(Europa) Schweizerische Heeresstreitkräfte
Zitat:Armee soll auf 80'000 Mann verkleinert werden

Der Bundesrat will die Armee auf 80'000 Mann verkleinern. Er hat am Freitag den Bericht zur künftigen Entwicklung der Armee verabschiedet. Verteidigungsminister Ueli Maurer wird zu stärkeren Sparmassnahmen verpflichtet. Er erhält weniger Geld und eine kleinere Armee, als er gewünscht hatte.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/armee_soll_auf_80000_mann_verkleinert_werden_1.7769544.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/a ... 69544.html</a><!-- m -->

Soweit mal der Bundesrat. Ein solcher Eingriff kommt aber evtl. noch vors Volk. Allerdings ist die Armeemüdigkeit in der Schweiz ziemlich gross, daher stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Reform durchkommt. So ganz ohne greifbares Feindbild haben Befürworter eines grossen Heeres in der Eidgenossenschaft schlechte Karten.

Laut Bericht will man Milizsystem und allgemeine Wehrpflicht beibehalten und auf keinen Fall eine Berufs- oder Durchdienerarmee. D.h., es wird massenhaft Zivildienstleistende geben.

Mit 80000 Mann Personal lässt sich auch nicht mehr viel im Sinne einer klassischen Armee zur Territorialverteidigung anfangen. Ich denke, es läuft in Richtung "schnelle Eingreiftruppe für alle Fälle". Also weniger schwere Waffen und wohl keine Artillerie mehr.

Die Luftwaffe kann zudem den TTE (Tiger-Teilersatz) vergessen. Daraus wird allenfalls noch ein Hornet-Teilersatz, in frühestens 15 Jahren.

Ich hoffe, dass wenigstens die Infanterie weiterhin solide ausgebildet wird (Stichwort Grenadiere, AAD10..).
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Zitat:Mit 80000 Mann Personal lässt sich auch nicht mehr viel im Sinne einer klassischen Armee zur Territorialverteidigung anfangen. Ich denke, es läuft in Richtung "schnelle Eingreiftruppe für alle Fälle". Also weniger schwere Waffen und wohl keine Artillerie mehr.
ohne Artillerie ist das keine Armee mehr, keine Armee mit Milizsystem mehr sondern einfach Miliz
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Grundsätzlich ausreichend. Die Schweiz ist ja mal gänzlich von Freunden umgeben.
Andererseits: Die Schweiz ist nicht gerade als Armenhaus Europas bekannt. Das man da keine "stärkere" Truppe beibehält (man muß ja nicht ausbauen) bzw. kein neues Equipment für die Luftwaffe bestellt - schwer nachzuvollziehen.
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Definitives Aus für die Festungsartillerie:
Zitat:«Bisons» ziehen sich aus den Schweizer Alpen zurück

Nach den letzten Schüssen der Festungsartillerie am Lukmanierpass nimmt die Schweizer Armee heute Mittwoch definitiv Abschied von der Alpenfestung. Das Réduit des Zweiten Weltkriegs hat zwar schon seit 1995 ausgedient, doch nun fallen auch die modernen Bison-Geschütze dem Rotstift zum Opfer.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/festungsartillerie_schweiz_bison-geschuetze_1.11015825.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 15825.html</a><!-- m -->
(Mit ein paar Bildern)

Der Gefechtswert dieser Anlagen ist im Zeitalter von Präzisionslenkwaffen tatsächlich nur noch sehr begrenzt. Von dem her ist es richtig, dass man dort den Rotstift ansetzt.
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die bayerisch- österreichischen Gebirgsschützen sind noch viiiiel älter und haben heute noch ihre Berechtigung (als Ehengarden mit Salutschüssen zu profanen und kirchlichen Anlässen, und nicht zuletzt als wirksame Abwehrstrategie gegen afghanische Taliban, die haben immer noch keine Fuß in die Alpenwelt setzen können)...
die Schweizer müssten da nur etwas Geduld aufbringen, bis sie den Wert der Büffel - äääh Bison - erkennen, schätzen und schützen lernen.
Aber seitdem die NATO den Schweizern im Konflikt gegen Gaddafis aktiv beisteht (unter dem Vorwand des Schutzes von Zivilisten, den sich ja auch die Schweizer mit dem Roten Kreuz verschrieben haben) glaubt die Schweiz wohl, dass es keine Heimatverteidigung mehr braucht.
Und wer schützt die Schweiz künftig vor dem Einmarsch von Käse- und Uhrendieben?
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Zitat:die bayerisch- österreichischen Gebirgsschützen sind noch viiiiel älter und haben heute noch ihre Berechtigung (als Ehengarden mit Salutschüssen zu profanen und kirchlichen Anlässen, und nicht zuletzt als wirksame Abwehrstrategie gegen afghanische Taliban, die haben immer noch keine Fuß in die Alpenwelt setzen können)...
Der primäre Grund, warum die Taliban noch nicht im Alpenraum einmarschiert sind, ist ihre panische Angst vor der hiesigen Volksmusik.

Zitat:die Schweizer müssten da nur etwas Geduld aufbringen, bis sie den Wert der Büffel - äääh Bison - erkennen, schätzen und schützen lernen.
Geduld? Tut mir leid, aber unser heisses südländisches Temperament ist damit nicht kompatibel.
Den Büffel schätzen wir aber schon - auf dem Teller.

Zitat:Aber seitdem die NATO den Schweizern im Konflikt gegen Gaddafis aktiv beisteht (unter dem Vorwand des Schutzes von Zivilisten, den sich ja auch die Schweizer mit dem Roten Kreuz verschrieben haben) glaubt die Schweiz wohl, dass es keine Heimatverteidigung mehr braucht.
Der Gadaffi hat sich auch ohne die NATO davor gehütet, in der Schweiz einzumarschieren. Freund Silvio hätte ihm nämlich sicher eine Durchfahrtserlaubnis erteilt. Aber die Furcht vor der Genfer Polizei war letztendlich doch zu gross.

Zitat:Und wer schützt die Schweiz künftig vor dem Einmarsch von Käse- und Uhrendieben?
Frontex? Wobei, mit einem richtigen Käser tät ich mich auch nicht anlegen. Die sind ziemlich robust. Und mal ehrlich: da alle Ausländer glauben, Schweizer Käse sei allein der mit den grossen Löchern, werden sie sich auf den Diebstahl von Emmentaler Käse konzentrieren. Und den können sie von mir aus gerne haben, der ist nämlich ziemlich fad. Ganz im Gegenteil zu den sonstigen dutzenden schmackhaften einheimischen Käsesorten, allesamt ohne die Löcher.

So, OT aus.
(Kommt halt davon, wenns über die schweizerischen Streitkräfte sonst nichts zu berichten gibt...)
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.woz.ch/1243/militarisierung/es-ist-ein-brandgefaehrlicher-prozess-im-gang">http://www.woz.ch/1243/militarisierung/ ... ss-im-gang</a><!-- m -->
Zitat:WOZ Nr. 43/2012 vom 25.10.2012
Militarisierung
«Es ist ein brandgefährlicher Prozess im Gang»

Die Schweizer Armee probt den Krieg gegen den inneren Feind
– und liegt damit im Trend. In ganz Europa, sagt der deutsche Friedensforscher Tobias Pflüger, findet eine zivilmilitärische Aufrüstung statt.
...
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.woz.ch/1243/militarisierung/es-ist-ein-brandgefaehrlicher-prozess-im-gang">http://www.woz.ch/1243/militarisierung/ ... ss-im-gang</a><!-- m -->
Zitat:WOZ Nr. 43/2012 vom 25.10.2012
Militarisierung
«Es ist ein brandgefährlicher Prozess im Gang»

Die Schweizer Armee probt den Krieg gegen den inneren Feind
– und liegt damit im Trend. In ganz Europa, sagt der deutsche Friedensforscher Tobias Pflüger, findet eine zivilmilitärische Aufrüstung statt.
...
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Die Armeebotschaft 2016:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/themen/armeebotschaften/ab16/rp.html">http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de ... 16/rp.html</a><!-- m -->
Zitat:Mit dem Rüstungsprogramm 2016 wird ein Gesamtkredit von insgesamt 1341 Millionen Franken beantragt. Dieser beinhaltet sechs einzeln spezifizierte Verpflichtungskredite und einen Rahmenkredit für Nachbeschaffungen.

Zitat:Luftraumüberwachungssystem Florako, Werterhalt Flores: 91 Millionen Franken

Zitat:Kampfflugzeuge F/A-18, Ersatzmaterial: 127 Millionen Franken

Zitat:Patrouillenboot 16: 49 Millionen Franken

Zitat:Lastwagen und Anhänger: 314 Millionen Franken

Zitat:12cm-Mörser 16: 404 Millionen Franken

Zitat:Schultergestützte Mehrzweckwaffen: 256 Millionen Franken

Aufgrund der unterschiedlichen Einsatzanforderungen sollen drei Typen von schultergestützten Mehrzweckwaffen beschafft werden: das Mehrzweckwaffensystem Heat and Hesh RGW 90 HH (Einsatz bis 300 m; Gewicht: ca. 9 kg) zur Bekämpfung von leicht gepanzerten Fahrzeugen und Schützenpanzern bzw. Gebäudeinfrastrukturen, die Next Generation Light Anti-Tank Weapon NLAW (Einsatz bis 800 m; Gewicht: ca. 13 kg) einsetzbar gegen fahrende Kampfpanzer und Gebäudestrukturen und die Light Anti-Armor Weapon M72 LAW Mk2 (Einsatz bis 200 m; Gewicht: ca. 4 kg) zur Bekämpfung von leicht gepanzerten Fahrzeugen und Strukturzielen.
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FranceTV Info (französisch)Ja, es gibt eine Armee in der Schweiz und ja, sie braucht Personal. Angesichts des Mangels an Köchen in ihren Reihen muss die Schweizer Armee heute auf private Caterer zurückgreifen, um die Neuankömmlinge zu verköstigen, teilt uns das RTS mit.
RTS Schweiz (französich)
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Man sollte eher wieder zum eigentlichen Miliz-Gedanken zurück kehren und die Verpflegung einfach komplett den Soldaten selbst überlassen, auf deren eigene Kosten. Eine wahre Miliz braucht weder Köche noch Caterer, sie wird einfach von der ortsansässigen Bevölkerung selbst versorgt, aus Überzeugung!
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Sorry Quintus, aber das ist jetzt einfach mal kompletter Unsinn. Du kannst die Bevölkerung nicht zwingen/begeistern/motivieren, für ganze Kompagnien oder Bataillone zu kochen.
Der Soldat, der seinen Dienst leistet, hat zudem Anrecht auf anständige Versorgung. Keine gute Idee, ihm das selbst zu überlassen. Die Moral der Truppe würde komplett ausgehebelt, wenn die Soldaten auch noch aus der eigenen Tasche für ihren Dienst bezahlen müssten.

Im Kriegsfall ist die Versorgung einer Miliz durch die Lokalbevölkerung natürlich eine andere Sache. Die Bevölkerung macht sich dann halt einfach auch selbst zur Kriegspartei, hat also durchaus auch Nachteile für sie.
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(06.07.2021, 16:59)hunter1 schrieb: Sorry Quintus, aber das ist jetzt einfach mal kompletter Unsinn. Du kannst die Bevölkerung nicht zwingen/begeistern/motivieren, für ganze Kompagnien oder Bataillone zu kochen.
Der Soldat, der seinen Dienst leistet, hat zudem Anrecht auf anständige Versorgung. Keine gute Idee, ihm das selbst zu überlassen. Die Moral der Truppe würde komplett ausgehebelt, wenn die Soldaten auch noch aus der eigenen Tasche für ihren Dienst bezahlen müssten.

Im Kriegsfall ist die Versorgung einer Miliz durch die Lokalbevölkerung natürlich eine andere Sache. Die Bevölkerung macht sich dann halt einfach auch selbst zur Kriegspartei, hat also durchaus auch Nachteile für sie.

Ich halte das auch für unrealistisch. Sogar auf Milizebene würde ich vermuten dass dies nicht funktionieren wird.
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Wer will denn immer Rosti essen? *scnr*
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hunter1:

Eine Miliz bedeutet, dass die Familien der Milizionäre verfügbar sind, ferner auch dass sich die Milizionäre einfach selbst versorgen können, indem sie im Supermarkt einkaufen und selbst kochen oder sich Essen von ihrer Familie her organisieren. Es sollte ja gerade eben der Kern einer Miliz sein, dass es sich um Kämpfer handelt, welche zugleich einen zivilen Beruf ausüben und welche sich weit mehr als ein Soldat mit eigenen Mitteln einbringen. Ein Milizionär ist analog zu einem kasernierten Soldaten tagsüber beispielsweise in der militärischen Ausbildung, schläft aber einfach daheim und wird auch da versorgt. Das spart ganze Kasernen ein. Der Milizionär findet sich einfach jeden Tag zu einer Uhrzeit für seinen Wehrdienst ein und mit "Feierabend" kehrt er nach Hause zurück.

Die Moral einer echten Miliz sollte im Weiteren gerade eben nicht dadurch ausgehebelt werden, dass die Milizionäre auf eigene Kosten Wehrdienst leisten, sondern ganz im Gegenteil sollte das der Kern einer echten Miliz sein. Ich wäre sofort und auf der Stelle bereit, willens und in der Lage eine komplette infanteristische Ausrüstung selbst zu stellen, selbst zu bezahlen und die Kosten eines Wehrdienstes in einer Miliz selbst zu tragen. Genau eine solche Einstellung macht eine Miliz überlegen.
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