(Kalter Krieg) Nebenkriegsschauplätze
#1
Welchen Stellvertreterkrieg, bzw. heißen Konflikte haltet ihr für den wichtigsten im kalten Krieg? Afghanistan? Vietnam? Kuba? Angola? Euch fallen bestimmt noch ein paar Mehr ein, aber welcher hat den Kalten Krieg am meisten geprägt, bzw. mitentschieden?
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#2
ich denk mal der korekrieg bin mir aber nicht sicher
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#3
Ich find Vietnam.
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#4
Der wohl wichtigste und prägendste Konflikt war wohl Kuba, und beim Stellvertreterkrieg finde ich auch Vietnam.(von Koreakrieg,6Tage Krieg und Afghanistan)

Mfg Firehand
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#5
Also im eigentlichen Sinnne des Wortes waren weder Vietnam noch Afghanistan echte Stellvertreterkriege. Denn stets war jeweils da eien der federführenden Supermächte involviert.
Streng genommen waren also eher nur der Nahostkonflikt bis zum ägyptisch-isrealischen Friedensvertrag von Camp David 1981, der Bürgerkrieg in Angola unter kubanischer und südafrikanischer Beteiligung, der Krieg zwischen Somalia und Äthiopien in dsen 80gern Jahren des 20. jahrhunderts Stellvertreterkriege. Auch der griech. Bürgerkrieg meinetwegen.

Und von all denen finde ich den Nahostkonflikt am wichtigsten. Immerhin konnte man da auch sehen, dass die sowjetische Seite so viel ab nem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr geben konnte.

Wenn man mich nach dem wichtigsten "Nebenkriegsschauplatz" fragt, dann sage ich eindeutig: Die Wirtschaft. Die Sowjetunion und ihre Satelliten verloren den Anschluß und letztlich zermürbte der ruinöse Rüstungswettbewerb die Sowjetunion.
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#6
Nun, wie man Vietnam nun dreht und wendet, im Ergebnis finde ich, ist es einer der am wenigsten bedeutenden Konflikte innerhalb des Kalten Krieges an sich, trotz der hohen Opferzahlen auf beiden Seiten, denn:

1. Die SU konnte die Niederlage der USA und deren darauf folgenden teilweisen Einflussverlust in der Region nicht ausnutzen. Stichwort Dominotheorie, die überhaupt nicht so aufging, wie man sich das in Washington er(alp-)träumte.

2. Die USA waren durch ihre faktische Niederlage nicht nennenswert geschwächt. Im Gegenteil, Vietnam führte zu einer Konsolidierung der militärischen Macht der USA (Berufs-/Freiwilligenarmee statt Wehrpflichtiger). Die Friede- und Humanismus-Epoche unter Carter war schnell zu Ende und wurde von einem Ultrakonservativen namens Reagan zu Grabe getragen.

kleiner Nachtrag:

Die Berlinkrise bzw. die Luftbrücke von 1948/49 ist ein Konflikt, dessen Ausgang einen ideologisch gar nicht hoch genug einzuschätzenden Einfluss auf den weiteren Verlauf und letztlich das Ende des Kalten Krieges hatte.
Die SU wollte durch die Blockade unter Beweis stellen, welchen Einfluss sie in Mitteleuropa hat. Nicht nur wurde das eindrucksvoll und ziemlich unerwartet (von Beobachtern in beiden Lagern) widerlegt, die daraus resultierende fortbestehende westliche Präsenz hatte sowohl kurzfristige (deutsche Hauptstadt nicht völlig in kommunistischer Hand) als auch langfristige Einflüsse (die tägliche Demonstration westlicher Wirtschaftskraft und daraus resultierend eine starke Anziehungskraft für die Bürger der DDR, Stichwort Motivation/Mauerbau).
Das ideologische Kapital, das der Westen aus dieser Geschichte schlagen konnte, und das der SU verlustig ging, ist m.E. unschätzbar hoch.
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#7
@Turin
Die Blockade von Berlin war eigentlich eher ein Ablenkungsmanöver. Stalin wollte damit Großbritannien und die USA beschäftigen und von China ablenken, wo die Kommunisten unter Mao Tse-tung gerade kurz vor ihrem Sieg standen. Eine Intervention etwa der USA zugunsten der Kuo-min-tang wäre Stalin sehr sauer aufgestoßen.
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#8
@Tiger:

Quelle für diese Einschätzung Stalins?
Ansonsten würde ich das als sehr zweifelhaft ansehen. Zum einen waren durch die Berlinkrise keine westlichen Kräfte gebunden, die im Fernen Osten zum Einsatz hätten gebracht werden können. Zum anderen kann man nicht einfach so von einem Ereignis durch ein anderes "ablenken", nach dem Motto: "Oh, wir waren so auf die Berlinkrise fixiert, da haben wir die Sache in China ganz übersehen".

Vielmehr stellte die Blockade seitens der Sowjets selbst eine notwendige Reaktion dar, denn nach der Währungsreform in den Westzonen und der als Reaktion durchgeführten Währungsreform im Osten gab es einen handfesten Souveränitätsstreit über Westberlin, für das die SU eigenmächtig die Geltung der Ostmark erklärt hatte. Die Blockade war ein probates Mittel, diese Forderung zu unterstreichen und quasi nebenbei den Westteil der Stadt mit dem Ostteil zu vereinigen, da der Abzug der Westtruppen unvermeidbar gewesen wäre.
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#9
Den Iran-Irak Krieg könnte man gewissermaßen auch dazuzählen. Die USA haben zwar den Irak unterstützt aber die Iraner haben bewiesen vorallem in der Luft, dass gute Leute in Amerikanischen Maschinen Russische Maschinen wie Vögel abschiessen.
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#10
Naja, aber letztlich wurde der Irak von sowohl der Sowjetunion, als auch von den USA unterstützt, wohingegen die Unterstützung für den Iran maximal noch in Waffenlieferungen aus China und Israel beruhte.
Daher taugt der Iran-Irak-Konflikt (*Pedantisch sein*) nicht ganz in das Muster reiner Stellvertreterkriege.

Was Vietnam angeht als direktes kampffeld des Kalten Krieges, so sollte man dieses Thema nicht gänzlich unterschätzen. Innenpolitisch war es eien heikle Geschichte für die USA und gerade in der Ausstrahlung jener inneramerikanischen Probleme damit auf seine Verbündeten hat sich gesellschaftlich viel bewegt. So erhielt die 68ger Bewegung viel Input durch den amerik. Vietnamkrieg und die Bürgerrechtsbewegung und die anti-war Bewegungen. Innenpolitisch und innergesellschaftlich gab es gerade in Europa zum Teil erhebliche Liberalisierungen.
Und auch für Südostasien war der Vietnamkonflikt nicht unwichtig, Kambodscha und Laos wurden mit in den Krieg gerissen und die Verlustzhalen allein heben den Vietnamkonflikt heraus.

Was nun die Berlin-Krise angeht ( die ja nun so gar kein Stellverterkrieg war), so hat Turin sicher Recht. 1948 hatten die drei westlichen Besatzungsmächte eigenmächtig die Dm eingeführt und dies erzürnte natürlich Stalin, insbesondere da ihm die sich abzeichnende Weststaatslösung und die dadurch wahrscheinliche Einbindung Westdeutschlands in dne westlichen Block stark mißfiel.
Letztlich war insbesondere für die Westdeutschen und die Berliner der "Sieg in der Berlinkrise" der Vertraunsbeweis in die amerikanischen Besatzer, die zu Beschützern wurden.

Letztlich würde ich aber dabei blieben, dass die Wirtschaft das entscheidende Moment war im Kalten Krieg: Der Ostblock konnte sich schlußendlich den Systemwettlauf nicht mehr leisten und kollabierte.
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#11
Zitat:Thomas Wach postete
Naja, aber letztlich wurde der Irak von sowohl der Sowjetunion, als auch von den USA unterstützt, wohingegen die Unterstützung für den Iran maximal noch in Waffenlieferungen aus China und Israel beruhte.
Daher taugt der Iran-Irak-Konflikt (*Pedantisch sein*) nicht ganz in das Muster reiner Stellvertreterkriege.
Das stimmt aber ich finde dennoch das es gewissermaßen ein Krieg der verschiedenen Systeme ist(Militärische) insbesondere in der Luft wie ich ja schon sagte denn wenn man sich mal die Luftwaffen beider Nationen zu Anfang des Krieges betrachtet fallen einem dann doch die unterschiedlichen Systeme auf Wink
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#12
Zitat:Patriot postete
Das stimmt aber ich finde dennoch das es gewissermaßen ein Krieg der verschiedenen Systeme ist(Militärische) insbesondere in der Luft wie ich ja schon sagte denn wenn man sich mal die Luftwaffen beider Nationen zu Anfang des Krieges betrachtet fallen einem dann doch die unterschiedlichen Systeme auf.
:hand: dieser unterschied in der bewaffnung, der sich sowohl in land- als auch in luftsystemen zeigte, war aber ein überbleibsel aus der zeit des schah, als der irak als "sozialistischer bruderstaat" von der sowjetunion unterstützt wurde und der schah von persien als marionette des westens von den usa versorgt wurde. den krieg zwischen iran und irak würde ich nicht als stellvertreterkriege bezeichnen.
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#13
Zitat:hawkeye87 postete
Zitat:Patriot postete
Das stimmt aber ich finde dennoch das es gewissermaßen ein Krieg der verschiedenen Systeme ist(Militärische) insbesondere in der Luft wie ich ja schon sagte denn wenn man sich mal die Luftwaffen beider Nationen zu Anfang des Krieges betrachtet fallen einem dann doch die unterschiedlichen Systeme auf.
:hand: dieser unterschied in der bewaffnung, der sich sowohl in land- als auch in luftsystemen zeigte, war aber ein überbleibsel aus der zeit des schah, als der irak als "sozialistischer bruderstaat" von der sowjetunion unterstützt wurde und der schah von persien als marionette des westens von den usa versorgt wurde. den krieg zwischen iran und irak würde ich nicht als stellvertreterkriege bezeichnen.
Deswegen habe ich ja auch geschrieben das es nur auf die Waffensysteme bezogen war Wink Das der Ayatollah nicht stellvertretend für die USA gegen den Irak gekämpft hat ist mir schon klar Wink Und dieses "Überbleibsel" war zu dieser Zeit ziemlich Aktuell der Shah war 79 weg und der Krieg begann 80. Die Iranische Armee kämpfte also mit der kompletten Armee des Shah(Waffentechnisch)
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