(See) Portugal bestellt Mehrzweckschiff als Drohnenträger
#1
Die portugiesische Marine hat am 24.11. den Vertrag zur Anschaffung eines Mehrzweckschiffs mit der niederländischen Damen-Werftgruppe abgeschlossen (Link).
Zitat:
Zitat:With financing from the Recovery and Resilience Plan (PRR), a new Portuguese Navy ship is expected to enter service in the second half of 2026.

It will be called "D. João II" - a multipurpose and innovative ship capable of carrying out emergency operations, surveillance, scientific and oceanographic research, environmental and meteorological monitoring.

With a total length of 107.6 meters, the "D.João II" will function as an aerial, terrestrial and underwater 'drone carrier', thus enhancing the capacity for monitoring and research in the ocean. This Multifunctional Naval Platform integrates cutting-edge technology and extends the functionalities of an ocean surveillance and oceanographic research vessel to other scenarios, namely emergency scenarios.

With accommodation capacity for a crew of 48 personnel, plus a further 42 berths for scientists and unmanned systems operators, the ship will also provide temporary accommodation for around 100 people.
Schwerpunkt der vorgesehenen Nutzung sind Ozeanographie und Umweltmonitoring, das Garagendeck bietet aber auch Platz für 20 20-Fuß-Container und 650 m2 für Fahrzeuge.
M.E. ein interessantes Konzept, aber in der vorliegenden Version definitiv keine Kampfeinheit.

Anderer Link zu dem Thema: Turdef
Zitieren
#2
@PKr:

Interessant ist da auf jeden Fall. Damit kann man bestimmt auch gut neue Verfahren gerade mit unbemannten Sub-Systeme testen.

Ich bin gespannt auf die technischen Daten.
Zitieren
#3
Das sieht interessant aus.
Für mich passen aber 48+42 Personal nicht zu dem abgebildeten Hubschrauberträger mit sky-jump.
Zitieren
#4
(26.11.2023, 10:09)Kopernikus schrieb: Das sieht interessant aus.
Für mich passen aber 48+42 Personal nicht zu dem abgebildeten Hubschrauberträger mit sky-jump.

ja, glaube aber das Schiff wirkt deutlich größer als es tatsächlich ist.
Zitieren
#5
(26.11.2023, 11:21)26er schrieb: ja, glaube aber das Schiff wirkt deutlich größer als es tatsächlich ist.

Am Heck steht ein Hubschrauber à la H-165, als Größenvergleich.
Zitieren
#6
Kopernikus, das liegt daran, daß es kein Hubschrauberträger IST. Allein die geringe Größe des Schiffs macht es für einen solchen Einsatz ungeeignet. Es gibt einen Hangarplatz am hinteren Ende des Decksaufbaus; das flache Deck soll nur das Experimentieren mit Starrflügel-Drohnen ermöglichen.
Du kennst vielleicht die italienische "San Giorgio"-Klasse (Link)? Die werden aufgrund ihres flachen Oberdeck manchmal sogar als Flugzeugträger deklariert, haben aber "nur" zwei Landeplätze für schwere Hubschrauber und zwei weitere für leichte. Ihre Nachfolger sollen dann auch "klassische" LPD ohne durchgehendes Flugdeck werden.
Zitieren
#7
Ja, mir geht es um die Dimensionen , die Proportionen.

Hinten auf dem Heck steht in der Skizze ein Hubschrauber in der Größe eines H-160. Das sieht nicht nach einer Drone aus.

Demnach ist das ein sehr grosses Schiff, was man nicht mit einer 48 Mann Grund-Besatzung betreiben kann (wie in dem Link ja angegeben.)
Zitieren
#8
(26.11.2023, 11:51)Kopernikus schrieb: Hinten auf dem Heck steht in der Skizze ein Hubschrauber in der Größe eines H-160. Das sieht nicht nach einer Drone aus.

Demnach ist das ein sehr grosses Schiff, was man nicht mit einer 48 Mann Grund-Besatzung betreiben kann (wie in dem Link ja angegeben.)
Diese Logik kann ich nicht nachvollziehen. Wie willst Du den Personalbedarf an der Schiffsgröße festmachen? Die "Potsdam"-Klasse der Bundespolizei hat bei 2.100to 19 Mann Besatzung (Link), ein 200.000-to-Containerfrachter schippert mit 14 Personen über die Weltmeere.
Zitieren
#9
Ich fände eher interessant wie viele Helikopter an Board betreut werden können!?
Hangar Kappa?
Zitieren
#10
(26.11.2023, 12:06)PKr schrieb: Diese Logik kann ich nicht nachvollziehen. Wie willst Du den Personalbedarf an der Schiffsgröße festmachen? Die "Potsdam"-Klasse der Bundespolizei hat bei 2.100to 19 Mann Besatzung (Link), ein 200.000-to-Containerfrachter schippert mit 14 Personen über die Weltmeere.

Klar funktioniert das bei Containerschiffen und Tankern.
Ich finde das nur sehr wenig. Tanker die von A nach B fahren sind keine Kriegsschiffe!
Die Amerikaner haben das ja bei den LCS auch versucht und sind nicht erfolgreich gewesen. Die Arbeitsbelaszung auch in Friedenszeiten ist einfach zu hoch. Es bleiben zu viele wartungsarbeiten liegen. (Ja, sie heissen nicht umsonst auch little-crappy-ships).
Lass so ein Schiff hier mit knapp 90 Leuten mal eine Woche eine intensive Übung fahren: Drohnen rein, Dronen raus, repaieren, RAS-AOperationen, Helibetrieb -7*24h Dauerbetrieb.

Wenn das funktioniert, warum werden die neuen deutschen Fregatten nicht mit 50+ Helikomponente geplant?
Zitieren
#11
@Kopernikus:

Die Größe ist im Artikel angegeben, 107,6 Meter bedeutet kein "sehr großes Schiff" - im Gegenteil handelt es sich um eine insbesondere in der Auslegung relativ kleine Einheit. Und dieser fehlen augenscheinlich typische Kriegsschiffmerkmale im Bereich der Sensoren und Effektoren. Neben den Führungssystemen sind gerade das personalintensivere Posten (von den zusätzlichen Rollen, bspw. Brandbekämpfung, abgesehen), die eine zivile von einer militärischen Einheit unterscheidet. Deswegen sind für mein Empfinden 48 Mann Stammbesatzung nicht wenig, und aus den Gründen braucht eine Fregatte auch deutlich mehr Personal.
Zitieren
#12
(26.11.2023, 13:39)ObiBiber schrieb: Ich fände eher interessant wie viele Helikopter an Board betreut werden können!?
Hangar Kappa?
1
Steht weiter oben schon.
Zitieren
#13
(26.11.2023, 00:21)PKr schrieb: Zitat:
Schwerpunkt der vorgesehenen Nutzung sind Ozeanographie und Umweltmonitoring, das Garagendeck bietet aber auch Platz für 20 20-Fuß-Container und 650 m2 für Fahrzeuge.
Die Original-Pressemeldung der portugiesischen Regierung zur Beschaffung findet sich hier.

Das Schiff hat deswegen so eine tolle Querschnittliche Aufgabenstellung, damit man irgendwie halbwegs begründen kann, dass das zu rund 70% aus dem RRP bezahlt wird, einem "Aufbaufonds" der vollständig aus EU-Mitteln finanziert wird.

Die übrigen 30% aus eigenen Staatsmitteln finanzieren die Funktion des Schiffes in seiner Notfallfunktion.
Zitieren
#14
(26.11.2023, 17:15)PKr schrieb: 1
Steht weiter oben schon.

Das wäre aber extrem wenig…
ein Schiff dieser Art müsste 3-6 Helis aufnehmen können…
dann lieber MPV120 für die Bundeswehr
Zitieren
#15
Nochmal: Das Ding ist eine Experimentierplattform für verschiedenste Drohnensysteme.
-Hier- gibt es einen Youtube-Beitrag von der portugiesischen Marine über die Vertragsunterzeichnung, mit einigen interessanten Präsentationen sowohl über das Schiff als auch über seine zukünftigen Aufgaben. So werden bei 10:30 die portugiesischen Gewässer gezeigt (Hoheitsgewässer, Wirtschaftszone, SAR-Zone) und bei 12:00 ein 20x größerer Kontrollbereich durch den Einsatz von Drohnen prognostiziert.
Nebenbei wird bei 3:30 zwar die mögliche Missionsdauer mit 45 Tagen angegeben, aber das bei einer Höchstgeschwindigkeit von 15 kts und einer Marschfahrt von 10 kts.
Zitieren


Gehe zu: