27.03.2024, 08:42
Du weißt gar nicht wie ich die kriegswirtschaftlichen Aspekte einschätze, weil ich mich dazu nicht geäußert habe. Und insbesondere der Umstand, dass mir gerade dieser Faktor in allen Diskussionen besonders wichtig ist, steht deiner Annahme schon entgegen. Aber um auch nur annähernd belastbare Aussagen dazu abgeben zu können, bräuchte man zumindest mal realistische Schätzungen über den Aufwand, der in die Produktion gesteckt wird, und den Nutzen, den diese Systeme auf dem Schlachtfeld erzielen. Die mir bekannten öffentlichen Informationen sind da wenig brauchbar, weil (abgesehen davon, dass sie zum Teil direkt aus der Propaganda stammen) selten zwischen den verschiedenen Drohnentypen differenziert wird. Ein paar Fragmente sind durchaus bekannt, etwa das Russland nicht staatlicherseits auf die Produktion von zivilen bzw. zivilbasierten Billigstdrohnen drängt, sondern diese als irreguläre Mittel betrachtet, die über private Kanäle beschafft werden sollen. Die "billigsten" "offiziellen" Drohnen begännen demnach auf dem Niveau von Nachbauten iranischer Systeme (bzw. eigener Entwicklungen gleichem Technologiestands).
Was die technische Argumentation angeht, aus der militärischen Perspektive lassen sich ungehärtete zivile Systeme sehr einfach, tatsächlich ziemlich effektiv und sehr kostengünstig stören. Würde es nur und ausschließlich um dieses Niveau gehen, dann spricht die Rechnung eindeutig für die Verteidigung und gegen den Angriff. Allerdings sind solche Abwehrmittel auch nur gegen diese ungehärteten Systeme effektiv, während sie, und das ist der entscheidende Punkt, ihrerseits neue Angriffsmöglichkeiten für den Gegner öffnen. Aktuell findet eine Entwicklung statt in der mindestens teilgehärtete Systeme in größeren Stückzahlen und dadurch immer günstiger produziert werden können. Deren Einsatz noch weiter zu begünstigen muss tunlichst vermieden werden, das setzt eine Verteidigung voraus, die genau diesen Umstand berücksichtigt. Die wiederum wird natürlich für sich genommen aufwändiger und teurer, bietet aber einen effektiven Schutz gegen eine deutlich größere Zahl an feindlichen Systemen, während sie zugleich auch weniger negativen Einfluss auf den Einsatz eigener unbemannter Systeme nimmt. Die große Herausforderung ist die Integration für die Nutzung in der Fläche, etwas, dass mit spezialisierten Varianten einfacher gelingen kann. Dort überwiegen aber die Nachteile gegenüber den Vorteilen. Und diese Nachteile gelten wiederum nicht nur für die Verteidigung, sondern auch für den Angriff. Gerade die wesentlichen Faktoren, etwa was die Entdeckbarkeit der entsprechenden Drohnen oder ihrer Bediener angeht, ist signifikant höher beim Einsatz ungehärteter Systeme, bietet viel mehr eigene Angriffsmöglichkeiten und wird daher in zunehmenden Maße zu einen Problem werden (wenn das nicht bereits jetzt der Fall ist).
Es kristallisiert sich in meinen Augen heraus, dass eine ganzheitliche Drohnenabwehr primär auf zwei Entwicklungsstränge setzen sollte: zum einen eine effektive Abwehr sowohl auf elektronischer wie auch mechanischer Ebene gegen (teil)gehärtete, günstig in größerer Stückzahl produzierbare Drohnen, zum anderen auf eine Stärkung der Aufklärungsfähigkeiten insbesondere im elektromagnetischen Spektrum für eine offensive Verteidigung gegen die Urheber entsprechender Einsätze, gegen die dann mit klassischen (bspw. Artillerie oder gelenkte Bomben) oder modernen Mitteln (bspw. eigenen Drohnen) vorgegangen werden kann. Gerade letzteres muss dann auch im Verbund berücksichtigt werden, etwa in dem die Rolle CAS erweitert und in gewisser Hinsicht auch neu gedacht wird.
Was die technische Argumentation angeht, aus der militärischen Perspektive lassen sich ungehärtete zivile Systeme sehr einfach, tatsächlich ziemlich effektiv und sehr kostengünstig stören. Würde es nur und ausschließlich um dieses Niveau gehen, dann spricht die Rechnung eindeutig für die Verteidigung und gegen den Angriff. Allerdings sind solche Abwehrmittel auch nur gegen diese ungehärteten Systeme effektiv, während sie, und das ist der entscheidende Punkt, ihrerseits neue Angriffsmöglichkeiten für den Gegner öffnen. Aktuell findet eine Entwicklung statt in der mindestens teilgehärtete Systeme in größeren Stückzahlen und dadurch immer günstiger produziert werden können. Deren Einsatz noch weiter zu begünstigen muss tunlichst vermieden werden, das setzt eine Verteidigung voraus, die genau diesen Umstand berücksichtigt. Die wiederum wird natürlich für sich genommen aufwändiger und teurer, bietet aber einen effektiven Schutz gegen eine deutlich größere Zahl an feindlichen Systemen, während sie zugleich auch weniger negativen Einfluss auf den Einsatz eigener unbemannter Systeme nimmt. Die große Herausforderung ist die Integration für die Nutzung in der Fläche, etwas, dass mit spezialisierten Varianten einfacher gelingen kann. Dort überwiegen aber die Nachteile gegenüber den Vorteilen. Und diese Nachteile gelten wiederum nicht nur für die Verteidigung, sondern auch für den Angriff. Gerade die wesentlichen Faktoren, etwa was die Entdeckbarkeit der entsprechenden Drohnen oder ihrer Bediener angeht, ist signifikant höher beim Einsatz ungehärteter Systeme, bietet viel mehr eigene Angriffsmöglichkeiten und wird daher in zunehmenden Maße zu einen Problem werden (wenn das nicht bereits jetzt der Fall ist).
Es kristallisiert sich in meinen Augen heraus, dass eine ganzheitliche Drohnenabwehr primär auf zwei Entwicklungsstränge setzen sollte: zum einen eine effektive Abwehr sowohl auf elektronischer wie auch mechanischer Ebene gegen (teil)gehärtete, günstig in größerer Stückzahl produzierbare Drohnen, zum anderen auf eine Stärkung der Aufklärungsfähigkeiten insbesondere im elektromagnetischen Spektrum für eine offensive Verteidigung gegen die Urheber entsprechender Einsätze, gegen die dann mit klassischen (bspw. Artillerie oder gelenkte Bomben) oder modernen Mitteln (bspw. eigenen Drohnen) vorgegangen werden kann. Gerade letzteres muss dann auch im Verbund berücksichtigt werden, etwa in dem die Rolle CAS erweitert und in gewisser Hinsicht auch neu gedacht wird.