Libyen
Man könnte an dieser Stelle auch fragen, was denn die Alternative hätte sein sollen. Wie hunter1 schon angemerkt hat, stand Gaddafi kurz davor, die Rebellion (besser: die anfänglichen Proteste) mit seinen angeheuerten Söldnern und seiner Beduinentruppe in Bengasi niederzuwerfen. Alle Experten sagten voraus, dass es zu einem entsetzlichen Massaker kommen würde, dem beileibe nicht nur ein paar Aufständische, sondern vermutlich unzählige Zivilisten samt der halben Infrastruktur der Stadt zum Opfer fallen würden. Dass Gaddafi sich nicht so verhalten würde, konnte man nicht annehmen, wenn man sich seine bisherige "Bilanz" anschaut. In dieser Lage entschloss man sich zum Eingreifen, und etwas anderes hätte man auch nicht tun können, wenn man sich noch im Spiegel anschauen hätte können wollen.

Und all diejenigen, die so eifrig gegen jede westliche Politik wettern, sollten sich fragen, was sie denn dem Westen heute unterstellen würden, wenn man denn nicht eingegriffen hätte? Vermutlich hieße es heute nicht "Der Westen hat es mit seiner Intervention gegen die Wand gefahren!", sondern man würde sich über die Doppelmoral auslassen, nach welcher "der Westen Gaddafi gestützt und tausendfachen Mord kurzum stillschweigend geduldet habe". Insofern: Wie man es auch drehen und wenden möchte, diejenigen, welche USA und EU schlechterdings und per se für alles verantwortlich machen, werden unter den Dielenbrettern immer irgendwo etwas ausbuddeln, das in ihre Weltsicht wiederum reinpasst, egal wie verquer die folgenden (Hypo-)Thesen dann sind.

Schneemann.
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Schneemann schrieb:Man könnte an dieser Stelle auch fragen, was denn die Alternative hätte sein sollen. Wie hunter1 schon angemerkt hat, stand Gaddafi kurz davor, die Rebellion (besser: die anfänglichen Proteste) mit seinen angeheuerten Söldnern und seiner Beduinentruppe in Bengasi niederzuwerfen. Alle Experten sagten voraus, dass es zu einem entsetzlichen Massaker kommen würde, dem beileibe nicht nur ein paar Aufständische, sondern vermutlich unzählige Zivilisten samt der halben Infrastruktur der Stadt zum Opfer fallen würden.

Jaja, Experten. Wahrscheinlich die selben Experten mit den Massenvernichtungswaffen im Irak und einer solide finanzierten Hypo Real Estate. Schneemann, Hand aufs Herz - glaubst du alles, was die Medien dir erzählen? Das ist mir schon bei anderen Dingen aufgefallen.

Die sogenannten Rebellen in Bengasi sind beinharte Islamisten. Bengasi war und ist Islamisten- Hochburg.

Und die hausen in Libyen in einer Art und Weise, dass die Menschen sich freuen, wenn Al-Kaida das Ruder übernimmt (!)

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-in-libyen-tagebuch-aus-dem-fegefeuer-a-1045861.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 45861.html</a><!-- m -->

Und was doch mittlerweile jedem aufgefallen sein müsste, dass der Westen immer nur da aus angeblich humanitären Gründen interventiert, wo es gleichzeitig geopolitisch interessant ist. Was in Afrika z.B. an Unterdrückung oder Völkermord läuft - kratzt niemand.
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<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.tagesschau.de/ausland/libyen-273.html">https://www.tagesschau.de/ausland/libyen-273.html</a><!-- m -->

Zitat:Für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" soll das UN-Waffenembargo gegen Libyen gelockert werden. Mehr als 20 Nationen erklärten sich in Wien bereit, die Truppen der neuen Regierung der nationalen Einheit auszubilden und zu bewaffnen.
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marcoB:

Zitat:Und was doch mittlerweile jedem aufgefallen sein müsste, dass der Westen immer nur da aus angeblich humanitären Gründen interventiert, wo es gleichzeitig geopolitisch interessant ist

Dann erklär mal bitte, was der geopolitisch interessante Grund für die Intervention in Libyen war?! Den dieser Einsatz war für Europa ein einziger Schaden und jederman wäre besser damit gefahren, wenn man nicht interveniert hätte (einschließlich der Libyer).

Du fällst mir immer wieder dadurch auf, dass du geheime Hintergründe vermutest- einen Plan- irgendeinen Sinn in dem was geschieht.

Laß dir versichert sein: es ist viel schlimmer. Es gibt keine geheimen Hintergedanken oder Pläne oder irgendeine übergeordnete Strategie sondern wir taumeln einfach ohne jede Strategie planlos in der Weltgeschichte herum.

Wenn es wenigstens irgendeinen Plan der EU Führung und "deutschen" Regierung in Bezug auf irgend etwas gäbe - aber die einfache, schlichte und traurige Wahrheit ist, dass all diese Dinge vor allem aus Inkompetenz, Planlosigkeit und dem Fehlen jedweder außenpolitischer Strategie geschehen -

und damit im Kern Selbstläufer sind, ohne Zweck, ohne Sinn und ohne Verstand.
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Quintus Fabius schrieb:marcoB:

Zitat:Und was doch mittlerweile jedem aufgefallen sein müsste, dass der Westen immer nur da aus angeblich humanitären Gründen interventiert, wo es gleichzeitig geopolitisch interessant ist

Dann erklär mal bitte, was der geopolitisch interessante Grund für die Intervention in Libyen war?! Den dieser Einsatz war für Europa ein einziger Schaden und jederman wäre besser damit gefahren, wenn man nicht interveniert hätte (einschließlich der Libyer).
.
..hmm

- Verhinderung einer Afrikanischen Liga (nach EU Vorbild)
- Verhinderung einer Afrikanischen Währung (nach EU Vorbild, welche durch Libyen auch noch abgesichert wäre)
- Etablierung von US Truppen und Beratern auf dem Afrikanischen Kontinent zur Eindämmung und im besten Falle dem Herausdrücken von China und damit Bodenschätze wie auch Anlehnung der Ländern an China und damit eine weitere Blockade Möglichkeit gegen China
- Test der Blaupause zum Aufstand in Syrien und weitere Länder durch die neue Ausrichtung der NATO und Interventionen
- Sicherung der Öl Gebiete um Zugriff Chinas und anderen darauf zu unterbinden
- Einverleibung von 130 Milliarden US Dollar auf Libyens Konten (also blanker Raub)
- Schaffung von Flüchtlingsströmen um damit die Eu weiter zu zerstören und damit die Vormachtstellung des deutschen Elitenverbundes in Europa zu Gunsten von US Eliten (teilweise GB) auszuhebeln und damit Kontrolle über die EU Länder zu bekommen
- Schwächung des russischen Ansatz einer Multipolaren Welt
- einen Unruheherd schaffen, so wie es heute auch ist, damit besonders das Land am Nil massiv geschwächt und kontrollierbar wurde wie auch Algerien massiv unter Druck zu setzen

... reicht das?
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triangolum schrieb:- Verhinderung einer Afrikanischen Liga (nach EU Vorbild)
- Verhinderung einer Afrikanischen Währung (nach EU Vorbild, welche durch Libyen auch noch abgesichert wäre)
Die Gründung solcher Vereinigungen ist unabhängig von der Intervention in Libyen unrealistisch. Zudem ist nicht ersichtlich, liegt es nicht im Interesse Europas, Kooperation auf dem afrikanischen Kontinent zu torpedieren.

triangolum schrieb:- Etablierung von US Truppen und Beratern auf dem Afrikanischen Kontinent zur Eindämmung und im besten Falle dem Herausdrücken von China und damit Bodenschätze wie auch Anlehnung der Ländern an China und damit eine weitere Blockade Möglichkeit gegen China
US Truppen agieren völlig unabhängig von Libyen in diversen afrikanischen Ländern. Was China nicht davon abhält seine wirtschaftliche Präsenz in Afrika auszubauen. Warum auch.

triangolum schrieb:- Test der Blaupause zum Aufstand in Syrien und weitere Länder durch die neue Ausrichtung der NATO und Interventionen
Es gibt keine Blaupause zum Bürgerkrieg in Syrien, genausowenig wie es eine Strategie in Libyen gibt.

triangolum schrieb:- Sicherung der Öl Gebiete um Zugriff Chinas und anderen darauf zu unterbinden
Das hat in Libyen nicht funktioniert genausowenig wie es im Irak oder Afghanistan funktioniert hat.
Das ist einfach sinnbefreites Argument derjenigen die Strategien suchen wo keine sind.

triangolum schrieb:- Einverleibung von 130 Milliarden US Dollar auf Libyens Konten (also blanker Raub)
Das druckt die Fed in einem Monat. Yay

triangolum schrieb:- Schaffung von Flüchtlingsströmen um damit die Eu weiter zu zerstören und damit die Vormachtstellung des deutschen Elitenverbundes in Europa zu Gunsten von US Eliten (teilweise GB) auszuhebeln und damit Kontrolle über die EU Länder zu bekommen
Da hätte man auch einfach den Deal mit Gaddafi platzen lassen können. Zudem gibt es... weniger komplexe Planspiele die bedingten, dass Merkel die Scheunentore öffnet.

triangolum schrieb:- Schwächung des russischen Ansatz einer Multipolaren Welt
Die multipolare Welt kommt sowieso und wird durch die erbärmlichen Leistung der Europäer in Libyen noch mehr gefördert als sonstwas.

triangolum schrieb:- einen Unruheherd schaffen, so wie es heute auch ist, damit besonders das Land am Nil massiv geschwächt und kontrollierbar wurde wie auch Algerien massiv unter Druck zu setzen
Weil die dortigen Regime ja ausgesprochen antiwestlich eingestellt sind.

triangolum schrieb:... reicht das?
Um zu zeigen, dass die Intervention einfach sinnbefreit war - auf jeden Fall.
Ich schließe mit der Analyse von Quintus hier voll und ganz an.
Wir haben keinen Plan. Und merken das nicht mal.
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marcoB:

Wenn es wenigstens irgendeine solche geheime Agenda des Westen TM gäbe, wäre alles halb so schlimm.

Zitat:- Verhinderung einer Afrikanischen Liga (nach EU Vorbild)
- Verhinderung einer Afrikanischen Währung (nach EU Vorbild, welche durch Libyen auch noch abgesichert wäre)

Beides wäre sowohl für Europa wie auch für die USA ein Vorteil. Und ist rein praktisch völlig unmöglich, weil die Differenzen in Afrika dafür viel zu groß sind.

Zitat:- Etablierung von US Truppen und Beratern auf dem Afrikanischen Kontinent zur Eindämmung und im besten Falle dem Herausdrücken von China und damit Bodenschätze wie auch Anlehnung der Ländern an China und damit eine weitere Blockade Möglichkeit gegen China

Tatsächlich hat die Intervention in Libyen den Einfluss Chinas in ganz Afrika erheblich gestärkt weil jede Menge Unrechtsregime dort jetzt fürchten auch vom Westen abgewickelt zu werden und deshalb eine neue Schutzmacht suchen. Daher biedern sich jetzt jede Menge afrikanische Regime erheblich bei China an. Und China hat nach Libyen begonnen in immer größerem Umfang Waffen nach Afrika zu exportieren und etliche bisher eher prowestliche Nationen importieren jetzt chinesische Waffen und unterliegen immer stärker chinesischem Einfluss.

Selbst Länder in denen es eine erhebliche westliche Truppenpräsenz befindet wie beispielsweise Djibuti, welches erst letztes Jahr sich China an den Hals geworfen hat, nicht zuletzt auch gerade wegen des Libyen Krieges.

Zitat:- Test der Blaupause zum Aufstand in Syrien und weitere Länder durch die neue Ausrichtung der NATO und Interventionen

Und was für einen Sinn und Nutzen soll der "Aufstand" in Syrien für die NATO haben? Vor allem anderen ist der Krieg in Syrien vor allem für den Westen der größtmögliche Schaden - und der größtmögliche Nutzen für Russland und den Iran.

Zitat:- Sicherung der Öl Gebiete um Zugriff Chinas und anderen darauf zu unterbinden

So wie im Irak ? Der hier und heute mehr Öl nach China liefert als in die USA ?

Zitat:- Einverleibung von 130 Milliarden US Dollar auf Libyens Konten (also blanker Raub)

Die Kriegskosten und Folgekosten liegen viel höher. Und das Geld hätte man auch so einfach beschlagahmen können ohne dafür Gaddafi zu stürzen oder einen Krieg zu führen. Das geht sehr einfach über Sanktionen - siehe Iran. Dafür war keine Intervention nötig - im Gegenteil: diese senkt denn Gewinn aus diesem Diebstahl erheblich.
Zitat:- Schaffung von Flüchtlingsströmen um damit die Eu weiter zu zerstören und damit die Vormachtstellung des deutschen Elitenverbundes in Europa zu Gunsten von US Eliten (teilweise GB) auszuhebeln und damit Kontrolle über die EU Länder zu bekommen

Wo soll man da anfangen !? Um es abzukürzen: Eine Zerstörung der EU wäre für die USA eine Katastrophe, deren Schäden und Fern- und Nebenwirkungen die USA ihre Vormachtstellung nachhaltig verlieren lassen könnten.
Zitat:- Schwächung des russischen Ansatz einer Multipolaren Welt

Zuviel Dugin gelesen ?!

Der russische Ansatz ist keineswegs der einer multipolaren Welt, sondern der eines Russland zuerst- was auch völlig in Ordnung ist.

Zitat:- einen Unruheherd schaffen, so wie es heute auch ist, damit besonders das Land am Nil massiv geschwächt und kontrollierbar wurde wie auch Algerien massiv unter Druck zu setzen

Itzo laß mich lachen: wir schwächen also ausgerechnet das einzige Regime welches absolut USA und Westen hörig ist und ersetzen es beinahe durch eine antiwestliche Herrschaft der Muslimbrüder und dass ist angeblich sinnvoll ?!

Was für einen Sinn soll das haben? Beinahe wäre Ägypen an die Muslimbrüder gefallen und hier und heute breitet sich in Ägypten (Sinai u.a.) der IS und die AQ aus. Und das ganze Land droht gerade wegen dieser Schwächung an unsere Feinde zu fallen....

Hörst du dir eigentlich selber zu oder durchdenkst du das was du da an russischer Propaganda von dir gibst in irgendeiner Weise eigentlich selbst ?!

Zitat:... reicht das?

Um aufzuzeigen dass du 1 zu 1 die Positionen und Artikel der Zeitschrift Zuerst wiedergibst ? Zweifelsohne.
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Quintus Fabius schrieb:marcoB:

Wenn es wenigstens irgendeine solche geheime Agenda des Westen TM gäbe, wäre alles halb so schlimm.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.foreignpolicyjournal.com/2016/01/06/new-hillary-emails-reveal-true-motive-for-libya-intervention/">http://www.foreignpolicyjournal.com/201 ... ervention/</a><!-- m -->

Zitat:Newly disclosed emails show that Libya’s plan to create a gold-backed currency to compete with the euro and dollar was a motive for NATO’s intervention.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.huffingtonpost.com/dan-kovalik/clinton-emails-on-libya-e_b_9054182.html">http://www.huffingtonpost.com/dan-koval ... 54182.html</a><!-- m -->
Zitat:Clinton Emails on Libya Expose The Lie of ‘Humanitarian Intervention’

Zitat:Die kürzlich freigegebene E-Mail-Korrespondenz der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton werfen ein neues Licht auf die westliche Invasion des nordafrikanischen Staates. So wird in den zuvor klassifizierten E-Mails vom März 2011 vor den enormen Goldreserven Gaddafis und seinem Plan, mittels dieser Reserven eine panafrikanische Währung aufzubauen, um in dieser Region mit dem US-Dollar zu konkurrieren, gewarnt.
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Wenn du ernsthaft glaubst, dass eine geplante goldgestützte afrikanische Währung von Gaddafis Gnaden der Grund für diesen Krieg war, ist dir auch nicht mehr zu helfen. Noch mal abgesehen von der rein praktischen Machbarkeit und der Frage ob eine solche Währung nicht gerade für die USA ein erheblicher Vorteil gewesen wäre würde ich gerade eben alles was Clinton so von sich gibt nicht sonderlich ernst nehmen. Clinton ist ein Musterbeispiel für Inkompetenz, dass zeigt sich jetzt im Wahlkampf immer wieder. Eher ist das ein weiterer Beleg für die völlige Planlosigkeit im Westen TM. Und dafür, dass du nur 1 zu 1 wiedergibst was auch bei Zuerst so verbreitet wird.
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Quintus Fabius schrieb:Wenn du ernsthaft glaubst, dass eine geplante goldgestützte afrikanische Währung von Gaddafis Gnaden der Grund für diesen Krieg war, ist dir auch nicht mehr zu helfen. Noch mal abgesehen von der rein praktischen Machbarkeit und der Frage ob eine solche Währung nicht gerade für die USA ein erheblicher Vorteil gewesen wäre würde ich gerade eben alles was Clinton so von sich gibt nicht sonderlich ernst nehmen. Clinton ist ein Musterbeispiel für Inkompetenz, dass zeigt sich jetzt im Wahlkampf immer wieder. Eher ist das ein weiterer Beleg für die völlige Planlosigkeit im Westen TM. Und dafür, dass du nur 1 zu 1 wiedergibst was auch bei Zuerst so verbreitet wird.

Nun, es deckt sich zumindest mit dem, was die Amerikaner seit 1945 so treiben:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=1peuO7eBJnU">https://www.youtube.com/watch?v=1peuO7eBJnU</a><!-- m -->

Die Gründe für Interventionen waren auch schon mal banaler als Währungen..zum Beispiel Bananen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2008/47/A-Guatemala">http://www.zeit.de/2008/47/A-Guatemala</a><!-- m -->

Nicht vergessen sollte man generell auch solche Verstrickungen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.motherjones.com/politics/2014/04/rand-paul-dick-cheney-exploited-911-iraq-halliburton">http://www.motherjones.com/politics/201 ... alliburton</a><!-- m -->

"Halliburton bekam für den Irak ohne öffentliche Ausschreibung Exklusivverträge von der US-Regierung auf der Basis eines Kostenzuschlagsvertrages (Cost-plus contract) zugesprochen.
Halliburton wird unter anderem vorgeworfen, für Dienstleistungen für die US-Armee im Irak massiv überzogene Preise zu verlangen. Als Beispiele werden genannt: Waschen von Militärwäsche pro 15 pounds (ca. 6,8 kg) für 100 USD, Lieferung einer Kiste Limonade an die US-Armee für 45 USD"
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Die USA haben nach 45 unter anderem auch noch illegale Menschenversuche an Gefangenen gemacht. Beispielsweise Hoden gezielt x-fach geröngt um zu sehen wie die Menschen Hodenkrebs kriegen usw

Also ist dein Schluss daraus, dass die USA solche Menschenversuche auch heute noch machen.
Aber ist das ein Beweis?

Die USA haben zu der Zeit von der du hier sprichst (Bananenkriege) jede Menge Zeug gemacht, welches gelinde gesagt eher in ein Nazi-KZ gepasst hätte. Das heißt für die Jetzt-Zeit, für Hier und Heute also was ? Gar nichts.

Aber bleiben wir mal bei deinen zwei primären Argumenten:

1 Vorteile für US Firmen: welche US Firmen haben hier und heute in Libyen irgendeinen Vorteil? Welche Profite hat welche US Firma hier und heute in Libyen die sie mit Gaddafi so nicht gehabt hätte?

Weil Haliburton also im Irak die US Regierung betrogen hat, wurde der Libyenkrieg geführt ?

Oder noch weitergehend: du behauptest also, der ganze Irak-Krieg wurde nur wegen Haliburton geführt damit diese Firma sich ein paar Millionen Dollar extra durch überzogene Preise unter den Nagel reißen konnte?

700 Milliarden US Dollar Kosten aufwärts damit eine Firma (Haliburton) sich ein paar Millionen extra verdienen kann?

Welche US Firma (Namen!) haben also in Libyen wieviel exakt verdient?

Die schlichte Wahrheit ist, dass es in jedem Krieg ohne Ausnahme Kriegsgewinnler gibt welche die Umstände, die Planlosigkeit und die Inkompetenz von Staaten ausnützen um sich zu berreichern.

Die Kriege wegen aber nicht geführt um diese Firmen zu berreichern, sondern umgekehrt: diese können sich nur deshalb berreichern weil die immense Inkompetenz der Eliten diese Kriege vom Zaun bricht.

2 Afrikanische Währung: um es vorab noch mal zu betonen: eine solche Währung wäre für die USA ein Vorteil aber egal, gehen wir lieber in die Details: wie soll der Name dieser Währung gewesen sein? Welcher Minister Libyens genau und welche afrikanischen Länder (Namen!) haben an diesem Plan gearbeitet? In welchem Jahr hätten welche Länder (Namen!) hier was für eine Währung (Namen!) in welchem Umfang und zu welchem Wechselkurs exakt eingeführt?
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Primär können sich Rüstungsfirmen an Kriegen bereichern. Und das Militär und deren Soldaten sind generell die grossen Profiteure, weil man die Sollstärke in der Regel erhöht und viel Material in den Apparat pumpt.

Da sind die paar Firmen die sich privat eine goldene Nase verdienen, Peanut im Vergleich zu dem was der Militärapparat da zusätzlich frisst. Nein da muss man sich nichts vormachen, die grössten Profiteure sind die Militärs.
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Quintus Fabius schrieb:...
Die schlichte Wahrheit ist, dass es in jedem Krieg ohne Ausnahme Kriegsgewinnler gibt welche die Umstände, die Planlosigkeit und die Inkompetenz von Staaten ausnützen um sich zu berreichern.
Die Kriege wegen aber nicht geführt um diese Firmen zu berreichern, sondern umgekehrt: diese können sich nur deshalb berreichern weil die immense Inkompetenz der Eliten diese Kriege vom Zaun bricht...

Inkompetenz ist ja kein Grund für Krieg, Inkompetenz führt nur dazu die falschen Kriege falsch zu führen. Also was hatte Bush im Sinn beim Angriff, den er mit so vielen Tricks versuchte zu legitimieren ?
Vielleicht haben er oder seine Berater ja wirklich an das Demokratiewunder geglaubt. Vielleicht haben sie aber auch gedacht dass der Laden aus demographischen und ökonomischen Gründen ohnehin bald brennt, und wollten bei der Weichenstellung dabei sein.
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phantom:

Da kann ich dir nur zustimmen. Darüber hinaus sollte man bedenken dass es in den Reihen des Militärs aller Rethorik nach außen zum Trotz immer eine ganze Reihe Leute gibt welche schlicht und einfach Krieg führen wollen bzw. Bellizisten sind und in einer gewaltsamen Lösung grundsätzlich das Heil sehen. Das können und dürfen die natürlich nie nach außen vortragen, aber es ist einfach Realität. Soldaten neigen eher zu einer konfrontativen gewaltsamen Lösung und einige wenige (welche aber Einfluss haben können) sind schlicht und einfach in Wahrheit auch kriegsgeil.

Und an der Führungsspitze kämpft man wirklich massiv darum das Militär möglichst aufzublähen und groß zu halten und dafür braucht man natürlich eine Legitimation - item einen Feind. Das ganze ist ein Selbstläufer. Armeen sind auch Bürokratien und diese werden irgendwann immer Selbstzweck und wollen wachsen um des wachsens willen. Das höhere Ganze interessiert dabei dann irgendwann nicht mehr.
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@marcoB
Zitat:Jaja, Experten. Wahrscheinlich die selben Experten mit den Massenvernichtungswaffen im Irak und einer solide finanzierten Hypo Real Estate. Schneemann, Hand aufs Herz - glaubst du alles, was die Medien dir erzählen? Das ist mir schon bei anderen Dingen aufgefallen.
Anders herum dürfte eher ein Stiefel daraus werden: Gerade deswegen, weil ich u. a. in der Medienbranche arbeite, denke ich doch, dass ich mir durchaus unterstellen darf, dass ich eben manches durchaus beurteilen kann - nicht alles, sicherlich, aber manches wiederum dafür recht gut. Zugleich erleichtert der Umstand aber auch das Erkennen von schlichtem, verschwörungstheoretischem Schwachsinn oder gezielter (d. h. gewollter) medialer Irreführung, egal ob nun im staatlichen oder pseudobürgerlichen Rahmen.

@triangolum
Zitat:- Verhinderung einer Afrikanischen Liga (nach EU Vorbild)
- Verhinderung einer Afrikanischen Währung (nach EU Vorbild, welche durch Libyen auch noch abgesichert wäre)
Und unter Gaddafi wäre dies realistisch eine Option gewesen? Wenn man sich in Erinnerung ruft, wie all die nahöstlichen (und auch afrikanischen) Despoten, Potentaten etc. über Gaddafi dachten, so ist dies ein Hirngespinst. Ein Libyen unter Gaddafi wäre niemals in irgendeiner Art und Weise ein Träger einer solchen Vereinigungsidee gewesen. Bei den frommen Muslimen der Region war er verhasst, weil er sich mit der Veröffentlichung seines "grünen Buches" (ein wirres Konglomerat aus Nationalismus, Religion und Marxismus) als neuer Nasser mit religiösem Mantel in Szene setzen wollte, man in ihm aber dafür eher einen Gotteslästerer sah. Die säkularen Militärherrscher vor Ort (Ägypten, Syrien) sahen in ihm dagegen schlicht einen Verrückten mit größenwahnsinnigen Allüren und der Neigung zu transvestitenhaften Phantasieuniformen. Dass sein Vorhaben einer "ägyptisch-libyschen Allianz" 1976 platzte, auch weil Anwar al-Sadat ihm unterstellt hat, er "wäre wohl mal zu hart vom Kamel gefallen", spricht dabei Bände.

Kurzum: Es spielt keine Rolle, ob der Westen eingegriffen hätte oder nicht, was die Funktion von Libyen als tragendem und einigendem Element einer solchen Idee angeht. Die gab es nämlich nie.

Schneemann.
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