Russischer Angriff auf westliche Flugplätze
#1
Russland hat angekündigt, dass man, wenn es zu den F16-Lieferungen kommt, man auch in Erwägung zieht, westliche Flugplätze anzugreifen. Gleichzeitig wurde jedoch auch gesagt, dass man kein Nato-Land angreifen würde.
Wie passt das zusammen?
Was wären die Konsequenzen eines russischen Angriffs auf Nato-Flugplätze?
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#2
(04.04.2024, 20:17)Yannick schrieb: Russland hat angekündigt, dass man, wenn es zu den F16-Lieferungen kommt, man auch in Erwägung zieht, westliche Flugplätze anzugreifen. Gleichzeitig wurde jedoch auch gesagt, dass man kein Nato-Land angreifen würde.
Wie passt das zusammen?
Hm...? westlich, aber nicht NATO? Da bleiben Irland, Zypern, Österreich, die Schweiz, ein paar Kleinstaaten, Serbien, Bosnien und Kosovo. Alles wenig wahrscheinlich. Also meint man wohl Moldawien oder erzählt Blödsinn. Oder beides.
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#3
(04.04.2024, 20:45)Broensen schrieb: Hm...? westlich, aber nicht NATO? Da bleiben Irland, Zypern, Österreich, die Schweiz, ein paar Kleinstaaten, Serbien, Bosnien und Kosovo. Alles wenig wahrscheinlich. Also meint man wohl Moldawien oder erzählt Blödsinn. Oder beides.
Es waren eher Nato-Flugplätze gemeint, da die F-16 wahrscheinlich von Nato-Flugplätzen starten würden.
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#4
Ich wollte auch eigentlich nur diese sich selbst widersprechenden Aussagen ins Lächerlich ziehen. Das sind hohle Drohungen, sonst würde man das anders kommunizieren und eben nicht mehr weiterhin davon sprechen, kein NATO-Gebiet anzugreifen, während man genau damit droht. Das soll nur dazu dienen, die öffentliche Meinung im Westen gegen die entsprechenden Waffenlieferungen aufzubringen, damit die Politiker darauf reagieren.
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#5
(04.04.2024, 20:55)Broensen schrieb: Ich wollte auch eigentlich nur diese sich selbst widersprechenden Aussagen ins Lächerlich ziehen. Das sind hohle Drohungen, sonst würde man das anders kommunizieren und eben nicht mehr weiterhin davon sprechen, kein NATO-Gebiet anzugreifen, während man genau damit droht. Das soll nur dazu dienen, die öffentliche Meinung im Westen gegen die entsprechenden Waffenlieferungen aufzubringen, damit die Politiker darauf reagieren.

Ich fande diese russischen Aussagen auch sehr widersprüchlich, denn ein Angriff auf ein Flugplätze in einem Nato-Land ist ja automatisch ein Angriff auf dieses Land.
Hierzu nochmal der Artikel, welcher genauso auf vielen Nachrichten-Webseiten zu finden ist:
https://www.merkur.de/politik/russland-p...20186.html
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#6
Diese Drohung kann man im Grunde genommen getrost ignorieren.
Ist nur eine weitere "rote Linie", bei deren Übertretung nichts passieren wird. Denn eine Ausweitung des Krieges ist aktuell (wie schon oft erwähnt) das letzte, was Putin gebrauchen kann. Daran hat sich nichts geändert.
Ganz unkommentiert will man eine mögliche F16-Lieferung dann aber doch nicht lassen, und das führt dann eben zu solchen Äußerungen.

Und, um das nochmal hinzuzufügen: Wenn Russland den Krieg ausweiten wollen würde, würde sich dafür ein Grund finden. Dafür braucht es keine F16 von zweifelhaftem Nutzen für die Ukraine.

Deshalb muss man auch nicht darüber debattieren, was bei einem solchen Angriff passieren würde, denn er wird nicht stattfinden.
Zumindest nicht jetzt, denn aktuell käme das für die Russen zur absoluten Unzeit. An der Front läuft es besser und die Hilfen der Ukraine-Verbündeten lassen arg zu wünschen übrig, wieso sollte man jetzt Öl ins Feuer gießen?
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#7
Im vom Kreml veröffentlichten, offiziellen Transkript der Rede (vor Luftwaffenangehörigen) klingt die Aussage so:
Zitat:Of course, we would see them [Anmerkung meinerseits: die F-16] as legitimate targets if they operate from the airfields of third countries, no matter where they are located.

Ausnahmsweise eine Verlinkung: http://en.kremlin.ru/events/president/news/73749

Es geht also ausnahmsweise mal nicht um irgendwelche konkreten Angriffsdrohungen, sondern um die (zuvor ja bereits für andere Bereiche angemerkte) unkonkrete grundsätzliche Legitimität von potenziellen Angriffen gegen ukrainische F-16 im Ausland. Das ändert natürlich nichts daran, dass es Propaganda ist und genau nichts passieren wird, weil nichts passieren kann ohne einen Krieg mit der NATO zu beginnen, wobei auch klar sein muss, dass die Ukraine nicht von NATO-Flugfeldern aus gegen Russland operieren wird.
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#8
Werden die Hoheitszeichen während der Überführung abgeklebt? Verbergen sich darunter noch westliche (z. B. dänische) Markierungen oder werden die Maschinen bereits hier umlackiert?
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#9
(05.04.2024, 10:12)Helios schrieb: Im vom Kreml veröffentlichten, offiziellen Transkript der Rede (vor Luftwaffenangehörigen) klingt die Aussage so:

Ausnahmsweise eine Verlinkung: http://en.kremlin.ru/events/president/news/73749

Es geht also ausnahmsweise mal nicht um irgendwelche konkreten Angriffsdrohungen, sondern um die (zuvor ja bereits für andere Bereiche angemerkte) unkonkrete grundsätzliche Legitimität von potenziellen Angriffen gegen ukrainische F-16 im Ausland. Das ändert natürlich nichts daran, dass es Propaganda ist und genau nichts passieren wird, weil nichts passieren kann ohne einen Krieg mit der NATO zu beginnen, wobei auch klar sein muss, dass die Ukraine nicht von NATO-Flugfeldern aus gegen Russland operieren wird.

Aber ich glaube mal gelesen zu haben, dass ein Start der F-16 aus der Ukraine sehr schwer ist (ich weiß nicht genau die Gründe dafür), weshalb sie aus anderen Ländern aus starten müssten.
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#10
Als Problem wurde hier öfter genannt, dass die Infrastruktur in der Ukraine unzureichend ist. Die F-16 benötigen mehr Wartung / Inst und sind "empfindlicher" als die bisher von der Ukraine verwendeten Maschinen. Zudem soll das Fahrwerk für etliche der versteckten Behelfsflugplätze welche die Ukrainer so betreiben angeblich unzureichend sein.

Das sind aber alles Sachen die man recht problemlos lösen könnte, zumal die F-16 ja auch elend langsam zulaufen, immer nur Stückchen für Stückchen. Nach verschiedenen Netzquellen kommen jetzt im Sommer gerade mal ein halbes Dutzend tatsächlich in den Einsatz. Von daher könnte das ganz langsam und organisch aufgebaut werden (die Sinnhaftigkeit allgemein sei mal dahin gestellt).
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#11
Der wichtigste Punkt ist dass die F-16 mit AMRAAM kommen, was wiederum der schwer belasteten ukrainischen GBAD mehr Spielraum gibt.
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#12
Ergänzend:

https://www.airandspaceforces.com/us-ukr...-missiles/

Zitat:The AIM-120 AMRAAM comes in several versions. The U.S. Air Force uses three: .........It is not clear which version Ukraine will have. The range the Ukrainian spokesman cited is for the D.

The Pentagon contract announcement did not specify which versions would be purchased or for what purpose, nor did the Ukrainians.

Wieviele, welcher Typ, und werden dann noch weitere nachgeliefert, dass werden hier dann die entscheidenden Fragen sein.

Zitat:The initial purchase under the agreement is for $7,688,220, using funds from the Ukraine Security Assistance Initiative (USAI), the Pentagon said, with work “expected to be completed by Nov. 29, 2024.”

Wieviele kriegt man den ungefähr für die hier genannte Summe ?
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#13
(05.04.2024, 23:24)Yannick schrieb: Aber ich glaube mal gelesen zu haben, dass ein Start der F-16 aus der Ukraine sehr schwer ist (ich weiß nicht genau die Gründe dafür), weshalb sie aus anderen Ländern aus starten müssten.

Ein Problem kann sich aus dem Aufbau entsprechender Wartungsstrukturen für den dauerhaften Betrieb ergeben, die gleiche Problematik gibt es ja auch bei anderen Systemen. Und ähnlich wie bei diesen kann man die komplexen Arbeiten im Ausland durchführen lassen. Ein operativer Betrieb aus der Ukraine heraus ist sicherlich kein Problem, und auch das Märchen von den wesentlich robusteren ex-sowjetischen Maschinen kann man in dem Kontext ignorieren. Abgesehen von der MiG-29, die tatsächlich konstruktive Merkmale für den Betrieb von "dreckigen" Pisten aus besitzt, sind die Unterschiede nämlich zu vernachlässigen und liegen eher in einer grob anderen Gesamtbetriebsstruktur.

Langer Rede kurzer Sinn: die F-16 können mehr oder weniger Normal (für Kriegsbedingungen) aus der Ukraine heraus operieren.
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#14
(06.04.2024, 00:12)Quintus Fabius schrieb: Wieviele kriegt man den ungefähr für die hier genannte Summe ?
Die 7,9 Millionen reichen für etwa 5 Stück.

Die 192 Millionen Dollar um die es insgesamt geht sind dabei keine Neuproduktion, sondern Raytheon wurde beauftragt für diese Summe Bestände an AMRAAM "aus verschiedenen Quellen" aufzukaufen. Daher kann man auch schlecht aussagen was aufgekauft wird. Wenn man die letzten USAF-Verträge zugrunde legt könnte es sich um 140 Stück handeln, da man aber hier mit Gebrauchtware operiert gegebenenfalls auch deutlich mehr.
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