(Luft) Ergänzende Helikopter für die Bundeswehr?
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(17.09.2023, 11:47)Broensen schrieb: Es gibt aber doch keinen Grund, anzunehmen, dass von zwei vergleichbaren Neuentwicklungen der leichtere Hubschrauber teurer im Unterhalt sein wird. Dass es trotzdem so kommen könnte, ist klar. Trotzdem ist doch die Grundannahme realistisch, dass ein leichterer, kleinerer Hubschrauber bei ansonsten ähnlicher Auslegung im Regelfall auch weniger Kosten verursacht.

Das habe ich doch explizit so erwähnt. Bloß wird es keine zwei vergleichbaren Neuentwicklungen geben, vielmehr müsste man eine solche multinationale Neuentwicklung gegen eine modernisierte und weiterentwickelte, etablierten Maschine stellen. Und das ist tatsächlich immer eine Herausforderung. Üblicherweise überzeugen die neuen Muster dann durch zusätzliche Leistungsdaten, nicht unbedingt durch ökonomische Vorteile (auch wenn es umgekehrt möglich ist). Mir geht es nicht darum, hier einen realistischen Unterschied zu leugnen, sondern darauf hinzuweisen, dass dieser nicht zwingend ist.

Zitat:Außerdem geht es mir ja gar nicht um eine 2-Musterflotte, sondern im Gegenteil einzig und allein darum, dass man bei einer Neuentwicklung einer Folgegeneration eine bestimmte Größen- und Leistungskategorie wählt, die nicht unnötig groß ausfällt.
Wodurch man zugleich die Leistungsschwächen des NH90 als taktischem Transporter beseitigen und auf einen zusätzlichen STH ganz verzichten kann.

Bisher hast du immer von zwei Mustern gesprochen, einem neu entwickelten, vergrößerten taktischen Transporter, und eine Ergänzung durch einen neu anzuschaffenden, mittleren Hubschrauber basierend auf einem zivilen Grundmuster (wobei ich nicht weiß, ob letzteres für dich zwingend war).

Zitat:Der größte Vorteil einer 2-Muster-Flotte ist doch meist, dass im Fall von Groundings nicht alle Maschinen betroffen sind. Außerdem können auch kleinere Einheiten einfacher mit Helis ausgestattet werden. Ob es einen Kostenvorteil gibt durch geringere Flugstundenkosten des kleineren Musters, hängt von zu vielen Faktoren ab, um es pauschal beantworten zu können.

Nein, der größte Vorteil liegt darin, bei genügend großen Aufgabenfelder die Opportunitätskosten nicht ausufern zu lassen, und so zu geringeren Kosten eine gleich hohe oder höhere Leistungsbereitschaft zu erzielen, letzteres beispielsweise durch eine höhere Stückzahl, oder sich ergänzende Fähigkeiten. Bei militärischem Kriegsgerät kommen unterschiedliche Nutzungsarten, Signaturen, Gegenmaßnahmen, usw. hinzu, die dem Gegner die effektive Bekämpfung erschwert. Dass im Falle eines Groundings nicht alle Maschinen betroffen sind ist ein Nebeneffekt, der unter Kriegsbedingungen kaum Relevanz besitzt. Ich wüsste jetzt spontan auch niemanden, der tatsächlich zwei Muster für die gleiche Aufgabe aus Redundanzgründen in Bezug auf mögliche Groundings betreibt. Das ergibt sich immer entweder aufgrund von historischen Entwicklungen oder operativen Anforderungen (oder beidem).

Zitat:Diese "extra dafür gebauten, großen Schiffe" wären die F126 und F127 sowie die EGV und Tender-Nachfolger. Denn ein Muster, das da nicht drauf passt, ergibt keinen Sinn. Deshalb sprach ich auch von "einer navalisierten Variante mit angepasster Zelle", da für die Marineanwendung evtl. kompaktere Abmessungen erforderlich sind. Das kleinere Muster wäre anfangs für die F123 und später dann für die nächste Generation Korvetten sowie ggf. für weitere Aufgaben landgestützt vorgesehen.

Du kannst nicht einfach die Zelle des Musters in dem von dir skizzierten Maß kleiner bauen, ansonsten aber alle oder die meisten Systeme übernehmen. Dafür reicht beispielsweise bereits ein Blick auf die Leistungsdaten des Antriebsstrangs. Die Zahl der gleichen Teil wird so gering sein, dass man besser gleich zwei Typen entwickelt. Dabei kann man ja durchaus einen Teil der Systeme, insbesondere im Bereich der Elektronik, übernehmen. Und da der Betrieb sowieso getrennt voneinander erfolgt, ergibt sich gar kein so großer Nachteil aus einer solchen Variante.
Für die F123 brauchst du ein neues Muster eh nicht mehr planen, und wofür man auf den Korvetten nun zwingend zwei ASW-Hubschrauber unterbringen muss, ist wohl einen eigenen Strang wert.

Aber ich habe es an anderer Stelle schon gesagt, manchmal könnten deine Ideen direkt aus der Politik stammen. Wink
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RE: Ergänzende Helikopter für die Bundeswehr? - von Helios - 17.09.2023, 12:45

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