22.07.2022, 07:28
(21.07.2022, 22:40)Quintus Fabius schrieb: Meinst du mittels EloKa ?
EloKa ist ziemlich hochtrabend als Begriff dafür, dass man solche Geräte im Hobbykeller zusammenlöten kann (ja, selbst probiert). Und aufgrund der immanenten Abhängigkeit einer bestehenden Verbindung (ansonsten gehen die Drohnen schlicht in einen Fail-Safe-Modus und landen an einem vorher festgelegten Punkt bzw. am Startpunkt) lässt sich über den gleichen Weg zumindest ein Mission Kill auf einfachstem Wege erzielen, dafür bräuchte man sie theoretisch nicht einmal orten. Ob man derartige Systeme nun in jedes Fahrzeug einbaut oder in der Fläche ausbringt (günstig genug sind sie dafür), dieser Gefahr lässt sich sehr leicht begegnen.
Ich halte sowieso den Ansatz, die Gefechtsfelder elektronisch zu überlasten für ein sehr erfolgreiches Prinzip, weil unser technologischer Stand (damit meine ich nicht Deutschland im speziellen, sondern die NATO im allgemeinen) damit tatsächlich besser umgehen kann.
Zitat:Man könnte entsprechende leistungsfähigere Drohnen vom Preis her massiv drücken, wenn man sie nur in entsprechend großen Massen baut.
Das ist ein ewiges Versprechen, dass in der Realität viel zu selten eingelöst wurde. Natürlich kann man die Kosten durch Serien- statt Einzelfertigung deutlich reduzieren, die Skalierungsmöglichkeiten danach hängen aber sehr von der jeweiligen Technik ab.
Zitat:Deine Aussage dass sich hier die Entwicklung verlangsamt erstaunt mich. Mein rein persönlicher Eindruck ist im Gegenteil, dass gerade bei solchen Drohnen selbst im zivilen Bereich die Entwicklung sich zur Zeit beschleunigt hat, insbesondere was Preis und Leistung angeht. Da sind hier und heute jetzt Sachen frei verfügbar, die noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar waren.
Die großen Entwicklungsschritte waren etwa die Großproduktion von Präzisions-Mikroelektronik oder die Lithium-Technologie als Energiespeicher, beides vor allem voran getrieben von der sehr steilen Entwicklung im Bereich der Smartphones. Ohne diese hätte es den Drohnenhype und die schnelle Entwicklung dort gar nicht gegeben. Allerdings hat sich der Entwicklungstrend hinsichtlich der Hardware da inzwischen in andere Bereiche verschoben, die zum Teil auch noch Einfluss auf die Fortentwicklung der Drohnen haben wird (bspw. optische Systeme), aber einen deutlich geringeren. In beiden Bereichen ist es aktuell vor allem die Softwareentwicklung, die zu den rasanten Veränderungen bzw. Verbesserungen führt.
Hinzu kommt, dass es eine immer stärkere Regulierung der Systeme in den Hauptabsatzmärkten gibt, die gerade für militärische Zwecke relevante Entwicklungen (bspw. Autonomie) nicht fördern bzw. diese nicht lukrativ erscheinen lassen. Es gab beispielsweise autonom zielverfolgende zivile Kleinstdrohnen schon vor zehn Jahren, einen großen Sprung hat es seitdem nicht gegeben, nahezu alle Verbesserungen basieren auf verbesserter Software (bspw. Motiverkennung und Verfolgung).