(Land) Uniform und persönliche Ausrüstung
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Ich bin da wie üblich nicht ganz so radikal eingestellt wie Quintus, aber im Kern schon der gleichen Ansicht. Es braucht für einen Soldaten einer bestimmten Verwendung nicht zwei verschiedene Uniformen, von denen nur eine für den Kampf vorgesehen ist. Und da der Kampf die eigentliche Aufgabe des Soldaten ist und eine Uniform im wortwörtlichen Sinne uniformieren, also vereinheitlicht kennzeichnen soll, ist der Kampfanzug die einzig sinnvolle Uniform des Soldaten. Eine Ausgehuniform ist überflüssig. Entweder tritt der Soldat als solcher auf, dann trägt er seine Uniform, also den Kampfanzug, oder er tritt als Privatperson auf, sprich: in zivil.

Was ich jedoch trotzdem sehe sind die folgenden Aspekte:

1. protokollarischer und diplomatischer Dienst sind Bereiche, in denen Angehörige der Streitkräfte agieren, deren Aufgabe nicht der Kampf ist. Hier sind eine traditionelle Uniform sowie ein Gesellschaftsanzug durchaus angebracht. Nur handelt es sich dabei dann um eine geringe Anzahl von Dienstposten, die gesondert ausgestattet werden, entsprechend ihrer Verwendung.

2. Im Stabsdienst und der Verwaltung ist nicht zwingend der gleiche Kampfanzug zweckdienlich wie an der Front. Daher kann es auch hier eine geeignete Abwandlung geben, die sich jedoch ebenso an dieser speziellen Verwendung orientiert und dann eben statt dem Kampfanzug ausgegeben wird und nicht zusätzlich. Um dem Grundgedanken der Uniformierung gerecht zu werden, sollte sich aber auch diese Variation optisch am allgemeinen Kampfanzug orientieren. Außerdem muss auch der Stabssoldat jederzeit in der Lage sein, am Kampf teilzunehmen. Konkret würde ich hier also einfach eine andere Feldbluse oder einen leichten Pullover als Alternative zum Combat-Shirt vorsehen, während die gleiche Feldhose verwendet wird.

3. Bei der Kopfbedeckung ist das Barett eine gute Möglichkeit, Tradition aufrecht zu erhalten und einer Kampfanzug-Uniform eine formellere Wirkung zu geben. Daher kann ich verstehen, wenn man daran festhält, insbesondere, da für jeden, der im Kampfeinsatz Helm trägt, eh noch eine weitere Kopfbedeckung benötigt wird. Da aber eine funktionelle Kappe für die meisten Verwendungen zu bevorzugen wäre, eben auch die ohne Helm, würde ich das Barett nur als Kopfbedeckung im protokollarischen oder Stabsdienst sehen.


In der Konsequenz würde ich zu einem modularen Kampfanzugsystem greifen, dass auch Elemente beinhaltet, die nicht rein auf den Kampfeinsatz ausgerichtet sind, dabei aber trotzdem Teil einer allumfassenden Uniformierung darstellen. Diese können entweder das gleiche Tarnmuster (Feldbluse) oder auch nur eine der darin verwendeten Grundfarben (Pullover) verwenden. Dafür würde ich dieses System dann aber auch TSK-übergreifend einführen und durch entsprechend benötigte Elemente ergänzen wie z.B. Overalls.
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Uniform und persönliche Ausrüstung - von 26er - 13.02.2023, 19:42
RE: Uniform und persönliche Ausrüstung - von Broensen - 04.03.2023, 22:04
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