06.02.2024, 16:51
Ehrlich gesagt kann ich mit dem Bericht wenig anfangen. Alleine wenn ich in der Einleitung schon Begriffe lese wie "Superwaffe" oder "unverwundbar", dann muss ich zu dem Schluss kommen, dass entweder eine gewisse reißerische Übertreibung oder die Unwissenheit im Vordergrund der journalistischen Arbeit standen.
Kein Panzer ist eine "Superwaffe" oder "unverwundbar", es gibt höchstens Panzer, die besser geschützt oder leistungsstärker sind als andere. Und da ist der Leopard 2 im vorderen Bereich anzusiedeln. Erstens.
Zweitens sehen wir in der Ukraine ein Szenario, das selbst für ausgereifte Systeme gewisse Herausforderungen mit sich bringt - Dauereinsatz, hohe Feuerlastigkeit, schwieriges Terrain und mangelnde Ersatzteilversorgung. Das würde für jeden Panzer eine Herausforderung sein.
Man hat von den bisher gelieferten Panzern durchaus eine Reihe verloren (lt. Oryx 12 Leopard 2A6 und 15 Leopard 2A4; von diesen 27 Panzern wurden zehn zerstört, der Rest mehr oder minder beschädigt und aufgegeben). Der Typ A4 ist nicht mehr das modernste Gerät im Feld und gegenüber moderner Waffenwirkung genehmigt er sich langsam - nach rund 40 Jahren - gewisse Schwächen, was aber auch nachvollziehbar ist. Vom A6 gibt es bislang vermutlich vier oder fünf Totalausfälle. Wenn man sich jedoch die teilweise vorgenommene Rammbock-Taktik der Ukrainer, gerade auch letzten Sommer, anschaut, wo ohne Luftdeckung gegen Minensperren und Artilleriesperrfeuer angerannt wurde, ist es eigentlich erstaunlich, dass die Verluste nicht höher waren. Insofern ist die Kritik, der Leopard sei nicht für Angriffe geeignet, etwas wohlfeil.
Ferner: Die Ukrainer geben genaue Zahlen zu den personellen Verlusten nicht bekannt (was auch verständlich ist), aber mit großer Wahrscheinlichkeit ist von auszugehen, dass von den Besatzungen der Leopard 2 der überwiegende Teil recht ungeschoren aus den Panzern herauskam, nachdem sie getroffen worden waren. Und das ist sehr viel wert, wenn man bedenkt, dass man in den russischen Derivaten meistens eine kostenlose Feuerbestattung erhält. Eine gut eingespielte Besatzung ist bekanntermaßen so schnell nicht ersetzbar.
Abschließend könnte man auch die Gegenfrage stellen: Ist ein Panzer schlecht, wenn von ihm unter widrigen Bedingungen und in heftigem Gefechtsumfeld 27 Exemplare ausfallen in 7 oder 8 Monaten Einsatz?
Kurzum: Der Artikel ist schlecht recherchiert.
Schneemann
Kein Panzer ist eine "Superwaffe" oder "unverwundbar", es gibt höchstens Panzer, die besser geschützt oder leistungsstärker sind als andere. Und da ist der Leopard 2 im vorderen Bereich anzusiedeln. Erstens.
Zweitens sehen wir in der Ukraine ein Szenario, das selbst für ausgereifte Systeme gewisse Herausforderungen mit sich bringt - Dauereinsatz, hohe Feuerlastigkeit, schwieriges Terrain und mangelnde Ersatzteilversorgung. Das würde für jeden Panzer eine Herausforderung sein.
Man hat von den bisher gelieferten Panzern durchaus eine Reihe verloren (lt. Oryx 12 Leopard 2A6 und 15 Leopard 2A4; von diesen 27 Panzern wurden zehn zerstört, der Rest mehr oder minder beschädigt und aufgegeben). Der Typ A4 ist nicht mehr das modernste Gerät im Feld und gegenüber moderner Waffenwirkung genehmigt er sich langsam - nach rund 40 Jahren - gewisse Schwächen, was aber auch nachvollziehbar ist. Vom A6 gibt es bislang vermutlich vier oder fünf Totalausfälle. Wenn man sich jedoch die teilweise vorgenommene Rammbock-Taktik der Ukrainer, gerade auch letzten Sommer, anschaut, wo ohne Luftdeckung gegen Minensperren und Artilleriesperrfeuer angerannt wurde, ist es eigentlich erstaunlich, dass die Verluste nicht höher waren. Insofern ist die Kritik, der Leopard sei nicht für Angriffe geeignet, etwas wohlfeil.
Ferner: Die Ukrainer geben genaue Zahlen zu den personellen Verlusten nicht bekannt (was auch verständlich ist), aber mit großer Wahrscheinlichkeit ist von auszugehen, dass von den Besatzungen der Leopard 2 der überwiegende Teil recht ungeschoren aus den Panzern herauskam, nachdem sie getroffen worden waren. Und das ist sehr viel wert, wenn man bedenkt, dass man in den russischen Derivaten meistens eine kostenlose Feuerbestattung erhält. Eine gut eingespielte Besatzung ist bekanntermaßen so schnell nicht ersetzbar.
Abschließend könnte man auch die Gegenfrage stellen: Ist ein Panzer schlecht, wenn von ihm unter widrigen Bedingungen und in heftigem Gefechtsumfeld 27 Exemplare ausfallen in 7 oder 8 Monaten Einsatz?
Kurzum: Der Artikel ist schlecht recherchiert.
Schneemann