Westliche Unterstützung für die Ukraine (Sanktionen/Waffenlieferungen/Sonstiges)
Dann sollte man die verhandenen taurus aber auch bald verbrauchen bevor die letzten Tornados außer Dienst gestellt werden.
Zitieren
Erich:

Zitat:was davon wirklich einsatzbereit war .... frag ich mich allerdings

Gab zumindest 2023 einen Unfall mit diesem Flugzeug, es ist also anscheinend aktiv.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa...n-100.html

Ergänzend:

https://militaeraktuell.at/aero-ist-die-...e-ukraine/
Zitieren
Die Ukraine nutzte die L-39 vor dem Krieg zum einen in der zentralen Pilotenausbildung, zum anderen für Übungszwecke direkt in den Geschwadern. Letzteres bedeutet üblicherweise Flugstunden sammeln, Taktiken üben, Feinde simulieren. Ursprünglich sollte die gesamte verbleibende Flotte auf einen einheitlichen, modernen Stand gebracht werden (M1), das scheiterte am Geld. Vor einigen Jahren wollte man dann die unmodernisierten Maschinen in der zentralen Ausbildung durch ein Turbopropmuster ersetzen (explizit war die Super Tucano im Gespräch), die modernisierten Flugzeuge wären dann auf die Geschwader verteilt worden. Langfristig hätte man diese durch Doppelsitzer vom einzuführenden neuen Kampfflugzeug ersetzt. Aus den Plänen ist bekanntlich nichts geworden.

Die Klarstandsrate zumindest der modernisierten Maschinen war ziemlich hoch, bei den unmodernisierten ist das schwer feststellbar, denn man hatte deutlich mehr Flugzeuge als tatsächlichen Bedarf (wie will man da eine Quote bemessen?).
Zitieren
Europäische Staaten aufgefordert, den Export von Munition in andere Länder als die Ukraine zu stoppen
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 6. Februar 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...220528.jpg]

Im März 2023 genehmigte die Europäische Union [EU] einen Plan zur Steigerung der Munitionsproduktion, um innerhalb eines Jahres etwa eine Million 155-mm-Artilleriegeschosse an die Ukraine liefern zu können. Zu diesem Zweck sollten zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Entgegen den Beteuerungen von Thierry Breton, dem Kommissar für Binnenmarkt und Industrie ["Die Zahlen sind vertraulich, aber wir werden dieses Ziel einhalten", sagte er im August im französischen Fernsehsender LCI], ist die Rechnung jedoch nicht aufgegangen. Bis Ende 2023 war nur ein Drittel der versprochenen Granaten tatsächlich an die ukrainischen Streitkräfte geliefert worden.

Im Januar versicherte Breton jedoch in einer Rede mit der estnischen Premierministerin Kaja Kallas erneut, dass die EU ihr Ziel, bis März oder April eine Million Granaten pro Jahr zu produzieren, erreichen werde. "Wir werden unsere Produktionskapazität weiter verbessern, wahrscheinlich auf 1,3 bis 1,4 Millionen am Ende dieses Jahres, und werden sie im nächsten Jahr weiter deutlich erhöhen", sagte er.

Er betonte: "Mit dieser Kapazität, eine Million Geschosse zu produzieren, müssen wir sicherstellen, dass der größte Teil davon in erster Linie in die Ukraine geht. Denn dort besteht ein dringender Bedarf.

Die Mitgliedstaaten stehen vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen ihre Unterstützung für die Ukraine fortsetzen oder sogar ausbauen und gleichzeitig ihre eigenen Munitionsbestände wieder auffüllen. Für einige Mitgliedstaaten besteht eine weitere Herausforderung darin, die Aufträge zu erfüllen, die Drittländer an ihre verteidigungstechnologischen und -industriellen Grundlagen (DTIB) vergeben haben.

Der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, äußerte sich am 5. Februar bei einem Besuch in Polen sehr deutlich zu diesem Thema.

"Wir müssen die Ukraine nicht nur so lange wie nötig, sondern auch mit allem, was nötig ist, unterstützen. Es ist nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch eine Frage der Quantität und Qualität unserer Lieferungen", sagte Borrell.

Der schnellste, billigste und effektivste Weg, unsere Munitionslieferungen an die Ukraine zu erhöhen, besteht darin, die Exporte in Drittländer einzustellen. Das ist etwas, das nur die Mitgliedstaaten tun können. Das habe ich gefordert", fuhr er fort.

"Der beste Weg, mehr an die Ukraine zu verkaufen oder ihr größere Spenden zukommen zu lassen, ist, den anderen zu sagen: 'Bitte wartet, ihr seid nicht im Krieg, ihr könnt mehrere Monate warten.' Und diese Produktion auf die Ukraine umzulenken. Das ist eine politische Entscheidung, die die Mitgliedstaaten treffen müssen", betonte der EU-Beamte weiter.

Doch die Dinge sind nicht so einfach... Zunächst einmal sind Exporte in Drittländer an vertragliche Anforderungen geknüpft: Eine Aussetzung der Exporte, und sei es nur vorübergehend, würde bedeuten, dass die Verträge neu verhandelt werden müssten, da sonst mögliche Strafen drohten. Eine weitere mögliche Konsequenz für das Exportland ist der Verlust von Märkten an die Konkurrenz. Die Industrie in den USA, Südkorea, der Türkei oder China wartet nur darauf.

In der EU verfügen nur 11 Länder über Kapazitäten zur Herstellung von Artilleriegeschossen [Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Polen, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik]. Da die Erteilung von Exportlizenzen allein in der Verantwortung der Mitgliedsländer liegt, bleibt abzuwarten, wie viele von ihnen bereit sein werden, auf Borrells Ermahnung zu reagieren...
Zitieren
Habt ihr weiterführende Informationen zum Umgang der Ukrainer mit dem Leo2? Ich habe mir dieses Video von der FUNKE Meidengruppe gesehen. Die Einleitenden Worte klingen eher noch nach "Es ist ganz okay", aber wenn man dem Kommandeur anschließend zuhört, klingt das eher nach "Was sollen wir mit dem Schrott??" Vor allem auch seine Aussage, dass der Leopard 2 praktisch ungeeignet für einen Angriff sei. Kann ich mir eigentlich nciht vorstellen...

Würde gerne wissen, wie gut oder schlecht der Leo tatsächlich eingesetzt wird.
Zitieren
Ehrlich gesagt kann ich mit dem Bericht wenig anfangen. Alleine wenn ich in der Einleitung schon Begriffe lese wie "Superwaffe" oder "unverwundbar", dann muss ich zu dem Schluss kommen, dass entweder eine gewisse reißerische Übertreibung oder die Unwissenheit im Vordergrund der journalistischen Arbeit standen.

Kein Panzer ist eine "Superwaffe" oder "unverwundbar", es gibt höchstens Panzer, die besser geschützt oder leistungsstärker sind als andere. Und da ist der Leopard 2 im vorderen Bereich anzusiedeln. Erstens.

Zweitens sehen wir in der Ukraine ein Szenario, das selbst für ausgereifte Systeme gewisse Herausforderungen mit sich bringt - Dauereinsatz, hohe Feuerlastigkeit, schwieriges Terrain und mangelnde Ersatzteilversorgung. Das würde für jeden Panzer eine Herausforderung sein.

Man hat von den bisher gelieferten Panzern durchaus eine Reihe verloren (lt. Oryx 12 Leopard 2A6 und 15 Leopard 2A4; von diesen 27 Panzern wurden zehn zerstört, der Rest mehr oder minder beschädigt und aufgegeben). Der Typ A4 ist nicht mehr das modernste Gerät im Feld und gegenüber moderner Waffenwirkung genehmigt er sich langsam - nach rund 40 Jahren - gewisse Schwächen, was aber auch nachvollziehbar ist. Vom A6 gibt es bislang vermutlich vier oder fünf Totalausfälle. Wenn man sich jedoch die teilweise vorgenommene Rammbock-Taktik der Ukrainer, gerade auch letzten Sommer, anschaut, wo ohne Luftdeckung gegen Minensperren und Artilleriesperrfeuer angerannt wurde, ist es eigentlich erstaunlich, dass die Verluste nicht höher waren. Insofern ist die Kritik, der Leopard sei nicht für Angriffe geeignet, etwas wohlfeil.

Ferner: Die Ukrainer geben genaue Zahlen zu den personellen Verlusten nicht bekannt (was auch verständlich ist), aber mit großer Wahrscheinlichkeit ist von auszugehen, dass von den Besatzungen der Leopard 2 der überwiegende Teil recht ungeschoren aus den Panzern herauskam, nachdem sie getroffen worden waren. Und das ist sehr viel wert, wenn man bedenkt, dass man in den russischen Derivaten meistens eine kostenlose Feuerbestattung erhält. Eine gut eingespielte Besatzung ist bekanntermaßen so schnell nicht ersetzbar.

Abschließend könnte man auch die Gegenfrage stellen: Ist ein Panzer schlecht, wenn von ihm unter widrigen Bedingungen und in heftigem Gefechtsumfeld 27 Exemplare ausfallen in 7 oder 8 Monaten Einsatz?

Kurzum: Der Artikel ist schlecht recherchiert.

Schneemann
Zitieren
Vielen Dank @Schneemann für diese ausführliche Antwort.
Vielleicht hatte ich mich missverständlich ausgedrückt, denn mir ging es ein wenig mehr um die Aussagen des ukrainischen Soldaten. Aber ich nehme aus der Antwort mit, dass 1. die Ukrainer teilweise selbst Schuld sind, da sie "einfach drauflos fahren" und 2. die genannten Probleme nicht den Leo2 allein möglicherweise sogar weniger betreffen, als andere Panzer?
Nur der Vollständigkeit halber: Wie viele Leoparden wurden den insgesamt geliefert? (Um die letzte Aussage zum geringen Verlust von 27 in über einem halben Jahr einordnen zu können)
Zitieren
Zitat: Aber ich nehme aus der Antwort mit, dass 1. die Ukrainer teilweise selbst Schuld sind, da sie "einfach drauflos fahren" und 2. die genannten Probleme nicht den Leo2 allein möglicherweise sogar weniger betreffen, als andere Panzer?
Naja, es nur den Ukrainern oder deren zu optimistischer Führung anzulasten, dass die Attacken im Streitwagen-Stil sich in Minengürteln festrannten und dass hierüber die Verluste entstanden, wäre etwas zu einseitig. Fairerweise muss gesagt werden, dass es auch einen gewissen Druck auf Kiew gab aus dem Westen nach dem Motto So, nun habt ihr die tollen Panzer, lasst mal sehen was ihr könnt! Es hat einen Anteil gehabt, ja, aber ich denke, dass der Verschleiß noch gravierender sich auswirkt(e).

Übrigens mache ich mich hiervon nicht frei: Ich hatte im Herbst 2022 postuliert, dass die Ukrainer, wenn sie nach ihrem überraschenden Vorstoß bei der Gegenoffensive im Spätsommer 2022 so weiter machen würden, im Oktober in Luhansk stehen...Asche auf mein Haupt...

Aber zum Verschleiß: https://www.zeit.de/news/2024-01/02/nur-...mpfeinsatz
Zitat:Nur der Vollständigkeit halber: Wie viele Leoparden wurden den insgesamt geliefert? (Um die letzte Aussage zum geringen Verlust von 27 in über einem halben Jahr einordnen zu können)
Die Zahl von 27 ist ein Richtwert, was die direkt erfassten Ausfälle angeht.

Zur Anzahl an gelieferten Leoparden (soweit ich es überschaue):

- 54 Leopard 2 A4
- 22 Leopard 2 A6
- 10 Strv 122 (Leopard 2 A5-Derivat der Schweden)

Grob kalkuliert ist also vermutlich ein Drittel aller bisher gelieferten Leoparden ausgefallen, d. h. sie sind zerstört oder zumindest beschädigt worden (ca. 1/3 zu 2/3 in Relation).

Schneemann
Zitieren
(06.02.2024, 14:45)voyageur schrieb: Europäische Staaten aufgefordert, den Export von Munition in andere Länder als die Ukraine zu stoppen....

Der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, äußerte sich am 5. Februar bei einem Besuch in Polen sehr deutlich zu diesem Thema.
"Wir müssen die Ukraine nicht nur so lange wie nötig, sondern auch mit allem, was nötig ist, unterstützen. Es ist nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch eine Frage der Quantität und Qualität unserer Lieferungen" ....
Das ist wohl tatsächlich die einzige Möglichkeit, um dem Ausfall der US-Hilfen kurzfristig entgegen zu treten. Von "Kompensieren" möchte ich gar nicht erst sprechen.

Diese Situation zeigt aber m.E., dass sich Europa nicht weiter von der US-Unterstützung abhängig machen darf. Die USA sind mit starken isolationistischen Tendenzen ausgestattet, und Politiker wie Trump zeigen, dass die USA kein verlässlicher Verbündeter sondern ein wankelmütiger Partner sind, getrieben auch von Wahlergebnissen die (wenn überhaupt) allenfalls sehr wenig von weltpolitischer Verantwortung bestimmt werden.
Das Desaster um die US-Hilfen muss noch viel mehr ein Weckruf für uns Europäer sein als die "Zeitenwende". Das gilt für Deutschland genauso wie etwa für Polen oder andere Staaten, die lieber auf Washington vertraut haben als Kompetenzen und Verantwortung gemeinsam in Brüssel und Straßburg wahrzunehmen. Kein Land in Europa ist in der Lage, im globalen Kontext alleine zu bestehen. Wir sind dazu nur geeint und gemeinsam fähig.

Wir in Europa müssen in der Lage sein, unsere Interessen gemeinsam selbst zu verteidigen - und dazu auch auf die unsicheren Hilfen von jenseits des Atlantiks verzichten können. Das gilt nicht nur wegen der wankelmütigen US-Führung, die alle paar Jahre wechselt, das gilt nicht nur wegen der wohl zunehmenden Überdehnung der US-Ressourcen, die sich zunehmend auf Asien konzentrieren, das gilt etwa auch wegen der Probleme, den Nordatlantik für Transporte frei zu halten. Im WK II. wäre das im Verhältnis kleine GB trotz seiner damals gewaltigen Flotte fast den Blockaden durch den "U-Boot-Krieg" zum Opfer gefallen. Was wäre denn, wenn heute der Nordatlantik zwischen den europäischen und nordamerikanischen NATO-Partnern blockiert wäre?

Diese nötige Unabhängigkeit hat schon Charles de Gaulle richtig und wegweisend erkannt. Europa (und kein einzelner europäischer Nationalstaat für sich genommen) kann nur gemeinsam selbstbestimmt bleiben.

(06.02.2024, 20:43)Schneemann schrieb: ....

Zur Anzahl an gelieferten Leoparden (soweit ich es überschaue):

- 54 Leopard 2 A4
- 22 Leopard 2 A6
- 10 Strv 122 (Leopard 2 A5-Derivat der Schweden)
....

Schneemann
was ist eigentlich mit den älteren Leo 1? Sind da nicht auch schon etliche an die Ukraine geliefert?
Zitieren
Schneemann:

Zitat: es nur den Ukrainern oder deren zu optimistischer Führung anzulasten, dass die Attacken im Streitwagen-Stil sich in Minengürteln festrannten und dass hierüber die Verluste entstanden, wäre etwas zu einseitig.

Und es wäre darüber hinaus falsch, denn die Realität vor Ort ist durchaus etwas anders. Die Ukrainer greifen nicht in "Streitwagen-Manier an, was ihnen aber oft anscheinend fehlt ist:

MartiniX (zugleich als Antwort für dich):

Zitat: ich nehme aus der Antwort mit, dass 1. die Ukrainer teilweise selbst Schuld sind, da sie "einfach drauflos fahren" und

1. Die Fähigkeit feindliche Schwachstellen oder umgekehrt starke feindliche Stellungen richtig zu identifizieren. Trotz aller Drohnen ist die ukrainische Aufklärung oft anscheinend unzureichend.

2. die notwendigen Umstände für einen mechanisierten Angriff herbei zu führen - insbesondere reicht fast nie das eigene Artilleriefeuer aus, das Konterartilleriefeuer ist unzureichend und es gibt zu wenig Pioniere und viel zu wenig Pionierpanzer. Zudem gelingt es nicht Schwerpunkte zu bilden und schon in den Bereitstellungsräumen muss man stark dislozieren weil man sonst bereits in diesen zerschlagen wird. Man kriegt es aber anscheinend nicht hin, aus dieser Dislozierung dann während des Vordringens die Kräfte wieder zusammen zu führen und Kampfkraft und Feuerkraft zu konzentrieren.

3. Es fehlt anscheinend allgemein an der Befähigung das Gefecht der verbundenen Waffen zu führen. Dies scheint vor allem auch seine Gründe in unzureichender Kommunikationsfähigkeit und Koordinationsfähigkeit zu haben. Anscheinend stören die Russen auch durch viele ihrer Handlungen die Ukrainer schon während sie sich positionieren so sehr, dass die Koordination scheitert. Desweiteren ist die Ausbildung der Ukrainer mit den westlichen Kampfpanzern zu kurz und angesichts der erhöhten Anforderungen in der Ukraine eigentlich heillos unzureichend. Dazu kommt noch der ständige Widerspruch zwischen Soldaten mit westlicher Ausbildung (nehmen ständig rasant ab) und den Soldaten welche noch dem sowjetischen System folgen (nehmen zu, da bei den zufließenden Reservisten vorherrschend).

4. Es fehlt an Bergepanzern, Ersatzteilen, Inst, Munition usw usw und wie man gelegentlich hört auch an ausreichend befähigten Technikern. Die ganze Logistikkette ächzt aus den letzten Fugen und funktioniert oft nicht ausreichend.

5. Man unterschätzt(e) seitens der Ukrainer immer wieder und wieder die Russen, welche in der Defensive durchaus sehr leistungsfähig sind und sich da vergleichsweise gut schlagen. Das gleiche im Westen: man unterschätzt die Russen eher, was natürlich nie gut ist.

6. Die Belastung der ukrainischen Einheiten ist stark unterschiedlich. Manche Einheiten werden weit überproportinal eingesetzt und haben daher signifikant höhere Ausfallraten.

7. Die Anzahl der gelieferten Panzer, insbesondere auch der gelieferten Leopard 2 ist angesichts der Größe des Geschehens dort viel zu gering. Es wurden einfach viel zu wenige Kampfpanzer geliefert um damit ernsthaft groß offensiv vorgehen zu können. Dass ist auch und vor allem deshalb ein einziges Kleckern statt Klotzen.

Zitat:2. die genannten Probleme nicht den Leo2 allein möglicherweise sogar weniger betreffen

Die genannten Probleme betreffen eigentlich alle von der Ukraine eingesetzten Waffensysteme. Das findet sich also ganz genau so im Bereich der Artillerie oder jedweder anderer gelieferter Einheiten.

Nur der Vollständigkeit halber: Wie viele Leoparden wurden den insgesamt geliefert?

Wie Schneemann schon aufgelistet hat bisher offiziell insgesamt 86 Stück. Dass sind bei den Zahlen welche die Ukrainer pro Bataillon verwenden gerade mal zwei Panzer-Bataillone.

2 Panzer-Bataillone in mehrmonatigem Kampf, und dass bei einer Länge der Front von um die 1300 km wobei aktuell auf ungefähr 800 km Länge davon aktiv gekämpft wird.

Das ist so dermaßen nichts, dass es halt einfach effektlos bleiben musste. Und durch die Verluste und die schlechte Logistik haben die Ukrainer vielleicht ungefähr 1 Panzer-Bataillon mit Leo2 übrig. Was sollen sie damit eigentlich erreichen?

Es ist wie ich es schon so oft geschrieben habe: die Panzer hätte man durchgehend in Reserve halten müssen, um eine vernünftige strategische Reserve aufzubauen. Dann hätte man 2024 im Sommer über eine Offensive nachdenken können. Aber so hat man mit de facto völlig unzureichenden Mitteln übertrieben ehrgeizige Ziele verfolgt.

Ich habe das ja hier im Blog schon im Winter 2022/2023 und im Frühjahr 2023 geschrieben, dass jedwede Offensive im Sommer 2023 falsch ist. Ich schrieb zu Beginn der Offensive dass sie scheitern wird und das sie falsch ist.

Und hier und heute haben die Ukrainer als Resultat davon halt 1 Panzer-Bat an Leo2 weniger. Von 2.
Zitieren
Zitat:was ist eigentlich mit den älteren Leo 1? Sind da nicht auch schon etliche an die Ukraine geliefert?
Ca. 135 plus Zusagen über ca. 60 bis 80.

Schneemann
Zitieren
@Kongo Erich
Zitat:Wir in Europa müssen in der Lage sein, unsere Interessen gemeinsam selbst zu verteidigen - und dazu auch auf die unsicheren Hilfen von jenseits des Atlantiks verzichten können.
Ich fürchte, ich bin alt. Europa ist auch alt. Ein Quastenflosser sozusagen. Möglicherweise bin ich das auch (übrigens ein interessanter Fisch). Und ich ertappe mich dabei, dass ich selbst an Gewohnheiten festhalte...

Aber: Man bewahre und hüte sich davor - ich denke an Sallusts De Coniuratione Catilinae und diesen zu raschen Ruf nach Umwälzung -, diese sehr alten, als unflexibel angesehenen und geschmähten Entitäten (ja, als solche bezeichne ich sie durchaus, wobei "Entität" nicht negativ gemeint sein soll), diese alten und sehr, sehr zähen Konstrukte der alten Zivilisation von Rousseau oder Kant - die zugegebenermaßen sehr langsam reagieren - als überholt anzusehen.

Nun, es entwickelt sich, aber es läuft sehr, sehr langsam an. Sehr langsam. Aber es läuft an, man siehe die "kleinen" Schritte in der Rüstungsproduktion.

Wie eine Nassschneelawine (ich bin Skifahrer). Und wenn es angelaufen ist, dann werden sich all diese Berufsverbrecher, diese Halsabschneider und "fiesen Fensterstoßer" (ich kürze es gerne zukünftig als FFs [@Copyright Schneemann] ab), diese Oligarchen-Mafiosis, diese moralischen Sittlichkeitsverbrecher und Möchtegern-Autokraten wünschen, sie hätten rechtzeitig die Kurve gekriegt.

Und sie werden sich noch wundern, wozu die "alte Welt" in zehn Jahren fähig ist...

Schneemann
Zitieren
Zitat:Bayrak baut große Waffenfabrik bei Kiew

Das Unternehmen Bayrak gilt der Ukraine als wohlgesonnen. Das Land hat die Drohnen schon früh erfolgreich eingesetzt. Russland, das die Copter ebenfalls haben wollte, erhielt hingegen eine Absage der Türken. Nun entsteht eine große Fabrik bei Kiew.

Das türkische Rüstungsunternehmen Bayrak hat mit dem Bau einer Fabrik in der Nähe von Kiew begonnen, in der rund 500 Menschen beschäftigt sein werden, die entweder Bayraktar TB2- oder Bayraktar TB3 -Drohnen herstellen sollen, so der Geschäftsführer des Unternehmens. Die in der Türkei hergestellten Copter haben weltweit Bekanntheit erlangt, nachdem sie vom ukrainischen Militär anfangs erfolgreich eingesetzt wurden, um russische Streitkräfte durch die Zerstörung von gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriesystemen zu behindern.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bayrak-ba...19112.html

Schneemann
Zitieren
(07.02.2024, 16:06)Schneemann schrieb: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bayrak-ba...19112.html

Schneemann
Du hast mich hier überholt Wink

Was schließt Du daraus? M.E.:
Die Zeit bis zum Produktionsbeginn dauert, d.h.:
- entweder, die Ukraine rechnet noch mit einem langen Krieg,
- und/oder die Ukraine und die Türkei erwarten einen Sieg, der den Einsatz / Export dieser Drohnen auch außerhalb des Eigenbedarfs des Landes ermöglicht.
Zitieren
@Kongo Erich
Zitat:- entweder, die Ukraine rechnet noch mit einem langen Krieg,
Vermutlich ja. Zumindest sind die Fronten aktuell sehr verhärtet, so dass eine Verhandlungslösung nicht in greifbarer Nähe zu liegen scheint. Hinzu kommt, dass man froh ist über jeden zukünftigen Produktionsstandort im eigenen Land, da zumindest unsicher ist, wie sie sich die westlichen Zuläufe in Zukunft darstellen werden.
Zitat:- und/oder die Ukraine und die Türkei erwarten einen Sieg, der den Einsatz / Export dieser Drohnen auch außerhalb des Eigenbedarfs des Landes ermöglicht.
Ich glaube nicht, dass seitens der Türkei diese Fabrik gebaut wird, weil man fest von einem Sieg der Ukrainer überzeugt ist. Umgekehrt will man aber sicher auch nicht, dass die Russen siegen.

Hinzu kommt, dass man mit den Drohnen, die man in der Türkei sehr nachhaltig und offensiv entwickelt, auch noch das eine oder andere Geschäft machen möchte. Wie ich schon anderswo schrieb: Meiner Meinung hat der Drohnen-Hype langsam seinen Zenit erreicht...

Schneemann
Zitieren


Gehe zu: