09.09.2012, 10:32
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Zitat: BRASiLiEN(noch mehr news auf der hp des MF und natürlich im Heft)
Auch wenn einige Beschaffungsvorhaben der brasilianischen Marine derzeit als unbezahlbar auf Eis liegen, hindert dies nicht an einem Ausblick in die (ferne) Zukunft.
Nachdem in den letzten Jahren in den Wirtschaftszonen vor der Küste reiche Öl- und Gasvorkommen entdeckt wurden und weitere Vorkommen im ebenfalls von Brasilien beanspruchten, vorgelagerten Kontinentalschelf vermutet werden, sollten im Zuge eines größeren Flottenerneuerungs- programms die Fähigkeiten zu regionaler Präsenz deutlich erweitert werden.
Das Programm „Prosuper“ trägt vor allem den Hochseeaspekten Rechnung: in einem gebündelten Vorhaben sollten fünf größere Fregatten, fünf Ocean Patrol Vessel (OPV) und ein 20.000-ts logistisches Schiff beschafft werden. „Prosuper“ hat offiziell nach wie vor Gültigkeit, aber der Bau neuer Fregatten und des Versorgers dürfte wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen. Bei den OPV hat man mit dem Kauf von drei brandneuen, von der britischen BAe Systems ursprünglich für die Küstenwache von Trinidad & Tobago gebauten Schiffen offenbar eine kostengünstige Alternative gefunden; eventuell werden noch zwei weitere Schiffe in Brasilien gebaut.
Während neue U-Boote SCORPENE sowie Entwicklung und Bau eines nukleargetriebenen U-Bootes nicht zur Disposition stehen, widmet man sich ansonsten primär erst einmal der Erweiterung der Fähigkeiten zur Kontrolle des unmittelbaren Küstenvorfeldes. So sollen statt der noch vor wenigen Jahren angekündigten 14 Wachboote NAPA 500 (MACAE-Klasse) jetzt ganze 47 dieser Fahrzeuge beschafft werden. Daneben soll das Arsenal de Marina ab 2013 offenbar auch noch bis zu 20 kleinere Boote NAPA 200 bauen. Die weitere Planung schließt (ab 2014) den Bau von zwei Wehrforschungsschiffen ein, sowie zum Ende des Jahrzehnts den Ersatz alter Minensucher der ARATU-Klasse (ähnlich deutsche SCHÜTZE-Klasse) durch moderne Minenjagdboote.
Natürlich gibt es auch noch weiter in die Zukunft reichende Überlegungen, die zum Teil aber kaum mehr als „Wunschträume“ sein dürften. So wird der Flugzeugträger SAO PAULO (die fast 50 Jahre alte, frühere französische FOCH) absehbar das Ende seiner Nutzbarkeit erreichen, und man denkt denn auch über seinen Ersatz nach. Erste, bereits im Weißbuch von 2009 reflektierte Überlegungen sehen ab 2025 den Bau eines neuen 50.000-ts Flugzeugträgers vor. Inzwischen ist aber sogar noch von einem ab 2035 zu bauenden Schwesterschiff die Rede. Ein solches Vorhaben, zu dem ja zwingend auch die Beschaffung neuer trägergestützter Kampfflugzeuge gehört, dürfte das Marinebudget allerdings sehr schnell an wenn nicht über seine Grenzen führen.