23.09.2022, 13:33
(23.09.2022, 11:22)lime schrieb: Ich bin schon erstaunt wie locker das alles gesehen wird. Scheinbar haben einige sogar gehofft dass sich die Eskalationsspirale besser weitaus mehr gedreht hätte. Ich persönlich sehe da keinen Benefit für Deutschland oder Europa. Ab einem gewissen Punkt der Demütigung könnten in Rußland die Verantwortlichen der Meinung sein dass nun eh alles wurscht ist. Diesen Punkt möchte ich persönlich auf keinen Fall miterleben. Allerdings dürfte es bis dahin zum Glück noch ein weiter Weg sein. In Rußland geht man wohl davon aus dass die EU durch die gestiegenen Rohstoffpreise politisch mehr erschüttert wird als das eigene Land durch die Sanktionen. Ob dem so ist wird sich wohl erst in den nächsten Jahren zeigen. Ich vermute stark dass Rußland den Krieg auf relativ niedriger Flamme über diesen Zeitraum köcheln lassen wird. Mit Wirtschaftsbeziehungen in die EU hat man dort im Wesentlichen leider sowieso schon abgeschlossen.
Eskalation ist nicht im Interesse aller Seiten. Allerdings steht eine staatsgefährdende Offensive der Ukraine auf russischem Boden nicht zur Debatte. Die Ukraine hat nicht die Mittel und nicht den Wunsch Russland als Staat auszulöschen - es geht hier einzig und alleine um die Befreiung völkerrechtlich ukrainisches Territorium und nicht um Landnahme bei Rostow.
Je nachdem wie die Rohstoffpreise sind... Osteuropa wird ohne zu zögern diese Preise hinnehmen. Frankreich, Italien sind die Länder wo ich mir eher Sorgen machen werde. Und in Italien wird gewählt.
Momentan bauen alle Staaten wie irre ihre LNG Anlagen aus und in den USA wird drauflos gefrackt was das Zeug hält. Der Winter kann hart werden aber nächstes Jahr sieht es schon deutlich anders aus wenn die Lieferketten sich anpassen.