(See) MEKO A-300
#1
https://www.navalnews.com/event-news/eur...abilities/
MEKO A-300 zeigt eine Mischung aus klassischer und Next-Gen-Fregatte
Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) hat auf der Euronaval in Paris Details zum Design seiner neuen Fregatte MEKO A-300 vorgestellt. Das Konzept für das 129 Meter lange und 6.000 Tonnen schwere Schiff zeigt eine Mischung aus "klassischen" und "Next Generation"-Fregattenfähigkeiten.

Dr. Lee Willett 26. Oktober 2022
Erstens die Tödlichkeit, erklärte er:

"Wir haben das Schiff mit Hard- und Softkill-Mitteln für die Luft-, Oberflächen- und U-Boot-Bekämpfung ausgestattet."

Jonathan Kamerman, Leiter des Produktvertriebs, TKMS

Er verwies auf die Optionen für 64 Mk 41-VLS-Zellen (Vertical Launching System) mit Schlaglänge oder eine Mischung aus 32 Mk 41-Zellen mit Schlaglänge und 36 Mk 56-VLS-Zellen. Diese Optionen ermöglichen ein breites Spektrum an AAW-Tödlichkeit, das von exo-atmosphärischen über Flächen- bis hin zu lokalen Luftverteidigungsfähigkeiten reicht.

Der Entwurf umfasst auch die Fähigkeit zur gerichteten Energiewaffe, die von zwei Hochenergielasern (von Rheinmetall und MBDA Deutschland) und zwei Hochleistungsmikrowellen bereitgestellt wird, die zerstörerische thermische Effekte bzw. gestörte Steuerungseffekte liefern.

Vier MASS-Werfer sorgen für Soft-Kill-AAW-Fähigkeiten.

Zu den Hard-Kill-Systemen für die ASW gehört der TKMS-eigene Torpedoabwehrschild SeaSpider. Zwei vierschüssige SeaSpider-Werfer sind auf beiden Seiten der Fregatte mittschiffs angebracht. Zu den Torpedofähigkeiten der Fregatte gehören leichte Torpedos und schwere Torpedos - darunter auch der von TKMS entwickelte SeaHake -, die über ein modulares Abschusssystem in der Missionsbucht des Schiffes eingesetzt werden können.

Die Fähigkeit zur Schiffsabwehr und zum Landangriff wird durch 16 von Deck aus abzufeuernde Boden-Boden-Raketen, wie die Naval Strike Missile (NSM) von Kongsberg, gewährleistet. Die VLS-Zellen des Schiffes können auch Landangriffssysteme tragen.

Fähigkeiten für Landangriffe

Der zweite Schlüsselbereich ist der feuergestützte Landangriff der Marine, so Kamerman weiter. Er wies auf das Marinegeschütz Oto Melara 127/64 hin. Dieses Geschütz, das mit Vulcano-Lenkmunition bestückt ist und 34 Schuss pro Minute abfeuert, ist eine Waffe zur Beherrschung des Bodens", sagte er - insbesondere in Kombination mit Luftunterstützung durch an Bord befindliche Hubschrauber und unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs). Die A-300 kann vier UAVs mitführen.

MEKO A-300 Überlebensfähigkeit

Der dritte Punkt ist die Überlebensfähigkeit. Das Schiff hat zwei "Kampfinseln", eine im Bug und eine im Heck. Jede von ihnen enthält Antrieb, Stromversorgung, Kommando und Kontrolle (C2) sowie Sensoren und Effektoren, um eine vollständige, dreidimensionale offensive und defensive Kriegsführung zu unterstützen, erklärte Kamerman.

"Der Grundgedanke ist, dass das Schiff, wenn es beschädigt wird, nicht sinkt, sondern weiter schwimmt. Es bleibt nicht still, sondern bewegt sich weiter. Es ist in der Lage, sich selbst zu verteidigen und Schaden anzurichten, selbst wenn eine Hälfte des Schiffes außer Gefecht gesetzt ist."

Der Schlüssel zur Überlebensfähigkeit ist die Tarnkappe. Der Rumpf und die Aufbauten sind so konstruiert, dass die Beplankung sehr stark abgewinkelt ist. Alle offenen Bereiche der Aufbauten sind mit steifen, aus Wolfram gefertigten Faradayschen Käfigen versehen, um die Radarsignatur dieser Bereiche zu verringern. Alle Befestigungen und Armaturen des Oberdecks befinden sich hinter festen oder klappbaren Schotten. Um den Faktor der Rumpftemperatur in der Signaturgleichung des Schiffes zu berücksichtigen, hält ein internes Kühlsystem auf Seewasserbasis die Rumpftemperatur sehr nahe an der Meeresoberfläche.

Anpassungsfähigkeit der Mission

Das vierte Element ist die Anpassungsfähigkeit der Mission. Hier steht die Missionsbucht im Mittelpunkt, so Kamerman. Sie befindet sich am Heck unter dem Flugdeck und kann eine Reihe von Funktionen aufnehmen, darunter ein passives Schleppsonar, bis zu vier TEU-Containermodule und zwei 11 m lange unbemannte Oberflächenfahrzeuge (USVs).

"Die Anpassungsfähigkeit an den Einsatz ist der Schlüssel, denn es geht um Offboard-Sensorik und Offboard-Effektoren", so Kamerman. Er wies auf die Möglichkeit hin, ein USV mit SeaSpider zu kombinieren: Wenn dieses Paket zum Beispiel mit einem unbemannten Hubschrauber ergänzt wird, kann das Schiff ein multistatisches Sonarerfassungsnetz aufbauen, ohne selbst eine Sonarquelle zu sein, erklärte Kamerman.

Zum Leistungsspektrum des MEKO-Konzepts sagte Kamerman: "Man kann alles oder nichts haben, und alles dazwischen. Wir kontrollieren alle Schnittstellen, so dass jeder Kunde die volle Auswahl an Sensoren, Waffen und C2 hat." Nach Abschluss der Konzeptphase befindet sich A-300 derzeit in der Grundkonstruktion, so Kamerman.
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#2
@Seafire:

Ich finde den Entwurf sehr interessant, sowohl von der Kampfkraft her, als auch von dem sehr großen Missionsdeck her, unter dem Hangar. Meiner Meinung nach sollte jedes Kriegsschiff ein solches Deck, in Abhängigkeit von der Größe, haben. Dann wäre spätere Anpassungen einfacher zu bewerkstelligen.
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#3
Ja… toller Entwurf…
ein Preis für ein voll ausgestattetes Schiff wäre mal interessant…
Ich finde eh sehr schade dass die Bundeswehr weder A200 noch A300 im Bestand hat oder plant zu beschaffen…
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#4
Ich empfinde die A-300 Entwurf perfekt um langfristig eine Verringerung der Schiffstypen in der Marine zu ermöglichen. K130, F125 und F126 mit einer Mehrzweckvariante der A-300 ersetzen und mit der F127 nur eine wirklich große Klasse für AAW und BMD nutzen.

Wird natürlich leider so nicht kommen.
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#5
Das sehe ich ähnlich. Dann müßte am Ende nur noch alles funktionieren....

Bzgl. Meko A100 und A200 muss man sich vielleicht auch mal die Frage stellen, ob alle technischen Vorgaben der Marine sinnvoll sind, die diese Entwürfe ausschließen.
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#6
In einer Präsentation der Holländer wurde ja bereits gesprochen, dass die deutsche Seite sich für die mögliche Zusammenarbeit für eine gemeinsame F127 hinsichtlich eigenen der technischen Vorgaben bewegen würden.
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#7
https://www.youtube.com/watch?v=uRp9pVqtuzQ

https://www.navalnews.com/naval-news/202...0-frigate/

Zitat:Ich empfinde die A-300 Entwurf perfekt um langfristig eine Verringerung der Schiffstypen in der Marine zu ermöglichen. K130, F125 und F126 mit einer Mehrzweckvariante der A-300 ersetzen und mit der F127 nur eine wirklich große Klasse für AAW und BMD nutzen.

Finde ich auch ziemlich überzeugend als Gedanke. Nur noch ein Schiffstyp der breitflächiger eingesetzt werden kann und pro Einheit wesentlich mehr Waffen mit sich führt wäre für die Anforderungen in der Ostsee sowie in Nordsee und Nordatlantik meiner Meinung nach besser geeignet als der derzeitige bzw. geplante Mix.
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#8
Ernstgemeinte Frage warum hat man sich für den mehr als fragwürdigen Entwurf der F126 entschieden (Bewaffnung für eine solche Tonnage ziemlich fragwürdig) anstatt auf den Entwurf der Meko A-300 zu setzen? Kam dieser Entwurf für das Auswahlverfahren einfach zu spät? Preis-Leistungstechnisch dürfte die Meko A-300 die F126 um Längen schlagen.
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#9
Die Meko A-300 ist ein Baukasten, aus dem nach Kundenwünschen eine Lösung entwickelt wird. Was bisher gezeigt wurde, ist ein Papiertiger. An der Ausschreibung für das MKS180/F126 hat TKMS mit einem eigenen Entwurf entsprechend den deutschen Anforderungen teilgenommen und verloren. Ausgangsbasis dafür war der generische Entwurf Meko A-400, aus dem man auch für andere Länder neue Klassen ableiten wollte. Dieser basierte im übrigen auf der F125.
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#10
Danke für diesen Einwand. D. h. nun nicht, dass das Konzept schlecht sein muss, aber es ist eben ein Konzept, das zugleich auch noch einem Lego-Baukasten mit Variablen entspricht. Hieraus nun ableiten zu wollen, dass es anderen, bereits ausgereiften, existierenden oder fertiggeplanten Einheiten überlegen wäre, ist äußerst spekulativ und auch riskant. Zumal das genaue Spektrum immer wieder umdefiniert wird, was dann wiederum erfahrungsgemäß Angleichungen und Wünsche mit sich bringen würde. Und da ist die Frage, ob ein 130-m-Entwurf von ca. 6.000 ts wirklich alle Wünsche abdecken wird können, vor allem da im Nachgang gerne alle möglichen Nach- und Zurüstungen ins Spiel gebracht werden, die man dann noch irgendwo unterbringen will...

Schneemann
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#11
Wenn die MEKO A-300 ein Papiertiger ist dann bin ich mal auf die F127 gespannt die laut TKMS auf dem Entwurf für die MEKO A-400 AMD basieren soll xD God help us
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#12
(16.03.2023, 16:24)HansPeters123 schrieb: Ernstgemeinte Frage warum hat man sich für den mehr als fragwürdigen Entwurf der F126 entschieden (Bewaffnung für eine solche Tonnage ziemlich fragwürdig)
Die allermeiste Kritik richtet sich nicht gegen den Entwurf selbst, sondern gegen die konkrete Auslegung. Und die wird vom Besteller vorgegeben, nicht vom Design-Büro.
Zumindest sind mir keine Kritikpunkte bekannt, die sich nicht auf die Bewaffnung/Sesorik oder die Konsequenzen des Prinzips der Intensivnutzung, also vor allem die Tonnage, beziehen. Allenfalls wird die Vergabe ins Ausland kritisiert, aber das war ja eine politische Entscheidung.
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