(Allgemein) Verwendung Sondervermögen Bundeswehr
(12.06.2022, 09:27)Leuco schrieb: Ein wenig seltsam mutet an, dass die weitaus komplexesten Dinge für Marine und Luftwaffe bereits unter Vertrag sind. Ausstehend sind vor allem die Positionen für das Heer.

Eigentlich finde ich das gar nicht seltsam. Die großen, komplexen Dinge hatte man ja auch zuvor schon verfolgt, sie hingen halt einfach nur am Geld. Da geht es um Entwicklungsaufträge oder bereits vorliegende Optionen. Bei dem kleineren Kram hat man diesen Luxus nicht, denn den hat man aus Geldmangel immer vor sich her geschoben. Hinzu kommt, dass sich die langfristigen Großprojekte politisch besser erfassen lassen und vor allem einfach in das Sondervermögen verschoben werden können.

(12.06.2022, 10:08)aramiso schrieb: Es mutet etwas befremdlich an, wenn das Heer jetzt immer noch nicht geklärt hat, was es haben möchte.
... Er muss auch in der Lage sein, verbindlich zu erklären, warum er Grenadiere von Kette auf Rad umrüsten will oder auch nicht. Wenn das jetzt erst diskutiert werden muss.....

Da ist halt das Problem, dass man sich jetzt so lange die kostengetriebene Notlösung RadSPz schöngeredet und Begründungen dafür zurechtgestrickt hat, dass man davon inzwischen nicht wieder weg will. Ist ja auch für den Regelbetrieb viel besser zu handhaben als der PUMA und würde auf längere Sicht geringere Unterhaltskosten mit sich bringen, was in ein paar Jahren bei der nächsten Runde Friedensdividende dann sehr hilfreich sein würde.

Zitat:Da ein Ersatz des Fuchs schon längere Zeit im Raum stand, kann es nicht sein, dass man jetzt erst überlegen muss, auf welche Weise die einzelnen Fahrzeuge ersetzt werden sollen.

Man hat es sich ja auch früh überlegt. Das Ergebnis war der BOXER. Aber es ist nun mal Gang und Gebe in der BW, Systeme erst dann zu ersetzen, wenn sie ihr Lebensende erreicht haben. Und das dann auch eher in der Art einer Fähigkeitsanforderung als durch einen 1zu1-Fahrzeugtausch.
Nun wurde der FUCHS also erstmal nur in seinen Hauptaufgaben ersetzt, da diese Fahrzeuge älter waren bzw. es aufgrund der großen Stückzahlen und der Einsatzrelevanz der Hauptvarianten Sinn ergab, erstmal alle Gruppentransporter u.ä. zu tauschen.
Exemplare für Spezialanwendungen (oft eh jüngeren Datums) hingegen hat man lieber aufgerüstet und nutzungsdauerverlängert, weil es einfach die günstigere Option war, als neue Module/Fahrzeuge dafür zu entwickeln. Und der FUCHS A7/A8 ist ja kein schlechtes Fahrzeug, den kann man für die meisten Sonderaufgaben heute noch gebrauchen. Da war dann einfach keine Notwendigkeit für ein großes Ablöse-Projekt gegeben, zumindest nicht bei der gegebenen Mittelknappheit.

Nur zur Klarstellung: Das war nicht unbedingt alles richtig, so wie es gelaufen ist, aber man kann es unter den gegebenen Umständen zumindest nachvollziehen.

(12.06.2022, 12:06)ObiBiber schrieb: viele ehemalige kalte krieger (auch hier im Blog) fordern weiter stur einfach Systeme auf Kette!

Wer? Wir? Niemals! Wink

Also zumindest für mich gesprochen: Es geht nicht um stur Kette statt Rad. Im Gegenteil. Ich bin überzeugt davon, dass eine Kettenlösung für eine Aufgabe immer explizit begründet werden muss und nicht den Regelfall darstellen sollte. Z.B. sehe ich gerade bei der Artillerie Radsysteme klar im Vorteil. Es geht aber um die gezielte Verwendungen von Systemen für einen bestimmten Einsatzzweck. Und das betrifft halt insbesondere den Schützenpanzer der Panzergrenadiere. In vielen anderen Bereichen haben wir noch viel zu wenig BOXER im Einsatz.
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RE: Verwendung Sondervermögen Bundeswehr - von Broensen - 12.06.2022, 14:03
Sondervermögen - von Athene - 01.02.2024, 14:46
RE: Sondervermögen - von HansPeters123 - 01.02.2024, 14:51

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