31.01.2023, 21:14
(31.01.2023, 17:35)Nightwatch schrieb: Mit derartigen Abwägungen verliert man den Krieg mit Ansage. Es gilt den Feind zu treiben, nicht sich die eigenen Handlungen diktieren zu lassen.
Danke!!
(31.01.2023, 17:04)PKr schrieb: Zur Forderung der Ukraine nach weitreichenden Raketen (sprich: ATACMS der US-Army mit einer Reichweite laut wiki von 300km):
Auch wenn diese Forderung angesichts der andauernden Bombardierung ukrainischer Städte sehr nachvollziehbar ist, gäbe es dabei m.E. eine Menge heikler Abwägungen zu treffen. Einerseits lägen die russischen Abschussbasen der S300 in Reichweite, welche aus Sowjetzeiten noch in großer Stückzahl vorhanden sind, aber technisch veraltet sind und daher von den Russen häufig zum Beschuß frontnaher Städte verwendet werden (Reichweite 300 lt. wiki 150-200km, je nach Modell).
Andererseits käme mit ATACMS beispielsweise auch die Brücke von Kertsch (wohl das wichtigste Hochwertziel in diesem Konflikt) in Reichweite der Ukraine, Ob die ukrainischen Streitkräfte dieser Versuchung widerstehen könnten, kann und will ich nicht beurteilen. Aber die Zerstörung dieser Brücke würde vermutlich russische Angriffe auf die Brücken über den Dnepr zur Folge haben - etwas, das die russischen Streitkräfte mit Ausnahme der Brücke bei Avdiivka bisher vermieden haben.
Und mit Sicherheit gibt es noch andere Abwägungen, die nicht so offensichtlich sind.
hier gibt es original nichts abzuwägen
alles was du aufgezählt hast - S300, Brücke von Kertsch - sollte gar nicht mehr existieren und wenn dem so wäre, dann wäre man einem Frieden näher als heute
An einer Zerstörung der S300 die ukrainische Städte, Dörfer, Alte und Kranke, Kinder, Frauen und Männer bombariert ist nichts falsch.
Eine Brücke die es ermöglich eine fremde Insel zu okkupieren muss schnellstmöglich und dauerhaft zerstört werden. Und der Glaube, dass Russland aus "Nächstenliebe" die Dnepr Brücken nicht zerstört hat, kann nur ein Witz sein. Oder woher stammt der Glaube an eine Zurückhaltung, Deeskalation, Vermeidung von Leid, Zerstörung und Tot? Aus Isjum, Bachmut, Mariopol? Der zerstörten zivilen Infrastruktur? thermobarischen Raketen auf Wohngebäude oder den Folterkammern? Nirgends kann man Zurückhaltung bei den Russen erkennen.
Gründe warum die Dnepr Brücken noch existieren liegen am ehesten darin, dass die Russen meinen sie noch zu benötigen.
Nichts weder logisch, noch moralisch, noch völkerrechtlich wäre falsch daran der Ukraine ATACMS oder Kampfjets zu liefern.
Diese ganze Debatte über weitreichende Raketen und dem Beschuss von Zielen in Russland ist jämmerlich, wie leider vieles nicht nur im Zusammenhang mit dem Ukraine Krieg.
Dieses ganze duckmäuserische ist genau der Grund warum Putin meint nach belieben agieren zu können. Dem Regime kann man nur mit Härte und Rückgrat begegnen, eine andere Sprache wird als Schwäche verstanden.
Man sollte der Ukraine den Respekt entgegen bringen, den sie für ihren tapferen Kampf gegen einen überlegenen Terrorstaat verdient hat. Und dies tut man indem man nicht irgendeinen selbstverliebten bullshit abwägt sondern auf das eingeht, um das man teils flehendlich gebeten wird. Vereinzelnte schräge Töne sollte man einer Gesellschaft im nackten Überlegenskampf zugestehen.