(Luft) Nachfolge Kampfhubschrauber Tiger
(29.03.2023, 23:01)Broensen schrieb: Aber das ist ja ein grundsätzliches Problem bei den Auftrags-Entwicklungen.

Ja, wobei das mit den FARA-Anforderungen schon auf die Spitze getrieben wurde. Aus dem Grund ist der Entwurf von Bell durchaus erstaunlich, und dieser, wenn man über FARA als Lösung für die Bundeswehr nachdenkt, auf jeden Fall sehr deutlich zu präferieren (dafür müsste der aber erstmal gewinnen).

Zitat:Die zwei Typen haben wir ja eh, wenn wir nicht doch noch beim Mk.III einsteigen sollten, was ja immer meine Position war.

Ich meinte die zwei Typen in der parallelen Entwicklung. Auf der einen Seite muss sich so ein Mark IV ja vom Mark III unterscheiden, weil er ansonsten überflüssig wird (also muss auch parallel entwickelt werden), auf der anderen Seite würde es sich anbieten, Synergien in der Entwicklung zu nutzen. Und da stellt sich für mich halt die Frage, wie das aussieht und welche Kosten das verursacht.
Aktuell kursieren ja Gerüchte, dass aufgrund des finanziellen Aufwands Mark III im Umfang reduziert werden könnte, darauf wollte ich auch im vorherigen Beitrag hinaus. Vielleicht wäre der bessere Plan, sich zusammen mit Frankreich und Spanien auf eine weniger ambitionierte Aufwertung zu verständigen, bei denen primär die Obsoleszenzbeseitigung sowie die Reduzierung und Optimierung des Wartungsaufwandes im Vordergrund stehen. In diesem Zuge könnte man ja durchaus auch eine Harmonisierung durchführen, die Maschinen wären vermutlich schneller umgerüstet und auch wenn man dann keine Perspektive bis 2050 hätte, so doch auf jeden Fall genug Zeit für eine kritische Bewertung und Gedanken über die weitere Entwicklung. Es muss ja nicht immer die technologische Edellösung sein.

Zitat:Und was wäre jetzt der Vorteil daran, Leonardo mit ins Boot zu holen, die den AW249 doch schon quasi fertig haben, anstatt dass wir den Tiger als Basis verwenden? Bei dem kennen wir alle Fehler und können sie bei einem Re-Design abstellen.

Es kommt darauf an was du unter Fehler verstehst, aber insbesondere die ökonomischen Aspekte des Tigers werden sich nur bedingt durch eine finanziell leistbare Überarbeitung beheben lassen, wenn wir Mark III ausklammern. Denn das wäre ja ein tatsächliches "Re-Design" und würde trotzdem einen Teil der Problemfelder unbearbeitet lassen und vor allem über die Angleichung der Versionen Vorteile generieren. Die Frage wäre also, wie soll das bei deinem weniger ambitionierten Mark-IV-Vorschlag passieren? Und was sind die Alternativen?

Der Gedanke an einen "Tiger II" würde ja bedeuten, dass es mit dem Tiger selbst zumindest in der Bundeswehr nicht weiter geht. Damit würde eine Nachfolge zum Einsatz ab den 2030er Jahren notwendig. Wenn nun eine europäische Lösung gesucht werden soll, und das war für mein Verständnis die Prämisse, dann bleiben nicht so viele Möglichkeiten.
Deshalb und nur deshalb kommt der AW249 ins Spiel, natürlich könnte man etwas ähnliches auch selbst bzw. in Kooperation mit einem anderen Partner entwickeln und dabei auf dem Tiger aufbauen, es wäre aber kein einfaches "Re-Design", sondern mehr oder weniger ein neuer Typ.

Hier wurde die Frage gestellt, ob man nicht einen Kampfhubschrauber auf Basis der H145-Komponenten entwickeln kann. Realistisch ist das aufgrund der Leistungen nicht, da müsste man eher auf den H160 oder H175 zurückgreifen. Letzterer würde dann ein prinzipielles angemessenes Flugleistungsniveau bieten, wäre allerdings nicht ITAR-Frei realisierbar, weil er in wesentlichen Teilen auf US-Produkten basiert (bspw. Triebwerke). Der H225 als Basis wäre tendenziell schon zu groß (und die Technik damit zu schwer), die einzige europäische Alternative ist der AW189, den es wahlweise auch ITAR-Frei gibt. Und der wiederum stellt eben die technische Basis für den AW249. Wie gesagt, nur deshalb kommt dieser ins Spiel.

Sofern man davon ausgeht, dass man einen neuen Kampfhubschrauber benötigt, wäre die Ideallösung natürlich die Verschmelzung mit dem NGRC. Da gibt es dann aber auch einige Fragezeichen, sowohl was die technische Ausstattung als auch den Zeitplan angeht. Es bräuchte dann eher eine Übergangslösung bis in die 2040er Jahre. Oder eben die Aufgabe der Nutzung, dafür fehlt in meinen Augen aber auch ein entsprechendes Konzept, denn gerade aufgrund der geringen Quantitäten sehe ich durchaus einen Bedarf.
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