorea auch herzlich wenig, sondern diese werden zur Legitimation instrumentalisiert.Die Frage heisst in solchen Fällen immer: "Wie gewinnen wir die Öffentlichkeit für diese Sache?", "Wie kriegen wir die Europäer dazu, uns zu unterstützen", etc..etc...

Auch der Autor möchte da wohl nichts implizieren, oder alle genannten Einsätze verurteilen. Es geht schlicht und allein um die Tatsache, dass die USA die UN Organe für die Legitimation einer Interventionspolitik nach ihrem Interesse benutzt. Nicht mehr und nicht weniger. Wink Und da nannte er eben Beispiele wo dies so geschehen ist. Das wars auch schon.
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Ingenieur hat vollkommen recht mit seiner beurteilung und einordnung des autors. der artikel ist einseitig gegen die politik der vereinigten staaten gerichtet und damit durchaus antiamerikanisch. dass sich die anderen mitglieder des sicherheitsrates, vor allem russland und china, genauso verhalten (siehe darfur, siehe nicht aufnahme taiwans etc) lässt der autor vollkommen unter den tisch fallen.
genauso seine einordnung der balkankriege und der stabilisierungsversuche der internationalen gemeinschaft - in diesem fall ist der begriff durchaus angebracht - als imperiallistische intervention auf grund des geostrategischen interesses der amerikaner. damit mag der durchaus recht haben - selbst wenn ich den begriff imperialistisch nicht für angemesseh halte, aber dies ist eine frage der politischen richtung des autors - aber die vereinten nationen handelten mit sicherheit nicht deshalb, sondern weil auf dem balkan mehrmals eine humanitäre katastrophe und bürgerkriege drohten und die wahrung des weltfriedens die hauptaufgabe der vereinten nationen ist.
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Shahab3 schrieb:
Zitat:Übrigens sind die USA vermutlich die unangefochtenen Rekordhalter im Einlegen von Vetos. ..Nur als Randnotiz.
Nein. Das waren/sind die Sowjets, bzw. Russen (auch wenn dieses Verhalten seit der Gorbatschow-Zeit seltener geworden ist, ja, fast verschwunden ist); und zwar mit weitem Abstand. Lag aber auch daran, dass es zeitweise Teil der erklärten Außenpolitik der UdSSR war, die als westlich angesehenen UN-Institutionen gezielt lahmzulegen. Auch wollte man einen Fehler wie bei der Korea-Resolution verhindern.

Ingenieur schrieb:
Zitat:Der Terminus "imperialistisch" zur Kennzeichnung der US-Außenpolitik wird außerdem v.a. aus dem Lager der Linksradikalen verwendet.
Sicherlich hat er [der Terminus] dort seinen Ursprung. Allerdings muss man sagen, dass man heutzutage diese Argumentation oft auch aus rechtsgerichteten und nationalistisch-reaktionären Kreisen und Teilen der islamischen Welt hören kann. Das der Begriff allumfassend auf jede Art von Expansion angewendet werden könnte, schließt man natürlich aus.

Schneemann.
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Zitat:Nein. Das waren/sind die Sowjets, bzw. Russen (auch wenn dieses Verhalten seit der Gorbatschow-Zeit seltener geworden ist, ja, fast verschwunden ist); und zwar mit weitem Abstand. Lag aber auch daran, dass es zeitweise Teil der erklärten Außenpolitik der UdSSR war, die als westlich angesehenen UN-Institutionen gezielt lahmzulegen. Auch wollte man einen Fehler wie bei der Korea-Resolution verhindern.
Und da schlägt die Propagandakeule aus vergangenen Zeiten wieder zu. Es war zur Zeit des Kalten Krieges die Strategie beider Seiten die Politik der jeweils anderen Fraktion bei den UN zu torpedieren! (Da sind wir übrigens wieder bei der Instrumentalisierung der UN-Gremien für geopolitische/imperialistische Interessen ) Um genauer zu sein, hörte die Zeit der sojwetischen Vetos im Grunde 1965 mehr oder weniger auf und nicht, wie DU schreibst, seit der Gorbatschow Zeit. Danach haben die USA erst so richtig losgelegt mit ihren Vetos.

Alleine von 1966 bis 1996 gab es 130 Vetos im Sicherheitsrat! Davon 15 von der UDSSR und 2 von China/Taiwan. Der Rest ging aufs Konto der Westmächte. Nur so zur Bereinigung Deiner schulbuchmässigen Aufklärung von damals Wink

Zitat:Sicherlich hat er [der Terminus] dort seinen Ursprung. Allerdings muss man sagen, dass man heutzutage diese Argumentation oft auch aus rechtsgerichteten und nationalistisch-reaktionären Kreisen und Teilen der islamischen Welt hören kann. Das der Begriff allumfassend auf jede Art von Expansion angewendet werden könnte, schließt man natürlich aus.
Auch das ist völliger Humbuk. Wink
Interessant finde ich aber, dass Du anscheindend der Meinung bist, dass sich nur "der Westen" Imperialistischer Taten schuldig gemacht hätte. Und somit ja folglich auch der Sprachgebrauch aus dem kommunistischen, linken, oder islamischen Umfeld stammen muss. Auch das ist natürlich wieder falsch, aber eine interessante Beobachtung, dass Du das aus Deiner Perspektive so definierst.
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Shahab3 schrieb:
Zitat:Interessant finde ich aber, dass Du anscheindend der Meinung bist, dass sich nur "der Westen" Imperialistischer Taten schuldig gemacht hätte.
Nein, eigentlich nicht. Vielleicht habe ich es falsch ausgerückt, aber ich wollte gerade aussagen, dass der Begriff des Imperialismus eben nicht nur alleine auf Handlungen des Westens zu benutzen sei.

und:
Zitat:Und somit ja folglich auch der Sprachgebrauch aus dem kommunistischen, linken, oder islamischen Umfeld stammen muss. Auch das ist natürlich wieder falsch, aber eine interessante Beobachtung, dass Du das aus Deiner Perspektive so definierst.
Eigentlich auch nicht.Smile
Vielmehr wollte ich eben ausdrücken, dass gerade nicht nur die "Linken" diesen Terminus nutzen (und man daraus schließen könnte, dass eben nur der als "imperialistisch" bezeichnete Westen sich solcher Vorgehensweisen bedienen würde; wenn man denn den "Linken" Glauben schenkt), sondern eben auch rechte Kreise oder islamische Gruppen. Damit wollte ich eben ausdrücken, dass alles von einer bestimmten und jeweiligen subjektiven Perspektive abhängt und man keine allgemein gültige Anwendung des Begriffs in Bezug auf eine bestimmte Gruppe, Organisation, Gesellschaftsform, Rasse oder eines bestimmten Staates oder Staatenbundes definieren kann. Je nach Betrachtungswinkel kann man also von einem linken, rechten, christlichen oder islamischen, kapitalistischen oder kommunistischen Imperialismus sprechen.

Vielleicht muss ich an meinen Formulierungen noch etwas feilen...Wink

Schneemann.
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Nun, ich hab Deine Aussage wohl auch etwas zu scharf in einer RIchtung gewertet. Aber dennoch hast den Ursprung in linken Kreisen vermutet und gesagt heute würde man das auch aus anderen Ecken hören. ..Mal recht platt wiedergegeben, wenn du erlaubst.

Aber auch und vor allem gerade in der Vergangenheit waren es doch die Kommunisten, die ihre Vasallenschäfchen und Pufferstaaten mit brutaler Gewalt und Unterdrückung beisammen gehalten haben. Gerade damals waren es doch eher Nationalistische und Islamische Bewegungen die dagegen opponiert haben. Von deutlich theoretischerer Natur sind die linken Intellektuellen Kreise, die ständig an der Politik der eigenen Regierung aus Beruf unf Hobby rumzunörgeln haben.
Ich würde jedoch einfach abstreiten wollen, dass man in diesen Begriff überhaupt eine politische Färbung, oder Herkunft hineininterpretieren kann! Und, um den Bogen wieder zu schliessen, ist es daher auch nicht mehr als pure Rhetorik, wenn Ingenieur und Hawkeye alleine bei der Erwähnung des Wortes "imperialistisch" verächtlich abwinken und das dann schon in eine nicht ernstzunehmende Ecke schieben. Ich halte den Begriff für völlig neutral besetzt. Schluss, Aus, Basta! :baeh:
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@Sahab

Ich will das Thema jetzt nicht auswälzen, aber ich halte den Begriff ebenfalls für neutral besetzt.

Ich habe bloß "verächtlich abgezwinkert", weil es ein Markenzeichen von Linksradikalen ist, jegliche US-Intervention, mag sie noch so moralisch gerechtfertigt sein, als "imperialistisch" zu klassifizieren. Das hat Autor und Artikel für mich in die "nicht ernstzunehmende Ecke" gerückt.

Ich glaube Hawkeye sieht das ähnlich.
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Zitat:Ingenieur postete
Ich glaube Hawkeye sieht das ähnlich.
in der tat :evil:
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